Antrag: Alleiniges Sorgerecht und RM

  • Also ich lese hier immer interessiert mit und bewundere alle, die hier noch konstruktiv posten (können). Ich steig nämlich schon lange nicht mehr wirklich durch.


    Deswegen erst mal eine Verständnisfrage: das Gericht hat jetzt beschlossen, dass das Wechselmodell nicht das Richtige ist und ein Umgangsmodell verfügt mit Hauptaufenthalt der Kinder bei Vollbio. Richtig?


    Und dann fällt Vollbio nix Besseres ein, als - mit der schwachen Begründung, der KM Raum zum Einlegen einer Beschwerde zu geben - dem Beschluss NICHT Folge zu leisten?
    Weil, dann könnte ja tatsächlich mal eine gewisse Kontinuität eintreten und der Einfluss der KM, der ja laut Vollbio zwar gewünscht, aber eigentlich irgendwie doch nicht gut ist, weil sie ja alles falsch macht, würde vermindert bzw. Auf die wenigeren Umgangstage beschränkt...

    Also ich als Richter, wenn ich davon Wind bekommen würde, würde mich ein wenig veralbert fühlen.... wozu einen Beschluss erwirken, wenn sich dann doch eh wieder keiner dran hält?


    Allerdings gäbe es bei einem Umgangsmodell für Vollbio gar nicht mehr so viel Gelegenheit, sich an der Mutter abzuarbeiten. Was - nach meiner persönlichen Meinung - der Hauptgrund für das ganze Theater ist.
    Wenn es um die Kinder ginge, und Vollbio der Meinung ist, die KM macht dies und jenes nicht richtig (Zahnarztbesuch etc. Pp.) - ja Herrschaftszeiten, dann mach es halt selbst! Statt der Mutter Dinge aufzugeben, die sie ja sowieso falsch macht. Worüber man sich dann wieder trefflich beschweren kann...

    Tut mir leid, aber ich finde diese Fixierung auf die KM irgendwie zwanghaft. Und schließe mich JayCee vollinhaltlich an.

  • cappucino15

    Deine Kritik daran, dass ich das WM jetzt nicht Hals über Kopf durch das RM ersetze, weise ich zurück.

    Im Fall der Beschwerde der KM müsste es dann nämlich ebenso Hals über Kopf rückgängig gemacht werden.

    Klar hoffe ich darauf, dass die KM nicht in Berufung geht, aber eher wahrscheinlich ist, dass sie es tun wird. Dann geht der Streit weiter, aber die Kinder sind zumindest in diesem Fall nicht mit hinein gezogen worden.

  • Ich bin nicht vom (Rechts-)Fach, aber ich würde doch meinen, dass der Beschluss des Gerichts erst durch einen erneuten Beschluss geändert wird. Und nicht bloß durch eine Berufung, Beschwerde oder sonst was eines der Kontrahenten. Wie eine Berufung ausgeht, ist doch völlig offen!


    Ausserdem, als taktische Überlegung: Es heißt doch immer, nach 6 Monaten ist ein Zustand verfestigt. Wenn Du also die Kinder wirklich zu Dir nehmen wolltest (dieser Eindruck ist bei mir bisher allerdings nicht entstanden), dann tu es und hoffe, dass sechs Monate ins Land gehen bis zu einem neuerlichen Beschluss.

  • Der Beschluss des FamG ist rechtskräftig, wenn keine Rechtsmittel der Parteien mehr eingelegt werden können.


    Das hilft nur nicht. Selbst wenn die Mutter keine Rechtsmittel einlegt und der Beschluss zu gestern gültig wäre.....

    Entweder ab Dezember RM bei Vollbio oder weiter WM.


    Es ändert sich die Anzahl der Tage für die Beteiligten, es wird zu Mediation verpflichtet.

    Ändert sich das Verhalten der Eltern?

    Hier insbesondere das des Vaters (weil er hier schreibt;)) ?


    Also wo ist den Kindern genau geholfen?


    lg von overtherainbow

  • Der Beschluss des FamG ist rechtskräftig, wenn keine Rechtsmittel der Parteien mehr eingelegt werden können.

    Ja, sicher, aber gültig ist der Beschluss ab dem Moment der Verkündung durch das Familiengericht. MIt diesem Beschluss in der Hand kann, ja sogar muss der TS den Beschluss umsetzen. Auch wenn die KM Rechtsmittel einlegt, ist m. E. der Beschluss bindend für beide Eltern. Es ist mitnichten so, dass das Wechselmodell weiter praktiziert werden darf / kann / sollte und somit der Beschluss ignoriert wird. Die Beteiligten machen sich durch ein solches Verhalten bestenfalls unglaubwürdig, schlimmstenfalls zeigt dies, dass ihnen das Wohl der Kinder egal ist. Als zuständiges Jugendamt würde ich sofort die dauerhafte Unterbringung der Kinder in einer Pflegefamilie beantragen, weil eine Änderung des Verhaltens der Eltern noch nicht mal im Ansatz erkennbar ist.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • musicafides : klares jein ;)


    Für mein empfinden, sollte der TE so schnell wie möglich in die Umsetzung des Beschlusses gehen, einfach weil es schon einen komischen Geschmack hat, nicht zu tun was man beantragt hat und er ja auch schon beschrieben hat, dass der Antrag als solches nur die gespiegelte Version des Antrags der KM war.


    Nun bin ich kein Jurist, habe es aber so verstanden, dass die Rechtskraft nach §116 FamG ohne Anordnung der sofortigen Wirksamkeit durch das Gericht, eben erst ein tritt, wenn gegen die Endentscheidungen (§ 38Abs. 1 FamFG) ein Rechtsmittel nicht mehr zulässig ist.


    Der Grundgedanke, hier also zu warten bis klar ist, dass die KM keine Rechtsmittel ausschöpft und bis dahin, also auch wenn sie das tut, alles so zu lassen wie es ist, trägt sich aus meiner Sicht schon.


    Nur die deutliche Aufforderung des FamG dringend den bestehenden Konflikt aufzulösen, ist ja weder mit dem RM noch mit dem WM gegeben.


    Durch die Hintertür bedeutet dies für mich: Der klügere ET bewahrt die Kinder vor der Entnahme.

    Auf der Strecke bleiben die Kinder aus meiner sicht auf jeden Fall. Egal wohin die Reise geht...


    lg von overtherainbow

  • Nur die deutliche Aufforderung des FamG dringend den bestehenden Konflikt aufzulösen, ist ja weder mit dem RM noch mit dem WM gegeben.

    Das verstehe ich nicht. Allein dadurch, dass man das Modell ändert, wird der Konflikt zwar noch nicht aufgelöst, Aber indem man den Kindern ein hauptsächliches Zuhause im Sinne des Rechtsmodells ermöglicht, kann man auch bewirken, dass die Kinder weniger hin- und hergerissen sind als bei ständigen Wechseln. Vollbio kann ja nur sein Verhalten anpassen (n der Theorie, ob er dazu praktisch in der Lage ist, muss sich zeigen) und die Kinder heraushalten aus dem elterlichen Konflikt, indem er sich auf die Kinder konzentriert und dafür sorgt, dass die KM nicht mehr eine so große Rolle in seinem Leben (und damit auch dem Leben seiner Frau) spielt. Wenn es so ist, dass der bestehende Konflikt weder mit RM noch WM auflösbar ist, dann ist ja die einzige Option eben das, was im Beschluss aufgezeigt worden ist ... oder aber, man kann es so lesen, dass der Beschluss eine allerletzte Chance ist, dass die Kinder bei ihren Eltern verbleiben, dies aber entscheidend vom Verhalten der Eltern in den nächsten Wochen abhängt. Ich sehe schon noch eine Chance, den bestehenden Konflikt zumindest abzumildern, es erfordert aber einen fundamentalen Perspektivwechsel von Vollbio.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Und genau diesen fundamentalen Perspektivwechsel, würde ich mir für die Kinder wünschen und Vollbio von Herzen gönnen.


    Aus Kindern werden irgendwann ja auch große Leute....

    Darum denke ich, wenn er sein Verhalten nicht ändert, wird er seine Kinder verlieren.

    Früher oder später, emotional oder physisch, im für ihn ungünstigsten Fall früher, emotional und physisch.


    Selbst wenn die KM gelogen hat, im Bezug auf die Reaktion der Kinder zum Beschluss vom FamG, würde ich trotzdem behaupten, dass Kinder sich Eltern wünschen.

    Einen Hauch von gewünschter Normalität.


    lg von overtherainbow

  • Es wurde weder der Antrag der KM, noch mein spiegelverkehrter Antrag beschlossen, sondern der Antrag der Verfahrensbeiständin.

    Danke für die Info.

    Das macht es zwar nicht besser, sollte Dir aber beim „wach“ werden helfen.


    lg von overtherainbow


    p.s.: und das ist echt nicht böse gemeint. Ich nehme nicht für mich in Anspruch, dass mich das Leben nicht auch in Deinen Schuhen dahin hätte bringen können, wo du gerade stehst.

  • Vollbio


    Wie geht es dir? Mir tut es sehr leid, dass du hier voll die Breitseite bekommst.


    Du konntest ja jetzt darüber schlafen und dich ein wenig sortieren, hast du irgendwas für dich "umsortieren" können?

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Danke liebe Elin ,

    Ich weiß nicht, ob ich es schade finden soll. Klar, Kritik hört ja eigentlich niemand wirklich gerne. Aber wenn sie berechtigt, angemessen und notwendig ist, schlucke ich die Kröten gerne. Es hilft ja am Ende doch. Wenn auch leider nicht zu Extremverbesserungen, aber zumindest hilft es mir, Bodenhaftung zurück zu gewinnen/ nicht zu verlieren.

    Eigentlich könnte man als Außenstehender denken, dass ich jetzt jubeliere, weil ich scheinbar den Sieg und die KM die Niederlage davongetragen habe. Dem ist aber nicht so. Im Gegenteil! Ich bin sehr traurig, fühle mich leer, mir gehen den ganzen Tag schon einzelne Situationen der vergangenen 8 Jahre durch den Kopf.

    Und immer wieder die Frage, habe ich der KM Unrecht getan? Habe ich sie, ihr Verhalten zu Unrecht bekämpft?

    Nach all den kritischen Rückmeldungen muss ich mich immer wieder vergewissern, dass ich richtig gehandelt habe. Dieses mich immer wieder in Frage stellen und das Erinnern an die vielen Situationen von Gewalt, Geschrei, Lüge, Demütigung, all das kommt mir hoch. Nicht um mich über sie zu stellen oder sie zu beschämen, sondern einfach nur um die Sicherheit zurück zu erlangen, dass es gut war, am Ende nicht noch einmal mich auf ihre Versprechungen und Worte einzulassen, sondern tatsächlich das Gericht, Außenstehende, den Schlussstrich ziehen zu lassen.

    Und noch ein Gutes hatten die Rückmeldungen gestern. Es wurde in Frage gestellt, worum es mir denn eigentlich ging, wenn ich doch jetzt den Beschluss habe, und ihn nicht umsetze.

    Ich habe heute früh mit meiner Anwältin darüber gesprochen und ich muss zugeben, dass ich falsch lag:

    Der Beschluss wurde uns am 28./29. November bekannt, und war damit auch sofort wirksam. Er wäre also sofort umzusetzen gewesen. Und ob die KM Beschwerde einlegt oder nicht, das ändert nichts daran, dass dieser Beschluss ab Bekannt werden Gültigkeit hat, so lange, bis er durch das Gericht abgeändert oder außer Kraft gesetzt wird. Insofern stimmt der Hinweis gestern, dass, wenn die Berufungsinstanz lang genug dauert, länger als ein halbes Jahr, dann wäre das für den Fortbestand dieser Regelung von Vorteil, weil sie dann als verfestigt gilt.

    Das ist aber ein anderes Thema. Im Moment drückt mich die Frage, wie ich auf die zu erwartenden Fragen meiner Kinder antworte.

    Die KM hatte ihnen ja, verkürzt gesagt, vermittelt, dass es in meiner Hand läge, ob das WM abgeschafft und sie damit also kommenden Sonntag schon zum Papa zurück müssen und nicht mehr, wie seit Jahren bisher immer, am Montag von der Mama zur Kita gebracht werden.

    Sie werden fragen, vermutlich alles mögliche wissen wollen, wie soll ich damit umgehen? Oder auch nicht. Vielleicht werden sie das weiter überhaupt nicht ansprechen.

    Ich werde es am Sonntag sehen, und hier berichten.

    Zunächst aber muss ich der KM Bescheid geben, dass ich mich geirrt habe. Dass der Beschluss sofort umzusetzen ist. Am Freitag Vormittag sitzen wie beide heim ASD. In diesem Gespräch können wir, falls noch Details geklärt werden müssen, dann diese neue Phase unserer gemeinsamen Elternschaft beginnen.

    Ich habe vor, unser bisheriges Übergabeheft durch ein Neues zu ersetzen. Eines, mit nur leeren Seiten. Und ich habe mir fest vorgenommen, nur noch auf meine Familie hier zu schauen. In dem neuen Übergabeheft nur davon berichten, was hier in der Zeit mit den Kindern passiert.

  • Hallo Vollbio,


    wenn du einen Tipp von mir möchtest,


    andere Reihenfolge:

    bevor du der KM mitteilst, dass du dich geirrt hast mit der Umsetzung des Beschlusses, würde ich für mich ganz genau durchdenken, wie ich die Umsetzung gestalten möchte. Ich finde es richtig, dass du den Kindern jetzt nicht ganz plötzlich von einem Tag auf den anderen das RM verpasst. Mach dir also einen zeitnahen Plan für den Ablauf der Umsetzung des Beschlusses - einen Plan, der dir für das Wohl der Kinder am besten erscheint. Zum Beispiel eben ab Dezember. Dieser Plan sollte natürlich bis Freitag stehen. Und ganz wichtig: du solltest von ihm überzeugt sein.


    Dann erst würde ich die KM informieren.


    Und dann kann man auch mit den Kindern reden, dass in Zukunft, das WM aufgelöst wird und in ein RM umgewandelt wird.


    Mit einem Plan, den du dir vorher schon überlegt hast, kannst du sicherer ins Gespräch gehen und ev. auch Kompromisse eingehen. Dann wirst du auch nicht so schnell überrumpelt. Das scheint mir so ein Muster zwischen euch zu sein.

    Wichtig ist, bleib bei dir!



    Ich habe vor, unser bisheriges Übergabeheft durch ein Neues zu ersetzen. Eines, mit nur leeren Seiten. Und ich habe mir fest vorgenommen, nur noch auf meine Familie hier zu schauen. In dem neuen Übergabeheft nur davon berichten, was hier in der Zeit mit den Kindern passiert.

    Das finde ich super    :thumbup::thumbup:

  • Vollbio, herzlichen Glückwunsch zum RM. Schade wenn man eigentlich etwas posities erreicht hat und sofort die nächste Hürde auftaucht.

    Den Kindern wird die Abschaffung des WM vielleicht nicht sofort gefallen, jedoch hast du etwas Gutes für sie erreicht. Darum entscheiden

    soetwas auch Eltern und nicht die Kinder selbst. Denk daran wenn du mit Ihnen sprichst.

    Drück dir die Daumen das die Umsetzung gut gelingt :thumbup:

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das Du das alte Umgangsheft wegschmeißen willst, finde ich eine gute Idee. So ähnlich würde ich das mit all den Fragen, die Du Dir in den ersten Absätzen Deines Posts gestellt hast, auch machen. Weg mit Schaden, dass ist die Vergangenheit, kannste eh nicht mehr ändern und ist vorbei.


    Du hast in den jeweiligen Situationen nach bestem Wissen und Gewissen unter Berücksichtigung der Dir vorliegenden Informationen entschieden. Fertig aus. Dass man später mehr Informationen hat und dann anders entscheiden würde - das ist halt das Leben. Geht uns doch allen jeden Tag so. Du weißt schon: hätte, hätte, Fahrradkette....


    Wenn die Kinder fragen stellen, würde ich mich einfach hinter dem Gericht verstecken: Ihr wißt ja, Mama und Papa verstehen sich nicht mehr so gut. Alle Leute wollen aber, dass es Euch Kindern gut geht und da haben die Leute vom Gericht entschieden, dass ihr jetzt hauptsächlich bei mir seid, Mama aber jedes 2. WE (oder wie immer das dann im Detail aussieht) sehen dürfen. Fertig.


    Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du Deinen Fokus langsam von der KM weg auf die Kinder und Deine Familie richten kannst und es für alle ein Neuanfang sein kann (auch wenn KM vermutlich nicht begeistert ist, aber dafür bist Du nicht verantwortlich!)

  • cappucino15

    danke für deine Rückmeldung, allerdings ein paar Anmerkungen. Das alte Übergabeheft möchte ich nicht wegschmeissen, sondern zu den Erinnerungssachen weglegen. Die Gedanken an die belastenden Ereignisse der Vergangenheit waren heute weg. statt dessen hatte ich mich heute wieder ganz in der Gegenwart verheddert.

    Das Ganze fing so an, dass ich mir den Plan gemacht hatte, dass jetzt kommenden Sonntag 17 Uhr die neue Regelung einsetzen soll.

    Heute früh hatte ich der KM die Info geschrieben, dass ich mich geirrt hatte, und dass der Beschluss sofort mit Bekanntwerden umzusetzen ist. Allerdings, da ich die Kinder nicht unvorbereitet heute aus der (nach alter Regelung) "Mama-Woche" reissen und sie morgen ins (nach neuer Regelung) "Mama-Wochenende" schicken möchte, sollten sie, trotz Papa-Betreuungszeit bei ihrer Mutter bleiben können. Da heute aber nach neuer Regelung Papa-Zeit ist, habe ich ihr angeboten, wenn sie das will, dass ich den Sohn zur Therapiestunde begleite und ihn anschliessend bei ihr wieder abliefere.

    Das hatte sie angenommen und ich habe also an ihrer Statt den Sohn aus dem Hort abgeholt und zur Stunde gefahren.

    "Warum kommst du und nicht die Mama?"

    Da fing das Problem an. Die Mama hatte ihnen die neue Regelung ja letzte Woche schon bekannt gemacht, und er findet die total ungerecht, und er will sie nicht. Ich habe das dann schon versucht, zu erklären, aber er blieb dabei, er will die Regelung nicht und nachdem ich ihn bei der Mutter abgeliefert hatte, weinte er dort. Sie rief mich an, ob ich mit ihm reden kann, das habe ich auch, aber im Grunde war es eigentlich sinnlos. Er will diese Veränderung nicht haben. Er möchte, dass alles so bleibt wie es war.

    Wir sind dann so verblieben, dass ich ihm sagte, dass am Freitag die Mama und ich beim ASD miteinander nochmal darüber sprechen, aber ehrlich gesagt, worüber sollen wir sprechen?

    Heute war ich traurig, dass wir gescheitert sind als Wechselmodell, als multikulturelle Patchworkfamilie, und diese Trauer ist noch immer da. Jetzt kommt mein Sohn und sagt, "Komm, lass es uns doch noch mal versuchen", und ich winke ab. Resigniert? Nein, eigentlich nicht resigniert. Ich kenne die Mutter einfach und ich habe so oft schon ihr immer wieder aufs Neu vertraut und jedes mal, nachdem sie mich nicht mehr brauchte, hat sie mich ausgelacht, und ihr Versprechen gebrochen. Ich weiss einfach, dass es ein Fehler wäre, ihr zu vertrauen, weil sie lügt. Aber das will ich meinem Sohn so klar und eindeutig nicht sagen, über seine Mutter.

  • Es gibt ja nun den Gerichtsbeschluss und daran müsst ihr euch halten. Da ist auch nicht dran zu rütteln.


    Versuche das positive zu sehen: ihr habt als Eltern gut zusammengearbeitet.

    -ihr habt euch bzgl. des Bringens zur Therapie abgesprochen

    -ihr habt euch zum Start des RM abgesprochen

    -KM hat dich angerufen und dich mit einbezogen, als es dem Kind nicht gut ging.

    Das ist doch ein guter Anfang.


    Das WM ist Vergangenheit. Das die Kinder traurig sind, dass sie nun die KM weniger sehen, ist doch verständlich. Und das ist auch ok. Immerhin ist sie die Mutter und da möchten die Kinder natürlich auch oft sein.

    Aber das geht jetzt nicht mehr. Das WM ist gescheitert und nun müssen sich alle umgewöhnen. Das ist am Anfang bestimmt schwer. Besonders für die Kinder. Eure Aufgabe als Eltern ist es nun, das aufzufangen und zu begleiten.

  • Dein Sohn darf das nicht wollen. Aber genau wie er irgendwann plötzlich in die Schule muss(te) oder KiGa oder so, so wohnt er jetzt hauptsächlich bei Dir.


    Ja, ich verstehe, dass Du sauer bist, das ist auch ok, aber so ist es jetzt. Dabei in den Arm nehmen und gut ist. Ich denke, die Kinder gewöhnen sich schneller um, wenn Du da freundlich und mitfühlend (nicht mitleidend!), aber klar und konsequent bleibst.


    Mal eine andere Frage: wie geht’s eigentlich Deiner Frau damit, dass jetzt ihre beiden Bonuskinder jetzt bei Euch leben? Ist ja mit Baby auch nicht ohne...

  • Emma21 , cappucino15 , eure Worte tun mir gut.

    Ich wünsche mir mehr Ansage/Motivation/Bestärkung, klar und konsequent zu bleiben und zugleich mich gefühlsmäßig den Kindern nicht zu verschließen

    Es fällt mir schwer, es auszuhalten, wenn meine Kinder mir ihre Trauer, Schmerz, Verärgerung zeigen. Wenn, wie mein Sohn gestern am Telefon weinte.

    Cappu, du schreibst "Ja, ich verstehe, dass Du sauer bist, ...". Habe ich das hier geschrieben? Vielleicht letzte Woche, direkt nachdem ich erfuhr, dass KM den Kindern die neue Regelung vorgestellt hat.

    Aber das habe ich eingesehen, sie tat das Richtige und ich war der falschen Meinung.


    Ja, morgen ist unser Elterngespräch beim ASD, und egal was passiert, der Beschluss hat Bestand, steht nicht zur Disposition.


    Zur Frage wie es meiner Frau geht, würde ich jetzt literarisch antworten, " das ist ein weites Feld".

    Da läuft seit 3 bis 4 Wochen etwas, eine Veränderung zwischen uns beiden/mit ihr, die ich noch nicht so richtig klar verstehe. Ich fürchte, dass ich in Kürze hier dazu etwas schreiben muss.


    Auf jeden Fall hat sie am heutigen Frühstück angesprochen, dass wir unser Leben neu organisieren müssen. U. a. geht es um die 2 wöchentlichen Termine des Sohns, die ich immer begleitet habe. Einer um 15 Uhr und an einem anderen Tag um 16.30.


    Meine Frau hat diese Woche ihren B2 Kurs begonnen. Er geht von 9 bis 13.15. Ihr Wunsch ist es, anschließend in die Stadtbücherei zu gehen und dort ihre Hausaufgaben zu machen. Rückkehr gegen 19 Uhr. Sie steht also zur Kinderbetreuung während der Woche nicht mehr zur Verfügung.

    Gestern hatte ich schon einen Vorgeschmack. Ich hatte ja der KM angeboten, den Sohn zu seinem Termin zu begleiten. Um seine Schwester musste ich mich noch nicht kümmern, weil ich die Mamawoche jetzt nicht kurzfristig durcheinander bringen wollte, sie also von der KM vom Kindergarten abgeholt wurde.

    Aber meine kleine Tochter musste ich ja auch betreuen. So sind wir also zu dritt zum Termin des Sohns gefahren.

    Während seines Termins habe ich ihr den Snack zubereitet und nach den 50 Minuten konnten wir den Sohn wieder abholen. Das war ok gestern. Aber auf Dauer will ich nicht meine beiden Töchter an 2 Nachmittagen im Kinder-Autositz spazieren fahren.

    Deshalb haben wir heute auch darüber gesprochen, dass Sohn seinen 15-Uhr Termin unbegleitet mit dem ÖPNV wahrnimmt und dass meine Frau an dem Tag des 16.30 Uhr Termins keinen Nachmittag zur freien Verfügung hat, sondern meine beiden Töchter betreut, während ich den Sohn begleite.

    Für seinen unbegleiteten Termin wollen wir ihm ein Tastenhandy besorgen und ich denke, wenn wir in den nächsten 2, 3 oder 4 Wochen die Fahrt mit dem ÖPNV gemeinsam üben, kann ich ihn auch relativ unbesorgt alleine auf seinen Weg lassen.