Schwanger,kleinkind und sehr allein

  • hallo an alle

    Ich bin ganz neu hier und hoffe mich hier etwas austauschen zu können. Zunächst würde ich euch gern meine Geschichte erzählen. Ich muss etwas ausholen also entschuldigt den langen Text.

    Ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen.


    Ich hatte 2013 eine Unterleibs Op sowie in meiner Jugend bereits mehrere Zysten. Es hieß danach schwanger werden wird sehr schwierig, da ich auch keinen Zyklus mehr hatte.oft nur 2 mal im Jahr meine Tage. Es wenn ich schwanger werden möchte wäre dies wahrscheinlich nur mit einer Hormonbehandlung möglich. Kurz nach dieser Diagnose getrennte ich mich von meinem damaligen Freund. Ich war dann einige Jahre Single. 2016 begann ich dann eine On-Off-Beziehung mit dem Vater meiner ersten Tochter. Als wir Anfang 2017 dann fest zusammen waren wurde ich unerwartet tatsächlich schwanger. Wir haben schlicht und ergreifend nicht immer verhütet da ich dachte es wird eh nichts......

    Kurz etwas zu diesem Mann: er war verheiratet und lebte in Scheidung und hatte bereits eine leibliche Tochter, um die es sich mehr schlecht als recht kümmerte. sein familiärer background war einfach nur eine Katastrophe. Wenn ich diese Verhältnisse die dort geherrscht haben hier schreiben würde würden mich die meisten für eine Lügnerin halten. Die Beziehung wurde im Laufe der Schwangerschaft immer schlimmer. Er hat sehr viel Alkohol getrunken und wurde dann bösartig und behandelte mich wirklich wie Dreck. Ich hoffte er würde sich bessern wenn unser Baby da wäre. Da das nicht der Fall war habe ich mich als die kleine 10 Wochen alt war von ihm getrennt und seitdem besteht keinerlei Kontakt zu ihm. Da ich nicht möchte dass mein Kind in solche Kreise gezogen wird. Ich bin eine ziemliche Helikopter Mama und für mich dreht sich alles im Großen und Ganzen nur um mein Kind. Meine Kleine ist jetzt etwas über 2 Jahre alt und wurden noch nie von jemand anderem als von mir ins Bett gebracht und war noch nie länger als zwei oder drei stunden von mir getrennt.

    Im Sommer diesen Jahres habe ich mich dann auf eine Beziehung mit einem neuen Mann eingelassen. Welchen ich schon mein Leben lang kannte und der mir auch schon immer avancen gemacht hat. Die ersten Wochen waren einfach nur wunderschön und er hat alles für mich getan war so lieb zu mir wie vorher noch niemand. Er hat bereits zwei leibliche Kinder die er absolut vergöttert.

    Nach ca 8 Wochen wurde sein Verhalten mir gegenüber jedoch immer komischer und abweisender. Und dann stellte ich fest dass wir es wie auch immer geschafft haben dass ich schwanger geworden bin und das trotz Verhütung. Ich hätte nie gedacht dass sie jemals sagen zu müssen aber ich bin tatsächlich trotz Verhütung schwanger geworden. Für mich war auch diese Schwangerschaft wieder ein Wunder und ich war nie in meinem Kopf auch nur ein einziger Gedanke dieses Kind nicht zu bekommen. Da er ja ein hingebungsvoller Vater ist dachte ich natürlich er reagiert vielleicht geschockt aber im großen Ganzen positiv. Das war nicht der Fall er verlangte sogar von mir dass ich abtreiben solle. Was für mich natürlich nicht infrage kam was ich ihm auch sagte. Er sagte dann ist es so und wir kriegen das Kind.im Laufe der nächsten Monate wurde er jedoch immer abweisender meldete sich teilweise Tage oder sogar wochenlang nicht. Nach und nach stellte sich raus dass alles was er mir jemals erzählt hat er nur auf Lügen bassierte und alles was ihn betraf nur Schein war. Er ist hochgradig verschuldet und wenn er guten morgen sagt sollte man aus dem Fenster sehen ob es nicht Abend ist. Vermutlich hat er mich auch in der kurzen Zeit in der wir zusammen waren betrogen was ich ihm leider nicht nachweisen konnte. Ich habe mich dann im November von ihm getrennt und seitdem herrscht im Großen und Ganzen Funkstille. Anfangs wollte er immer noch dass ich den Babysitter für seine Kinder Spiele was ich natürlich nicht getan habe.er behauptet immer er wird sich um die Kleine kümmern wenn sie auf der Welt ist aber davon ihm keinerlei Interesse kommt denke ich nicht dass er sich kümmern wird. Egal um was ich ihn bitte ob es etwas Geld ist für Anschaffungen für das Baby oder eine Vaterschaftsanerkennung oder generell etwas Unterstützung es kommt nichts zurück.außerdem hat er allem Anschein nach schon eine neue Freundin.

    Natürlich verletzt mich dass alles extrem und es bricht mir das Herz dass er seine anderen Kinder so vergöttert und meines warscheinlich ignoriert wird.

    Leider ist meine restliche Lebenssituation auch nicht gerade einfach. Ich lebe in einer getrennten Wohnung im Haus meiner Eltern. Was leider auch nicht wirklich funktioniert. Meine Mutter ist behindert und schwer narzisstisch und hochgradig depressiv. Und mein Vater ist mit der ganzen Situation hilflos überfordert. Zudem wird keinerlei Privatsphäre eingehalten und jeder denkt er kann in meine Wohnung ein und ausgehen wie er möchte. Von dieser Seite ist also keine Unterstützung. Ich habe zwei Schwestern mit einer davon habe ich keinerlei Kontakt. Die andere ist Patin meiner Tochter und kümmert sich auch soweit es möglich ist. Da sie aber selbständig ist hat sie leider sehr sehr wenig Zeit. Wenn ich Glück habe kann sie mir meine Tochter einmal im Monat für einen 2 Stunden abnehmen aber leider nicht mehr. Deshalb ist es auch sehr schwierig was ich,wenn ich ins Krankenhaus zur Entbindung muss mit meiner Tochter mache. Sie muss leider zu ihrer Patin aber ich habe sehr große Angst davor dass sie extrem traurig sein wird und nach ihrer Mama verlangen wird........

    Vor kurzem hat mir zusätzlich noch meine beste älteste Freundin nach 23 Jahren die Freundschaft gekündigt ohne Angabe von Gründen oder irgendwelchen nachvollziehbaren Dingen die vorgefallen wären. Es kam aus heiterem Himmel. Soziale Kontakte habe ich kaum bis auf eine Freundin die mich zum Glück auch zu Geburt begleitet.

    Ich gehe regelmäßig mit meiner Tochter in eine Krabbelgruppe und zum Kinderturnen und habe schon des öfteren versucht dort mit den Müttern anzuknüpfen, Spieldates zu arrangieren aber leider stoße ich nur auf Ablehnung.

    Ich fühle mich extrem einsam und habe extrem Angst davor was auf mich zukommt. Ich liebe meine Tochter natürlich über alles aber manchmal braucht man halt auch einfach mal eine Auszeit welche ich so gut wie nie habe und es wird natürlich nicht einfacher mit einem zweiten Kind. Deswegen habe ich furchtbar Angst nicht beiden Kindern gerecht zu werden. In wenigen Wochen ist der Geburtstermin und ich habe jetzt schon panische Angst wie alles werden soll.

    Ich werde natürlich mein bestes geben um beiden ein glückliches Leben zu bieten.

    Aber ich habe riesen Angst und fühle mich sehr einsam und im stich gelassen. Natürlich spielt auch liebeskummer mit hinein und dass ich sehr verletzt bin und mir vorkomme als wäre ich nicht liebenswert.

    Finanziell bin ich leider auf hartz4 angewiesen obwohl ich davor mein lang gearbeitet habe und keinen Tag arbeitslos war. Von beiden Vätern kommt bzw wird kein Unterhalt kommen.

    Soweit meine Geschichte.

    Würde mich über Austausch freuen wenn ihr vielleicht ähnliches erlebt habt oder eure Einschätzung der Situation.

    Vielen dank:)

  • Zuerst einmal Glückwunsch zum Bauchzwerg.


    Zum finanziellen: Da Du Sozialleistungen bekommst, mach dort einen Termin, dort gibt es auch zur Erstausstattung Hilfe.


    Ansonsten kannst Du Dich auch bei kirchlichen Trägern beraten lassen, da gibts auch noch Töpfe.


    Du kannst beim Jugendamt Unterhaltsvorschuss beantragen. Die kümmern sich auch un die Vaterschaftsanerkennung.


    Damit hast Du das von den Füssen.


    Dann solltest Du unbedingt lernen, Dich abzugrenzen von deinen Eltern. Wohnungsschlüssel nur für Dich.


    Wenn's da Probleme gibt, such Dir ne eigene Wohnung, kostet sonst zu viel Energie.


    Ansonsten gibt es in den meisten Städten ein Welcome Programm, dort wird Neueltern unter die Arme gegriffen.


    Eine Hebamme kennt sicherlich die Anlaufstellen in der Gegend. Die solltest Du Dir schnellstens suchen.


    In welcher Gegend wohnst Du denn?


    Zu den Kontakten, ja das ist am Anfang echt schwer, bei mir waren die meisten Freunde mit der eigenen Familie beschäftigt, oder partyfreudige Singles. Schwierig.


    Gerade, weil man mit Kleinkind ja das Haus nicht ohne Kind verlassen kann.


    Guck doch mal, ob es eine AE Gruppe bei Dir gibt. Der VAMV kann da vielleicht vermitteln.


    Ansonsten denk immer dran, auch Wenn's gerad stressig ist, spätestens, wenn beide Kids in der Kita sind, wird es entspannter.


    Die meisten hier waren da, wo Du bist. Ich kann für mich sprechen, ich bin inzwischen wieder auf der Sonnenseite des Lebens angekommen.


    Guck, wo Du Dir Hilfe organisieren kann.

  • Achso, wenn Du gar niemanden für das grosse Kind hast, dann muss es mit ins Krankenhaus. Hilft ja nix.


    Perspektivisch würde ich aber versuchen, das Kind an andere Menschen zu gewöhnen.


    Ubd daran, dass Mama nicht exklusiv für ihn da ist, aber das passiert dann wohl bald automatisch...

  • hallo danke für die tips.

    Das finanzielle habe ich nach einem Gespräch mit der Diakonie alles erledigt.

    Was mir im Moment am meisten zu schaffen macht ist dass ich Angst habe dass sich der Papa des Babys nicht kümmert. Und da wir in einem relativ kleinen Kaff wohnen lässt es sich nicht vermeiden dass man sich z.b. im Freibad über den Weg läuft Punkt wo ich dann Angst habe mit zuschauen zu müssen wie er mit seinen anderen beiden Kindern spielt und meines wird ignoriert....... dann natürlich auch so Gedanken wie meine große Tochter reagiert wenn die kleine von ihrem Vater abgeholt wird und sie nicht.......

    Und es ist definitiv unmöglich dass Kontakt zu dem Vater der großen Tochter aufgebaut wird.

    Ich bin bereits auf Wohnungssuche habe mich auch schon auf etliche beworben aber der Wohnungsmarkt bei uns und in der Umgebung ist tatsächlich ziemlich ausgelutscht.

    Ich freue mich wirklich sehr auf das zweite Baby aber das sind halt alles Sachen die mir meine Freude manchmal verderben und mich einfach verzweifeln lassen

  • Das mit dem Umgang ist halt so. Das verkraften Kinde reigentlich ganz gut, wenn sie einen Elternteil haben der für sie da ist. Meine Große hatte in den ersten Jahren ihres Lebens auch keinen Vater und auch danach hat er sich nicht mit Ruhm bekleckert.

    Sie ist dennoch ein zufriedenes Kind. Und beim Beutebruder hat sie gesehen, daß er jedes zweite Wochenende abgeholt wurde.


    Dein Kind hat halt keinen Vater, andere Kinder müssen damit leben, daß die Familie wenig Geld hat, die Mutter krank ist, alls Omas früh verstorben sind, die Mutter kaum da ist, weil sie viel arbeitet. Klar wäre es schöner, wenn das Kind in einem reichen Haushalt leben würde, in dem Beide Eltern jeden Tag stundenlang Zeit hätten. Wir sind heir aber nicht bei WünschDirWas, sondern bei Soisses ;)


    Wenn Du Deinen Kindern vermittelst, daß Du sie liebst, da haste schon das Wichtigste erreicht. Der Rest findet sich!

  • Yvliyu geht deine "große" normal in die Kita oder zu einer Tagesmutter? Wäre vllt eine Idee (wenn wieder möglich, damit du zwischendurch auch mal etwas Zeit für dich und/oder Baby hast. In Berlin gibt es einen "Notfallbabysitter" schau doch mal, ob es so was auch in deiner Gegend gibt. Und ggf eine Beistandschaft fürs Baby, wenn der Vater gar nicht mag.

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

  • Da sind so viele Baustellen.

    Konzentriere dich bitte auf das was jetzt Wichtig ist.

    So wenig Stress wie möglich, eine gute Unterbringung deiner

    Tochter, während du im Krankenhaus bist.

    Die ganzen Ängste nehmen dir eine klare Sicht

    um vernünftig Handeln zu können.

  • meine große kommt erst mit 3 in den Kindergarten d.h. Januar 21.

    Bei ihrer Patin ist sie auf jeden Fall in guten Händen aber es ist halt so schwierig da sie noch nie ohne mich geschlafen hat. Und vermutlich ist es weniger schlimm als ich denke. Aber ich mach mir halt Gedanken dass sie sehr traurig ist oder dass sie Terror macht. Ja das wichtigste ist im Moment die Geburt gut Rum zu bekommen und dann eine schöne kennenlern Zeit zu haben.

    Beistandschaft muss ich auf jeden Fall einrichten, da er ja echt komplett auf blöd macht.

    Vor ein paar Tagen war ich spazieren mit meiner Tochter. Er kam uns entgegen gefahren und als er uns sah hat er mitten in der Straße den Rückwärtsgang rein gemacht und ist mit affenzahn davon. ....... was natürlich auch sehr verletzend war. Und wenn ich mir vorstell er verhält sich meiner kleinen gegenüber mal so dann bricht es mir echt das Herz

  • was für mich auch sehr schlimm ist auch wenn ich eigentlich drüber stehen sollte ist das Gerede der Leute. Ich wohne wie gesagt in einem ziemlichen im Kaff in dem sehr viel geredet wird. Und jetzt zerreißt sich natürlich jeder über mich sein Maul weil es heißt jetzt steht sie wieder mit Kind ohne Vater da. Und ich habe schon die wildesten Sachen gehört. Von wegen ich hätte ihm das Kind untergejubelt oder es wäre gar nicht seins oder ich will nur nicht arbeiten gehen und deswegen bin ich wieder schwanger geworden obwohl ich wirklich immer gearbeitet habe. Und wenn ich sage ich bin trotz Verhütung schwanger geworden glaubt mir natürlich keiner.

  • Ich habe ähnliches erlebt. Sei dir gewiss: Morgen jagen die eine andere Sau durchs Dorf.

    Manche Menschen brauchen das, um sich zu erheben über andere. Armselig, oder?

    Wir begegnen dem Kindsvater meiner Tochter auch ab und an. Einmal ist er vor lauter Panik in den nächsten Laden gesprintet und hat sich den Kopf an der Tür gestoßen. Ich grinse auch heute noch, wenn ich daran denke. Ein anderes Mal hat er sie in einem Karussell angesprochen (ohne zu wissen mit wem er spricht) Das tut natürlich heftig weh. Aber auch nur die ersten Male.

    Ich habe damals nicht kapieren wollen, dass das was mir am Wichtigsten ist für ihn eben eine kleine bis gar keine Rolle spielt. Das Auszuhalten wird schwer, aber das wird mit der Zeit besser bis es kaum bis keine Rolle mehr spielt.

    Letztlich weißt du nicht, wie er sich nach der Geburt verhalten wird.

    Trotzdem würde ich ihm immer die Möglichkeit aufhalten Kontakt aufzunehmen. Das würde ich unterstützen im Sinne eures Kindes.. Das Kind nachtragen würde ich allerdings nicht.

    Alles Gute dir!


    P.S. Hier im Forum kann man jede Menge Frust loslassen. Manchmal hilft es schon, alles mal von der Seele zu schreiben.

  • danke für die antworten😊 ich hoffe natürlich das beste und werde ihm auch keine Steine in den Weg legen wenn er sich kümmern möchte,da er seinen beiden anderen ja wirklich ein guter Vater ist.

    Ich muss jetzt einfach abwarten.

    Irgendwie ist es bei meiner "großen " leichter. Weil ich da sagen kann dein Vater war kein guter Mensch, Alkoholiker aggressiv und ein schlechter Vater. Deswegen musste er fern bleiben. Aber bei meiner kleinen ist es einfach so dass der Papa sie nicht will......

    Ich habe ja zum Glück ein paar Jahre Zeit bis sie verständig genug ist um da fragen zu stellen. Aber ich hätte mir es einfach anders für meine beiden Kinder gewünscht.

    Ja und das getratsche....... es stimmt. Sobald ein neuer "skandal" passiert bin ich vergessen. Aber es tut mir einfach weh da es ja nicht nur um mich sondern um meine Kinder geht.

    Ich schaue ja wie gesagt eh nach einer Wohnung und bin auch alles andere als abgeneigt davon weg zu ziehen. Das wird auch mein nächstes Ziel sein sobald sich alles mit meinen beiden Mädels etwas eingespielt hat.

  • Bei ihrer Patin ist sie auf jeden Fall in guten Händen aber es ist halt so schwierig da sie noch nie ohne mich geschlafen hat. Und vermutlich ist es weniger schlimm als ich denke. Aber ich mach mir halt Gedanken dass sie sehr traurig ist oder dass sie Terror macht.

    Die kleinen haben gute Antennen und spüren, wenn man traurig ist oder Angst hat.

    Versuche neutral zu bleiben,sonst könnte deine Angst auf das Kind übertragen werden.