Wie läuft die Beschulung eurer Kinder zurzeit?

  • Solange die technischen Voraussetzungen nicht gegeben sind, wird es immer Grenzen geben, die an der Basis auszubaden sind, von allen Beteiligten.


    Im übrigen kenne ich fast nur Kollegen, für die immer die Kinder im Fokus stehen. Alle Kinder, nicht nur einzelne. Wie friday schon schrieb: Die Lerngruppe muss als Ganzes bedient werden. Individuelle Betreuung ist Aufgabe der Eltern. Ich wüsste ehrlich auch nicht, wie ich das bei über 200 SuS, die mich ertragen müssen, leisten sollte.


    Es gibt natürlich auch Schwarze Schafe. Ich kann nur mit dem Kopp schütteln, wenn mich jemand fragt, wie ich die Tests in den Präsenzgruppen gestalte und wann ich damit anfange. Gar nicht! Ich schreibe keine Tests mehr, ich werde mit den Kids Selbstlerntechniken üben und ihnen nochmal verklickern, wo sie was auf unserem Server finden. Lernziel: Selbständigkeit.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Insgesamt glaube ich eh, dass der Präsenzunterricht viel eher kommt als wir vielleicht denken.

    Die Kitas machen jetzt vor (auch da kann man schön sehen, dass Eltern sehr viel Einfluss haben. Ich bin mir sicher, dass hier in NRW unser Familienminister dem Druck nicht standhalten konnte).

    Es wird sicher nicht mehr lange dauern, dass Eltern anfangen zu fragen, wieso dass möglich ist 25 Kinder plus Personal in den Kitas zu betreuen, aber keine Klasse zu unterrichten.


    Hach, und an Kajs Schülerzahlen kann ich gleich mit Biene üben, wie viel Puffer überbleibt, wenn man jedem Schüler zehn Minuten widmet pro Woche inkl. Sichtung seiner Aufgaben. 8o8)

  • Für die 30 Oberstufenschüler musst du 20 min/Schüler rechnen, die schreiben viel!

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  • Hallo zusammen,


    soviel zur Kritikfähigkeit. ;)

    Ich spreche nicht von Gleichschaltung und Pioniergruß.

    Und der Hinweis auf betriebliche Abläufe, klingt für mich wie das Hallo aus dem Elfenbeinturm.

    Auch in einem erfolgreichen Unternehmen ist nicht alles gleichgeschaltet.

    Da haben auch nicht alle die gleiche Aufgabe, bis hin zu aus der Funktion heraus entstehenden Interessenkonflikten, die sogar dazu gehören.


    Das hat auch nichts mit den Fächern zu tun und den verschiedenen Rahmenlehrplänen.

    Je nach Fach sind die zu vermittelnden Kompetenzen zur gymnasialen Oberstufe im Distanz lernen eh kaum bis gar nicht zu vermitteln. Da können dann LuL und SuS auch nix dafür.


    Also nur so am Rande.

    Einen eigenen Stil kann ich auch haben, ohne Gleichschaltung.

    Trotzdem kann ich mich auf Formate, Fristen, Wege zur Kommunikation, Feedbackschleifen, Termine etc. einigen.

    Der Unterschied zum Unternehmen, dass 1 Chef, 99 Abteilungsleiter, davon 18 mit Sonderaufgaben, 13 mit spezialisierten Fähigkeiten und 1000 Mitarbeiter in der Ausführung von 24 verschiedenen aber zum Teil in einander greifenden Tätigkeiten, zzgl Raumpflegepersonal, Praktikanten und 18 It-lern hat ist:


    wenn die das nicht auf die Reihe bekommen, ist die Bude nach 3 Jahren zu.

    Finde ich doof, ist aber so.


    Meine Antwort im Bezug zur Frage:

    Wie läuft die Beschulung eurer Kinder zur Zeit? Schlecht!

    Ich finde doof, wie das an unserer Schule läuft.

    Ich freue mich, dass das augenscheinlich woanders besser klappt.:thumbup:


    Da kann ich ich noch so überfordert sein, das Kind die Klasse wiederholen müssen und bin trotzdem reflektiert genug, um da kein Fingerpointing zu betreiben.

    Das liegt dann schon hier ans uns, wenn sie wiederholt, die Schule wechseln will/muss oder Straßenmalerin in Paris wird. ^^



    lg von overtherainbow

  • Geht es mit Homeschooling hier weiter, heißt das im ersten Schritt eine Unmenge von Arbeitsblättern. Infos nur per WhatsApp und Schulseite.

    Die Lehrer an unserer Grundschule haben schlichtweg keine Ahnung, wie der Unterricht digitalisiert werden kann.

    Einige Lehrerinnen haben schlecht vertonte Videos wohl mit dem Privatequipment gemacht, was ich allerdings total nett fand.

    Unserer Schulleitung hat es nicht so sehr mit der Technik, daher wird es auch in Zukunft mit der Methode Methusalem weitergehen. Vom Schulamt kommt anscheinend keine Hilfe, weil die selbst dort überfordert sind.


    Freunde aus anderen Grundschulen berichten Ähnliches, kein digitaler Unterricht. Das wird vorrangig in den weiterführenden Schulen vorangetrieben.

  • Was ich nicht verstehe - warum versuchen es die staatlichen Grundschulen nicht über gängige digitale Plattformen? Wie zum Beispiel das berühmte Zoom oder auch Teams bei 2er Kommunikation.


    Es ist doch spielerisch einfach. Man muss es nur wollen. Einmal alle Accounts für alle Lehrer machen, einen Stundenplan zusammenstellen und schon läuft‘s.


    Es gibt inzwischen nur sehr wenige Familien, die nicht mal ein Smartphone besitzen, von dem man sich einloggen könnte. Klar wäre ein Computer mit kompletter Ausstattung besser, aber zur Not geht doch auch ein Smartphone. Ich stelle meinen Sohn manchmal auch aufs IPad um, wenn ich mal den Rechner brauche.


    Diese Untätigkeit bleibt für mich ein Rätsel. Warum ist es so? Kommen die selbst nicht drauf? Wollen sie sich absichtlich nicht damit auseinandersetzen? Haben die Eltern so niedrige Erwartungen, dass sie es nicht fordern? Ich weiß es nicht. Jede Schule könnte es. Genauso wie es jede Firma inzwischen kann.


    Was soll das heißen, die wären technisch nicht versiert? Das ist doch völlig inakzeptabel. Dann müssen sie sich eben einen ITler holen und es lernen. Eine Stunde Einführung würde reichen. Ich musste es auch lernen, alle mussten es lernen.

    Warum lässt man sich einfach damit abspeisen, dass sie es angeblich nicht können? Die Schulen haben schließlich einen Bildungsauftrag. Außerdem ist digitaler Unterricht viel stressfreier als all diese Arbeitsblätter. Verstehe ich nicht.


    Habe neulich von einer Freundin, deren Sohn in die 3 Klasse geht, gehört, dass er gerade mal zweimal in die Schule kann bis zu den Sommerferien. Das ist doch Wahnsinn! Aber digitalen Unterricht gibt es trotzdem nicht. Und keiner von den Eltern protestiert, bis auf 2-3, die dann auch noch von den anderen dafür angefeindet werden. Unglaublich.

    2 Mal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • overtherainbow : Ich wollte eure Probleme nicht relativieren, indem ich dich aus unserem Elfenbeinturm grüße. Ich schrieb schon weiter oben, dass mir klar ist, dass unsere Rahmenbedingungen gut sind und sicher nicht die Regel. Wenn man es so liest, dann klingt es natürlich absurd. Sorry.

    Das wollte ich deutlich nicht. :)Ich wollte eher sagen, dass es viele Möglichkeiten geben könnte, aber auch da muss sich natürlich die Schule darauf einlassen können. Bei euch klingt es so, als würde sich die Schule hinter dem Stichwort "Überforderung" verstecken und weil das so ist, lassen sie es einfach ganz. Die Sommerferien kommen gewiss...Da helfen auch keine vereinzelten Lehrer, die sich Mühe geben, wenn die Schule insgesamt keinen gangbaren Weg vorgibt.

    Das ist zwar kein ehrenhafter Weg, aber ein leichter. Und auch da -mit Gruß aus unserem Turm- diese Blöße würde sich unsere Schule nie geben.

    Auch im Hinblick darauf, dass die Schule sich ihren "guten Ruf" erhalten will. Und es ist schon gut, wenn eine Schule SuS und natürlich auch Eltern , samt Kollegium so kompetent durch eine Krise führen kann. Da fällt es mir -als ET- natürlich auch leicht über den einen oder anderen Schnitzer hinwegzusehen und unter learning by doing zu verbuchen.


    Was ich tun würde:

    Ich finde du hast ja schon auf dem Schirm, dass es nicht nur an einzelnen Lehrern allein liegt, sondern an den Rahmenbedingungen in der Gänze. Da wäre natürlich der Weg über den Direktor für mich der Sinnvollste.

    Ich bin auch ein wenig erstaunt, dass nicht auch ein wenig bei anderen Schulen abgekupfert wird. Wenn bei uns was nicht klappt, dann linse ich immer zu anderen Einrichtungen, wie machen die das?


    Auch gesammelt mal eine Etage höher zu gehen und das Unverständnis darüber zu äußern, warum für Schulen nicht zumindest grundsätzliche Basics geschaffen werden, die erfüllt werden müssen (klar, interne Abweichungen gibt es immer). Elternbeirat dazu holen. Ich glaube, langfristig wäre das auch für LuL einfacher.

    Hier mag ich einschieben, dass auch bei uns die Vorgaben vom Land so schwammig sind und auf "gute Lösungen" der Leitungen setzen, dass ich mich nicht wunder, was für ein Quark, da zum Teil bei rauskommt. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei Schulen ähnlich formuliert wird.


    Ich weiß, dass klingt alles ein wenig so, als wärst du in der Bringschuld und das finde ich eigentlich nicht. Aber ich fürchte, da passiert nix, wenn man "wir sind überfordert" einfach stehen lässt.


    Für mein Kind würde ich schon schauen, ob es eine Möglichkeit für eine Art Lerngruppen gibt. Aufgaben gemeinsam zu erledigen, dass macht schon ein wenig mehr Spaß.

    Wir erstellen Wochenpläne, bei dem ich alles zusammenfasse, was so eingegangen ist. Ich markiere die Sachen, die zurück müssen mit Datum und das was sie nicht allein schafft, auch. Das schafft Übersicht und sie muss nicht von einer Sache zur nächsten switchen. Wir haben allerdings auch das "Problem", wenn der PC an ist, dann ist alles dort spannend außer die Schule. Deshalb haben wir uns für den "Papierweg" entschieden.


    Soll jetzt nicht klugschwätzend klingen. Wir haben auch etwas (länger) gebraucht, um rauszufinden, was bei uns funzt und was nicht.

    Ich kannte mein Kind in der Rolle der Schülerin bis dato ja auch nicht so richtig.:)

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday ()

  • Was ich nicht verstehe - warum versuchen es die staatlichen Grundschulen nicht über gängige digitale Plattformen? Wie zum Beispiel das berühmte Zoom oder auch Teams bei 2er Kommunikation.


    Es ist doch spielerisch einfach. Man muss es nur wollen. Einmal alle Accounts für alle Lehrer machen, einen Stundenplan zusammenstellen und schon läuft‘s.

    Das Problem ist der Datenschutz. Rein theoretisch dürfen Lehrer nichts digital unverschlüsselt übermitteln. WhatsAppGruppen sind datenschutzrechtlich betrachtet ganz tiefe Grauzone. Nicht gern gesehen und offiziell nicht erlaubt, manche Schulen verbieten sie den Lehrern sogar.

    Öffentliche Plattformen sind halt heikel. Und dann müsste man sich ja auf eine Plattform einigen. Machen da alle Eltern mit?

    Und wie sicher kann ich mir als Lehrer sein, dass nichts aufgezeichnet und anderweitig benutzt wird? Möchte ich, dass die gesamte Schülerschaft Einblick in meine privaten 4 Wände hat?


    Dazu kommt, dass Kinder bis mindestens zur 7. Klasse Begleitung bei der Benutzung digitaler Endgeräte und Programme benötigen. Die Eltern müssen da auch bei sein und unterstützen.


    Man fordert immer leicht, was für einen selbstverständlich ist. Für den nächsten ist es das aber schon nicht mehr.

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    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Das sind in der Tat die beiden Optionen, die auch ich sehe: die Probleme zu sehen und alles vermeiden, womit man sich Ärger einhandeln könnte, oder im Lehrerkollegium und individuell nach kreativen Lösungen zu suchen, welche den Schülern insgesamt weiterhelfen.


    Mir ist nicht klar, was das mit Fordern zu tun hat, wenn man als engagierter Elternteil seine Bedenken oder auch Sorgen äußert und, ja, auch mal auf Missstände aufmerksam macht.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Insgesamt glaube ich eh, dass der Präsenzunterricht viel eher kommt als wir vielleicht denken.

    Die Kitas machen jetzt vor (auch da kann man schön sehen, dass Eltern sehr viel Einfluss haben. Ich bin mir sicher, dass hier in NRW unser Familienminister dem Druck nicht standhalten konnte).

    Es wird sicher nicht mehr lange dauern, dass Eltern anfangen zu fragen, wieso dass möglich ist 25 Kinder plus Personal in den Kitas zu betreuen, aber keine Klasse zu unterrichten.

    Ich arbeite ja in einer Kita und fühle mich, ...naja... veräppelt. Beim Einkaufen ist das Virus soo hochansteckend, dass ALLE einen Mundschutz tragen sollen. Abstand halten ist da ganz wichtig, keinen Kontakt usw.


    Und auf der Arbeit? Niesen uns die Kinder nach wie vor an. Masken? Nein, wozu. Das kann und will man den Kindern nicht zumuten.

    Auf dem Papier muss JEDES EINZELNE SPIELZEUG direkt nach Benutzung unmittelbar desinfiziert werden bevor es einem anderen Kind zur Verfügung gestellt wird.

    Eine Kollegin, sie hat total Panik und hat sich nach einigen Tagen krank schreiben lassen, hat das tatsächlich mal so gemacht. Aus Angst. Am nächsten Tag hatte ein Kind die Hände, beide Hände, stark aufgeräumt. Jetzt sind die beide blutig und sie hat eine spezielle Salbe mit.


    Und ab dem 8. Juni dürfen, nein: Müssen auch die, welche bis dato zur "Risikogruppe" gehörten, wieder voll einsteigen.

    Dabei haben wir jetzt schon einen Fachkräftemangel und dann opfern die noch einige von denen.

    Ich bin gespannt wie es weiter geht aber eines weiß ich genau: es passt nicht zusammen, wenn auf der Arneit Corona keine Rolle spielt, ich beim Einkaufen aber nach wie vor maskiert durch den Laden gehen soll.

    Entweder hält sich das Virus an den Kalender und ist nicht mehr gefährlich oder aber nicht. Dann spielt der Ort glaube ich auch keine Rolle.

    Aber ich bin ja kein Experte.

    Und auch kein Politiker. :S



    Und zum eigentlichen Thema: die Schule meiner Tochter macht ab Montag wieder auf, jedes Kind, dessen Eltern das wünschen, hat max. 4 Tage noch "Unterricht". Wohlweislich, dass die meisten Kinder weder den Abstand einhalten können noch einen Mundschutz tragen wollen. Es ist ja eine Förderschule.


    Der Notdienst läuft unabhängig davon weiter. Also demnächst wird meine Tochter dann jeden Tag zur Schule müssen.

  • Teststreifen:

    Ich weiß, ich arbeite auch in einer KiTa. Und einige (viele) Regeln sind einfach absurd. Und die Erklärungen dünn. Da wurde halt dem Druck nachgegeben und das Ganze rettet man eben, indem man das Virus relativiert und och...ist doch alles halb so wild.

    Gerne verpackt mit: Sie leisten einen wichtigen Beitrag. Amen.

    Wir haben das "Glück", dass einige Eltern das Angebot trotzdem nicht annehmen mögen. So stellen wir Risikokollegen frei vom Kinderdienst. Diese erledigen dann so Pappnasenaufgaben wie das tägliche Reinigen und co. Eine Kollegin habe ich schon mehr oder weniger in die Krankschreibung"gezwungen", aufgrund der Vielzahl der Grunderkrankungen. Sorry, dass kann gerne jemand anderes auf seine Kappe nehmen.

    Der Notdienst läuft unabhängig davon weiter. Also demnächst wird meine Tochter dann jeden Tag zur Schule müssen.

    Was ich auch etwas schräg finde. Wir als Arbeitnehmer müssen die Notbetreuung in Anspruch nehmen, um andere Kinder zu betreuen.

    Ganz abgesehen davon, dass die Kontaktnetze immer größer werden. Kind schleppt es von mir aus der KiTa in die Schule und umgekehrt.

    Zudem kommt noch, dass wir ja vollumfänglich einsteigen sollen als Arbeitnehmer mit Kindern (ist ja auch okay, werde dafür bezahlt), das funzt aber nicht, wenn gleichzeitig die Stunden der Notbetreuung auch für Kollegen mit KiTa-Kindern gestrichen werden.

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday ()

  • Das Problem Datenschutz besteht immer. Er besteht selbst bei internationalen Lernplattformen, speziell für Fernunterricht entwickelt.


    Ja klar, Zoom hat ein Datenschutzproblem (ich nehme mal Zoom, weil es mit das einzige ist, wo sich beliebig viele Leute gleichzeitig einwählen können).

    Trotzdem wird es weltweit von einem Großteil der Unternehmen (die weitaus mehr zu verbergen haben, als eine Grundschule), von Privatleuten, Unis, anderen Schulen usw benutzt.


    Besondere Zeiten erfordern nun mal besondere Lösungen und sich da zurückzulehnen und alles auf Datenschutz zu schieben finde ich nicht überzeugend.


    Das Problem der Aufzeichnung kann man umgehen, indem man alle Eltern eine Erklärung dazu unterzeichnen lässt. Kinder müssen nicht zwingend ihre echten Namen angeben, ist ja nicht nötig, da man sie sieht.


    Wenn Lehrer ein Problem mit der Einsicht in ihre Wohnung haben, können sie auch in die Schule kommen und sich von da einwählen.


    Man kann sich sogar eine Maske (für die Augen) aufsetzen wenn man nicht erkannt werden will. Sorgt bestimmt für gute Laune. Mit Passwörtern verhindert man den Zugriff durch Dritte.


    Beim digitalen Unterricht wird kein Kind abgehängt, wenn der Lehrer merkt, da läuft was gründlich schief, kann man auch Beratungsstunden zu zweit anbieten.


    Und der Betreuungsaufwand für Eltern wird wirklich minimiert. Es stimmt nicht, dass Grundschüler viel Hilfe dabei brauchen. Die sind viel schlauer als wir. Meiner könnte sich nach nur 2 Stunden völlig selbständig einwählen, auswählen, und hatte alles mit Video, Audio und Chat voll im Griff. Alle anderen auch. Und die sind in der ersten Klasse.


    Das einzige was man tun muss, ist zu sagen, hey du hast jetzt Mathe, wähl dich ein. Für die Eltern ist es eine Megaentlastung.


    Und nebenbei kann man ja bessere Lösungen entwickeln. Bei einer Freundin von mir wurde es inzwischen durch eine andere Plattform abgelöst, die in Bezug auf Datenschutz sicherer sein soll. Weiß nicht, wer es im Endeffekt bezahlt hat, der Staat oder die Eltern, aber es läuft.


    Sollte man sowieso machen, vorausschauend auf den Herbst und den Winter. Es ist nun mal nicht ausgeschlossen, dass alle nochmal zu Hause werden bleiben müssen. Da müssen Lösungen her und zwar jetzt, damit Konzepte bereits nach den Sommerferien stehen. Fängt man an, sich erst im September zu bewegen, verliert man viel Zeit.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Das ist deine laienhafte Sicht der Dinge.


    Fakt ist, dass wir unterschreiben mussten bzgl. Datenschutz und Digitalisierung. Wenn irgendwas schief läuft, verliere ich meine Status und die Pensionsansprüche. Sorry, das werde ich nicht riskieren, wie andere Kollegen eben auch nicht. Hier ist das Land am Zug und muss Plattformen gemessen an den eigenen Ansprüchen stellen. Davon abgesehen ist der Zugang zum Internet gerade auf dem Land problematisch, da gehen Videokonferenzen gar nicht.


    Fakt ist auch, dass sich beim Homeschooling dasselbe Bild wie in der Schule abzeichnet: SuS, die aufmerksam und ordentlich sowie präzise ihren Kram erledigen, tun dies jetzt auch.


    Der Rest wird einmal mehr angerufen und auch mit den Eltern gesprochen.

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  • hier wird auch Zoom mit Passwörtern benutzt...kombiniert mit Mails und nach Bedarf Anrufen...

    welche Daten könnten denn bei homeschooling für Aussenstehende interessant sein, frag ich mich gerade


    macht denn eure Schule dementsprechend Druck, dass sie eine passende Plattform bekommt Kaj ?

  • Zoom leidet ja nun wirklich an Sicherheitslücken, auch wenn die stets daran arbeiten.


    Aber klar ist es sinnvoll und höchste Zeit an neuen gangbaren Wegen zu basteln.


    Aber das ist es ein wenig was ich meine: Was Nemesis als Entlastung empfindet, dass würde hier bei uns zu mehr Belastung führen. Ich bin ehrlich froh, dass dieser Weg bei uns nicht gegangen wird. Ich glaube, das ist echt schwierig, da zu verallgemeinern.

  • Das kann man natürlich sehen wie man will, vor allem wenn man selbst Lehrer ist. Natürlich hat man als Laie nicht die Einsicht in die Details. Allerdings, wenn ich über Videokonferenzen geschäftliche Dinge klären muss, Unterlagen, zum Teil vertraulich, über den Bildschirm teile usw, habe ich doch genau das gleiche Problem. Sogar ein größeres. Irgendwelche Probleme gibt es überall.


    Und viele Schulen haben es inzwischen gelöst, weil sie verstanden haben, das vom Land nichts kommt. Und auch nicht kommen wird. Und falls doch was kommt, dann wird es etwas sein, was der Digitalwüste Deutschland gerecht sein wird. Also nicht zu gebrauchen in einem modernen Umfeld.


    Fakt ist aber, aktuell gibt es Schüler, die ganz normal und täglich Unterricht haben, und es gibt welche, die nur Arbeitsblätter in Hauptfächern bekommen. Und die zweite Gruppe ist gegenüber der ersten, der Schule wichtiger ist, als Datenschutz, stark benachteiligt. Man kann ja von den Eltern eine Einverständniserklärung einholen. Dann ist man rechtlich auf der sicheren Seite.


    Bei uns hieß es auch am Anfang - es wird niemals laufen, die Schüler werden es nicht hinkriegen, es wird nur Chaos geben, die Internetverbindung ist schlecht usw usw.

    Aber sobald es einen richtigen Aufstand der Eltern gab, haben sie auf einmal in nur 2 Tagen alles auf die Beine gestellt und es läuft wunderbar.


    Es mag sein dass in eurem speziellen Fall (Schule auf dem Land) tatsächlich Probleme bei der Verbindung geben kann (siehe Digitalwüste Deutschland), grundsätzlich hat aber ein überwiegender Großteil der Schulen dieses Problem nicht.

  • Franziska

    Wir haben ISERV, aber Videokonferenzen funktionieren kaum. Server überlastet und Netzleistung nicht gegeben. Es fehlt grundlegend an digitaler Infrastruktur.

    Wenn man in der Großstadt wohnt, kann man sich das natürlich kaum vorstellen.


    Trotzdem finde ich manche Elternforderungen echt unangemessen. Vor zwei Wochen kam eine weitergeleitete Mail von den Elternvertretern einer Klasse mit einer Wunschliste. Wenn das jede Klasse bringt, werden wir irre. Von der Führungsebene kommen ja auch noch lustige Ideen.


    Die meisten haben in den letzten Wochen bzgl. Digitalisierung einen Riesensprung gemacht, Lehrer wie Schüler. Und da wird es auch weitere Entwicklungen geben. Videokonferenzen mit Klassen von 30 SuS sind da aber noch lange nicht drin.

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  • Zoom leidet ja nun wirklich an Sicherheitslücken, auch wenn die stets daran arbeiten.


    Aber klar ist es sinnvoll und höchste Zeit an neuen gangbaren Wegen zu basteln.


    Aber das ist es ein wenig was ich meine: Was Nemesis als Entlastung empfindet, dass würde hier bei uns zu mehr Belastung führen. Ich bin ehrlich froh, dass dieser Weg bei uns nicht gegangen wird. Ich glaube, das ist echt schwierig, da zu verallgemeinern.

    Warum Belastung? Welche Probleme siehst du dabei?

    Ich sehe da eigentlich nur ein Problem, und zwar wenn man mehrere Kinder im Schulalter hat. Jedem ein Gerät zur Verfügung zu stellen ist tatsächlich nicht einfach.


    Außerdem muss man es ja nicht zwingend mitmachen. Es ist einfach ein Angebot der Schule. Bei uns gibt es auch welche, die da gar nicht mitmachen. Sie bekommen dann wöchentlich E-Mails mit einer kurzen Zusammenfassung von dem, was Neues gelernt wurde und machen es zu Hause eben alleine mit den Eltern. Die Tests schreiben dann alle gleich.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Hier ist das Land am Zug und muss Plattformen gemessen an den eigenen Ansprüchen stellen.

    Man kann immer auf irgendjemanden warten. Hat dann beispielsweise wie hier in Hessen das Land eine Plattform gestellt, dann finden sich immer Gründe, wenn man möchte. Ich hatte schon weiter oben geschrieben, dass ich davon überzeugt bin, dass das meiste eben keine technischen Probleme sind, sondern Herausforderung, denen man sich mit etwas Kreativität und Flexibilität durchaus erfolgreich stellen könnte, wenn man denn wollte. Da bin ich auch gerne Laie und weiß, die einfachen Wege zu schätzen, die manche Lehrer durchaus mit viel Engagement gehen, gerade weil sie davon überzeugt sind, dass sie ihre Schüler damit am meisten unterstützen.

    Vor zwei Wochen kam eine weitergeleitete Mail von den Elternvertretern einer Klasse mit einer Wunschliste.

    Vielleicht kann man auch mal das Gespräch mit den Elternvertretern suchen und gemeinsam Lösungen finden? Heißt ja nun nicht, dass man jeden Wunsch, der geäußert wird, erfüllen muss, aber so kennt man wenigstens die Erwartungen, die es gibt. Oder war das alles Blödsinn, was auf der Wunschliste stand? Kann ich mir nicht so ganz vorstellen.


    Hier hatte man den Eindruck, dass manche Lehrer auf Tauchstation waren. Dieser Eindruck ist es, der dann auch verständlicherweise zu Unmut bei den Eltern führen kann. Wenn man natürlich Eltern als Störenfriede ansieht, dann braucht man sich über die Auswirkungen nicht zu wundern.

    Dazu kommt, dass Kinder bis mindestens zur 7. Klasse Begleitung bei der Benutzung digitaler Endgeräte und Programme benötigen. Die Eltern müssen da auch bei sein und unterstützen.

    Die Eltern, mit denen ich zu tun habe, unterstützen alle nach ihren Möglichkeiten. Meine Tochter in der 6. Klasse kriegt das mit der Lernplattform ganz ohne Unterstützung hin. Wir haben uns das gemeinsam angesehen, ich habe ihr erklärt, wie der Drucker bzw. Scanner funktioniert und das läuft. Und mein Sohn in der 3. Klasse macht die Aufgaben der Lernplattform auch ganz selbständig.


    Die meisten haben in den letzten Wochen bzgl. Digitalisierung einen Riesensprung gemacht, Lehrer wie Schüler.

    Das klingt doch nach guten Voraussetzungen, die zwar nicht sofort, aber mit der Zeit geschaffen werden, wenn sich alle Beteiligten engagieren und nicht auf das Kultusministerium, das Schulamt, den Netzbetreiber oder wen auch immer warten.

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