Wie läuft die Beschulung eurer Kinder zurzeit?

  • Ich denke, die meisten Kinder nehmen es als verlängerte Ferien mit ein paar Aufgaben, die zu erledigen sind. Insgesamt waren das ja auch jetzt nur 15 Schultage.

    Meine Biene leidet eher unter den mangelnden Sozialkontakten zu ihren Klassenkameraden, als dass ihr die Lehrer fehlen...lach. Nichts für ungut.

    Man darf auch nicht vergessen, dass Ganze ist von jetzt auf gleich passiert. Freitag Nachmittag bekamen wir die Nachricht, dass die KiTas und Schulen am Montag geschlossen werden. . Über das ganze Wochenende kamen halbstündig neue Infos per Mail und alle völlig mit gegensätzlichen Aussagen. Auch das was vom Ministerium kam, war ziemlich undurchsichtig. Sonntag Abend haben wir z.B.erst erfahren, ob wir zum Dienst müssen oder nicht und dann ging es erstmal darum die Notfallbetreuungen zu organisieren. Das Telefon stand keinen einzigen Moment still. Und das wird in den Schulen auch so gewesen sein. Und ist es immer noch. Das ist eine Ausnahmesituation für alle und das nicht alles fluppt, ja nu ...ist das wirklich so dramatisch für die Kinder oder eher für Eltern?

  • Ich hab ja leider das Gefühl, dass viele Eltern erwarten, dass die lieben Kleinen ihre Schulaufgaben wuppen, während sie nebenan im Home Office ihrem Job nachgehen.


    So läuft Lernen aber nicht. Im Unterricht werden viele Aufgaben vorentlastet durch z.B. brainstorming, Bsp. an der Tafel. Das entfällt nun gerade und ist auch nicht über ein Video o.ä. zu leisten. Und selbst dann müssen die Geräte in jedem Haushalt zur Verfügung stehen und das Kind muss in deren Bedienung durch die Eltern eingewiesen werden, was im übrigen sowieso mehr eine Elternaufgabe denn eine Aufgabe für Lehrer ist.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Nicht die Eltern erwarten, dass das Kind neben der Arbeit im Homeoffice die Schulaufgaben allein wuppt, sondern eben manche Lehrer und auch die Politik, die die Schulschließungen verfügt hat.

    Und da kann ja unser hessischer Kultusminister noch so oft erzählen, dass kein Schüler einen Nachteil haben soll durch die Schulschließungen, in der Realität wird es anders sein, vor allem auf den weiterführenden Schulen (ich denke da an unser G8-Gymnasium, wo eh schon gesiebt wird).

  • Hier gibt es wohl viele Facetten. Das Ganze kam so plötzlich, dass es keine einheitlich festgelegten Standards für online-Beschulung gibt. Jeder "schwimmt" halt jetzt. Weder haben alle Familien und Schüler gleich viel Geld noch Internet-Zugang noch gleiches Know-How dafür, noch haben das die einzelnen Schulen noch die Lehrer. Jeder hat doch einen anderen Stand.

    Eine reine online-Beschulung kann unter diesen Umständen nie gerecht sein. Und nie gleichermaßen gut.

    Was die Lehrer angeht darf man auch nicht vergessen, dass viele Lehrer zu Hause auch Kinder haben, denen sie genauso helfen (müssen) wie alle anderen auch.

    Und was die Anmerkung mit der unterrichtsfreien Zeit anbelangt. Wenn ein Unterricht im Voraus schon etwas digital aufgestellt war mag das besser sein, wenn nicht.....

    Meine Erfahrung ist folgende: ich habe jetzt wesentlich mehr zu tun als vorher. Vorher war das Unterrichten regelrecht entspannt dagegen. Es macht echt Aufwand, die Materialien hochzuladen, Erklärungen rauszusuchen und hochzuladen. Auf E-Mails zu reagieren bei Verständnisproblemen, Bearbeitetes durchzuschauen, Rückmeldung zu geben etc.

    Ich bemühe mich wirklich, den Kontakt zu halten und Feedback zu geben, aber meiner eigenen Gesundheit zuliebe muss ich das einschränken.

    Diesen Aufwand kann man nur zufriedenstellend mit wenigen Schülern leisten.

    Hier an der Schule kann ich allerdings in meinen Bereichen nicht auf viel Digitales zurückgreifen.

    Vieles läuft jetzt im Selbsstudium.


    Man kann es auch als kleine Chance sehen

    Eltern und vielleicht dann auch die Schüler und dann die Lehrer können den Wert des "sich etwas selbst aneignen" wieder schätzen lernen. Daran fehlt es nämlich meiner Meinung nach in unserer heutigen Zeit. Es gibt so eine "Kau-mir alles-vor" und "Du bis dafür verantwortlich, was ich nicht verstehe" -Mentalität. Dabei gibt es heute so tolle Möglichkeiten mit dem Internet, sich über viele Themen zu informieren. Sonst finden Jugendliche/Kinder im Internet ja auch jeden Mist. Warum nicht zur Abwechslung mal etwas übers Schulthema? Eltern können das ruhig verlangen.

    Natürlich ist das altersabhängig und logischerweise muss man Grundschule von Abiturklassen trennen. Ich spreche hier nur mal allgemein.


    Man kann aber auch erkennen, dass Lehrer viel gute Arbeit leisten und dass es keinesfalls der lockere Job ist, den manche darin sehen.

    Man kann sehen, dass die Arbeit der Schule und Lehrer sinnvoll ist und eben nicht einfach mal so ersetzt werden kann.

  • So läuft Lernen aber nicht. Im Unterricht werden viele Aufgaben vorentlastet durch z.B. brainstorming, Bsp. an der Tafel. Das entfällt nun gerade und ist auch nicht über ein Video o.ä. zu leisten.

    Vielleicht magst Du uns erklären, was Du in diesem Zusammenhang unter "sinnvoller Beschulung der Kinder" verstehst?

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Ich möchte noch eine Anmerkung zu der Koordination der Aufgaben machen


    Klar ist es vielleicht schön, wenn das Ganze einheitlich und in schön geordneter Form bei den Eltern ankommt. Aber ich finde Kinkerlitzchens Einwand nicht ganz unberechtigt.

    Und hat man z. B. drei Kinder in drei unterschiedlichen Schulen, funktioniert das auch nicht mehr so. Auch kann man jede Altersstufe unterschiedlich behandeln. In der Grundschule halte ich tägliche oder zumindest zweitägliche Aufgaben für sinnvoll. In der Oberstufe braucht es das nicht.


    Ich kann aber auch als eigenverantwortliche Eltern sagen: Okay, ich rufe einmal am Tag die Unterlagen der Schule ab und lade sie mir in vorbereitete Ordner. Dann wird bearbeitet. Was zwingt mich als Eltern denn, das mehrmals am Tag zu tun? So würde ich das auch an die Schule kommunizieren.

  • Vielleicht magst Du uns erklären, was Du in diesem Zusammenhang unter "sinnvoller Beschulung der Kinder" verstehst?

    Also, wenn meine Kinder noch im schulpflichtigen Alter wären, nehmen wir an, einer in der Grundschule, 3. Klasse, der andere in der 7. am Gymmi, würde ich ggf. mit den gemailten Aufgaben schauen, wo mein Kind noch nicht fit ist. Viele sagen ja, dass die Kids gar nicht ihre Unterlagen überschauen und vorsortieren können. Dann ist genau jetzt die Chance, das zu üben. Dann liegt für eine Woche der Fokus nicht auf „Kind muss alle Arbeitsblätter abarbeiten“, sondern auf „Kind lernt sich strukturieren“. Und dann schafft Kind eben nur einen Teil der Aufgaben. Das würde ich den Lehrern zurückmelden.

    Und wenn man entdeckt, dass Kind nicht gut mit notwendigen Programmen auf dem PC umgehen kann, nicht weiß, wie es eine Datei öffnen muss, dann wird das geübt.

    Und wenn das Wetter toll ist und man im Garten die Kartoffeln legt, ist auch das wertvoller Unterricht zu Hause für ein Kind. Zuerst rechnet es aus, wie viele Kartoffeln in eine Reihe bei soundsoviel Abstand passen und dann wie viel man für 5 Reihen braucht. Jeder Landwirt muss das können.

    Und wenn Lehrer zu viele Aufgaben schicken, würde ich auch das rückmelden.


    Viele machen sich jetzt Sorgen wegen der Bewertung. Sind wir doch mal ehrlich: Es wird niemand aufgrund der in der Coronazeit ermittelten Leistungen sitzenbleiben. Das ist rechtlich gar nicht möglich, denn kein Lehrer kann an den übermittelten erledigten Aufgaben sehen, ob Mami resp. Papi oder Kind gearbeitet hat. Falls hier doch Bewertungen zum Nachteil von Kindern gehen, wird es Klagen geben, darauf geb ich euch Brief und Siegel. Und darauf lässt sich kein Kultusministerium ein. Es ist nicht rechtens, dass Schüler sich selbständig den Satz des Pythagoras aneignen müssen und dann darüber ein Test geschrieben und versetzungsrelevant bewertet wird.


    Ich habe im übrigen noch nie erlebt, dass in einer vergleichbaren Situation, z.B. ein Kind fehlt mehrere Wochen wegen Krankheit/OP/Kur, ein Schüler sitzengeblieben ist.


    Klar, als Eltern macht man sich immer Sorgen, ob die eigenen Kids gut mitkommen und man will ja auch nicht, dass sie sitzenbleiben oder gar abgeschult werden. Aber wie gesagt, das darf und wird jetzt nicht passieren. Daher mein Rat: Entspannt euch, es tut dem häuslichen Frieden gut.

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  • Also, wenn meine Kinder noch im schulpflichtigen Alter wären, nehmen wir an, einer in der Grundschule, 3. Klasse, der andere in der 7. am Gymmi, würde ich ggf. mit den gemailten Aufgaben schauen, wo mein Kind noch nicht fit ist.

    Du hattest weiter oben davon geschrieben, dass sich die meisten Lehrer um eine sinnvolle Beschulung der Kinder kümmern. Hier schreibst Du, wie Du als Elternteil unterstützen würdest. Meine Frage bezog sich auf die Rolle der Lehrer. Vielleicht magst Du dazu auch noch etwas schreiben?

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Du hattest weiter oben davon geschrieben, dass sich die meisten Lehrer um eine sinnvolle Beschulung der Kinder kümmern. Hier schreibst Du, wie Du als Elternteil unterstützen würdest. Meine Frage bezog sich auf die Rolle der Lehrer. Vielleicht magst Du dazu auch noch etwas schreiben?

    Aufgaben zur Wiederholung bereits besprochener Inhalte für Festigung und Sicherheit in der Anwendung (Transferleistungen).

    Neue Inhalte maximal sehr kleinschrittig einführen, ohne Druck, ohne Aussicht auf Bewertung.


    Reicht dir das oder findest du noch ein Haar in der Suppe?

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Aufgaben zur Wiederholung bereits besprochener Inhalte für Festigung und Sicherheit in der Anwendung (Transferleistungen).

    Neue Inhalte maximal sehr kleinschrittig einführen, ohne Druck, ohne Aussicht auf Bewertung.

    Genau das halte ich für sinnvoll. Und auch da angepasst an die Klassenstufe.

  • Reicht dir das oder findest du noch ein Haar in der Suppe?

    Nun ja, ich nehme zur Kenntnis, dass da nicht viel mehr einfällt, als die Inhalte passend zu dosieren. Was die tatsächliche Interaktion mit den Schülern angeht, habe ich leider noch nicht viel von Dir gelesen. In dem Zusammenhang kann ich die Eltern verstehen, die sich alleingelassen fühlen.


    Im Übrigen geht es mir nicht um Haare in der Suppe (was ist der Sinn solcher und anderer Unterstellungen), sondern wenn ich schon die Chance habe, eine kompetente und engagierte Lehrerin wie Dich zu kennen, dann nutze ich eben auch die Gelegenheit und hole mir Rat.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Es gibt, wie schon mehrfach geschrieben, nicht DIE Lösung.

    Und da ich weder eure konkrete Situation noch deine Kinder kenne, gibt es auch keine Anleitung.


    Was erwartest du denn? Dass die Lehrer deiner Kinder mehrfach wöchentlich persönlich anrufen und fragen, wie es läuft?


    Ich hätte da gut zu tun bei ca. 220 SuS. Da wär ich allein mit telefonieren eine Woche beschäftigt...


    Zum Glück denken viele Eltern realistisch und erwarten nicht Unmögliches.

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  • Es gibt, wie schon mehrfach geschrieben, nicht DIE Lösung.

    Und da ich weder eure konkrete Situation noch deine Kinder kenne, gibt es auch keine Anleitung.

    Ich habe um Rat gebeten und nicht eine Anleitung erwartet. Vielleicht wäre es zielführender, erst einmal zu lesen, was da steht, und wenn Du darauf nicht antworten magst, dann lass es einfach. Im Übrigen hatte ich selbst Beispiele genannt, was ich mir vorstellen könnte zu tun, wenn ich Lehrer wäre. Und das kostet gewiss nicht viel Zeit. Wenn Du da hineinliest, ich hätte den Anspruch, dass die Lehrerin bei uns täglich anruft, dann hat das mit dem, was ich oder andere hier geschrieben haben, nichts zu tun.


    Was meinst Du damit, dass viele Eltern realistisch denken und nichts Unmögliches erwarten?


    Ich habe weiter oben gelesen, es sei eine gute Idee, auch in diesen schwierigen Zeiten nett zueinander zu sein und sich nicht an die Gurgel zu gehen. Dem kann ich nur zustimmen.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Hier steht doch, wie sie damit umgeht:

    Aufgaben zur Wiederholung bereits besprochener Inhalte für Festigung und Sicherheit in der Anwendung (Transferleistungen).

    Neue Inhalte maximal sehr kleinschrittig einführen, ohne Druck, ohne Aussicht auf Bewertung.

    Die Lehrer haben alle unterschiedliche Rahmenbedingungen von den Schulen bekommen. Es ist zwar interressant wie es anderen Schulen läuft, aber viel nützen tut es einem nicht. Es sei denn, man mag dem Lehrer unter die Nase reiben: Die machen das aber so...was hilft das, wenn der Lehrer mit seinen Mitteln das einfach nicht kann?


    Als den besten Rat empfinde ich von Kaj: Entspannung.

    Nehmen wir die Zeit mal als Geschenk etwas mit seinem eigenen Kind zu machen: Einen Kuchen backen, den Garten umgraben, puzzlen, lesen, spielen, quatscht meinetwegen Englisch dabei oder whatever.

  • Aufgaben zur Wiederholung bereits besprochener Inhalte für Festigung und Sicherheit in der Anwendung (Transferleistungen).

    Neue Inhalte maximal sehr kleinschrittig einführen, ohne Druck, ohne Aussicht auf Bewertung.


    Reicht dir das oder findest du noch ein Haar in der Suppe?

    Das fände ich gut!


    Bei uns war alles neuer "Stoff", der als bekannt vorausgesetzt wird (und somit abgefragt und benotet wird), wenn wieder Schule ist und der auch nicht nochmal wiederholt wird. Es wurde erwartet, dass die Kinder mindestens 6 Stunden (keine Schulstunden, sondern normale Stunden á 60 Minuten) täglich lernen. Wenn wieder Schule, ist wird geprüft, ob alle Aufgaben erledigt wurden. Wer noch nicht alles erledigt hat, kann ja in den Osterferien nacharbeiten (das stand auch so im Elternbrief).

    Es gab sogar Aufgaben in Kunst und Religion ...


    Erklärungen durch Lehrer gab es nicht - es wurden nur täglich neue Aufgaben hochgeladen


    Irgendwie habe ich das Gefühlt (und da bin ich in der Elterngruppe nicht die Einzige), dass in den knapp 3 Wochen die Themen / Lektionen wesentlich schneller durchgezogen wurden, als die ganze Zeit vorher in diesem Schuljahr. In BNT z.B. wurden 9 Themengebiete aufgegeben!

  • Die meisten Lehrer vertiefen ihre alten Themen und stehend helfend zur Seite.

    Einige Lehrer gaben neuen Lernstoff auf. Davon einige mit Rückgabefrist und das es benotet wird.

    Jo, die Lehrer haben auch Kinder.....und die Kinder haben Eltern, die jetzt von zu Hause aus arbeiten oder weiter außer Haus arbeiten müssen...

    Wir haben eine Corona Kriese, das fordert uns alle. Jetzt mit Druck zu kommen und neuen Lernstoff zu fordern welches die Schüler selber erarbeiten sollen ist....