Umgangswochendende und Kind ist verabredet...

  • Hallo Ihr Lieben, ich bin auch mal wieder da^^


    ich bräuchte mal eine kurze Reflexion von euch. Kind ist mittlerweile ja fast 11 und hat an den Umgangswochenenden, die aber schon länger nicht mehr so ganz regelmässig sind, ab und an auch mal Termine. Sei es ein TdoT in der Schule oder ein Geburtstag der Verwandten oder aktuell ein Kindergeburtstag. Sollte ich diese Termine absagen, damit das Kind den Umgang wahrnehmen kann?


    O-Ton war grade: Immer hat Kind Termine an meinem Wochenende - und dann noch morgens - da kann ich Kind nicht hin bringen, da bin ich zum Sport.


    Im Umkehrschluss müsste ich doch dann auch darauf bestehen, dass der Umgang eingehalten wird und nicht wegen Terminen des KV abgesagt wird, oder bin ich grad völlig daneben?


    In den letzten Monaten war mir das eigentlich völlig egal. Wenn das Umgangsrecht mal wieder nicht wahrgenommen wurde, dann war Kind halt hier und wir haben uns zusammen ein schönes WE gemacht. Geht es KV eigentlich um das Kind oder um die umständliche Logistik und um mich mal wieder auf die Palme zu bringen?


    Ich bitte um ein bischen Input - ich komme sonst ins Grübeln :/


    LG der Trauerkloß

    :sonneWenn's nicht regnen würde, würden wir gar nicht merken, wenn die Sonne scheint! :sonne

  • Du kannst zwar darauf bestehen, dass der KV seine Umgangswochenenden einhält, aber Du kannst es nicht beeinflussen. Wenn er nicht kann oder will, dann nützt Dir nicht, wenn Du darauf beharrst. So wie Du geschrieben hast: wenn KV nicht gekommen ist, dann war halt Kind bei Dir, wie ja sonst auch. Das ist eine pragmatische und konstruktive Sicht auf das Thema.


    Wenn nun das Kind eine Veranstaltung am Wochenende hat, so ist es meiner Meinung nach eine Frage der Abwägung:

    1. Kann man WE tauschen? Wenn ja, ok, wenn nein: wie wichtig ist es für das Kind, an der Veranstaltung teilzunehmen? Ich würde da versuchen, wichtige Termine einfach rechtzeitig anzukündigen und sehen, was sich machen lässt.


    Wenn man einen anderen Elternteil hat, der sich stur stellt und nicht die Anliegen des Kindes im Blick hat, dann wird es eben keine konstruktiven Lösungen bzw. Kompromisse geben.


    Selbst wenn es KV darum gehen sollte, DIch auf die Palme zu bringen - Du musst ja nicht hochklettern. Oder wie siehst Du das?

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Umgang ist grundsätzlich dazu da, dass Umgangselternteil und Kind am jeweiligen Leben des anderen teilnehmen. Dazu kann gehören, dass das Kind mitkommt, wenn der Umgangselternteil einen Sporttermin hat oder aber mit befreundeten Familien auf den Rummel geht oder was auch immer. Und umgekehrt, dass der Umgangselternteil, wo irgend möglich, Termine des Kindes mit wahrnimmt und auch mal beim Sport am Spielfeldrand steht oder zum Geburtstag bringt oder holt. Um "mit dem anderen leben zu können", gehört die Wahrnehmung und Erfahrung des Umfelds einfach dazu.

    Dazu gehört aber auch, dass sich - altersgemäß - Elternteil und Kind absprechen und dabei die jeweils berechtigten Bedürfnisse des anderen ernst nehmen.

    Dabei müssen Kompromisse geschlossen werden wie hier im Beispiel ganz eindeutig.


    Und genau so habe ich mit guter Erfahrung dass meiner Ex und dem jeweiligen Kind gesteckt: Das müsst ihr (mit 11 ist Kind deutlich alt genug dazu) untereinander so klären, dass am Ende beide zufrieden sind und die Lösung akzeptieren können. So, dass hinterher niemand mehr nöhlt und so Sachen dir gegenüber nicht mehr thematisiert werden.


    Kann das der vater nicht bzw. trifft hier eine Entscheidung über das Selbstbestimmungsrecht eines Vorpubertierenden hinweg, liegt die Eskalöationsstufe deutlich vor einem: "Zum Papa will ich nicht mehr."

    Und das dann nicht wegen des einen Termins, sondern weil das Desinteresse des Vaters und seine mangelnde Problemlösungskompetenz deutlich kommuniziert wurde.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Vielen Dank, das hat mir jetzt schon geholfen!


    Tausch des WE's war bei uns eigentlich noch nie ein Thema, obwohl das mittlerweile auch möglich wäre.


    Danke Bap für Deine Ausführungen zum Umgang - so sehe ich es auch und so hätte ich es mir für die Kids gewünscht. Das funktioniert aber bei uns nach wie vor nicht. Auch die Kommunikation und Problemlösung hakt in der Tat nach wie vor und Kind traut sich noch immer nicht, seine Wünsche dem KV gegenüber zu äußern.


    Dann ist es, wie es ist. Er nöhlt, ich lasse ihn nöhlen und Kind wird froh und munter zum Kindergeburtstag ziehen. Der soziale Kontakt zu Kindern ausserhalb der Schule kommt grad eh viel zu kurz, sehen wir es also auch mal von dieser Seite ;)

    :sonneWenn's nicht regnen würde, würden wir gar nicht merken, wenn die Sonne scheint! :sonne

  • Na ja, Kind kann und soll es ja eben selbst mit dem Vater klären. Hat es dem Vater jetzt gesagt, dass es auf den Kindergeburtstag gehen möchte oder entscheidest du das jetzt?

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Wenn beides ansteht lasse ich mein Kind inzwischen selbst entscheiden und es dann auch selbst mitteilen. Es gibt wenige Aussnahmen, wo ich dann aber frage, ob er Kind fahren kann. Bei uns ist der 'Umgang inzwischen so selten, dass es Gewohnheit ist und nicht mehr fehlt. Mit 11 wird es ähnlich sein. Also lass dein Kind entscheiden und diese Entscheidung dann auch mitteilen. Ich würde mich nicht in die Rolle der Absagerin begeben, wenn es auch anders geht.