Schlechte Noten in der Grundschule

  • Hallo,


    ich frag hier mal an die Lehrer in die Runde. Von einer Freundin geht das Kind in die 4 Klasse einer Montessori Grundschule. Das Kind war zwar nie gut in der Schule aber auch nicht schlecht so im 3 und 4 Bereich. Die Notengebung ist ander Schule ist sehr streng. So bekommt man zum Beispiel bei Mathearbeiten 29 von 35 Punkten ein 3 Minus. Was defacto bedeutet das man 3 Aufgaben falsch hatte. Jetzt hat zu diesem Schuljahr die Schule ohne Wissen der Eltern ihr Konzep geändert. Es gibt keine Hausaufgaben mehr,sondern Lehrnzeitstunden in der Schule. Es gibt keine Klassenarbeiten mehr sondern die Kinder schreiben wann sie wollen die Arbeit. Gerade das zweite führt dazu das die Klassenarbeiten nicht mehr herausgegeben werden, wenn sie geschrieben worden sind.

    Jetzt hat das Kind erzählt das sie wohl dieses Halbjahr eine 5 in Mathe auf dem Zeugnis bekommt, da sie 2 Mathearbeiten mit 6 geschrieben hat. Meine Freundin hat jetzt schon mal der Lehrerin eine Mail geschrieben ob dies der Wahrheit entspricht. Die Frage ist halt, ist es nicht normal das man über 6en in einer Art informiert wird. Denn sie kann ja gar nicht den stand des Kindes kontrollieren. Sie bringen keine Bücher ( Flex und Flo) mit nach Hause, und auch Arbeiten werden nicht mit gebracht und von der Lehrerin gab es auch keine Informationen über die Defizite.

  • Die Schule darf ihr Konzept gar nicht ohne Zustimmung der Schulelternvertreter ändern. Und genau die sollten ganz schnell mobilisiert werden.


    Des Weiteren ist die Schule verpflichtet (!!!), regelmäßig über den Leistungsstand des Kindes zu informieren und vor allem bei schlechten Noten zeitnah zu reagieren.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • ok das wird sie hoffentlich machen. Die Elternvertreter haben sogar schon die Presse mit ins Boot geholt, da es eine Zeitlang kein Klopapier mehr gab, da damit angeblich absichtlich die Toiletten verstopft wurden. Der Zustand jetzt ist das jedes Kind zur Lehrerin geht und sagt was es muss und dann entweder 2 oder 3 Blätter. Da es auch keine Seife mehr gibt weil die meisten Kinder zu sehr gematscht haben, haben viele Kinder jetzt Desnfektion mit. Da werden sie sich freuen. Der einzige Trost im Moment für meine Freundin ist, das das Kind im Sommer auf die Weiterführendeschule kommt

  • Hallo,


    ich wundere mich grad darüber, dass es an der Montessori-Schule überhaupt Noten gibt. Keine Leistungsmessung in der Form ist da Teil des Grundkonzepts Maria Montessoris.


    Aber gut. Freie Schulen dürfen ihr Konzept ändern. Aber das macht natürlich nicht nur einer. Selbstverwaltung ist was anderes.

    Was sagen Elternvertreter? Leitungskonferenz? Wer macht da was an der Schule müsste man da wissen.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Für eine "freie Schule", die mit ihrem Gesamtkonzept und gerade auch dem "Schulklima" auf "Kundensuche" gehen muss, also hoch engagierte Eltern überzeugen muss, ist das Vorgehen erstaunlich.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Für eine "freie Schule", die mit ihrem Gesamtkonzept und gerade auch dem "Schulklima" auf "Kundensuche" gehen muss, also hoch engagierte Eltern überzeugen muss, ist das Vorgehen erstaunlich.

    Kommt drauf an wo, in vielen Städten rennen die denen schon die Bude ein wenn es nur Gebühren gibt die ein bestimmtes Klientel weg halten. Was da genau in diesen Schulen läuft ist wurscht.


    Schau mal nach Berlin dort wollen alle Teil der "Szene" sein aber die Kinder in diese "Szeneschulen" schicken? Um Gottes willen :D Habe hippe stylische Bekannte die in gefühlt jedem zweiten Satz erwähnen wie viel geiler Berlin als der Rest der welt ist, jetzt bekommen sie Beklemmungen das ihr Filius kein Platz an einer Privaten bekommt.....

    Dessen scheint sich der Träger bewusst zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Die Schule hat allerdings zwei so unterschiedliche Bereiche aufgegriffen, die bei Eltern entweder beide oder zumindest einer sauer aufstoßen wird, dass da eigentlich noch ordentlich etwas nachkommt.


    Keine einsatzbereiten Toiletten zur Verfügung zu haben ist mehr als grenzwertig.


    Bei den Klassenarbeiten kann ich mir vorstellen, dass dies bei manchen Eltern unbemerkt bleibt. Aber von der Sorte "nicht im Blick haben" gibt es aus meiner Erfahrung heraus in Privatschulen doch eher weniger. Grundlegend das pädagogische Konzept zu verändern, das bei der Anmeldung von mir geprüft und für gut befunden worden ist, während mein Nachwuchs auf der Schule ist: Da will ich doch zumindest informiert werden, wenn nicht sogar lauthals mitreden. - Da stehen schon ein paar Fettnäpfchen gerade herum.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Da stehen schon ein paar Fettnäpfchen gerade herum.

    Bei allem was du schreibst gebe ich dir völlig recht ..... dem Betreiber wird es allerdings aufgrund der oben genannten Gründen aber am popo vorbei gehen was die paar Eltern da von sich geben.

    Das ist der Unterschied zum Staat, eine Private Schule mag zwar alles mögliche an Konzepten und Pädagogischen Ansätzen von sich geben am ende des Tages zählt der Gewinn.

  • Nun ist mit Schulen kaum, eigentlich kein Geld zu verdienen. Nicht selten sind die Lehrkäfte schlechter bezahlt als an den regulären Schulen (vor allem im Vergleich zu verbeamteten Lehrkräften). Da braucht es dann vom Konzept überzeugte Lehrer (und seien es die Schüler, die sie erwarten) oder es sammeln sich (Jung)Lehrer, die an den staatlichen Schulen nicht unterkommen. Hat eine private Schule viele "Überzeugungslehrer" und dann noch welche, die das auch rüberbringen, kann so eine Schule richtig klasse sein: Motivierte Lehrer, motivierte Eltern (die mitmachen),motivierte Schüler ... Aber läuft etwas schräg, kommt genauso die motivierte Kritik ...


    Private Schulen sind ja oft mit einem Trägerverein organisiert, der von Eltern, ehemaligen Schülern und Überzeugungstätern gebildet wird (selbst die alten konfessionellen katholischen und evangelischen Schulen, die neuen christlichen Privatschulen ebenso. GmbHs und Wirtschaftsbetriebe stehen da nur ganz selten dahinter.) Denen geht es um die Inhalte. Das Geld muss eigentlich nur zur schwarzen Null reichen. Auf den Gewinn ausgerichtet sind eigentlich keine, am ehesten vielleicht vielleicht auf eine besondere Klientel ausgerichtete Internatsschulen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ist diese Montessori-Grundschule eine private oder eine staatliche Regelschule?


    Zur Leistungsbeurteilung kann ich ohne weitere Information nichts sagen. Was Privatschulen angeht, habe ich wenig Ahnung. Aber dass eine Schule komplett auf Leistungsmessung egal in welcher Art verzichtet, kann ich mir kaum vorstellen.


    Zum Thema Toiletten - das ist soweit ich weiß seit vielen Jahren ein ganz leidiges Thema an sehr, sehr vielen Schulen. Man kann eigentlich nur staunen, auf welche Ideen Kinder kommen. Das geht vom Kothaufen im Waschbecken für die Hände, über gezieltes, bewusstes, mutwilliges an die Wände pinkeln (bei den Jungs - bei den Mädels ist das naturgemäß etwas schwieriger) über die Toiletten verstopfen (wie in dem hier genannten Beispiel mit Toilettenpapier) bis hin zu gezielten Zerstörungen - auch im Grundschulalter. Es ist krass und man fragt sich manchmal durchaus, ob die Kinder sich daheim auch so verhalten, ernsthaft! Oder was Kinder dazu bringt, sich in einer Einrichtung, die quasi für alle da ist und aus der sie ja einen Nutzen ziehen (=eine Toilette benutzen zu können und sich nicht in die Hose machen zu müssen), sich so zu benehmen. Und ja, das ist Kritik, sorry.


    Was sollen Lehrer, Hausmeister, Putzfrauen tun? Man kann reden, informieren, an das Gemeinschaftsgefühl der Kinder appellieren, sich auf der Schultoilette angemessen zu verhalten: In die Kloschüssel zu pinkeln und zu XXXXX, Seife sparsam zu verwenden, sich die Hände aber dennoch richtig zu waschen, Klopapierrollen gehören nicht in die Toilettenschüssel und erst Recht lässt man dann nicht fünf- oder mehrmals spülen, damit alles so richtig überläuft. Man kann regelmäßig die Toiletten kontrollieren und aufschreiben, wann welches Kind wie lange auf die Toilette geht. Das ist dann Zeit, die "weg" ist und in der sich die Lehrer nicht wirklich um einzelne Kinder kümmern können. Man kann das Toilettenpapier rationalisieren, wie in dem oben genannten Beispiel. Was noch?

  • Einen Klodienst gab es bei uns auf der Grundschule. Das haben die Kinder (vor unserer Zeit) mit den Lehrern ausgehandelt, als das zum "Problem" wurde. In Unterrichtszeiten gab es einen Schlüssel und eine Liste. Das grenzt das Ganze ja schon ein.

    Und der Hausmeister war eh ein furchterregender Mann.:lach


    Never hätte ich meine Tochter beim Lehrer um ein drittes Blatt Klopapier betteln lassen.

  • Ich habe es auch bereits erlebt, dass eine Putzfrau während der Schulzeit vormittags nur für die Toiletten eingestellt wurde. Ob das heute noch möglich wäre, wage ich zu bezeifeln. Damals wurde sie aus (mehr oder weniger freiwilligen) Spenden der Eltern finanziert. Aber der Erfolg war da. Die Toiletten, die sie betreute, waren sauber.


    2-3 Blätter Klopapier sind natürlich indiskutabel. Man kann den Kindern ja auch die Rolle in die Hand drücken und den Rest bringen die Kinder wieder mit. Das eigentliche Problem ist doch aber: warum passiert so etwas an Schulen? Ist es nicht letztendlich auch ein Problem des mangelnden Respekts und der mangelnden Wertschätzung, wenn Kinder bewusst destruktiv unterwegs sind? Eben auch, weil so vieles selbstverständlich ist?

  • Es gibt Klassenarbeiten. Die kann aber jedes Kind schreiben wann es will. Dadurch werden die Klassenarbeiten aber nicht mehr raus gegeben, damit andere Kinder oder Eltern die Arbeit vorher sehen. Das Kind hat also 3 Mathearbeiten geschrieben laut Kind zwei mal 6 und einmal 4 und drei Deutscharbeiten eine Arbeit 2 und von zwei Arbeiten wusste sie die Note nicht.


    Was es aber für die Eltern einfach schwierig macht die Fehler zu erkennen und gezielt zu üben. Denn da es auch keine Hausaufgaben gibt bleiben Hefte und Bücher in der Schule. Kind hat außer Postmappe,Federmäppchen und Brotbox nixs im Tornister.


    Es ist eine staatliche Schule aber mit Montessori Ausrichtung.

  • Danke für die Antwort! In welchem Bundesland ist die Schule?


    Ich bin mir eigentlich sicher, dass die Lehrkraft die Eltern informieren muss. Und das dürfte meines Erachtens auch in allen Bundesländern gelten. Aber wer weiß... Wenn sie die Arbeiten nicht herausgeben mag, sollte sie darstellen, in welchen Lernbereichen die Defizite, die zu den Noten "ungenügend" geführt haben, auftreten. Eine Note "6" ist schon ziemlich übel. Das Lehrwerk finde ich persönlich in Ordnung, es eignet sich meines Erachtens zum Individualisieren.

  • Das Konzept hatte Shortys GS auch. Alles verblieb in der Schule, außer Feder- und Postmappe.

    Kind hat erzählt wann die nächste Arbeit anstand aber üben war schwierig, weil die Bücher in der Klasse verblieben. War jedoch kein Problem, weil alles in der Schule erarbeitet wurde. Das Ergebnis wurde selbstverständlich mit nach Hause gegeben, da die Eltern unterschreiben mussten.

    Hausaufgaben gab es ebenfalls nicht, die wurden in den Lernzeiten in der Schule erledigt. KInder, die Schwierigkeiten/Stärken hatten, bekamen Förder- oder Forderunterricht zusätzlich. Der Lehrer hat die Eltern kontaktiert, wenn es zu Problemen in bestimmten Fächern kam. Einige Kinder haben ihre Hefte oder Bücher zwischendurch mit nach Hause genommen. Wir als Eltern hatten jederzeit Einblick, wenn wir das wollten.

    Das Toilettenproblem hatten wir ebenfalls und wenn die Toilette das zehnte Mal verstopft ist, dann würde ich auch das Papier entfernen. War auch kein Problem, auf Nachfrage gab es Papier beim Lehrer.


    Ich kann mir immer nicht vorstellen, dass eine Schule irgendeine Veränderung vornimmt, ohne Infos herauszugeben.

  • Unsere Grundschule hat auch dieses Lernzeit Modell, wobei die Arbeitsblätter, die sie in der Schule bearbeiten in den Mappen heimkommen. So können die Eltern sehen was die Kinder lernen. Dann gibt es noch Zusatzblätter für Zuhause, die über die Ferien hin bearbeitet werden müssen und freiwillige Zusatzarbeiten.

    Ab dem kommenden Schulhalbjahr werden mit den Kindern ihre Lernzeitpläne erstellt.

    Die 3 Stunden Lernzeit ersetzen bei uns den Förderunterricht.

    Überzeugt bin ich bis heute nicht von dem Konzept und stehe nicht dahinter, aber da müssen wir jetzt die nächsten 4 Jahre durch.