Hilfe, Lehrerin macht mein Kind kaputt

  • Ich brauche dringend Hilfe,

    vor 1,5 Monaten ist mein "noch" Ehemann ausgezogen und seit dem bin ich allein mit 2 Kindern. Mein Sohn ist 3 und meine Tochter 7 Jahre alt.

    Sie geht in die 2. Klasse. Sie ist schon immer ein sehr sensibles und ruhiges Kind gewesen. Hat sich oft schwer getan, Kontakte zu anderen Kindern aufzubauen. Zudem hat sie viele Ängste.... Oft bekommen wir die Ängste zu Hause in den Griff, zum Beispiel die Angst vor Rasenmährobotern oder Spieluhren.

    Nun kam die Einschulung und alles wurde schwieriger. Schon 6 Wochen nach der Einschulung kam der erste Elternsprechrmtag. Ziemlich schnell sprachen die Lehrerin und ich darüber warum Emma jeden Tag vor der Schule weint. Ich erzählte ihr, dass meine Tochter Angst davor hätte in der Schule auf Toilette zu gehen. Die sind draußen auf dem Schulhof und meine Tochter beschrieb, dass da Kinder andere Kinder im Klo einsperren würden oder schubsen würden. Seit dem hält sie alles ein, um nicht aufs Klo gehen zu müssen. Zudem hat sie Angst vor der Klospühlung, da sie sich in der Vergangenheit einmal furchtbar erschreckt hatte, als Luft im Rohrsystem war und es knallte als sie abspühlte.

    Daraufhin meinte die Lehrerin schon, dass meine Tochter ja Zitat: " hoch psychotisch" wäre und dringend zu einem Psychologen müsse.

    Nun hatte sich das aber im Laufe des Jahres gebessert, weil ich wieder viel mit ihr geredet und ganz viel ausprobiert habe um ihr die Ängste zu nehmen.

    Jetzt ist sie seit August im 2. Schuljahr und gestern war wieder Elternsprechtag.


    Die Lehrerin fing damit an, dass sie sich große Sorgen um Emma machen würde, dass sie 2/3 des Morgens wie abwesend wäre. Ich erklärte ihr erneut, dass ich mir bewusst darüber bin, dass meine Tochter diesbezüglich und der Aufmerksamkeit Probleme hat. Ich erklärte ihr auch, dass ich immernoch auf der Suche nach Hilfe bin um meiner Tochter dahingehend eine Unterstützung zu geben. Ich weiß, dass sie auch sehr auf Reize reagiert und diese schlecht filtern kann.

    Die Lehrerin zeigte mir dann verschiedene Mathetests in denen meine Tochter viele Fehler hatte. Darunter standen in roter Schtift Sätze wie: Schade! Oder: Das hast du nicht gut gemacht.... oder: das ist du nicht verstanden!

    Die Lehrerin sagte mir, dass sie meiner Tochter nichts mehr beibringen könne.


    Allerdings ist sie sprachlich sehr begabt. Liest Bücher ohne Ende und zwar ganz normale, mit kleiner Schrift. Sie schreibt Tagebücher und kleine Geschichten auf, wenn auch nicht immer zu 100% richtig.


    Jetzt sollten sie ein Diktattext üben. Den bekommen sie immer mit nach Hause um sich den hier diktieren zu lassen.

    Den musste ich aber nicht diktieren, da sie den gesamten Text auswendig wusste. Im Chor sagt der Chorleiter immer wieder, dass es erstaunlich wäre, wie schnell sie sich Texte merkt.


    Auch das Letzte Diktat lag bei der Lehrerin, aber dass sie da nur 2 Fehler hatte wurde kaum erwähnt.

    Sie sagte dann, dass sie meiner Tochter nichts beibringen könnte und sie so nicht ins 3. Schuljahr versetzen wird. Wobei ich mich dann frage, warum sie trotzdem noch lernt und sich Wissen aneignet??????

    Ich sagte ihr dann, dass ich doch alles tun würde um ihr zu helfen und wenn es sein müsste auch NOCHMAL zum Kinderarzt gehen würde. Der sagte bisher immer, dass er keine Probleme sähe.

    Da sagte die Lehrerin, dass sie mir vorwerfen würde als Mutter mich nicht früher um diese Psychischen Probleme gekümmert zu haben. Dass meine Tochter viel früher zum Psychologen hätte gehen müssen.

    Da erwiderte ich, dass die meisten Psychotherapeutischen Tests erst im Alter 7+ gemacht werden sowie auch Tests für Autismus. Außerdem würde der Kinderarzt keinerlei Veranlassung für weitere Tests sehen. Es ist halt nicht so, dass meine Tochter eine attestierte Verhaltensstörung oder Behinderung hat. Sie ist ein Grenzfall, bei dem man gucken muss, ob überhaupt und wenn ja in welchem Bereich genau eine Blockade oder Störung vorliegt.

    Da sagte die Lehrerin, dass sie absolut kein Grenzfall wäre und ich da nicht früh genug gehandelt hätte und es in der letzten Zeit sowieso hätte schleifen lassen. Das hätte man sehr deutlich gemerkt. Da habe ich ihr erklärt, dass die Trennung erst 1,5 Monate ger ist und ich auf unzähligen Ebenen kämpfen müsste und garantiert meine Tochter dabei nie aus den Augen verloren habe!!!


    Gut, dass Gespräch endete dann damit,dass sie mir erneut sagte, dass sie mein Kind so aber garantiert nicht in die 3. Klasse versetzen wird!


    Jetzt bin ich ziemlich verzweifelt. Die Trennung nimmt meine sensible Tochter mit, das steht außer Frage... und ja sie hat mit Ängsten und daraus resultierenden Ängsten zu kämpfen.

    Aber laut der Lehrerin bin ich an allem Schuld. Sie wüsste nicht mehr was sie mit diesem Kind machen soll und hätte so etwas auch noch nie erlebt.

    Daher soll sie sitzen bleiben???

    kann man dem Kind keine Zeit geben, die Trennung zu verarbeiten???

    Kann man nicht zusammen mit mir nach Lösungen suchen statt sie auszumuusten???

  • Ich finde es ganz gut dass die Schule das Gespräch mit dir sucht.
    Die 2. Klasse ist noch sehr einfach, das wird mit der Zeit einiges schwerer. Weiß nicht ob es so gut ist es einfach laufen zu lassen. Ob sich deine Tochter nicht zu sehr unter Druck gesetzt und überlastet fühlt bzw es als Versagen wahrnimmt nicht mitzukommen.

    Was spricht denn gegen eine psychologische Hilfe? Aktuell kann es, so wie ich das verstehen, so nicht weiter gehen. Oder wie wäre der von dir gewünschte Weg?

  • Wäre es ein Problem wenn sie die Klasse wiederholen würde?! Sie wäre dann ein Jahr älter, und vielleicht auch stabiler innerlich.
    glaub mir die 2 klasse ist echt noch easy im Gegensatz zur dritten und mit der vierten Klasse fang ich erst gar nicht an, die kann ein Alptraum sein.
    meine Tochter ist jetzt 5 klasse und bei ihr haben auch welche die 1 und 3 klasse wiederholt. Das ist keine Schande - sondern dir die beiden Kinder die richtige Entscheidung

  • 1 Jahr verweilen find ich nicht s schlimm. Es kräht später kein Hahn nach diesem Jahr.


    Dein Kind geht bestimmt besser gewappnet in dieses wiederholende Jahr. Sie kennt schon einiges, bekommt dadurch Erfolgserlebnisse.


    Eine neue Klassenlehrerin und neue Klassenkameraden ermöglichen einen Neustart.


    Meinst du nicht, dass eure Trennung nicht auch Spuren hinterlassen? Dazu ist sie sehr sensibel vllt. sogar hochsensibel. Das im Auge behalten und notfalls Hilfe suchen.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Das Beste daran wäre vermutlich der Lehrerwechsel... ich habe ja auch gerade mit so eine übermotivierten Lehrerin zu kämpfen.


    Ansonsten kann es natürlich schon sein, dass die Kleine Hilfe braucht. Ich würde sie möglichst bald einem Kinderpsychologen vorstellen.

  • Hallo,


    mit der Lehrerin kommst weder du und noch weniger deine Tochter auf einen grünen Zweig.

    Wer sich so deutlich äußert (ehrlich gesagt bleibt mir da die Spucke weg, wie sie über das Kind redet), hat bereits abgeschlossen. Und sie hat es ja so ähnlich geäußert. Da müsste jetzt ein Wunder passieren.


    Eine Klasse wiederholen finde ich jetzt auch nicht schlimm, ehrlich gesagt glaube ich jedoch nicht, dass dies die Lösung des Problems ist.


    Schul(form)wechsel?

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Also die Ansage der Lehrerin ist ja mal sehr deutlich. Wahnsinn..


    Ich lese hier nur heraus das deine Tochter Probleme in Mathe hat, Deutsch dafür aber gut ist. Was sagen denn andere Lehrer zu den Leistungen deiner Tochter? Andere Unterrichtsfächer wurden von der Lehrerin scheinbar nicht angesprochen.


    Ich finde es ja schon befremdlich wenn die Lehrerin zu Beginn der 2. Klasse sagt, das sie deiner Tochter nichts mehr beibringen kann und sie so nicht in die 3. Klasse versetzt wird. Es ist schließlich erst November und das Schuljahr geht noch bis mind. 07/2020.


    Wäre denn Mathe mit Nachhilfe/mehr üben verbesserbar oder hat sie schon seit der 1. Klasse diese Probleme?

  • Ich glaube, hier ist der Kinderarzt der falsche Ansprechpartner. Ein guter Kinder- und Jugendpsychiater wird euch vermutlich (möglicherweise) eher weiter helfen können.


    Habt ihr an eurer Schule oder im Schulbezirk Beratungslehrer oder Schulsozialarbeiter? Die Leute sind speziell geschult und haben vielleicht auch noch die eine oder andere Idee.


    Ferndiagnosen sind immer fragwürdig. Aber vielleicht können deiner Tochter und dir Beratungslehrer oder die Schulsozialarbeit helfen - und sei es nur mit Adressen oder Auflaufstellen, an die du dich wenden kannst.

  • Unabhängig von den Aussagen der Lehrerin, Dein Kind hat Probleme, allein bei dem was Du berichtest, und nun noch die Trennung, der emotionale Super-Gau ,

    Ich würde da schon Hilfe suchen, und nicht vorrangig um eine Diagnose zu finden, sondern um der Tochter zu helfen.


    Ängste haben leider die Tendenz sich zu ,manifestieren und sich auch auf andere Bereiche auszubreiten .





    Wie hier schon vorgeschlagen lass sie die Klasse wiederholen., das ist kein Weltuntergang.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Erst mal danke für eure Antworten!!!!!


    Auch ich bin der Meinung, dass ich meine Tochter unterstützen muss. Nur leider wohnen wir in der Provinz und Kinderpsychotherapeuten haben bis zu einem Jahr Wartezeit.

    Durch die Schließung vieler Schulen sind diese auch leider völlig überfüllt. Hatte schon mehrfach bei anderen Schulen nachgefragt.

    Ich bin halt der Meinung, dass mein Kind hier nur gerade "kränker" geredet wird, als es ist und dass das Ziel ist, sie sitzen bleiben zu lassen. Doch auch das wird ihr Problem nicht lösen, denn Kognitiv hat sie eigentlich keine Probleme. Nur in Mathe und da wirkt sie eher blockiert und verkrampft. Sie geht jede Woche 1x zur Nachhilfe und die beschreibt die Situation so, dass sie manchmal unkonzentriert wirkt, aber durch Lob gut zu motivieren ist.

    Und ich kann einfach nicht begreifen, dass wenn ein Kind in einem Fach Probleme hat eine Versetzung gefährdet ist, noch dazu im November. Warum kann man ihr nicht die Chance geben die Trennung etwas zu verarbeiten und schaut im Frühjahr nochmal wie die Situation ist?

    Und ich versuche in der Zeit anderweitige Hilfe zu bekommen. Auch wenn ich nach dem 8 Anruf heute wirklich bei keinem einzigen Therapeuten einen Platz bekommen habe...

  • Schau doch mal nach einem SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) in der nächstgrößeren Stadt oder nach dem für Euch zuständigen BFZ (Beratungs- und Förderzentrum). SPZ ist medizinisch, also meist an eine Kinderklinik gekoppelt, BFZ ist schulisch. Beide können beraten, beim BFZ bekommt man meist eher einen Termin.

    Das hätte Dir die Lehrerin übrigens raten sollen.

    Es klingt für mich auch seltsam, wie die Lehrerin agiert. Ich finde, man darf ein Kind so nicht demotivieren.

  • IchbinIch ich drück dich einfach mal ganz fest. Ich kann das so gut nachvollziehen, was du erzählst. Ich kenne das Gefühl der Machtlosigkeit, wenn man vor einer Lehrerin sitzt, die einem das Gefühl gibt, dass das eigene Kind völlig unzulänglich ist und man selbst in der Erziehung total versagt hat. Und generell sowieso gar nichts auf die Reihe bekommt, weil man ja alleinerziehend ist. Ich kann dir nur den Rat geben: Verfall nicht in Panik, schlaf erst mal eine Nacht drüber, bevor du dir überlegst, wie du weiter vorgehst. Was mir geholfen hat: im ersten Schritt habe ich Freunde und Familie gefragt, wie sie das sehen, habe mir andere Blickwinkel geholt. Danach habe ich mich an die Erziehungsberatungsstelle der Caritas gewandt (der Sozialarbeiter hat uns schon durch die Trennung begleitet und kannte uns daher schon) und mir eine professionelle Meinung zu dem Thema angehört. Mit ihm habe ich nochmal das Gespräch bei der Lehrerin gesucht, welches dann auch deutlich sachlicher und zielführend verlaufen ist. Danach habe ich mich in aller Ruhe um eine weitere Diagnostik bei meiner Tochter bemüht. Da würde ein ADHS diagnostiziert und eine Ergotherapie sowie die Gabe von Medikamenten empfohlen. Die Medikamente haben wir erst mal gelassen, die Ergotherapie nach dem vierten Mal abgebrochen, weil die dort gemeint hat, mein Kind sei zwar lebhaft, aber völlig "normal", weshalb sie nicht wisse, was sie an ihr rumtherapieren sollte. Im letzten Schuljahr habe ich die Kommunikation mit der Schule dann nur auf das nötigste beschränkt. Nun, auf der weiterführenden Schule, sind die Probleme wie weggeblasen. Sie organisiert sich ziemlich erfolgreich selbst in der Lerninsel, hat einen Mordsspaß in der Schule, und Freundinnen, mit denen sie ständig rumhängt (im letzten Elterngespräch in der Grundschule wurde mir prophezeit, dass mein Kind grandios scheitern werde und DAS prädestinierte Mobbingopfer schlechthin sei). Also, lass dich nicht irre machen, den ersten Schritt hast du ja schon gemacht und deinen Kinderarzt ins Boot geholt. Der kennt dein Kind ja auch und sagt, dass alles gut ist. Manche Kinder sind eben kleine Träumerlein, sie muss halt erst mal lernen, wann sie sich konzentrieren muss und wann sie sich auch mal treiben lassen kann.


    Und was das Matheproblem angeht... Wenn man mir ständig um die Ohren knallt, was ich alles nicht kann, wenn ich immer nur runtergezogen und nie bestärkt werde, habe ich auch keine Lust mehr, mich anzustrengen und mein Bestes zu geben.Da sollte in meinen Augen erst mal die Lehrerinihre Lehrmethoden und auch ihre Kompetenz überdenken.


    Ich weiß, das ist eine schwere Situation. Ich hab dann irgendwann beschlossen, dass mein Kind toll ist genau so, wie sie ist. Und dass ich sie nicht solange verbiegen werde, bis sie bricht, sondern dass ich ihr den Rücken stärke, damit sie genau so bleibt, wie sie ist.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Hier mein Beispiel falls es hilft.


    Meine Tochter hatte in der ersten Klasse auch eine Lehrerin, die mir als alleinerziehende Mutter immer wieder die Rückmeldung gab, dass ich mich nicht kümmere: Es stimmte ja auch aber sie machte es mir unmöglich mich zu kümmern. Kümmern hiess für die Lehrerin, dass ich am Mittwochabend auf die Einkaufszettel für Donnerstag reagiere. Ich kam aber immer einmal in der Woche nach Geschäftsschluss nach Hause. Die Lehrerin wollte mir aber keinen zusätzlichen Vorlauf geben, da dies zu viel Arbeit wäre bzw. einfach die Einkaufszettel eine Woche früher zu verteilen würde nur dazu führen, dass die anderen Eltern die Einkäufe vergessen würden. Es handelte sich hier um wöchentliche Materialbestellungen.


    Meine Tochter kam in der Klasse aus viele Gründen nicht an, sie machte der Lehrerin Probleme. Dazu wurde sie als Tochter einer alleinerziehende Mutter abgestempelt. Es war zum Haare ausreissen. Ihre guten Noten wurden ignoriert und das Zeugnis behandelte in vielen Sätzen die fehlenden Jogurtbecher und Materialien als Zeichen mangelnder häuslicher Unterstützung.


    Letztendlich hat es mir geholfen, sie in eine andere Schule wechseln zu lassen. Seitdem ist der Spuk vorbei.


    Ich finde das Verhalten der Lehrerin unmöglich. Da stellt sich die Frage ob eine andere Klasse bzw. andere Schule nicht viel besser für Deine Tochter ist? Zweitens würde ich in Betracht ziehen ob es sich lohnt mich über die Lehrerin zu beschweren aber zumindest das Gespräch zu dokumentieren.