Kaufen oder nicht

  • "Der schlimmste Fall" ist eigentlich, wenn man nicht in der Lage wäre, auf veränderte Situationen zu reagieren.

    Also wenn sich die finanzielle Situation verschlechtert, rechtzeitig die Reissleine zu ziehen, um sich keinesfalls zu überschulden.

    Oder wenn sich die Lebenssituation verändert, nicht Hauseigentum und vor allem Lebensstandort als unabdingbar anzusehen und damit auf Chancen nicht eingehen können.

    Oder wenn "das Alter" kommt, bereit zur Überprüfung aller Dinge zu sein.


    Eigentum kann Freiheit wie Zwang bedeuten. Es ist nicht mehr "die" Altersabsicherung, aber auch nicht "der" finanzielle Klotz am Bein. Es gibt also keine einfachen Antworten, sondern nur persönliche und "auf Zeit". Geht man mit dieser Sichtweise an die Sache heran, macht man sich die Entscheidung vielleicht einfacher.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Moin

    Hier ging es gerade in die andere Richtiung.

    Meine Tante und ich haben ein Haus verkauft.

    Der Zeitpunkt war super, da wir wohl nie wieder einen solchen Preis realisiert bekommen hätten.


    Sprich:

    KAUFEN ist im Moment teuer....oft schon ZU TEUER.

    Deswegen sollte der genaue Wert des Hauses ermittelt werden.

    Und bloß jede Ecke des zu kaufenden Hauses 5-10 Mal kontrollieren unter zu Hilfenahme der entsprechenden Fachleute.

    Wie der Makler sagte:

    Im Moment wird teilweise für Bruchbuden ein Geld gezahlt....wenn das mal Gut geht.

    Die Banken sind leider zu freizügig was Finanzpläne angeht und vergeben Kredite, die so vor 5 Jahren undenkbar gewesen wären

    Die müssen halt, auf Teufel komm raus, das Geld unter die Leute bringen. Egal wie.......


    Ansonsten wünsche ich gutes Gelingen bei der Umsetzung eines Traumes. :thumbup:

  • Ich mag kaufen ja auch - schon 2 x - aber es kommt auf die Gegend an.

    Hier kannst du innerhalb von 4 Wochen verkaufen und ausziehen, das ist kein Problem.

    Aber eine neue Mietwohnung finden, unmöglich.

    Also wenn du die nächsten 10 Jahre eher Ruhe vor einer Eigenbedarfskündigung haben möchtest (wer ist dein Vermieter? Welche Absichten hat er?)

    und mit dem Reparatur leben kannst würde ich das tun.

    Aber für die Kids als Vorsorge - ne, ganz ehrlich - Mini bekommt einen guten Start ins Leben, aber ich möchte keine Generation Erben heranziehen,

    das finde ich bei Menschen in meinem Alter auch oft befremdlich.

  • Naja, Generation Erbe... hier in der Gegend ist das Wohnen so teuer, dass das Haus meinem Sohn einfach die Möglichkeit geben würde, hierzubleiben. Aber mehr als das ist dann bei mir nicht als Erbe drin.


    Meine Vermieter hatten mir anfangs gesagt, dass sie das Haus weiterhin behalten, nach Eigenbedarfskündigung sieht es nicht aus. Aber trotzdem ist hier oft der Gedanke bei mir, dass ich manche Dinge nicht machen kann, weil ich ja mal wieder ausziehe - zum Beispiel die Terrasse ausbauen oder im Dachgeschoss die Raumaufteilung ändern oder auch so Kleinigkeiten wie Löcher bohren...


    Es ist jedenfalls eine spannende Zeit, die Banken sind wie gesagt gar nicht mal so abgeneigt...

  • Für eins ist es ja gut... ich muss so viele Unterlagen beibringen, jetzt weiß ich mal so ungefähr, was ich so an Rente und Betriebsrente kriege und wie sonst so der Geldzu- und -abfluss ist bei uns... aber mir schwirrt der Kopf...

  • Neues Problem: heute morgen hat der Junior geweint, er möchte nicht umziehen und seine Freunde aus der Straße verlassen.

    Ich verstehe ihn gut, die Nachbarn ist toll und das neue Haus wäre schon ein paar Straßen weiter. Jetzt kann er quasi immer rausgehen, meistens ist ein anderes Kind zum Spielen draußen.

    Nachdem wir 2017 und 2018 umgezogen sind und er jeweils seine Freunde zurücklassen musste (teilweise hat er sie jetzt ja wieder) und dann in den Sommer auch noch sein neuer bester Freund weggezogen ist, findet er Umziehen blöd.


    Das big picture sieht er natürlich nicht, kann er mit 9 auch nicht.


    Und jetzt?

  • Er wird älter und kann ja seine alten Freunde besuchen, mit dem Fahrrad dürfte das doch kein Problem sein. Gemeinsam das Haus angucken könnte ja auch helfen. Und natürlich dürfen seine Freunde doch auch bei euch übernachten, oder?

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • "Ein paar Straßen" finde ich jetzt auch nicht schlimm, weiß ja nicht, wieviel es ist. Meine Tochter im gleichen Alter bewegt sich jetzt schon recht selbstständig im Einzugsbereich der Schule, wenn sie jemanden besucht, etwas besorgt oder eben zusammen mit Freunden auf dem Spielplatz oder draußen. Und der Radius wird ja wirklich schnell größer.

    Mir persönlich wäre die finanzielle Sicherheit schon wichtig. Natürlich kannst du auch wieder verkaufen. Aber ich möchte so abbezahlen mit Raten, die ich locker verkrafte, inklusive Heizung, Wasser, Grundsteuer, Müll, Versicherungen. Und dann sollte noch genug übrig bleiben, dass mal ein Urlaub drin ist. Dass ich genug spare, um eine neue Heizung bezahlen zu können oder eine neue Spülmaschine und Waschmaschine mich nicht in Bedrängnis bringen.

    Denn das würde mich nicht gut schlafen lassen. Ich habe das Haus abbezahlt, weit bevor ich in Rente gehe und auch dann, wenn die Kinder 18 sind, vielleicht ausfliegen und damit auch Unterhalt und Familienzuschuss wegfällt (ich arbeite aber grade auch nicht Vollzeit). Und damit kann ich sehr gut und beruhigt leben, das ist aber auch ein bisschen persönliche Einstellung. Ich weiß, dass viele Menschen am Ende des Monats ein recht leeres Konto haben, für mich wärs schon schrecklich, wenn da kein gutes Polster drauf wäre. Ich hatte aber auch einges mehr gespart als "nur" die Nebenkosten, habe viel sondergetilgt und zu einer Zeit gekauft, als es noch ganz andere Preise gab... Das Haus wäre innerhalb einer Woche zu mindestens dem doppelten Preis des Kaufpreises verkauft, also ein satter Gewinn. Wert ist es das niemals. Nur wüsste ich nicht, wo ich dann für annähernd so wenig monatlich leben soll.

    Ich bin auch mit einem Sachverständigen durchs Haus vor dem Kauf, das hat schon geholfen... beim Preis, bei Mängeln und für ein gutes Gefühl.

  • So meine Lieben... die Bank sagt ja, der Kaufpreis ist mit den Verkäufern vorverhandelt, der Junior findet es mittlerweile auch in Ordnung, umzuziehen... jetzt ist nur noch die alles entscheidende Frage: will ich?


    Ich muss bis morgen ein Angebot abgeben, was dann wohl durchgehen wird, da eben schon vorverhandelt wurde. Es ist unwahrscheinlich, dass jetzt noch jemand aus der Hecke springt und signifikant mehr bietet...


    Urgs... ich hab die letzten Nächte kaum geschlafen....

  • Angst vor der eigenen Courage?

    Die hatte ich auch. Aber so eine Chance kommt eben auch nie wieder. :thumbup:

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  • Ich hab das Angebot abgegeben... jetzt muss ich warten, ob ich den Zuschlag bekomme... ich weiß gar nicht, ob ich Euch ums Daumen drücken bitten soll...

    :lach

    Vermutlich schon....

  • Ich drücke, dass sich alles für dich zum Guten entscheidet.

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