Es ist getan!

  • Ein liebes Hallo in die Runde!


    Ich bin mir noch nicht so sicher, wo dieser Post hinführen wird, aber ich hab' ein paar emotionale Tage hinter mir und muss grad irgendwo "Ballast" ablassen. Es tut mir leid, wenn hier das ein wenig ausartet, das ist wohl auch dem ein oder anderen Gläschen (Kummer-)Wein geschuldet....


    Mein Problem war bislang, dass ich mich nicht wirklich alleinerziehend "schimpfen" konnte. Seit Wochen zwar mit der Trennung im Hinterkopf, aber nie wirklich ausgesprochen. Nun habe ich meinem Partner gerade eben gesagt, dass ich so nicht weiter machen will. Er hat mich weggeschickt - verständlicherweise - und mein erster Impuls ist es, ihn in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen, dass ich es eigentlich nicht so gemeint habe.

    Das erste Problem ist: ich meine es so. Meine Therapeutin hat mir heute vor Augen gehalten wie es mir in den vergangenen Wochen immer schlechter ging und sie das Gefühl hat, dass ich auf eine handfeste Depression zurase, wenn ich so weiter mache. Und ja, sie hat recht. Das Schlimmste ist nämlich, dass ich mir heute eingestehen musste, dass ich keine Kraft für mein Kind habe. Oder für sonst irgendwas. Ich bin einfach nur müde. Ich kann nicht konsequent meinem Kind gegenüber sein. Gebe ihm lieber seinen Willen, als das zu tun, was eigentlich richtig wäre. Ich flehe ihn an, sich selbst zu beschäftigen, weil ich mich ausruhen möchte, anstatt ihm schöne Erinnerungen zu bescheren. Und bin genervt, wenn er einen imaginären Kuchen für mich backen will... Es fühlt sich als Last an, Mutter zu sein, und das schmerzt so unfassbar, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Weil dieses Kind gleichzeitig mein größtes Glück ist... Ich habe keine Lust, zu joggen, zu meditieren oder mich mit Menschen zu treffen. Das tat mir in der Vergangenheit extrem gut und

    Das zweite Problem ist: ich wünsche mir von tiefstem Herzen, dass ich es tatsächlich nicht so meine. Ich respektiere ihn. Er ist ein großartiger Vater. Es macht mich nichts glücklicher, als ihn mit unserem Sohn toben zu sehen. Und ich weiß, dass er es auch gerne anders hätte. Und dass er mich über alles liebt.


    Ich weiß, dass wir heute ein anderes Leben führen würden, hätten wir uns nicht vor vier Jahren entschieden, gemeinsam ein Restaurant zu eröffnen. All die finanziellen und personellen und familiären und gesundheitlichen Sorgen... Das ist mehr, als man als Paar und Eltern stemmen kann. Auf eine verquere Weise schweißt es zusammen und entzweit zugleich. De facto hat er vor einigen Monaten aber für sich Entscheidungen getroffen, bestimmte Dinge zu tun. Mir weh zu tun. Und ich hab' immer die Starke raushängen lassen, obwohl ich am Boden zerstört war. Hab' einfach nicht nachgedacht und versucht, den Schmerz mit irgendwelchen anderen Dingen zu betäuben, bzw. zu ignorieren. Zu ignorieren, dass die eigentliche Stärke darin bestanden hätte, zu gehen. Das hätte jeder verstanden. Stattdessen wollte ich nicht die bemitleidenswerte, gehörnte Frau sein. Das fliegt mir jetzt alles um die Ohren.


    Am Meisten nervt mich, dass ich ihm nicht weh tun möchte, indem ich gehe. Er hat mir allerdings ohne zu zögern wehgetan. Was für ein Mist...

    Aber ich hab es getan. Den Stein ins Rollen gebracht... Morgen bekommen die Schwiegereltern die Info...


    Puuuh... sorry, ich musste das mal alles loswerden... wenn es hier fehl am Platz ist, bitte einfach löschen :-)