Selbständigkeit des Ehepartners

  • Ich frage mal in die Runde, nicht für mich, sondern für Freunde.


    Wenn sich der Ehepartner selbständig machen will - wie kann man den anderen bzw. die Familie soweit schützen, dass die im Falle eines Nichtgelingens nicht nachher finanziell völlig blank ist. Da geht es von Anfangskapital bis Altersversorgung... einer möchte gerne einfach loslegen, der andere möchte das Vermögen, das Eigenheim, die Ausbildung der Kinder und die Altersversorgung schützen...

  • Eine Kapitalgesesellschaft (in der Regel eine GmbH) gründen, das Startkapital vor Existensgründung losgelöst vom Famlienvermögen ansparen und keine persönlichen Bürgschaften für geschäftliche Dinge abgeben. Dann kann man Firma und privates Vermögen sauber trennen. Das ist aber meistens graue Theorie.


    In der Praxis braucht man als Firmengründer Bankkredite und die wollen besichert sein. Und schon sind das Eigenheim und die Lebensversicherung doch mit im Spiel. Gerne auch verbunden mit der Bürgschaft der Ehefrau. Und der gern gegebene Tip alles auf die Frau übertragen funktioniert beim Start nicht, keine Sicherheiten, kein Geld von den Banken. Die wissen nämlich um die Quoten des Scheiterns.

  • Wenn der "Losleger" so wenig Ahnung von der Selbstständigkeit hat, dass er diese Dinge nicht im Schlaf runterbeten kann, dann sollte er von einer Geschäftseröffnung/Selbstständigkeit die Finger lassen. Gute Ideen haben viele. Selbstständigkeiten scheitern in der Regel an mangelndem finanztechnischen Know how.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Da hast Du zwar recht, Volleybap... Aber wer hört schon auf so einen Rat, wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat?

    Konkrete Tipps darüber hinaus wären super.

  • Was man ohne tiefere Infos sagen kann, hat Aquintus ja schon geschrieben.

    Im Grunde darauf schauen, dass man privat und Firma rechtlich trennt und in die Firma einzig ein bestimmtes Kapital - Risikokapital halt - investiert.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Bei der IHK gibt es oft Beratung und auch Workshops -da kann man sich viele Fallen auch von anderen Gründern erzählen lassen.


    Das Arbeitsamt fördert in vielen Fällen eine Zeit, damit sind dann zumindest Krankenkasse und Co. gesichert.


    Wichtigste Person - ein guter Steuerberater und immer aktuelle Zahlen - viele werden überrascht.

  • Wichtig ist in der Tat die klare Trennung von Geschäft und Privathaushalt. Unterschreibt der Ehegatte ggf. Kreditgeschäfte für den Unternehmen, z. B. auch als Bürge, dann ist er Gesamtschuldner gegenüber der Bank. Die kann sich aussuchen, von wem sie sich das Geld im Fall der Pleite holt. Es sollte auch strikt getrennte Bankkonten geben. Für geschäftliche und private Zwecke. Auch die Kontoinhaberschaft sollte nicht geteilt werden.

  • Ich habe für mich entschieden, zu 50% angestellt zu sein und den Rest selbständig dazu zu verdienen.


    Mit dem Geld aus dem festen Job könnte ich notfalls über die Runden kommen, in Rahmen der Selbständigkeit verdiene ich das Dreifache.


    Krankenversicherung zahle ich im Job, so dass ich mich nicht selber versichern muß.


    Die Kosten für eine komplette selbständige Tätigkeit darf man nicht unterschätzen. Alleine für Versicherungen gehen schonmal mindestens 1000€ im Monat drauf.