Unterhaltsreform 2019

  • Ich habe grade mit Schrecken von der gewünschten Unterhaltsreform der Familienministerin gelesen... Mit Schrecken sage ich nur, da KV und ich einen mittlerweile friedlichen Umgang haben. Dieser ist aber durchaus labil und wenn diese Reform auf den Tisch kommt, dann fürchte ich, dass das Feilschen um Geld wieder von vorne beginnt.


    Wir haben das klassische Residenzmodell. Aber dafür übernehme ich die Arzttermine, Schultermine, Sport (und natürlich die Taxifahrten von und zu)... Abholen und Bringen der Kinder zur Schule etc.


    Ich hätte jetzt kein Interesse wieder erneut in den Ring zu steigen. Wenn ich also lese, dass Frau Giffey das alte Modell als überholt sieht, dann wird mir ganz anders. Ein ganz anderes Thema - Mir wäre es recht, dass die Besteuerung von Alleinerziehenden im Steuerrecht mal an die heutige Zeit angepasst wird.

  • Mir wäre es recht, dass die Besteuerung von Alleinerziehenden im Steuerrecht mal an die heutige Zeit angepasst wird.

    Du sagst es, Schwe.... RosefieldRd. Aber da hoffe ich seit 16 Jahren drauf 8-)

  • Die Zahl der einkommensteuerzahlenden AEs ist einfach zu gering ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ja. Ich denke aber auch, dass das viel mit der christlich-sozialen 60er-Jahre-Politkerdenke zu tun hat. Um es mal in einem polemisch-platten Satz zu fassen.

    Mir ist die Woche wieder die Hutschnur leicht hochgegangen bei einem Zeit-Online Artikel zum Thema "Starke Familien"-Gesetz (heißt tatsächlich so doof) das man sich ausgesponnen hat, um Kinderarmut zu bekämpfen.

    Kinderbetreuung U3 war imho auf lange Sicht ein weitaus besserer Schritt. Ein Konzept Richtung Familiensteuer wäre ein weiterer.

    Mit 50,- Euro mehr für Schulmaterial pro Jahr wird man die Welt nicht retten.

    Und da wird sich noch auf die Schulter geklopft....

    Das ist alles so Gießkanne und packt das Problem nicht an der Wurzel.

  • Also, m. E. ist nicht offenkundig, daß Frau Giffey ein Unterhaltssparmodell einführen möchte. Bei mir ist z. B. so, daß ich als Unterhaltspflichtiger auch ganz froh wäre, wenn ich neben der vollschichtigen Erwerbstätigkeit (zu einem Vielfachen des Mindestlohns) nicht auch noch mit ALGII aufstocken müsste.


    Die Welt am Sonntag schrieb gestern, daß Mehrkindfamilien durch Steuern und sonstige Staatsabgaben systematisch unter das Existenzminimum gedrückt werden. Wenn es da schon nicht für alle in der Familie reicht, wie sollen die Eltern das erst finanzieren, wenn sie zwei Haushalte stemmen müssen?


    https://www.welt.de/wirtschaft…n-in-die-Armutsfalle.html

  • Die Zahl der einkommensteuerzahlenden AEs ist einfach zu gering ...

    Wieso? Frau Giffey hat doch gesagt das das Wechselmodell die Norm ist also die Mehrheit dieses Modell fährt also hat doch jeder Zeit in Vollzeit arbeiten zu gehen. Die Papas kümmern sich schon um die Kinder das die Mama Karriere machen kann! Hat sie gesagt ;)

    Dazu noch die hervorragenden Betreuungsmöglichkeiten......es ist spannend immer wieder neue Märchen aus Bullerbü zu lesen :love

  • Wieso? Frau Giffey hat doch gesagt das das Wechselmodell die Norm ist also die Mehrheit dieses Modell fährt also hat doch jeder Zeit in Vollzeit arbeiten zu gehen. Die Papas kümmern sich schon um die Kinder das die Mama Karriere machen kann! Hat sie gesagt ;)

    Dazu noch die hervorragenden Betreuungsmöglichkeiten......es ist spannend immer wieder neue Märchen aus Bullerbü zu lesen :love

    Die lügt doch...

  • Das heißt Neudeutsch alternative Wahrheiten - also bitte!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Der vierköpfigen Familie bleibt von 35.000,- brutto 30.797,- netto jährlich.

    Auf den Monat runtergerechnet sind das 2916,- brutto / 2566,- netto.


    Also 350,- Euro Abgaben im Monat. Um kostendeckend zu sein, würde alleine die Krankenversicherung für 2 Erwachsene und 2 Kinder wohl mehr als 1.000,- Euro brauchen. Dazu werden Rentenansprüche erworben, Arbeitslosigkeit ist abgesichert und so rein statistisch müsste ja jeder auch noch ein paar Euro in den Staatssäckel einzahlen.


    Diese "Durchschnittsfamilie" hat tatsächlich wenig finanziellen Spielraum, wird aber ganz massiv von der Allgemeinheit mitgetragen. Vollkommen richtig, aber als Beispiel für Abgabenlast doch absolut lächerlich. Die Argumentation muss doch hier eine ganz andere sein. Wieso wird die Normfamilie finanziell gepampert während getrenntlebende Eltern mit Steuerklassen 2 und 1 geschröpft werden?

  • Wieso wird die Normfamilie finanziell gepampert während getrenntlebende Eltern mit Steuerklassen 2 und 1 geschröpft werden?

    Ich tippe mal auf christlich-konservative Denkmuster in der Politik. Die Ehe soll eben die Quell' jeden Familienleben sein. Ist sie das nicht mehr oder war sie das nie, hat man Pech gehabt. Allein schon wie man sich selbst wegen der unter Geburtswehen rausgequetschten "Fortschritte" für eingetragene Partnerschaften oder Ehen, Adoptionsrecht unter Gleichgeschlechtlichen gefeiert hat, war ja nun wirklich - albern. Und es gibt immer noch Politiker die deswegen knötern, die AKK soweit ich weiß. Sowas sollte selbstverständlich bzw. die Familie an sich Gegenstand irgendwelcher (steuerlicher) Wohltaten sein. Das gilt sowohl für die Kleinen, als auch für die Alten die man eventuell betreut.

    Es ist garnicht so lang her, das waren ehemals verheiratete Alleinerziehende bzgl. Betreuungszeit besser gestellt, als welche die in Sünde empfangen hatten.

    Die dürften ein bissel länger mit den Kids daheim bleiben, jetzt gilt für beide 3 Jahre.


    Gewisse Politiker sind erst gestern mit Banjos und Schlangenbeschwörern aus ihren Hillbilly-Anhöhen hinab gestiegen, wenn man mich fragt.

  • An einem "christlich-konservativen Denkmuster" würde ich das nicht zwingend festmachen. Dazu haben zu viele sozialdemokratische Regierungen oder Regierungsbeteiligungen die derzeitige Situation festgeschrieben. Und kennt jemand ein Wahlprogramm bei irgendeiner Partei, die Steuervorteile an die Lebensform/Kinder binden will und nicht ans Papier?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich tippe mal auf christlich-konservative Denkmuster in der Politik.

    Da muss ich an den schwulen Spahn denken oder an meinen Nachbarn damals (CDU- Abgeordneter), der seiner Freundin mit Kind eine andere Wohnung angemietet hat um sich nachts Prostituierte ins Haus zu holen.


    Nein, das hat mit "christlich" nun wirklich nichts gemeinsam!


    Ich tippe auf die Alte-Leute-denke "das war immer so, das bleibt immer so"...😣

  • Teststreifen

    Christlich und bigott schließt sich nicht aus, eher im Gegenteil :). Das eine geht ohne dem anderen nicht.

    Noch trägt die CDU diesen Begriff in ihrem Banner.


    Volleybap

    Nach 16 Jahren Kohl hatte die SPD nur 1,5 Amtsperioden den Kanzler gestellt, wenn mich mein Langzeitgedächnis nicht täuscht. Und das sie seit Jahren für die CDU den Steigbügel macht, um nicht den letzten Hauch Macht und Pfründe zu verlieren, sorgt ja auch mit dafür, dass sie im Moment, da steht wie sie es tut. So um die 20%.

    Ja, es gibt leider keine Partei hierzulande, die "moderne" Gedankenmuster pflegt, da hast du recht.

  • Die Familienbesteuerung ist aber m. W. von der Brandt- Schmidt-SPD-Regierung festgelegt worden. Kohl hat da nur marginal dran geändert, Schröder nuescht. Da ist im Verhältnis Merkel regelrecht innovativ gewesen. Aber Fakt ist tatsächlich: Kinder/Eltern/Familienpolitik hat so richtig keine Partei auf dem Schirm. Aenderungsvorhaben sind deutlich nur marginal (wenn nicht eine Partei noch irgendwo was versteckt hat und es nur nicht laut sagt ...)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.