Der Kampf um den Kindergartenplatz

  • Ich verstehe ja, dass das für die Kommunen eine organisatorische Großaufgabe ist, aber mal ehrlich: Kinder gibt es nicht erst seit gestern und berufstätige Eltern auch nicht. Trotzdem hat die Mehrheit der Kindergärten hier vorwiegend Halbtags-Plätze oder solche bis 14:30, manche haben überhaupt keine Ganztagsplätze (übrigens sind das fast ausschließlich kirchliche KiGas). Und die Koordinierung seitens der Stadt lässt wohl auch einiges zu wünschen übrig: Wie gesagt, die Älteste meines Kollegen wurde bei der Vergabe einfach vergessen, der durfte dann selbst sämtliche KiGas durchtelefonieren (hatte aber Glück, noch einen Nachrückplatz zu kriegen). Eine unserer Dozentinnen am FB wurde für ihre Kids mit Halbtagsplätzen abgespeist. Sie ist die Chefin der Didaktik bei uns und außerdem aktive Lehrerin im Gymnasium - toll, da nur Halbtagsplätze zu bekommen. Und meine Ärztin durfte ihre Kids nach dem Umzug hierher noch 2 Jahre lang in die Nachbarstadt fahren, weil die Sachbearbeiter hier trotz reichlich Kommunikation nicht kapiert haben, dass der Umzug bei Anmeldung schon bevor stand und nicht erst für in 3 Jahren geplant war.


    Ja, das sind nur drei Beispiele, aber wenn ihr bedenkt, dass ich bisher nur mit ca. 10 Eltern-Teilen mit KiGa-Kindern aus unserer Stadt über das Thema gesprochen hab, sind das immer noch 30% und dann versteht ihr meine Sorge vielleicht etwas besser.



    Hatte denn irgendjemand hier Probleme, einen Ganztagsplatz zu bekommen? Und wenn ja, wie habt ihr das gelöst?

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband

  • Ich hatte das Problem bei Sohni als er nach der Elternzeit in Betreuung musste...wir sind in eine andere Stadt gezogen (direkt neben der alten, aber trotzdem neuer Landkreis) und sind mit den Vergabefristen kollidiert. Es gab in keiner Einrichtung einen Platz für ihn...ich habe das Jugendamt angerufen, ich habe die Stadtverwaltung mit Anrufen und Mails torpediert, sie konnten mir nix bieten...Meine Lösung war dann eine Tagesmutter, die einer Mutter abgesagt hat, deren Kind aufgrund der Sozialisierung in die Betreuung sollte und sie hat gesagt, dass berufstätige Mütter unterstützt werden müssen...das war meine Rettung, ich hätte sonst nicht wieder arbeiten gehen können...Trotzdem musste ich zwei Monate irgendwie privat überbrücken...

    Das mein Tagesmutterprojekt gescheitert ist, macht mich aber nach wie vor ziemlich traurig, denn anfangs war das eine wunderbare Lösung...

  • Hatte denn irgendjemand hier Probleme, einen Ganztagsplatz zu bekommen? Und wenn ja, wie habt ihr das gelöst?

    Also laut dem Bericht ist das ganz einfach!

    https://www.faz.net/aktuell/st…vereinbaren-16116310.html


    Fazit:

    bleib mal schön zuhause und such dir einen Teilzeit-Job :

    Freundlich regt sie an, Krippenkinder nach Möglichkeit doch gleich nach dem Mittagsschlaf abzuholen, obwohl ihnen vertraglich zwei weitere Stunden Betreuung zustünden: „Das reicht dann auch!“ Manchmal empfiehlt sie Eltern, ihre Arbeitsbelastung zu verringern, um die Kita-Tage für das Kind zu verkürzen. Meistens seien die Väter und Mütter dankbar für diesen Rat, erzählt Berger. Einige versuchten daraufhin, ihren Alltag umzuorganisieren.

  • oh, da wird mir schlecht wenn ich das lese...Natürlich geben wir die Kinder nur ab, damit wir mal in Ruhe zum Wellness können und sie mit einem Jahr oder früher schon genug Förderung und Sozialisierung erfahren....Dieser Überlebenskampf, das finanzielle Desaster nach der Elternzeit, das spielt ja gar keine Rolle, weil wir ja alle einen steinreichen Sugardaddy zuhause haben, der nur darauf wartet uns finanziell auszuhalten....

  • Schon geil was manche für Arbeitgeber haben! "Chef ich komm wegen meines Kindes nur noch 25 Stunden"

    "Klar Agrippa! Bei vollem Gehalt, deine Rechnungen müssen ja bezahlt werden".....ich mache was grundlegend falsch ;(

  • Kita-Tage verkürzen :lgh Wenn ich um 16:30 in der Kita stehe und frage: „Maus, wollen wir mal gehen?“ krieg ich jedes Mal die gleiche Antwort: „NEIN!“ Die würde mir einen Vogel zeigen, wenn ich da nach dem Mittagsschlaf aufkreuze :lgh

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband

  • Kita-Tage verkürzen :lgh Wenn ich um 16:30 in der Kita stehe und frage: „Maus, wollen wir mal gehen?“ krieg ich jedes Mal die gleiche Antwort: „NEIN!“ Die würde mir einen Vogel zeigen, wenn ich da nach dem Mittagsschlaf aufkreuze :lgh

    Ist bei uns doch auch so aber wenns da nunmal steht!

    Die müssen es doch wissen und es ist die Lösung deines Problems....arbeite einfach weniger :lgh:daumen

  • hmm also ich hatte gerade einen Nachbarschaftsplausch mit einer Kitamutter darüber.

    Ihr fällt spontan keine ein die VZ arbeiten geht aber so gut wie alle Kinder gehen ganztags in die Kita....

  • Ich hatte auch keine Chance auf Vollzeit. Mir wurde ein Platz von 8-13 Uhr "zugeteilt". Damit wäre der Anspruch auf einen Kita-Platz erfüllt. Meine Nachbarin hat einen Platz von 12-17 bekommen. :ohnmacht:

    Wäre heute noch der 1. April, könnte man fast über 12 bis 17 Uhr lachen.


    Wer sich sowas ausdenkt möchte ich mal wissen???

  • Wer sich sowas ausdenkt möchte ich mal wissen???

    Der Bund beschließt, die Kommunen halten Dornröschenschlaf und sind dann ganz erstaunt, dass Eltern TATSÄCHLICH vom Rechtsanspruch Gebrauch machen wollen. Huch.


    Um dann wird kopflos ein Pflästerchen auf eine Riesenwunde geklebt und es entstehen solche tollen Ideen wie Platzsharing.:kopf

  • Aber, zwischen 12 und 13 Uhr ist genug Kapazität für alle? :hae:

    Und die Kids kommen müde vom Vormittag in die Kita und schlafen erstmal :hae:


    Und welchen Job macht man überhaupt zwischen 12 und 17 Uhr?


    Oh man, was hatten wir es gut: Kita geöffnet zwischen 6 und 17 Uhr ohne einen einzigen Schließtag! obwohl ich glücklich war und bin, das nur selten nutzen zu müssen.

  • Moin in die Runde

    ich denke auch, dass unser Wahn, Vollzeit arbeiten zu gehen, der Kern des Problems ist...nicht die fehlende oder mangelhafte Betreuung, sondern unsere ekelhafte Geldgeilheit...:lgh

    Zu Blau:

    Oder die Kinder sich doch störend auf die eigene berufliche und/oder sonstige Lebensplanung auswirken. ;):D


    Für nicht durch "gesetzlich garantierte" KitaPlätze abgedeckte Betreuungszeiten empfiehlt sich gerade bei Eltern aus der "Akademikerschicht" , mit den Kinder FRÜHZEITIG mit weiteren Fördermaßnahmen zu beginnen.

    Gern genommen nach der Kita ist die FrühFörderung in Han-Chinesich, Molekularbiologie, Astrophysik und natürlich das weite Feld der "Kunst".

    Da hat man die "Blagen" mind. 4-5 Nachmittage in der Woche "betreut" :batsch:batsch:batsch

  • Da hat man die "Blagen" mind. 4-5 Nachmittage in der Woche "betreut" :batsch:batsch:batsch

    von wegen! Englisch und Kunst dauert bei uns hier nur je eine Stunde und die Eltern die das machen müssen auch noch fahren.

    Da Fragen nach Mitfahrgelegenheiten eindeutig ein Zeichen der Schwäche ist wird jedes Kind selbstverständlich einzeln gefahren.

    Das kostet alles Zeit die muddi nicht am Arbeitsplatz verbringen kann :tuedelue

    Fördern braucht eben Zeit und das kannst du wieder alleine nicht leisten wenn du VZ arbeitest.

    Ohne meine Eltern würde der König weder zum Sport noch zum singen gehen können.

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • von wegen! Englisch und Kunst dauert bei uns hier nur je eine Stunde und die Eltern die das machen müssen auch noch fahren.

    Da Fragen nach Mitfahrgelegenheiten eindeutig ein Zeichen der Schwäche ist wird jedes Kind selbstverständlich einzeln gefahren.

    Das kostet alles Zeit die muddi nicht am Arbeitsplatz verbringen kann :tuedelue

    Fördern braucht eben Zeit und das kannst du wieder alleine nicht leisten wenn du VZ arbeitest.

    Ohne meine Eltern würde der König weder zum Sport noch zum singen gehen können.

    Ja wie???


    Keinen "Urbanen-Trendy-Loft-Szene-Lebensraum" gefunden?

    Also wirklich...das muss doch schon vor der Schwangerschaft so bezogen werden,

    dass Leben, Kariere und halt das Kind, auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ökologie, Multikulti nicht zu vergessen,

    so übereinanderpassen, dass die eigene Selbstverwirklichung weiterhin gegeben bleibt.


    Ohne ist dann halt "doof" Aber für diese "Unannehmlichkeiten" sind ja dann andere verantwortlich.

    Zur Not halt der "Staat" der es nicht so regelt, wie es für einen persönlich am Besten passt.

    Sind aber auch sowas von "Elternfeindlich" diese Politiker.


    Mit tiefentäuschten Grüßen ;(;(;(

  • Bei uns war zum Glück sowohl bei Kindergarten wie auch Schule klar, dass das Kind einen Betreuungsplatz hat und es ist auch ein Umfang garantiert, der ziemlich viele Arbeitsmodelle möglich macht. Hier muss sich keiner darum Sorgen machen, ob das Kind einen Platz bekommt oder nicht.

    Was das für ein Luxus ist, merke ich immer dann, wenn ich zum Beispiel mit meiner Freundin in NRW rede, die gerade ein Freudenfest macht, weil das zweite Kind auch einen Platz in der OGS bekommen hat. Es hätte durchaus sein können, dass das nicht klappt und dann wäre ihr Job (als Lehrerin) gefährdet gewesen, weil selbst ihre Anwesenheitszeiten in ihrer Schule nicht mit den Schulzeiten des Kindes zusammen gepasst hätte.