• Falls es tröstet, Bonustochter hier hat ebenfalls ein "Ordnungssystem", Welches man getrost als Müllhalde bezeichnen kann...allerdings kann ich da die Tür zumachen und sehe es nicht:lach


    Da es immer äusserst aufgeräumt ist, wenn Freunde kommen, reicht mir das auch aus...ich muss da nicht drin leben...was mich aber stört und wo ich dann deutlicher werde, wenn sich der Müll auf unser gemeinsames Wohlgefühl ausbreitet...

    Da war letztens der Geschirrspüler, der nicht fertig eingeräumt werden konnte, weil die Essensreste vom Teller nicht in den Müll geschafft werden konnten, da der voll war. Und den konnte sie nicht rausbringen, weil es draußen ja schon dunkel war:ohnmacht::ohnmacht::ohnmacht::ohnmacht:

    Ich bin von dieser Logik so verblüfft, dass mir glatt nix mehr einfällt...ich sollte meinen Haushalt auch so machen, das scheint sehr entspannt zu sein...


    Vielleicht sind tatsächlich wir Erwachsene, mit unseren Ansprüchen, das Problem:lach:lach:lach:lach:lach

  • Ich hab einmal im Teeniealter die Spülmaschine ausgeräumt.... das war der Auftrag... von in den Schrank stellen hatte keiner was gesagt, also stand das Geschirr dann auf der Anrichte...

    ...der Anschiss von meiner Mutter war denkwürdig.... ich hab mich das nie mehr getraut (dafür andere Dinge...)

  • hahaha, Stern, das ist eeeepisch, aber genau das meine ich...man muss hier so detailliert wie möglich den Auftrag beschreiben, der uns so sonnenklar ist.


    Tisch abräumen beinhaltet für mich auch, das Zeug gleich in den Spüler zu stellen...sollte der voll sauberen Geschirrs sein, dann wird der halt ausgeräumt und das dreckige Geschirr wieder rein...aber hier sendet das Pubigehirn entweder, abräumen heisst nur, dass es an einem anderen Platz stehen muss oder Auftrag nicht erfüllbar, da sauberes Geschirr im Spüler...also eine Fehlermeldung nach der anderen und völlig entsetzte Gesichter, wenn es dann Ärger gibt:winken:


    Aber so habe ich mal das Bad geflutet...Ich sollte die Wäsche in den Trockner packen...das man da vorher schaut, ob die Maschine auch wirklich das Wasser abgepumpt hat, war mir nicht klar...also voller Elan die Tür aufgerissen und das Wasser ergoss sich literweise in ein 4m2 Bad voller noch zu waschender Wäsche...und lief gemütlich in den Flur....


    Die verschiedenen Fehlerquellen mal ausgeblendet, auf die ich keinen Einfluss hatte, das hat mich sehr viel gelehrt...:lach:lach:lach

  • Es ist sehr beruhigend, dass nicht nur Teenie-Jungen im Haushalt präzise, kleinschrittige Arbeitsanleitungen benötigen. :lach

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Das Gespräch hat drei Stunden gedauert. Natürlich sehen Tochter und Mutter die Situation aus völlig anderen Blickwinkeln. Sie leidet - genau wie ihre Tochter - sehr unter der Situation. Leider hat sich aber das Tochterkind so in den - ja fast schon - Hass gegen ihre Mutter reingesteigert, dass es einfach zurzeit megaschwierig wird, dass sie überhaupt Kontakt zu ihrer Mutter aufnimmt. Da muss halt Mama ihr die Zeit geben, die sie braucht und auch ich habe versprochen, darauf hinzuwirken, dass sie ihre Mutter nicht nur "schwarz" sieht. Leider neigt das Bonuskind aufgrund ihrer Depressionen genau dazu... entweder schwarz oder weiß. Grautöne kennt sie nicht bzw. nimmt sie nicht wahr und beharrt natürlich darauf, dass ihre Wahrnehmung die einzige Wahrheit ist. Na ja, nachdem ich dann gestern noch mit ihr gesprochen habe und sie gebeten habe, die Tür nicht ganz zu zu machen und sich und ihrer Mutter Zeit zu geben, hatte sie heute Morgen einen Nervenzusammenbruch und ist nicht in die Schule gegangen. Aber das muss mein Freund mit ihr klären. Über den Unterhalt haben wir auch eine Vereinbarung getroffen. Wenn sie ihr Versprechen hält, wird alles seinen Gang gehen und wir ersparen uns alle Kosten und Mühen, die Anwälte und Gerichte mit sich bringen. Auf jeden Fall hat die Mutter mich gebeten, weiterhin als "Vermittlerin" zur Verfügung zu stehen, da Gespräche zwischen ihr und ihrem Ex-Mann und ihr und ihrer Tochter nach wie vor schwierig sind.


    Ich kann nur hoffen, dass das Bonuskind nicht wieder in ihre Depressionen versinkt und nicht zur Schule geht und auch ihre Launen im Zaum hält. Sie hat gerade Mitte Februar die Tagesklinik hinter sich gebracht und war, was die Schule angeht, auf dem Wege einer Wiedereingliederung. Sie wiederholt die 11. Klasse auf eigenen Wunsch und möchte gerne Abi machen und studieren. Wenn sie jetzt wieder nicht zur Schule geht und in alte Muster verfällt, dann wird es schwierig mit dem Abi. Viele Chancen hat sie da dann nicht mehr.

  • :rolleyes2:


    puh... mein lieber Schwan, da bist ja voll eingespannt. Ein ziemlich großes Päckchen für so eine kurze Beziehung.

    Gut, dass Du Deinen Mann schon so lange kennst. Da hält man dann doch mehr aus und kann das alles anders verpacken. So meine Erfahrung jedenfalls.


    Weiterhin gute Nerven :daumen

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Die wichtige Frage, WANN das Kind denn 18 Jahre alt wird, ist offen geblieben. Das ist wichtig, denn nur so kann man beurteilen über welchen Zeitraum man hier spricht. Denn wie schon angemerkt bis zum 18. Lebensjahr hat die leibliche Muttern den Daumen auf dem Unterhaltstitel ! Und ob sich eine Abänderungsklage lohnt, das ist fraglich !

    Das einzige, was mich im Moment ein wenig stört, ist die absolute Gleichgültigkeit der Bonustochter, was ihr derzeitiges Zimmer (meine ehemaliges Schlafzimmer) angeht. Da siehts aus, wie auf nem Handgranatenwurfstand. Selbst die saubere Wäsche türmt sich in Stapeln auf dem Boden und wird nicht weggeräumt.


    Da sollte man schon ein "dickes Fell" haben ... es ist ja in keiner Weise erkennbar, welche psychische Störung das Kind hat. Die Symptomatik sieht mir nicht gerade "harmlos" aus:

    Leider neigt das Bonuskind aufgrund ihrer Depressionen genau dazu... entweder schwarz oder weiß. Grautöne kennt sie nicht bzw. nimmt sie nicht wahr und beharrt natürlich darauf, dass ihre Wahrnehmung die einzige Wahrheit ist. Na ja, nachdem ich dann gestern noch mit ihr gesprochen habe und sie gebeten habe, die Tür nicht ganz zu zu machen und sich und ihrer Mutter Zeit zu geben, hatte sie heute Morgen einen Nervenzusammenbruch und ist nicht in die Schule gegangen.


    Das sieht nach einer schwerwiegenden Persönlichkeitsstörung aus. Und da solltest du schon wissen, worauf du dich einlässt. Menschen, die etwa mit "Borderline" Patienten zu tun haben, können hinterher selber reif für eine psychatrische Behandlung sein. Hier solltest du dir klar sein, welche Belastung du möglicherweise auf dich nehmen wirst. Da sehe ich sehr viel mehr Konfliktpotential als bei den vergleichsweise harmlosen Themen, wie Kindergeld und Unterhalt.

  • Jimmy Die Bonustochter wird Anfang Juni 18. Die Mutter wird bis dahin einvernehmlich den Mindestunterhalt an den Vater zahlen (so ist es zumindest vereinbart) und danach wird eine Neuberechnung durchgeführt.


    Sie hat mittelschwere Depressionen, war im Sommer in einer stationären Therapie und von Mitte November bis Mitte März in einer Tagesklinik. Es geht langsam aber stetig aufwärts. Natürlich ist das Leben mit jemandem, der ständigen Stimmungsschwankungen unterliegt, anstrengend. Ich muss auch meinen Freund ab und an bremsen, dass er sie nicht ständig in Watte packt und Rücksicht auf sie nimmt, die nicht angebracht ist, schließlich haben wir nun zwei Kinder und mein Muckel ist ja auch "beeinträchtigt" (ADHS).


    Ich weiß sehr gut, worauf ich mich einlasse. Mein Ex-Mann leidet unter Depressionen und ich habe jahrelang mit ihm zusammen gelebt. Die Bonustochter ist aufgrund der Entlassung aus der Tagesklinik und dem Umzug zu mir bei dem KJP meines Sohnes in Behandlung und ich sowie der Vater stehen in engem Kontakt mit diesem.


    Sie hat jetzt am Wochenende ihre neuen Möbel für das neue Zimmer bekommen. Es ist alles sehr schön geworden und ich hoffe, dass sie dann ein wenig mehr Ordnung hält. Ich habe aber schon angekündigt, dass ich mich nicht darum kümmern werde, das das Zimmer aufgeräumt und sauber ist. Das ist ihr Job. Notfalls betrete ich das Zimmer einfach nicht. Manche Dinge muss man aussitzen. Und wenns arg zu dreckig wird und grenzwertig eklig, gibt es ja auch noch ihren Vater, der da auf seine Tochter einwirken kann. Ich halte mich aus "erzieherischen" Fragen und Maßnahmen komplett raus, da es sich nicht um meine leibliche Tochter handelt und sie ja nun auch schon fast 18 ist. Das müssen die beiden untereinander ausmachen. Wenn mal wieder ein Wutausbruch und/oder Nervenzusammenbruch ansteht, entferne ich mich aus der Situation, wenn ihr Vater anwesend ist. Das schont meine Nerven und raubt mir nicht die Kraft, die ich für den Muckel und sein momentantes pupertäres Gehabe brauche.


    Es erleichtert das Zusammenleben ungemein, dass wir uns alle gegenseitig wirklich mögen und uns - auch nach dieser kurzen Zeit - als Familie verstehen und ich denke, dass wenn wir dann von 65 qm auf 125 qm gezogen sind, entzerrt sich das Ganze auch noch einmal. Dann haben wir alle mehr Platz und Rückzugsmöglichkeiten.


    19 x schlafen, dann ist es soweit.


    Ich entdecke übrigens ganz neue Fähigkeiten an mir :-) In mir scheint eine kleine Handwerkerin zu schlummern, die ich bis jetzt habe schlafen lassen. Am Wochenende in unserem Häuschen habe ich unsere Lampen angebracht. Keine große Sache für viele, für mich schon. Bin stolz wi Bolle. Nächstes WE werde ich mir von meinem Bruder zeigen, wie man Löcher in eine Wand bohrt, ohne einen Krater zu hinterlassen :-) Dann häng ich meine Gardinenstangen alleine auf... so...


    Die Situation erfordert von allen im Moment mentale und körperliche Höchstleistungen. Und dafür läuft es erstaunlich gut.

  • Update:

    Am 30.03. sind wir in unser Häuschen gezogen und seitdem geht es weiterhin stetig bergauf. Da wir jetzt alle mehr Platz haben und sich vier Leute auf 125 qm verteilen, ist der Stresslevel für alle deutlich niedriger. Zwei Badezimmer für vier Leute sind toll.

    Herr Muckel und Fräulein Tochter lieben das Häusen (wir natürlich auch). Wir haben auch ein kleines Gärtchen und eine große Terasse und bei dem schönen Wetter halten sich die Kids tatsächlich auch gerne draußen auf. Teenies zerfallen also bei Sonnenlicht nicht zu Staub.

    Die depressionsbedingten Stimmungen von der Schlotterlotte werden von Woche zu Woche besser. Wirkliche Tiefs gibt es zurzeit noch selten, auch wenn sie von ungewohnten, unerwarteten oder stressigen Situationen immer noch leicht aus der Bahn geworfen wird. Auf der einen Seite ist sie sehr weit für ihr Alter, ist sehr reflektiert und hat recht "erwachsene" Ansichten, auf der anderen Seite ist sie noch wie eine 10jährige. Ich kann das ganz schlecht erklären. Sie kann prima organisieren und planen, allerdings nur für ihr Umfeld. Für sich selbst klappt das nicht. Aufgaben, die dringend erledigt werden müssen, wie z. B. einen Termin beim Arzt vereinbaren, Perso neu beantragen oder rechtzeitig eine neue Schülerfahrkarte kaufen, werden gerne mal einfach verpennt. Tja... sie ist gestern beim schwarz fahren erwischt worden, weil sie vergessen hat, dass ihre Schülermonatskarte abgelaufen ist. Wir haben sie ein paar mal vorher dran erinnert, sie hatte aber andere Dinge im Kopf. Fazit: die 60 € wird sie selber zahlen müssen. Auch ihre Impulsivität hat sie ganz gut im Griff. Allerdings erst nachdem sie bei einem Wutanfall die Schiebetür ihres niegelnagelneuen Pax-Kleiderschrank demoliert hat. Sie hat ein Buch dagegen geworfen und nu ist ein dickes Loch in der Tür. Tja... ne neue gibt es nicht. Aber scheinbar ist sie lernfähig.

    Auch sonst funktioniert das Zusammenleben erstaunlich reibungslos. Jeder packt mit an, denn 125 qm sind ne Menge Arbeit. Der Kerl kriegt das eigenständig hin, die Kids brauchen entsprechende Ansagen, dann klappt auch das. Der Muckel kümmert sich um sein Zimmer, räumt auf und hält es ordentlich und relativ sauber. Die Schlotterlotte räumt den Geschirrspüler aus und hängt die Wäsche auf. Allerdings sieht es in ihrem Zimmer immer noch aus, wie auf nem Handgranatenwurfstand. Aber ich ignoriere das gekonnt.... der Muckel kriegts ja auch alleine hin.

    Die Kids sehen uns als Kernfamilie, sagen "unsere Eltern" und reden von sich als "Schwester" bzw. "Bruder". Sie nerven sich auch mal gegenseitig, aber dann ziehen sie sich zurück, bevor es zu Streit kommt. Aber sonst halten die zusammen, wie Pech und Schwefel. Der Muckel war jetzt in den Osterferien eine Woche auf Malle mit Onkel und Tante und den Cousinen. Er hat für jeden von uns ein kleines Souvenier mitgebracht. Sehr liebevoll ausgesucht. Seinen Vater ruft er allerdings nicht an, selbst nachdem ich in 3 x erinnert habe, dass Papa Geburtstag hat. Umgang braucht er auch nicht, er will lieber zu Hause bleiben. Zumal Papa es in einem halben Jahr nicht geschafft hat, ein verbindliches Wochenende im Monat zu vereinbaren bzw. einzuhalten. Ich hatte ihn im Herbst drum gebeten und bis dato ist nichts weiter passiert. Der Muckel ist ja nicht blöd und merkt, welchen Stellenwert er in Papas Prioritätenliste hat.



    Tja... ich bin gespannt, was diese gemeinsame Reise uns allen noch bringt.

  • Wie alt ist die Schlotterlotte? :lach;)


    Aber das hört sich alles zieeeeeemlich klasse an!!! :thumbup::blume

  • Geschwisterliebe ist: Samstagnacht und halb eins hat die Tochter von meinem Freund auf ihrem Bett eine Spinne entdeckt. Sie hat eine absolute Spinnenphobie. In ihrer Not hat sie den Muckel gefragt, ob er ihr helfen kann. Dazu muss ich sagen, dass er selber einen absoluten Horror vor Spinnen hat. Ganz edler Ritter und liebender Stiefbruder hat er sich zusammengerissen und seine Stiefschwester vor der Spinne gerettet. Er hat ein Stück Papier und ein Glas geholt, die Spinne eingefangen und in den Garten gebracht. Mission erfüllt, ein Held ist geboren. Oft gibt es ja in solchen Familienkonstellationen wie unseren Probleme. Die beiden haben sich aber als Geschwister akzeptiert und fühlen sich in dieser neuen "Kernfamilie" pudelwohl. Klar gehen die sich auch mal gegenseitig auf den Geist, aber dann ziehen sie sich zurück und gehen somit einem gepflegten Zoff aus dem Weg.


    Die haben sich gefunden, wir haben uns gefunden. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob die Mutter gegenüber dem Jugendamt Auskunft über ihr Einkommen gibt, der Unterhalt für die Schlotterlotte berechnet werden kann und Mama tatsächlich ohne Zickerei zahlt. Bis jetzt kommen wir finanziell gut über die Runden, auch wenn das Kindergeld erst ab Mai gezahlt wird. Beantrag ist die Änderung schon. Wenn sich Mama allerdings gegenüber dem Jugendamt quer stellt, muss die Schlotterlotte auf Unterhalt klagen und wer weiß, wie lange das dauert. Dann wirds über kurz oder lang echt eng.