Hartz IV und nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen geht das?

  • Huhu wie die Überschrift es schon sagt, hab ich folgende Frage : Ich beziehe im Moment aufstockendes Hartz IV hinzu kommt mein Lohn aus einen 30 Stunden Job, Unterhaltsvorschuss, Kindergeld und Pflegegeld der Stufe zwei für meinen Sohn.


    Wir hatten heute wieder ein Gespräch in der Schule. Die Noten sind ok, bis auf Latein und Englisch. Er hat aber massive Probleme mit den Klassenräumen in der Schule und der Lautstärke. Ihm ist das alles zu eng und zu laut obwohl die Klasse normal unruhig ist.


    Jetzt kam der Vorschlag, das Sohn sich entweder Tageweise oder dauerhaft. Morgens an der Schule den Lehrstoff abholt ihn zu Hause bearbeitet und ihn Mittags hin bringt. Ich muss sagen im ersten Moment war ich schockiert, aber je länger ich drüber nachdenken, die Idee hat was.


    Finanziell hätte ich wahrscheinlich 50 bis 100 Euro im Monat weniger, aber geht das überhaupt? Kann ich sagen ich nimm nurnoch Hartz IV und helfe meine Sohn das einen Schulabschluss bekommt. Und was bräuchte wohl das Jobcenter?

  • Schwierig, der Pflegegrad reicht nicht aus um dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen zu müssen.


    Ich würde mich kundig machen ob es schon ähnliche Fälle gibt und wie die das hinbekommen haben.


    Nur so spontan. Beim AlG 2 Bezug hast Du keine Renteneinzahlumgen mehr.

    Wie soll das später mit dem Burschen weitergehen ?


    Wäre nicht ganz einfach gefragt eher die Suche nach Möglichkeiten ihn in der Schule zu entlasten für alle zielführender., als in ihm von der Normalität auszugrenzen.

    Schulbegleitung o.ä.


    Das was die vorschlagen ist Ausgrenzung vom übelsten und ich würde auf das Recht auf Beschulung verweisen.






    Liebe Grüße


    Ute

  • Er hat schon eine Schulbegleiterin. Sie gibt ihn Strukturen aber es reicht nicht. Er hat auch schon Noise Canceling Kopfhörer. Aber er ist halt auch sehr lärm und Geruchempfindlich.

    Schule ist für ihn körperlich so anstrengend. Wenn er aus der Schule kommt muss er erstmal schlafen. Und er schläft richtig tief und fest.

    Die ARGE zahlt doch auch in die Rentenkasse ein. Un zum anderen bekomme ich über die Pflege Rentenpunkte. Daher kann ich jetzt auch nicht über 30 Stunden arbeiten.

  • Es geht nicht das ihm das Recht auf Beschulung abgesprochen wird. Aber leider gibt es keine Schulen für Autisten. Und die Autisten leiden sehr oft an Schulen. Da Schule garnicht auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind und sie auch nicht leisten können.

  • Es gibt seit Jahren keine Rentenzahlumg mehr beim ALG2 .

    Das JC zählt keine Beiträge ein.


    Ich weiß ,das Autisten an Schulen leiden können.

    Mein Bursche Nr 2 hat einige Autisten an der Schule, allerdings eine Förderschule.

    Eine weitere Option.


    Mein Bursche schläft ,genau wie ich früher auch nach der Schule ,sorry finde ich jetzt nicht schlimm.


    Ich weiß da wird noch ,mehr sein.


    Wie gesagt mein Blick wäre da ein anderer.





    Liebe Grüße


    Ute

  • Ja da ist noch mehr. Mit Kopf an die Wand schlagen. Übergeben.... Hochbegabung


    Hier in der Region gibt es keine Förderschulen mehr. Es gibt auch keine Hauptschulen mehr. Es gibt nur noch Gymnasium wo mein Sohn drauf ist, Gesamtschule, und Sekundarschule

  • Ja, das ist oft das Problem bei Autisten, dass das Drumherum sehr anstrengend ist in der Schule, sie überfordert wirken und deshalb auf der Förderschule landen , aber vom Kognitiven her auf ein Gymnasium "gehören". ( Was jetzt keine Abwertung von Förderschulen sein soll)

    Da dein Sohn Latein hat, scheint er auch auf das Gymnasium zu gehen?

    Gibt es nicht ein Raum in der Schule, in der er sich phasenweise zurückziehen kann, wenn er Aufgaben bearbeiten muss ?

    Ich würde ihn nicht ganz aus der Schule nehmen, evtl nur stdweise.

  • Die Schule macht das schon wohl schon mit einem Autisten Stundenweise. Aber da stellt sich die Frage der Finanzierung nicht. Der Vater arbeitet und die Mutter ist zu Hause.


    Die Schule hat Erfahrung und ist auch bereit alles mögliche zu machen und individuelle Wege zu gehen.

  • Da es eine Schulbegleitung gibt, sollte es doch möglich sein, dass er in einen anderen Raum unterrichtet wird. Ich hatte auch einen Autisten begleitet. Dort war die Regelung, dass er 10-15 Minuten im Klassenraum verbringt. Den Rest der doppelstunde waren wir im Nebenraum, wo er arbeiten konnte. Die Pause durfte er unabhängig von den anderen verbringen, da dieses Chaos auf dem Schulhof für ihn zu viel war. Da sind wir meist vor der eigentlichen Pause raus gegangen und dann zu Beginn der Pause rein. Dann bin ich mit ihm in den Klassenraum und erst einmal lüften, damit er die nächsten 15 Minuten im Raum verbringen kann. So war er am Tag maximal 45 Minuten tatsächlich im Klassengeschehen.. aber dennoch in der Schule.


    Wie alt ist denn dein Sohn? Bis 12 darfst du auch bei Aufstockung weniger arbeiten und dies mit der Betreuung des Kindes begründen. Wenn dein Kind nachweislich Entwicklungsverzögert ist, bis 15(?). Ab 16 wird es schwer, es zu begründen.

  • Ich weiß ja nicht, wie es in eurem Bundesland ist. Hier müsste ein Gutachten erstellt werden, dass er nur stundenweise beschulbar sei. Dadurch verändert sich der Umfang der Betreuung. Und du könntest deinen jetzigen Job in der aktuellen Form nicht mehr ausüben.


    Von einem Gutachten, bei dem das Kind die Schule nur zum Abholen der Aufgaben besucht, habe ich noch nie gehört.


    Wer erklärt ihm denn etwas, wenn er etwas nicht versteht? In den unteren Jahrgängen sicher kein Problem, aber urgendwann kommst du als nicht Fachkraft bestimmt an deine Grenzen. Schreibt er dann trotzdem normal die Klassenarbeiten mit? Wie wird die mündliche Leistung bewertet? Vielleicht gibt es ja doch Autistenzentren, die auch eine schulische Betreuung anbieten. Er ist sicherlich nicht der einzige Autist im Umkreis. Die Probleme müssen jaauch andere haben.

  • Sei mir nicht böse, aber mir scheint Dir gefällt die Idee ihn zu Hause zu haben gut.


    Was ,versteh mich nicht falsch ,nichts falsches und sowieso Deine Sache ist

    Du suchst nach Ausreden, warum ein anderer Weg nicht geht.


    Mir als Mutter eines Kindes, was nie die kleinste Chance auf einen normalen Schulabschluss oder gar einen Platz im normalen Arbeitsleben zu finden hat.

    Als Mutter, die nicht Arbeiten gehen kann.

    Will es nicht in den Kopf, wie man

    nicht alles aber auch wirklich alles versucht dem Kind soviel Normalität wie es nur geht zu ermöglichen.

    Gerade im Namen der Inklusion kann man da einiges bewegen.


    Was will Dein Sohn mit einem Schulabschluss ,wenn er vom normalen Leben komplett ausgeschlossen wird?


    Wie soll er je seinen Platz finden?


    Ich schliesse mich Karalina an, ich habe noch nie von Autisten oder anderen behinderten Kindern gehört, die komplett zu Hause beschult worden.


    Selbst Kinder mit einem Pflegegrad 5 und 100% im SBA gehen zur Schule .


    Liebe Grüße


    Ute

  • Ja, das ist oft das Problem bei Autisten, dass das Drumherum sehr anstrengend ist in der Schule, sie überfordert wirken und deshalb auf der Förderschule landen , aber vom Kognitiven her auf ein Gymnasium "gehören". ( Was jetzt keine Abwertung von Förderschulen sein soll)

    Da dein Sohn Latein hat, scheint er auch auf das Gymnasium zu gehen?

    Gibt es nicht ein Raum in der Schule, in der er sich phasenweise zurückziehen kann, wenn er Aufgaben bearbeiten muss ?

    Ich würde ihn nicht ganz aus der Schule nehmen, evtl nur stdweise.

    Alles gut


    Es gibt Autisten, die nicht hochbegabt , kognitiv nicht in der


    Lage , die so in ihrer Welt gefangen sind ,das eine Förderschule für sie der richtige und genug Schutz bietende Raum ist.

    Autismus ist ja vielseitig und unterschiedlich ausgeprägt.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Google mal nach Online- oder Internetschule. Vielleicht wäre das eine Option.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Huhu ja über die Webschule habe ich nachgedacht. Aber sie löst mein Problem nicht. Sie unterrichten in der Zeit von 8 bis 15 Uhr. Da Sohn aber wenn er keinen neben sich hat auch dabei nicht arbeiten würde, müsste ich dabei sein. Denn für die Webschule gibt es keinen Integrationshelfer.


    Ich arbeite selbst in einer Schule. Das heißt ich kann meine Zeiten nicht verlegen oder als Homeoffice machen. Das für wieder zu dem Punkt, würde die ARGE Probleme machen, wenn ich aufhöre zu arbeiten und sage ich muß meinen Sohn betreuen, ich kann erst in 4 oder 7 Jahren arbeiten. Ist extrem Fall vielleicht lernt er auch vorher doch noch in der Schule klar zu kommen.

  • Carter Wenn dein Kind durch Übergeben usw auch sehr oft in der Schule aussfällt, was an sich auch so schon sehr belastend ist,

    dann ist es natürlich, wenn man nach Alternativen oder Entlastung sucht, weil das Ganze durch die ständige Überforderung

    verstärkt wird.

    Ist dein Kind denn schon jetzt von zB Nebenfächern vom Unterricht befreit worden?

  • Carter

    Zu deiner Frage:

    Ja, es geht. Du kannst ALG II beziehen und nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.


    Dieses Recht leitet sich aus dem § 10 SGB II ab.


    Wie der § 10 SGB II anzuwenden ist, wurde von der BA (Bundesagentur für Arbeit) in der "Fachlichen Weisung § 10 SGB II, BA-Zentrale GR 11, Stand: 30.03.2017" den zuständigen JC erläutert.

    Auf Seite 5 findest du unter 2.3, Kinderbetreuung und auf Seite 6, 2.4 Pflege eines Angehörigen alles zu den Grundsätzen incl. der Begriffserklärungen.