Ich möchte hier das o. g. Thema in den Raum stellen. Demnächst ist Info-Abend der hiesigen Jenaplan-Grundschule und ich möchte gerne eure Meinungen dazu hören, wie ihr die Fürs und Widers von Privatschulen einschätzt.
Dass die KM nicht begeistert sein wird davon, wenn der Schulweg die erste Zeit mit viel Fahrerei verbunden sein wird, das wäre auch zu befürchten. Und dass ich mir in gewisser Weise, selbst widerspreche (s. mein Thread "Sprengelschule - ...) ist mir auch klar.
Ich kann meinen Kindern aus Gründen des Hartz4-Bezugs der KM nichts hinterlassen. Und falls sie doch einmal arbeiten würde, statt Hartz4 zu beziehen, würde sie nach meinem Tod als Allein-Sorgeberechtigte erstmal das für sie selbst Beste draus machen.
Also wäre es (falls es eine gute Investition in die Bildung meiner Kinder ist) sinnvoll, Schulgeld, Gebühren, Fahrwege usw. alles in Kauf zu nehmen, da es das einzige ist, was ich tatsächlich steuern kann, dass es da ankommt, wo es hinsoll. Nämlich zu meinen Kindern, indem es ihre Kompetenz erhöht und auch ihre Chancen auf ein glückliches Leben.
Ist der Privatschulbesuch eine gute Investition?
Es spricht dagegen, dass sie dadurch aus ihrem bisherigen sozialen Umfeld herausgerissen werden. Während ihre Freunde aus dem Kindergarten alle in der Regelschule, wohnortnah, eingeschult werden, sind sie die Sonderlinge, die morgens mit dem Papa-Taxi zur Schule und evtl. mit Fahrgemeinschaft nach Hause gebracht werden.
Aber dieses morgens beim Nachbarjungen klingeln, zusammen zur Schule stromern, zusammen Streiche auf dem Schulweg aushecken und auf dem Nachhauseweg zusammen und relativ unkontrolliert rumtrödeln können, das geht da nicht.
Oder liege ich da falsch? Gehen heutzutage Grundschulkinder nicht mehr allein, unbeaufsichtigt zur Schule und nach Hause?
In meinem Sprengelschule-Thread klage ich darüber, dass die KM irgendwohin im Stadtgebiet umziehen will und unsere Kinder dann in eine völlig neue Nachbarschaft, und damit auch Schulgemeinschaft kommen, in der sie niemanden kennen. Sie sind neu und müssen sich neu orientieren und neue Freundschaften vom Punkt 0 an aufbauen.
Ich denke dass der Riesenunterschied bei der Privatschule der ist, dass hier ALLE Kinder neu sind. Alle fangen bei 0 an. Alle kommen mit den Eltern-Taxis zur Schule. Ich denke, dass das ganz was anderes ist, als wenn ein Kind neu in eine fremde Sprengelschule kommt, in der die Mehrzahl der Kinder sich schon aus den vorangegangenen Jahren, von den umliegenden Spielplätzen, Einkaufen, Kindergärten, Krippe usw. her kennen.
Neben diesen Überlegungen frage ich mich, ist es tatsächlich ein Vorteil, seine Schulzeit auf einer Privatschule verbracht zu haben? Möglicherweise ist der Anteil der muttersprachlich deutschen Kinder hier größer, und das Herkunftsniveau der Mitschüler ist höher. Einfach, weil nicht nur Wechselmodell ( Volleybap) sondern auch Privatschulen sich nur die "Reichen" leisten können. (Wobei ich das ein Stück weit für Unsinn halte. Das hat auch was mit den persönlichen Prioritäten zu tun.)
Aber was lernen die Kinder, wenn sie in der Regelschule mit dem ganz normalen realen Rassismus, der Gewalt, dem unreflektierten Konsumbedürfnis ihrer Mitschüler und deren Eltern konfrontiert werden? Ist das nicht auch wertvoll, von Kindesbeinen an, auf der Straße zuhause zu sein?
Und zum Ende meines Beitrags, fast hätte ich‘s vergessen, kennt jemand die Jenaplanschule? Oder eine Abwägung Jenaplan, Steiner, Montessori, oder hat eigene Erfahrungen aus eigener Schulzeit oder der eurer Kinder?