Wechsel Bonuskind von Mama zu Papa-ein paar Fragen

  • Guten Morgen ihr Lieben,


    bei uns ist aktuell die Situation aufgetaucht, dass mein großes Bonuskind (14) den Wunsch geäussert hat, zu uns zu ziehen. In mehreren Gesprächen mit ihr ist zum Vorschein gekommen, dass sie sich zu Hause nicht willkommen fühlt, wer sich erinnert, sie hat vor sich vor ein paar Jahren noch sehr solidarisch mit der Mama gezeigt und sehr üble Sachen mit ihr über uns ausgetauscht. Gelästert ist da noch nett gesagt. Vor einem Jahr hat sie angefangen, sich dafür bei uns zu entschuldigen und viele Fragen zu stellen. So wie sie sagt, herrscht zuhause immer noch die "Papa ist der letzte A*** und die Next ist schuld daran"-Kultur und sie hat zunehmend Probleme damit, denn sie möchte uns verteidigen. Anscheinend versucht sie zuhause die ganzen Unwahrheiten wieder gerade zu rücken und bekommt dadurch sehr viel Gegenwind und Ablehnung. Auch ein neues Therapiegespräch stand im Raum, damit sie wieder "die Alte" wird. Dagegen wehrt sie sich vehement und betont immer wieder, dass sie die ganzen Lügen, auch von ihren Geschwistern, über uns nicht mehr hören kann und unfair findet. SIe bittet uns darum, sie aus dieser psychischen Drucksituation rauszuholen, damit sie Ruhe bekommt und die, aus ihrer Sicht, völlig kaputte Beziehung zur Mutter eine neue Chance bekommen kann. Natürlich hat sie auch eine sehr große Angst davor, das mit ihrer Mama zu besprechen. Sie befürchtet, dass sie sie sehr verletzen wird und hat Angst davor, damit endgültig abgelehnt zu werden.


    Das nur der grobe Umriss. Wir haben schon seit ein paar Wochen darüber geredet, da ich rausfinden wollte, ob das nur Flausen eines Teenies sind, der sich die Rosinen rauspicken will und schauen möchte, ob das Leben bei Papa bequemer ist, aber sie hat mir die Nachrichten gezeigt, die ihre Mutter ihr schreibt, wenn sie Probleme haben und jede einzelne Nachricht zeugt davon, dass da wirklich ein emotionales Problem der Mutter zu uns besteht..." dann geh doch zu deiner neuen Familie, deiner Aywa wenn es dort so viel schöner ist, die magst du ja eh viel lieber, ich bin ja nur dein Geldgeber..."und ich finde das wirklich schlimm, denn sowas sollte nicht sein. Sie fühlt sich also ständig in die Ecke gedrängt, sich so zu verhalten, wie Mama das möchte und weiss, dass sie dann wieder die liebe Tochter wäre, aber sie sagt auch, dass sie sich dann selbst verraten würde und das nicht mehr möchte.


    Ich empfinde ihre Gedanken dahingehend als wirklich reif, sie erklärt, dass sie in diesem zerütteten Mutter-Kind- Verhältnis kaputt geht, sie die Unterstützung ihrer Mutter vermisst und sie hat sich auch Gedanken über mögliche Reaktionen und Konsequenzen gemacht.


    Jetzt meine Fragen...ist ein Umzug hier tatsächlich eine Lösung? Kann die SItuation damit deeskaliert werden und eine Beziehung der beiden dadurch eine neue Chance bekommen?


    Was müssen wir da beachten? Wir haben ihr erstmal eine Probezeit vorgeschlagen, von einem halben Jahr, ein Wechselmodell lehnt die Tochter ab, sie möchte einen klaren Schnitt und Abstand.

    Von unserer Seite gibt es da kein Problem, sie ist hier herzlich willkommen und weiss auch um die Vor- und Nachteile. Das einiges anders sein wird als zuhause und sich alles erst einspielen muss. Nach dem halben Jahr würden wir ein Resumee ziehen und schauen, wie sich die Situationen entwickelt hat, ob sie wieder zurück will oder wir das ganze festmachen.


    Schule und Umfeld würden ihr erhalten bleiben, nur der Fahrtweg würde sich um ca. 20 min verlängern. Für sie aber wohl kein Problem.


    Was müssen wir noch bedenken und hat jemand eine ähnliche Situation erlebt? Über einen guten Rat wäre ich sehr dankbar, denn damit würde sich schon einiges ändern und ich bin ehrlich, nach den letzten Stürmen, bin ich nicht ganz frei von der Angst, das hier wiedermal alles eskaliert...

  • Wichtiger noch als die Frage nach dem Umzug zu Euch ist es, ob es ihr mit Eurer bzw. ihres Vaters Hilfe gelingen kann, die Äußerungen ihrer Mutter auszuhalten und sich selbst ein Bild zu machen. Wie reagiert denn ihre Mutter darauf, wenn Tochter sich abgrenzt und ihr sagt, dass sie das, was die Mutter ihr jeweils gerade sagen möchte, nicht hören will? Egal wo Bonustochter lebt, sie wird die Mutter so, wie sie ist, aushalten müssen. Vielleicht ist das einfacher bei Euch, aber dann kommen garantiert andere Probleme.


    Kann es sein, dass die Mutter ein Feindbild kultiviert, egal wie Ihr Euch verhaltet? Dass der KV und alle, die mit ihm zu tun haben, in ihren Augen schlecht sind?


    Situation bei uns ist eher umgekehrt, dass Umgangselternteil über Betreuungselternteil herzieht, aber Kinder sich aus dem Alltag mit mir heraus einen guten eigenen Eindruck machen können. Das ist vermutlich einfacher, als wenn es einen Elternteil betrifft, den die Kinder nicht im Alltag wahrnehmen können.

  • Manchmal tut eine Trennung sehr gut und bringt das wieder zusammen, was gerade nicht passt.


    Ich wäre vorsichtig in allem. Wenn Kind und Mutter sich vermissen, anfangen sich wieder zu verstehen, dann kann das sich alles sehr schnell drehen.


    Nur weil Tochter im Moment nicht mit Mutter kann, hat das für die nächsten Jahre nichts aber auch gar nichts zu sagen!


    Auch bei euch wird ein Alltag gelebt. Das Mädel ist 14 und pubertiert.


    Da wird ratzfatz ein was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.


    Schaut euch die 6 Monate gut an und entscheidet dann.


    Ob die Mutter nun in allen Feinde sieht ist unerheblich. Freunde wart ihr nie, da ändert sich eh nichts.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Was müssen wir da beachten? Wir haben ihr erstmal eine Probezeit vorgeschlagen, von einem halben Jahr, ein Wechselmodell lehnt die Tochter ab, sie möchte einen klaren Schnitt und Abstand.

    Kann man schon sagen, wie ihre Mutter darauf reagiert bzw. reagieren wird, wenn das Mädchen dann nur noch tageweise / am Wochenende bei ihr sein wird? Ich denke mir, dass es für das Mädchen von Vorteil wäre, wenn sie die innere Erlaubnis der Mutter hat, umzuziehen.


    Für die betroffenen Erwachsenen ist es unerheblich, ob die Mutter Feindbilder kultiviert oder nicht. Für das Mädchen allerdings nicht, vor allem dann nicht, wenn die Mutter sich mit der Tochter diesbezüglich solidarisieren möchte. Deshalb meine Frage, bei der ich überhaupt nicht an das Verhältnis zwischen Aywa und der Mutter dachte.

  • Ich bin im zitieren nicht ganz fit, versuche es aber mal ;)

  • Ja, deswegen frage ich hier nach...die Dynamik zwischen Mutter und Kind, ist immer ein Auf und Ab, das ist von der Natur so vorgsehen...sonst kann man keine eigene Persönlichkeit werden...daher ja auch der Vorschlag einer Probezeit...ich wünsche mir wirklich, dass sie in ihrer Mutter irgendwann wieder eine Vertraute sehen kann, denn ich empfinde das als sehr wichtig...sonst ist man sein Leben lang auf der Suche nach Antworten...


    Und der Punkt Pubertät ist mir sehr deutlich im Kopf, in meinem Umfeld gibt es zwei Familien, wo die Kinder gefühlt jede Woche beim anderen ET wohnen, weil sie vor Problemen weglaufen...das haben wir ihr auch deutlich gesagt. Es gibt kein Hin und Her. Es gibt einen Versuch, der wird trotz eventueller Probleme durchgezogen und dann wird darüber gesprochen...soweit denke ich, wäre das vernünftig...


    Ich glaube, es geht der Tochter auch nicht darum ob wir Freunde sind oder nicht...sie möchte nicht zwischen den STühlen stehen und gefühlt zwei Persönlichkeiten leben...sie möchte geliebt und respektiert werden, auch wenn sie eine ganz andere Meinung hat...sie möchte nur Unterstützung haben...

  • Aywa, wie gesagt passt auf.


    Die jetzige Enttäuschung kann umschlagen und Muttern wieder die Beste werden. Das Mädel liebt ihre Mutter trotz allem.


    Möglicherweise entdeckt sie Dinge bei euch, die ihr vorher nicht bewusst waren und sie rebelliert.


    Lasst euch Türen offen und lasst euch nicht überfahren. Es geht nicht nur ums Kind, sondern auch ganz arg um eure Familie.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Wie gesagt, ich habe wirklich einen heiden Respekt vor den Stürmen, die das auslösen kann...ich habe schon ein paar erlebt und die waren teilweise wirklich übel...


    Ach menno, das ist alles nicht so einfach...


    Ich mag die Art und Weise, wie sich unsere ( Bonuskind und ich) Beziehung zueinander entwickelt hat...ich habe das Glück, dass aus dem Feindbild etwas besseres entstehen konnte und sie sich auch mal öffnet...ich fände es sehr schade, wenn das kaputt gehen würde, es hat einfach viel Zeit und Fingerspitzengefühl gebraucht und ich will das nicht mit dem A*** wieder einreißen...

  • So etwas in der Richtung hatte ich vermutet:

    Ich kenne immer nur Bruchteile der wirklichen Diskussion, aber anscheinend reagiert die Mutter mit einem sehr abwehrenden Verhalten und aus meiner Sicht über die Nachrichten mit emotionaler Erpressung. Also wenn Tochter sagt, sie möchte gerne hier her ziehen, dann wird ihr erklärt, dass sie bei uns aber dann kein Taschengeld bekommen wird, sie als Babysitter für ihren Bruder benutzt wird, sie ihre Freunde nicht mehr sehen kann, weil der Papa das nicht erlauben wird und sie eh keine Zeit haben wird, weil sie die ganze Zeit bei uns im Haushalt mitarbeiten muss. Es würde bei uns keine so tollen Geschenke geben und und und...Papa wäre ja eh nur arbeiten und sie wäre dann die ganze Zeit mit mir alleine.

    Dann könnt Ihr doch mit der Bonustochter genau über solche Dinge sprechen, eben grundsätzliche Randbedingungen. Dass ihr Papa eben arbeiten muss, ist ja normal, dass sie im Haushalt mithilft, vermutlich auch, und sie wird alt genug sein, um sich über die Kontakte zu ihren Freunden selbst Gedanken zu machen und wie sie diese pflegt. Die Sicht der Mutter ist eben ihre Perspektive, aber wenn sie es schafft, sich diese nicht zu eigen zu machen, auch wenn es von ihrer Mutter kommt, dann wird auch emotionale Erpressung nicht funktionieren können. Wenn sie dazu in Dir, Aywa, jemanden hat, dem sie auch Persönliches anvertraut, wenn Ihr eine gute Beziehung miteinander habt, dann hilft ihr das sicher, solches auszuhalten.


    Aber ist ihre Mutter als BET denn der stabile Teil in ihrem Leben? Wenn sie meint, das Kind emotional erpressen zu müssen, dann lese ich da eher heraus, dass die Mutter darum kämpft, ihre Tochter nicht zu verlieren, aber mit den falschen Methoden. Wer kann das auffangen?

  • Was müssen wir da beachten? Wir haben ihr erstmal eine Probezeit vorgeschlagen, von einem halben Jahr, ein Wechselmodell lehnt die Tochter ab, sie möchte einen klaren Schnitt und Abstand.

    Heißt das, dass sie den Kontakt zur Mutter dann (vorerst) komplett abbrechen möchte? Wie stellt das Mädchen sich nach einem Wohnortwechsel den Kontakt zu ihrer Mutter vor?

  • Sie möchte doch nicht den Kontakt abbrechen, sie möchte aus dem Umfeld heraus, in dem sie sich als Störfaktor empfindet...sie war in den Ferien bei uns statt mit ihrer Mutter und Geschwistern in den Urlaub zu fahren und sie war am ersten Schultag wieder bei uns und sagt, dass sie nicht das Gefühl hatte, dass sich irgendjemand über ihre Anwesenheit freue...anscheinend waren alle sauer auf sie, weil sie sich gegen einen gemeinsamen Urlaub entschieden hatte...sie möchte Abstand, damit sie ihre Gedanken sortieren kann...sie möchte Ruhe in eine schwere Situation bringen, gerade damit der Kontakt zur Mutter wieder besser wird....und sie würde das Umgangsmodell umdrehen, Also dann jedes zweite WE zu ihren Geschwistern nach Hause und dort langsam ohne Alltagsstress wieder Kontakt aufnehmen und Beziehungen stärken...

  • zu dem Urlaub sei gesagt, der letzte Urlaub, wo sie dabei war,Muss wohl eskaliert sein und ihr wurde gesagt, dass sie nie wieder auf einen Urlaub mitgenommen wird, wenn sie sich so benimmt (wie genau weiss ich nicht)...und diesmal hat sie das Gefühl gehabt einen Urlaub versaut zu haben, wo sie gar nicht dabei war...Also egal, was sie macht, sie macht es falsch....so fühlt es sich für sie an...deshalb möchte sie eine Pause...

  • Das Mädel ist in der Pupertät, auch wenn die Mutter sich sicherlich nicht astrein verhält und die Nachrichten ne Sauerei sind, die Kinder haben es ganz gut gelernt, Euch gegeneinander auszuspielen.


    Zudem ist Dein Mann so wie ich es bisher gelesen habe, ganz gut darin, seine Verantwortlichkeit auf Andere abzuwälzen. Das delegieren hat er ja allein beruflich ganz gut gelernt.


    Wenn Du trotz Haushalt und Kleinkind Zeit und Lust auf Kleinkrieg hast, dann nur zu.


    Ich glaube aber, dass das, was Bonustochter von sich gibt, durchaus sehr subjektiv ist, eingefärbt von Ihren Wünschen und durcheinandergewirbelt durch die Hormone.


    Dein Mann sollte um ein moderiertes Gespräch beim Jugendamt bitten, wo er und die KM besprechen, wie es weitergehen könnte oder wo er die KM unterstützen kann.


    Ich würde mich an Deiner Stelle da nicht so reinhängen. Der Papa sollte das klären.


    Kann er seine Arbeitszeit reduzieren? Das wäre dann sicherlich notwendig, wenn seine Tochter zu Euch zieht.

  • Dein Mann sollte um ein moderiertes Gespräch beim Jugendamt bitten, wo er und die KM besprechen, wie es weitergehen könnte oder wo er die KM unterstützen kann.

    Bei einer Veränderung dieser Tragweite ist es sicherlich sinnvoll, sich professionelle Hilfe wie diese zu holen. Gerade damit die getroffenen Vereinbarungen schriftlich vorliegen. Es ist seine Aufgabe, eine Einigung mit der KM zu erzielen, wenn sich der Wohnort der Tochter verändern soll. Und indem er um einen solchen Termin bittet, zeigt er, dass er das Wohl der Tochter im Blick hat, sie ernst nimmt und selbst Verantwortung dafür übernimmt.

  • Zum Urlaub kann ich sagen, dass der Beutesohn, der ja nun bei uns wohnt, auch nach dem Umgang bei seiner Mutter gesagt hat, er möchte mit uns nicht in den Urlaub fliegen.


    Beim letzten Umgangsprozess, den die Mama angestrebt hat, weil sie den Sohn Heiligabend bei sich haben wollte, wurde Sohn gefragt, als er bei ihr war. Er sagte dann bei uns ist alles doof, ich bin blöd, er darf bei uns keinen Besuch von Freunden haben, bei uns ist es total dreckig. Urlaub mit uns ist ätzend. Der Freund der Mama ist hingegen toll, bei Mama ist es immer aufgeräumt, er hat da gerne Besuch und findet Urlaub mit Mama und Freund prima. ( jedem, der sich etwas mit DEM Thema Loyalitätskonflikt auskennt, hätte das auffallen müssen)


    Bei Mama zieht er aufs Übelste über uns her. Das erwartet sie aber auch von ihm.

    Natürlich meint er das nicht so.


    Das darf man aber nicht so persönlich nehmen. Ich hab ihn dann tatsächlich gefragt, ob wir ohne ihn buchen sollen. Weil ich ganz schön enttäuscht war. Das wollte er dann aber doch nicht und ich glaube, er wäre ganz schön traurig gewesen, wenn wir ohne ihn gefahren wären. Er fühlt sich so schön ganz schön abgehängt.


    Auch weil er dann Heiligabend bei Mama verbringen musste und sie ihn entgegen dem Gerichtsbeschluss erst 2 Tage zu spät am 27. nach einem Anruf vom Jugendamt nach Hause gebracht hat.


    Er muss halt lernen, dass Handeln Konsequenzen hat.

  • Also ich stimme mal FÜR Aywas Plan. Man kann reden so viel man will, in der Wirklichkeit sieht es dann immer anders aus. So wie Aywa schreibt, hat sich das Mädel ja durchaus Gedanken gemacht und erscheint vernünftig.


    Ich hab die Situation mit der Mutter nicht so ganz auf dem Schirm, vermutlich wird sie Amok laufen in der ein oder anderen Weise. Aber das ist ja im Grunde ihr Problem, nicht das von Aywa.


    Wenn es nicht klappt, kann man ja nach 6 Monaten wieder zurück wechseln, vorausgesetzt, die Mutter ist dann nicht so beleidigt, dass sie sich sträubt. Aber das kann man eh nicht voraussehen.


    Ich würde es probieren. Versuchen, mit der Mutter zu sprechen, und wenn das nicht klappt, eventuell auch so. Die zwei haben doch zur Zeit eh keine Freude miteinander. Ein bißchen Abstand kann Wunder wirken...

  • Bei Mama zieht er aufs Übelste über uns her. Das erwartet sie aber auch von ihm.

    Natürlich meint er das nicht so.


    Das darf man aber nicht so persönlich nehmen.

    Das sollte man überhaupt nicht persönlich nehmen, gerade wenn man weiß, dass der Sohn meint, aus Loyalität zu seiner Mutter entsprechend handeln zu müssen. Deshalb finde ich es gut, wenn man nicht einschränkt, was die Kinder woanders über einen selbst sagen. Klar ist es doof, wenn einem dann ein Strick daraus gedreht oder gar ein (sinnloses) Gerichtsverfahren angeleiert wird. Ebenfalls übel, wenn die Kinder dann noch "dressiert" werden, das zu sagen, was einem bei gewissen Gelegenheiten zum Vorteil gereichen könnte. Man weiß ja meistens nicht, was der andere Elternteil so äußert, aber wenn man geschickt fragt, kann man schon dahinter kommen, was hinter den Äußerungen tatsächlich steckt.


    Aber der Vater, um den es hier geht, kann die von der Tochter getroffenen Äußerungen schon zum Anlass nehmen, dass es ihm Sorge bereitet, was das Verhältnis zwischen Tochter und Mutter angeht. Unabhängig davon, was der tatsächliche Wahrheitsgehalt dieser Äußerungen ist, und dann ist es auch egal, ob die Mutter alles abstreitet oder nicht.

  • Also, ich bedanke mich erstmal für den Input...


    An der Situation als solches kann ich wenig ändern, aber das Mädel hat sehr eindeutig um Hilfe gebeten...und auch Vorschläge gebracht, wie aus ihrer Sicht die Situation verändert werden kann und wovor sie Angst hat...


    WIr Erwachsene müssen jetzt für sie und in ihrem Sinne eine Lösung finden...ich persönlich bin ja immer für das Gespräch der Beteiligten untereinander, daraufhin hat das Mädel aber auch ganz klar gesagt, dass sie nicht mit dem Papa zusammen eine Front gegen Mama bilden möchte...sie möchte schon mit ihr alleine reden, sie möchte sich Rückendeckung von uns holen und dann in Ruhe mit ihr reden, sie hat um Tips gebeten, wie sie so ein Gespräch einleiten kann und sie will das durchaus alleine schaffen...


    und ich versuche nur alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen...


    Ich betone auch noch einmal, ich spreche hier nur für mich und meine Gedanken, meine Sichtweise...ich lasse meinen Partner da raus, denn ich kann nicht für ihn sprechen und mögliche Baustellen, wie Arbeitszeit, Verantwortung etc. sind DInge, die er und ich miteinander klären müssen und das auch bereits getan haben...dort sind wir uns einig und haben Lösungen gefunden, die für uns beide in Ordnung sind. Auch seine Gespräche mit EX und Tochter sind Dinge, die mich nur dahingehend betreffen, weil er dort auch für mich spricht...auch wenn das hier manchmal anders wirkt, ich halte mich im echten Leben unglaublich raus aus den DIngen, aber ich tausche mich mit meinem Partner aus...und für meine eigene Gedankenfindung habe ich unter anderem dieses Portal hier...denn hier kann ich diese Gedanken äußern...und mir den entsprechenden Input abholen. Wie wir dann entscheiden, wird die Zeit zeigen...


    Aber ich stehe wie so oft vor immer neuen DIngen, bei denen ich über keinen Erfahrungsschatz verfüge und hier existiert das kollektive Schwarmwissen von Menschen, die schon viel mehr erlebt haben, als ich...das empfinde ich immer als sehr wertvoll und hilft mir, mich auf das wesentliche zu konzentrieren...

  • Ich habe hier so ziemlich die gleiche Situation hinter mir, meine Tochter (zu dem Zeitpunkt etwas jünger, 10J) ist zu mir gezogen weil sie zwischenmenschlich nicht mehr mit ihrer Mutter klar kam und dieses schlechte Gerede über mich nicht mehr ertragen hat, ich war bei KM ganz offiziell der der die Familie zerstört hätte, ich hätte getrunken, Selbstmordgedanken, Depressionen uvm... das hat sie den Kindern über mich ganz klar bei jeder Gelegenheit vermittelt.


    Meine Tochter hat alles selbst in die Hand genommen und mit ihrer Mutter geklärt, Probezeit von ein paar Monaten, Wille war gefestigt und sie ist jetzt seit fast 2 1/2 Jahren bei mir, das Verhältnis zwischen ihr und ihrer Mutter ist völlig zerrüttet, mittlerweile ist trotz mehrfacher Versuche durch mich der Kontakt auf 0, ihre Mutter hat sie sogar auf allen Kanälen gesperrt (Whatsapp usw...) die Kleine kann also aktuell, selbst wenn sie wollte keinen Kontakt zu ihrer Mutter aufnehmen.


    Hintergrund ist zum großen Teil das KM es unserer Tochter bis heute nicht verziehen hat das sie zu mir gezogen ist. Denn das ist eine Situation die auch bei euch eintreten könnte, da eure KM ja auch sehr emotional zu reagieren scheint wäre das durchaus denkbar. In der Wohnung ihrer Mutter hängt kein einziges Bild mehr von der Kleinen, das spricht schon Bände...


    Meine Tochter hatte nie auch nur im Ansatz geäußert wieder bei ihrer Mutter wohnen zu wollen, ich habe vorher aber auch klipp und klar gesagt, hin und her gibt es nicht, wenn sie nach der Probezeit zurück möchte, ist das kein Problem, bei allem anderen sollte sie sich aber sicher sein. Ich war aber allein, habe mein ganzes Leben darauf eingerichtet, umgezogen (näher an die Schule), größere Wohnung, Arbeitszeiten geändert usw. Habe ihr im Vorfeld auch mit aller Deutlichkeit gesagt das hier im Alltag einiges anderes läuft, sie sich auch an Regeln halten muss und einige Pflichten hat. Meine Tochter ist allerdings sehr sehr Willensstark und weiss genau was sie will und was nicht, wie das bei euch ist könnt ihr nur selbst beurteilen.

  • Puh.....ich höre immer nur, was die Tochter gerade will und welche Gedanken (sehr erwachsene übrigens!) sie dazu hat. Und ihr kartelt da grad rum, wie das umzusetzen ist. Gut, die Mutter, die das ABR inne hat und das zu entscheiden hat, ist in diesen Prozeß noch gar nicht eingebunden.


    Ich sage mal nein, die Mutter ist nicht einverstanden, so wie sich das liest und ich vermute auch ganz stark, dass wenn ein ABR-Verfahren angeleiert wird und die Tochter dann bei Euch wohnen wird, der Kontakt zur Mutter auch einschläft, so wie bei Reko.

    Woher soll denn da auf einmal Einsicht herkommen, wenn die Mutter jetzt schon solche Texte ablässt. Das wird eher noch schlimmer.

    Also bitte auch die Konsequenzen beachten.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!