Aktuelle Umgangssituation

  • Es fand also keine Verlängerung statt weil du es nicht wolltest. So zumindest interpretiere ich das jetzt mal.


    Wieso darf ein Elternteil sein Kind nur jedes 2. Wochenende sehen? Wieso ein Kind den anderen Elternteil nur alle 2 Wochen? Und wieso ist nie und nimmer eine Verlängerung des Umgangs möglich?


    Die Tochter ist auch ein Teil von ihm und er gehört auch zum Leben eurer gemeinsamen Tochter.

    Du hörst dich sehr wütend an. Versuche deine Verletzung nicht zu übertragen.

    Schau einmal auf die Situation aus den Augen eurer Tochter an.


    LG


    Claudi

  • celin91:

    Zuviel Wut im Bauch kann mehr kaputt machen, als später wieder heilen.

    Du, die Kinder und auch der KV habt viel durchgemacht und seid noch mittendrin...

    Versuche mehr Abstand zu bekommen, damit der Blick wieder auf das fällt, was wichitg ist.

    Bitte wende dich an einer Beratungsstelle. Dort kannst du offen über alles reden.

    Die können dir Hilfen aufzeigen.

  • Ja, vermutlich habe ich zuviel Wut im Bauch, vllt auch weil ich das Gefühl habe, dass wir nie eine passende Regelung finden und ich das Gefühl habe nichts mehr planen zu können, ohne ihn mit einbeziehen zu müssen. Ständig fallen mir Dinge ein, die zu Reibereien führen könnten. Ständig das Gefühl haben, sich verteidigen zu müssen...


    Ja vor ein paar Wochen hatten wir keine feste Regelung, da habe ich halt gefragt ob es ihm passt, er hat oft von sich aus einen Tag vorher gesagt, er will die Kids holen, und hat keine längere Vorlaufzeit für nötig gehalten.


    Jetzt bestand er seit Oktober auf die 14-Tage Regelung ohne es mit mir zu kommunizieren wann denn nun die 14 Tage Regelung anfängt. Das haben wir ja nun auch geklärt, auch das Reiten. Eine feste Uhrzeit wann er Fr die Kids holt gibt es (noch) nicht. Es wird quasi auf den letzten Drücker ausgemacht - Letzten fr hat er sich ja sogar erst Freitag früh gemeldet.


    Und ich finde, dass er vor dem Wochenende abzusprechen hat ob die kleine länger bleiben kann oder nicht. Und nicht erst kurz bevor er sie zurück bringen soll...


    Und ja, ich hole mir ja Hilfe. Auch wenn es von einem RA ist.


    Ich empfinde das alles als sehr belastend im Moment. Zusätzlich ist mein Vater schwer erkrankt. Dann ist da das Baby was wächst, usw...

  • Er soll also VOR dem WE schon wissen, dass die Kleine etwas länger Zeit mit dem Vater verbringen möchte?


    Du machst wegen einer Stunde, die die Kleine mehr haben möchte, ein Fass auf.....aber der Kern des Pudels liegt in dir...sonst nirgendwo.


    Aber dein RA wird dir schon genug Wege aufzeigen den KV über Kurz oder lang zu entsorgen.

    Irgendeine psychische Erkrankung, Suchtproblematik beim KV wird sich schon finden lassen.


    Räumliche Distanz hast du ja schon geschaffen, da bekommst du den Rest auch noch hin.


    Glück auf.....

  • Ich finde, man könnte so langsam mal die Kirche im Dorf lassen...!


    @celin,

    ja, es nervt, wenn der andere ET nur so kurzfristig denkt. Trotzdem kannst du doch recht gut planen.

    An dem Umgangswochenenden, die ihr fixieren solltet (dabei vermittelt dein Anwalt), planst du ggf. für dich. Will der KV euer Kind eher bringen, kannst du ihm ggf. kurz und sachlich mitteilen, dass du nicht zu Hause bist bis zur verabredeten Rückkehr eures Kindes. Möchte euer Kind länger bleiben, würde ich, solange das Kind noch nicht zur Schule geht, dieses Zugeständnis machen. Mit Beginn der Schulzeit werden sich die Zeiten eh verfestigen. Aber auch mit diesem Zugeständnis kannst du dem KV sachlich mitteilen, wenn es Termine gibt und Kind bis dahin zurück sein muss bzw. ggf. später gebracht werden muss.


    Sachlich, nicht emotional. Das wirst du üben müssen. Es dauert ein bisschen, aber man kommt dahin.


    Ich empfehle dir, mit dem KV nur per Email zu kommunizieren, nicht per Whatsapp. Du musst, vor allem an den Umgangswochenenden, nicht auf Abruf bereit stehen.


    Langfristig geplante Termine wie Urlaub teilst du ihm natürlich lange vorher mit. Beinhaltet so ein Urlaubstermin ein Umgangswochenende, bietest du ihm einen Ersatztermin als Ausgleich.


    Wichtig immer: Cool bleiben. Nicht aufregen. Der KV versucht vielleicht, dich herumzuschubsen, aber höchstwahrscheinlich ist er einfach spontan und unorganisiert. Mit emotionalen Ausbrüchen wirst du ihn dir langfristig nicht erziehen bzgl. der Umgangszeiten und Absprachen.

    Deshalb: Bevor du auf seine spontanen Forderungen/Wünsche antwortest, erst einmal hinsetzen und einen Tee oder Kaffee trinken. Runterfahren. Wenn möglich, eine Nacht drüber schlafen. Und dann ganz sachlich antworten: Lieber xy, gern kann unser Kind bis Montagabend, 18 Uhr, bei dir sein. Habt eine schöne Zeit.

    oder

    Lieber xy, da wir um (Zeit) einen wichtigen Termin haben und vor xy nicht zurück sein werden, muss unser Kind zur verabredeten Zeit zurück sein.


    Je sachlicher und emotionsloser du mit ihm umgehst, um so weniger angreifbar wirst du für ihn sein. Und mit der Einschulung gibt es eh nur noch verbindliche Absprachen für alle Seiten. Bis dahin immer schön atmen und sich fürs Kind freuen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Danke für dein Beitrag Kaj



    Celin91 ist Schwanger, ein Familiemitglied geht es gesundheitlich nicht gut. Sie versucht sich an Patworkfamilie und hat noch Trennungswehen/Umgangswehen in Nacken.

    Da braucht sie hier keine Kampfarena, eher ein Ort zum auskotzen, durchatmen und hilfe.

  • Je sachlicher und emotionsloser du mit ihm umgehst, um so weniger angreifbar wirst du für ihn sein. Und mit der Einschulung gibt es eh nur noch verbindliche Absprachen für alle Seiten.

    Genau die Erfahrung habe ich auch gemacht. Das mag zwar einen anderen Elternteil provozieren, gerade wenn dieser selbst sehr emotional reagiert, aber eine wirkliche Alternative sehe ich nicht. Es geht eigentlich darum, sich auf die eigene Verantwortung zu konzentrieren, und die ist für das Kind und sich selbst.


    Wie verbindlich der andere Elternteil die Absprachen handhabt, ist dann auch eher nebensächlich.

  • Celin, der Mann kommt mit dem Zug angeeiert, also steht er garantiert nicht vor der Tür und verlangt nach längerem Umgang sondern klingelt dich maximal an oder schreibt dir ne Nachricht.

    Relevant ist doch weniger, was der KV tut oder nicht tut, sondern wie TS auf sein Verhalten reagiert. Das ist sozusagen das Mittel der Wahl, um in eine konfliktträchtige Gesamtsituation Ruhe und Kontinuität hineinzubringen, und zwar unabhängig davon, was andere tun oder sagen. Den. Da müssen wir gar nicht mutmaßen, wie sich "der Mann" nun verhält. Das weiß TS sowieso besser als wir.

  • Nein, es geht hier nicht nur um das Verhalten des Mannes, sondern auch darum wie TS genau dieses aufnimmt, denn eben da liegt hier ein großes Problem. Es drängt sich einfach der Eindruck auf, dass der Vater hier im Moment eh so ziemlich tun kann was er will, es ist alles falsch.


    Da sorgt selbst so eine banale Frage nach ein paar Stunden mehr Umgangszeit für eine negative Reaktion. Und die wildesten Vermutungen, das genau diese paar Stunden ausgerechnet dafür genutzt werden sollen die Mutter beim Kind schlecht zu machen... so als Beispiel. Ist ja nicht so das der Vater vorher bereits 48 Stunden dafür Zeit gehabt hätte, wenn er es wollte.


    Bei getrennten Eltern hat jeder so seine Probleme und Sorgen, wobei die eigenen meist wichtiger sind als die des anderen. Das sorgt immer wieder für jede Menge Streitpotential. Hier ist mittlerweile ein Level erreicht wo hinter allem nur Böswilligkeit und Intrige vermutet wird. Vielleicht tickt der Vater sogar genauso, weiß ich nicht. Was ich aber weiß ist das sich auf die Art beide Elternteile auch noch die nächsten Jahre unnötig das Leben schwer machen werden. Mehr gegenseitige Toleranz, auch mal Verständnis für Probleme des anderen zeigen, vor allem wenn dieser dafür u.U. nichts kann könnte helfen.


    Wenn ich sowas wie Primat lese :wand


    Meine ex und ich haben wahrlich kein gutes Verhältnis, aber mir würde im Traum nicht einfallen die so zu betiteln, erst Recht nicht so öffentlich. Das spricht schon ne deutliche Sprache.

  • Nein, es geht hier nicht nur um das Verhalten des Mannes, sondern auch darum wie TS genau dieses aufnimmt,

    Genau dazu hatte ich gerade eben geschrieben. Ist ja schön, wenn Du es ähnlich siehst.

  • Aber das böse Verhalten des Vaters ist hier ja seit 4 Seiten Thema

    Das Verhalten des Vaters, ja. Ansonsten gäbe es ja keinen Anlass für TS, hier zu schreiben. Es ist hilfreich, wenn TS es schafft, das nicht mehr zu werten.

  • Belastende Situationen kann es auf der einen wie auf der anderen Seite geben. Wenn man sie erkennt und dafür Verständnis hat, dann ist das gut und sicherlich für die Elternebene hilfreich.


    Ansonsten ist es aber jeweils meine ureigene Aufgabe, auch trotz eines übergriffigen Verhaltens des anderen Elternteils mir gegenüber normalen Umgang zu ermöglichen und zu gewähren. Denn der ist fürs Kind da und grundlegend für dessen Entwicklung. Das Kind ist es nicht Schuld, wenn ich mir einen Nasenbären als anderen Elter ausgesucht habe.


    Habe ich einen schwierigen Elter als Gegenüber, habe ich ziemlich gelitten. Das ist klar. Aber egal wie er ist: Ich habe Möglichkeiten, durch mein konstruktives Handeln eine für alle Beteiligten - damit auch für mich - mittel- und langfristig bessere Situation zu schaffen. Voraussetzung ist: Ich muss das wollen. Dann besteht nahezu immer die Möglichkeit, zumindest in kleinen Schritten einen wenigstens besseren Zustand zu schaffen.


    Mein erster Schritt sollte immer sein zu definieren und zu entscheiden, was ich eigentlich will. Habe ich mein Ziel vor Augen, kann ich entweder selbst schauen, wie man dieses Ziel erreichen kann oder hole mir Rat bei Freunden, auf einer Beratungsstelle oder auch beim Anwalt. (Letzterer ist im - hoffentlich - Gegensatz zu Freunden und Beratungsstellen, die meine Zielvorstellung immer noch einmal überprüfen, allerdings ein klassischer Mietling. Sage ich dem Anwalt: Ich möchte, dass mir der andere Elter nicht mehr ans Bein pinkelt, dann wird er das in die Wege leiten. Ohne dabei zwingend das Kind zu berücksichtigen. Denn das war ja nicht sein Auftrag. Von einem klassischen Anwalt werde ich nie einen umfassenden Rat für die Gesamtsituation bekommen, sondern nur für jene Dinge, die ich mit den eigenen Scheuklappen überhaupt im Blickfeld habe und damit bei ihm beauftrage. Das muss mir bewusst sein.)


    Klar ist: Umgang ist deutlich das "Lieblingskampffeld" von Trennungseltern. Hier kann man sich wunderbar aneinander abarbeiten und immer das Kind vorschieben, um das es eigentlich gehen würde. Davor ist niemand gefeit, der oder dessen Ex die Trennung noch nicht fertig aufgearbeitet hat. Dieses Wissen sollte ich tunlichst immer im Hinterkopf haben, wenn ich mal wieder mich wappnen muss für das nächste Gefecht mit dem anderen Elter. Damit ich bei aller Emotionalität nicht mein eigentliches Ziel aus dem Blick verliere.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Also ich trauere ihm garantiert nicht hinterher - da hat irgendwer was komplett durcheinander geschmissen.... :hae: wir sind seit über 5 Jahren getrennt.


    Nochmals: Es ist ein Beratungsgespräch beim RA. Kein "ich kämpfe gegen den Vater".

  • Ich verstehe nir nicht, was Du mit einem Rechtsanwalt vorhast. Was folgt auf die Beratung, wenn kein Mandat? Ein RA vertritt Dich und Deine Interessen. Nicht die der Kinder. Dazu sind Verfahrensbeistände da. Die werden vom Familiengericht hinzugezogen.


    Ich würde mich erst einmal beim Jugendamt beraten lassen.

  • Die Dame vom JA hat schon vor 2 Jahren gesagt, dass man ja, wenn man sich nicht einigen kann, alles übers Gericht klären könne.


    Kompetenz klingt anders.

  • Das ist vielleicht weniger Kompetenzmangel als der sehr deutliche Hinweis darauf, dass ihr als Eltern Euch als beratungs- und hilferesistent erwiesen habt. Das JA kann euch ja auch nichts vorschreiben, sondern nur Vorschläge machen. Wenn die mal von der einen, dann der anderen Seite abgelehnt werden - was sollen die noch machen?


    Die elterliche Einigungsfähigkeit kann und will auch das JA nicht herbeiprügeln ... Wenn Eltern trotz intensiver Beratung sich nicht einigen können, bleibt nur entweder die Aufgabe (ein Elternteil zieht sich zurück) oder der Weg übers Gericht.

    FamGerichte urteilen gerade im Umgangsstreit dann oft Dinge aus, die für beide Elternteile so richtig blöde sind. Aber so ist es dann halt.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Celin, Du hast ja schon einiges in Sachen „Atmen“ und „den anderen leben lassen“ hier gelesen. Manchmal nicht so einfach, das ist klar.


    Ich will nur auf einen Aspekt eingehen, der hier teilweise als quasi „die paar Stunden mehr“ betitelt wird. Ich würde auch empfindlich reagieren, wenn der Vater mich anriefe kurz bevor das Kind heim soll, und mir quasi die Pistole auf die Brust setzte, dass das Kind länger bleiben soll. Für mich ist es eine Verabredung, die man trifft und ich finde, daran sollten sich alle möglichst halten. Es ist einfach ein Thema der Verläßlichkeit, nicht zuletzt für das Kind - meinem Kind sage ich immer vorher, was wann in den nächsten Tagen passiert und es gibt ihm Sicherheit. Gerne kann man sowas vorher absprechen, aber nicht - auch noch durch den momentanen Wunsch eines Kindergartenkindes motiviert - so überfallsartig. Wozu führt es denn, wenn man dann nein sagt? „Die Mama/der Papa (jedenfalls der andere) hat Nein gesagt“. Hatten wir hier auch schon in leicht abgewandelter Form.


    Strategie: dieses Mal darauf eingehen und danach gegenüber dem Vater deutlich machen, dass grundsätzlich nichts gegen einen längeren Umgang spricht (wenn es denn so ist), er es aber vorher bitte absprechen soll und es ein nächstes Mal so nicht geben wird. Und das Gleiche dann bitte dem Kind erklären, damit es vorbereitet ist, falls es wieder so läuft.


    Just my two cents...