Penni,
mein Kommentar, dass die "Welt sich um Dich dreht" war vielleicht zu ungenau formuliert. Ich meine natürlich nicht, dass keinerlei Kompromissbereitschaft der richtige Weg ist.
Im Prinzip wollte ich damit sagen, dass Du Verantwortung für Dich selbst hast. Wenn Du weisst, was Dich glücklich macht und Dir darüber bewusst bist, was Du im Rahmen einer Beziehung möchtest und Dir es selbst Wert bist, dann ist es leichter eine Entscheidung zu treffen. Du musst nach Dir selbst schauen, denn wenn Dir Deine Energie ausgeht (also Deine Batterie leer ist), dann sehe ich nicht, dass Dein Partner einspringt und Dich wieder aufbaut. Dein Kind ist dafür zu jung und es ist so oder so nicht seine Rolle. Ich wollte also damit sagen, dass Du die Verantwortung für DEIN LEBENSGLÜCK selbst in den Händen hast. Nicht Dein Partner. Auch nicht "wenn er sich ändert, dann könnte ich vielleicht endlich glücklich werden". Oder alternativ, "wenn er sich anpasst und ändert, dann haben wir endlich eine Change zusammen in einer Wohnung zu leben". Zweitens, er hat Dich auch als Mutter Deines Sohnes kennengelernt. Dein Sohn ist weder wegzudiskutieren oder zu ignorieren. Mehr noch, er ist das jüngste "Rad" am Wagen und Dir und Deinen Entscheidungen hilflos ausgeliefert.
Das Thema Grenzen ziehen und Deinem Sohn vermitteln, was er darf oder sein lassen sollte ist durchaus wichtig aber in diesem Falle sekundär. Du solltest Dir doch erst einmal klar werden, ob Du diesen Partner so wie er ist als bereichernd in Deinem/Eurem Leben erlebst oder halt als einen "Energiefresser". In jeder Beziehung gibt es Phasen in denen man mehr gibt als man nimmt. Und dann sollte es aber auch wieder Phasen geben, in denen die Balance wieder hergestellt wird.
Aus meiner Erfahrung heraus ändern sich Menschen die ständig "nehmen" aber nicht "geben" leider selten. Erst eine klar gezogene Grenze führt zu einer Änderung für Dich aber wahrscheinlich nicht zur Einsicht bei Deinem Partner. Kinder haben das Recht in einem liebevollem Umfeld aufzuwachsen und so akzeptiert zu werden wie sie sind. Damit meine ich natürlich nicht, dass Sohnemann alles machen darf und in die-Hacken-fahren ist nicht in Ordnung. Insgesamt hätte ich aber als Kind auch kein Verständnis, wenn meine Mutter jemanden kennenlernen würde, deren neuer Partner keine große Akzeptanz für "mich" hätte. Und punktuelle Aufmerksamkeit ist nun einmal keine kontinuierliche Investition in eine gemeinsame Zukunft sondern ein temporäres Pflaster auf den Mund. Und in diesem Falle erscheint es mir auch (s)eine Ausrede im Sinne von "sieh' doch mal... nun gebe ich mir Mühe mit Deinem (lies: schwierigen Sohn) und es hat ja doch keinen Sinn".
Mein Mann und ich waren grade mit den Kindern in den Herbstferien und wir hatten tolle Pläne. Leider wurde er krank. Wir mussten ihn quasi wieder ins Bett schicken weil er sich so schlecht fühlte und viel lieber mit uns Dinge unternommen hätte als im Bett zu liegen. Dein Partner scheint Dein Umsorgen, Dein Verständnis als selbstverständlich zu sehen - nur Dein Sohn spielt nicht so mit und ist daher ein Problem für ihn.
Lange Rede kurzer Sinn. Die Lösung liegt in/an Dir und nicht in den Händen Deines Partners.