Zwanghafte Eventisierung

Jetzt habe ich einen Moment überlegt, ob Du nochmal nachgelegt hast, Sponge. Denn Du müsstest ja eigentlich bei dem Thema raus sein, so wie ich hier auch. Aber Danke für den Artikel; ich hatte viel Spaß beim Lesen und er hat den ein oder anderen Wiedererkennungseffekt. :lgh

Der Eventwahnsinn hielt sich bei uns in Grenzen. Bei meiner Tochter gab es Kindergeburtstag zu Hause, mit Topfschlagen und Co., Plätzchen backen und so. Als sie aus dem Alter raus war, gab es Indoor-Spielplatz, Schlittschuhlaufen, Kegeln, Bowling fallen mir gerade ein. Zu der angedachten Fete im Jugendheim ist es leider nicht mehr gekommen.

Bei Sohnemann gab es 1 (in Worten einen) Kindergeburtstag zu Hause. Da war ich schon mit den Kindern alleine. Mal so richtig in den Klischeetopf der Unterschiede zwischen Jungs und Mädels gegriffen. Nur Jungs waren da. Und danach war ich mir sicher, das war der erste und letzte Kindergeburtstag zu Hause für ihn. Ab da gab es ganz oft Indoorspielplatz, mal Fußballhalle - und dann wollte er lange keinen Geburtstag mehr feiern.

Letztes Jahr hatte er auch mal an Fete im Jugendheim gedacht - kam aber mit der Planung nicht inne Pötte. Mal sehen, wie es beim nächsten Mal wird...

Kindergeburtstag Event..

Für mich ein weiterer Optimierungswahn unserer heutigen Gesellschaft...

Okay, ich gebe es zu:

Bei uns ist es wirklich immer ein kleiner Event. Durch meinen Job als Erzieherin fallen mir diese Dinge aber auch leicht und machen mir Spaß. Kind überlegt sich ein Motto und wir bereiten gemeinsam die Sachen dafür vor, wie Karten, ein Mottokuchen, Deko...

Die letzten Jahre war es oft eine Gruselparty, da sie Ende Oktober Geburtstag hat (jaja, Halloween läßt aus der Ferne grüßen) und sie sich das gewünscht hat. Wobei es immer ein (Budget-)Limit gibt. Süßigkeitentüten und co. gibt es bei uns nicht.

Letztes Jahr war es eine Piratenparty und es galt Dukaten (Schokotaler) bei einer Schatzsuche zu sammeln. Die konnten sie in unserer örtlichen Eisdiele (hatte ich dort vorher abgesprochen) eintauschen.

Dieses Jahr wünscht sie sich eine Wald-und Wiesenparty. Ihr Fuchsfimmel läßt grüßen und wir "tüfteln" schon, was wir so machen könnten...

Ich finde es auch immer schön, wenn der ein oder andere Elternteil noch auf eine Bratwurst und ein Bier bleibt beim abholen.

Ich hoffe ja noch auf ein paar Jahre, die sie zu Hause feiern möchte. :rotwerd:lach

Für einen solchen Wettbewerb hatte ich gar kein Geld, als die Kinder kleiner waren.

Und später waren sie cool genug, keine Superfeier haben zu müssen. Mein Großer hatte dann auch keine Lust mehr drauf.

Beide Jungs fanden es immer schöner, wenn wir als Familie etwas unternommen haben.

bei uns ist der Geburtstagpartytag der wichtigste Tag im Jahr. Meine Tochter beginnt mit der Planung 11 Monate vor ihrem Geburtstag. Ihr ist es aber auch immer wichtig, dass ihre Freunde an deren Tag den besten Tag haben. Sie will immer einige Sachen von anderen Partys und etwas was nur sie hat. Es geht nicht darum irgendjemanden auszustechen, sondern dass sie den besten Tag hat. In unserem Fall sind das viele Kinder und viel Tam tam. Und sie genießt es immer total. Und darum geht es.

Dieses Problem kenne ich leider durch den KV, jedes Jahr das Motto": "Höher, schneller und weiter". Ich darf Euch gar nicht schreiben, was er dieses Jahr wieder "veranstaltet" hat für eine 13jährige :kopf. Einfach nur völlig übertrieben. Tochterkind weiß aber, dass ich diesen "Zinnober" nicht mitmache und akzeptiert es auch.

Mit drei Kids und AE musste man sich schon immer etwas Besonderes einfallen lassen, um die Geburtstagsfeiern durchzuziehen. Denn man konnte nicht immer zwingend davon ausgehen, eine zusätzliche Helferperson zu finden. Geburtstagsfeiern mit dem Partner vor der Trennung waren immer gut strukturiert und die Arbeit bestens aufgeteilt. Alleine das durchzuziehen, war jedes mal grenzwertig und bedeutete viel Planung. Angefangen von der Feier selbst, aber auch der Frage, ob die Geschwister dabei sind oder geparkt werden sollten (ältere Geschwister auf dem Fußballplatz, zwei Jahre älter als die Geburtstagstruppe können ein Graus sein ...). Insofern habe ich eigentlich immer um die guten Ideen gekämpft und dann ums Überleben - mir aber nie die Frage gestellt, ob ich mich ins rechte Licht setze mit dieser Veranstaltung.

Erlebt habe ich das jedoch - doch in einer mir sehr fernen "wir sind eine glückliche und reiche Familie-Social-Group". Und mit einer gewissen (Schaden)Freude gehört, dass diese Eventgeburtstage gar nicht so zwingend gut ankamen bei den Kids. (Und ich erinnere mich noch gern an den Vater und immer abwesenden Banker, der mich fragte, wer mir denn den letzten Kindergeburtstag organisiert hätte und ob er fragen dürfe, was das gekostet habe ...). Aber ich bin froh, dass ich solche Sachen jetzt nicht mehr am Bein habe ... und denke gerade staunend darüber nach, wie ich das früher neben allem noch zusätzlich gewuppt habe ... wahrscheinlich war ich anschließend drei Wochen tot und habe es nur nicht gemerkt ...

Meine Tochter hat am Freitag Geburtstag und sich gewünscht, in einen kleinen Wildtierpark mit tollem Spielplatz und einer riesigen Spielscheune zu fahren. Dazu darf sie aber nur wirkliche Freunde einladen, also eher Qualität als Quantität. Dort gibt es kein weites Programm, die Kinder können toben, bis sie müde sind, dann fahren wir nach Hause. Brotzeit, Muffins und Getränke nehme ich mit. Sprich, von den Kosten her ist das relativ überschaubar, da werde ich deutlich unter 100€ bleiben, und ich habe nicht den Streß, die Kids in unserer relativ kleinen Wohnung bespaßen zu müssen (wofür mir bestimmt auch unsere Nachbarn dankbar sind ).

Das haben wir letztes Jahr schon so gehalten, da waren wir mit zwei ihrer Freundinnen in einem kleinen Freizeitpark, und sie hat sich das für dieses Jahr wieder gewünscht.

Ich bin froh, denn mir ist das deutlich lieber, als einen Nachmittag mit Topfschlagen, Würstchenschnappen und Blinde Kuh zu verbringen.

Ich habe die Geburtstage irgendwann ausgelagert.

Noch heute empfehle ich einen Besuch im Zoo inklusive Blick hinter die Kulissen .

Mit Wettbewerb hatte das nix zu tun.

Das haben sich die Kinder zum Geburtstag gewünscht.Es war also zumindest Teil der Geschenke.

Liebe Grüße

Ute

Zitat von Volleybap

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Aber ich bin froh, dass ich solche Sachen jetzt nicht mehr am Bein habe ... und denke gerade staunend darüber nach, wie ich das früher neben allem noch zusätzlich gewuppt habe ... wahrscheinlich war ich anschließend drei Wochen tot und habe es nur nicht gemerkt ...

Dito! Bis auf das mit dem Banker kann ich Baps Post voll unterschreiben. Es waren fast immer tolle Geburtstage, aber nie mit dem Anspruch "mitzuhalten", irgendwen zu übertreffen oder sonstwie gut dazustehen. Aber immer mit dem Anspruch an mich das zu überleben. :tot

Irgendwann habe ich die Geburtstage gezählt, die mir mutmaßlich noch bevorstehen und bin heute einfach froh und dankbar, dass die Kids heute immer noch gerne von ihren Feiern erzählen, aber ich nie mehr eine Schatzsuche quer durch den Wald, ein spätabendliches Grillevent im Februar oder irgendwelche Basteleien organisieren, moderieren und nachbereiten muss!!!

Mein :respekt geht an alle Eltern, die da (noch) viel Freude dran haben.

Heidesack - 40 Euro als Level für das mitgebrachte Geschenk beim Kinder Geburtstag? Das ist schon grenzwertig in meinen Augen.

40 Euro? :ohnmacht:nie im Leben würde ich soviel Geld ausgeben für ein Kindegeburtstagsgeschenk. Bei uns sind das 5- 10 Euro. Puh...finde ich schon heftig.

Ich empfinde 40 € auch als extrem viel. Ich schenke so ca für 15€ und in dem Rahmen "erwarte" ich auch Geschenke. Käme bei mir jemand mit einem so teuren Teil an, wäre mir das extrem unangenehm, weil ich mich dann für die Gegeneinladung im Zugzwang sähe und das einfach nicht leisten könnte. Aber das ist Gott sei dank noch nie passiert.