Alle Jahre wieder / Umgang / Ferien

  • Hallo,


    der Kindsvater und ich gehen seit neuneinhalb Jahren getrennte Wege. Seit sieben Jahren geht unser gemeinsames Kind in die Schule. Ich arbeite, der Papa ist zu Hause. Erwerbsunfähig wegen Depressionen.
    Der Umgang wurde nie geregelt, klappt mehr schlecht als recht. Anfangs hat er viele Termine platzen lassen, wegen seiner Depressionen. Verbindliche Regelungen wollte er nie.
    Seine Gründe dafür: Er wäre ja krank, deswegen ginge nicht mehr als eine, maximal zwei Übernachtungen, Frau Next braucht nach der anstrengenden Woche dringend ihre Ruhe und muss sich erholen, den Sohn zu bespaßen wäre zu anstrengend, man habe sich was anderes vorgenommen ect.


    Ich arbeite mittlerweile fast Vollzeit, habe natürlich "nur" sechs Wochen Urlaub übers Jahr verteilt. Da er überhaupt keinerlei Bereitschaft gezeigt hat, seinen Sohn in den Ferien zu betreuen, habe ich notgedrungen immer anders organisiert und meine Familie "eingespannt". Für den KV war es immer selbstverständlich, dass Oma und Opa oder Onkel und Tante da einspringen, wo er gefordert wäre. Ist ja mal schließlich auch sein Kind. Pflichten möchte er keine übernehmen, aber natürlich pocht er auf seine Rechte (wenn es ihm denn gerade in den Kram passt). Erziehungsmäßig hält er sich auch überwiegend raus, motzt aber ständig rum. Wenn ich ihn bitte, sich doch einzubringen, kam auch schon der Spruch "Du bist damals ausgezogen und hast ihn mitgenommen. Jetzt musst du zusehen, wie du klar kommst".


    Ich war im März fünf Tage im Krankenhaus. Da war er beim Vater (Osterferien). Notgedrungen. Allerdings hat er da eigentlich nur geschlafen. Sobald das Kind wach war, hat er ihn zu uns rüber geschickt (wir wohnen um die Ecke) und der Herr Sohn durfte stundenlang am PC daddeln und ist eigentlich nur zum essen und schlafen zu seinem Vater gegangen. Außerdem hat Papa jeden Tag gefragt, wann ich denn wohl nach Hause käme und das es doch hoffentlich nicht länger als bis Freitag dauern möge.


    Dieses Jahr habe ich ihn schon frühzeitig darum gebeten, seinen Sohn zwei Wochen in den Ferien zu betreuen, da es leider dieses mal nicht anders geht. Sonst wäre der Herr Sohn alleine zu Hause und würde nur vorm PC hängen, muss ja auch nicht sein. Wochenlang hieß es "Das kriegen wir schon hin". Drei Tage, bevor Sohn zum Papa sollte, hat er sozusagen abgesagt. Begründung: Er hätte kein Geld, Frau Next noch keinen Urlaub und deswegen wäre das Auto auch nicht da und er könne nichts mit ihm unternehmen. Dem Kind würde es wohl bei Papa langweilig werden, da sein PC ja schließlich zu Hause stehen würde und überhaupt wäre er ja mit ihm total viel alleine. Vorschlag: Sohn ist zu Hause und wenn er sich alleine fühlt, könne er ja bei Papa anrufen und dann rüber kommen. Auf meine Vorschläge, mit ihm ins Freibad zu fahren bei dem Wetter (geht auch mit der Bahn und kostet nicht die Welt): kein Geld, kein Auto und überhaupt würde er bei dem Wetter auch nicht raus gehen, es wäre viel zu warm. Sämtliche Unternehmungen würden Geld kosten, was er ja wegen seiner EU-Rente nicht hätte. Der Sohn könne ja am Wochenende von Samstag auf Sonntag kommen, da könne man dann ja mal ins Spaßbad fahren. Daraufhin habe ich wieder anders geplant und unseren Sohn wirtschaftlich verteilt, damit er halt nicht den ganzen Tag alleine bei 35 Grad vorm PC hockt, sondern auch noch ein bisschen was von seinen Ferien hat.




    Jetzt ist Papa beleidigt, weil der Sohn auch am Wochenende keine Böcke hat, bei Papa in der Butze zu sitzen, sondern lieber mit seinem Kumpel im Freibad sich abkühlt.


    Langsam regt es mich auf. Daran, dass er 1000 Entschuldigungen findet und seinen Sohn nicht nehmen mag, daran hab ich mich ja schon gewöhnt. Aber mich regt dieses Gemecker hinterher immer auf, wenn unser Sohn dann selbst entscheidet, nicht zu seinem Vater zu wollen. Ich hab schon öfter versucht, mit meinem Ex über seine Prioritäten zu sprechen, allerdings ist er auf dem Ohr taub. Es kommen dann immer nur Vorwürfe. Gerade ist er mal wieder beleidigt und kommuniziert gar nicht. Ich möchte gern, dass Vater und Sohn ein gutes Verhältnis haben, komme da aber leider nicht wirklich weiter.

  • ..... Ich möchte gern, dass Vater und Sohn ein gutes Verhältnis haben, komme da aber leider nicht wirklich weiter.



    ...und genau diese beiden Personen sind für ihr Verhältnis zueinander selbst verantwortlich.
    Zwingen kann man weder den einen noch den anderen.


    Das Verhältnis wird sich "entwickeln" in die eine oder die andere Richtung.

  • Muckelmama, lass los. :)


    Sohn ist 13 und nun dürfen er und Vater ihr Verhältnis regeln. Junior ist doch nicht doof, ehrlich was soll er beim Vater "eingesperrt" in eine Wohnung, wahrscheinlich viel Gejammere wie schlecht es dem Vater geht, weil es finanziell klammt.


    Das tut sich kein gesunder 13jähriger mehr an. In einem Jahr werden dort verbal die Fetzen fliegen, wenn der Muckel richtig schön pubertiert. Auf der anderen Seite hat der Vater doch noch ältere Kinder, der müsste wissen was da noch alles anrollt.


    Plane ohne ihn, frag gar nicht mehr. Vllt kann Junior immer mal bei Freunden unterkommen und im Gegenzug versorgst du mal die Bande wenn was ist.


    Dein Ex war/ist ja schon immer ganz arg speziell, der wird sich nie ändern und immer euer armes Opfer sein. ;-)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • @Inkaman: Leider hat es in eine Richtung verändert, die ich überhaupt nicht schön finde.


    Der KV hat zwei Kinder aus erster Ehe (22 und 25) wollen mit ihrem Vater gar nichts mehr zu tun haben. Da herrscht seit unserer Trennung Funkstille. Die meiden ihren Vater, wie der Teufel das Weihnwasser. Eigentlich wollte ich das gerne für unseren Sohn anders. Der Vater versteht aber auch nicht, dass er für das ablehnende Verhalten seines Sohnes selber verantwortlich ist.


    Elin: Ach... losgelassen habe ich schon lange und den Anspruch, dass er sich doch bitte auch mal um den Sohn zu kümmern habe, den habe ich schon lange begrabten. Mich regt einfach auf, dass er auf der einen Seite keine Pflichten wahrnimmt, aber auf seine Rechte pocht und dann noch rummeckert und beleidigt ist. Dann soll er das Sorgerecht komplett abgeben. Davon will er aber auch nix hören.


    Er ist halt nie an irgendwas Schuld.

  • Das alleinige Sorgerecht spielt doch gar keine Rolle mehr.


    Dein Ex wird sich nicht ändern. Höre auf dich um den Umgang zu kümmern.


    Wenn dein Ex Umgang haben will, soll er sich bewegen.

  • Greeny: doch.. auch darum geht es. Diese Rechte nimmt er nämlich gerne wahr und kommt mit zu Elternabenden, die er dann mitten drin verlässt oder ewig schwadroniert oder z. B. zum Termin von Muckels Kinder- und Jugendpsychologen (Kind hat ADHS) und labert den voll wegen seiner eigenen Diagnosen. Er will über alles informiert werden und braucht ewiglich für irgendwelche Unterschriften. Ich würde mir das dann nämlich gern sparen, ihn ständig informieren, mitschleppen und mit entscheiden lassen zu müssen.

  • Das Gemaule und Gemecker vom Ex würde ich mir gar nicht mehr anhören. Ähnliches hab ich mit Ex auch durch, da kam nur mal eine klare Ansage von mir, dass ich keine Lust auf sein Gemaule habe, die Probleme von ihm selbst produziert wurden und er beim nächsten Mal doch bitte mit der Wand spricht, die mehr Zeit zum zuhören hat als ich. Wenn er es mir doch unbedingt mitteilen möchte, kann er es mir mailen, die kann ich wenigstens innerhalb weniger Sekunden löschen. Danach hab ich das Gespräch dann beendet.


    (Heute haben wir ein erschreckend gutes Verhältnis miteinander, dennoch hab ich Schöneres zu tun, als mir seine Probleme anzuhören und sie zu lösen.)

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Leider hat es in eine Richtung verändert, die ich überhaupt nicht schön finde.


    Der KV hat zwei Kinder aus erster Ehe (22 und 25) wollen mit ihrem Vater gar nichts mehr zu tun haben. Da herrscht seit unserer Trennung Funkstille. Die meiden ihren Vater, wie der Teufel das Weihnwasser. Eigentlich wollte ich das gerne für unseren Sohn anders. Der Vater versteht aber auch nicht, dass er für das ablehnende Verhalten seines Sohnes selber verantwortlich ist.


    Das ist doch aber sehr oft so. Man hat zwar Wünsche und Vorstellungen, aber die sind eben nicht immer umsetzbar und Du kannst einen anderen nicht dazu zwingen, sich so zu verhalten wie Du es möchtest. Ich habe das hier auch. Meine ist jetzt 15, wird bald 16. Ihr Vater ist ein Idiot. Ehrlich, man kann es nicht anders sagen. Er hat sich nie gekümmert. Ich sage immer, ich war schon zu Ehezeiten allein erziehend. Seit sie 2 Jahre alt ist, bin ich es wirklich gewesen. 11 Jahre lang. Mein Ex kam 1mal in der Woche für 1 Std zu uns um Zeit mit seiner Tochter zu verbringen. Warum? Weil ICH hinterher war. Irgendwann wurde es auf alle 14 Tage verkürzt, weil ihm das wöchentliche zu viel wurde. Dann habe ich vor drei Jahren meinen jetzigen Mann kennengelernt und bin mit Tochter zu ihm gezogen. 240 km entfernt. Der Vater hat´s natürlich sofort genehmigt, auch weil ja praktischer für ihn, noch weniger unangenehme Termine für ihn. Jetzt finden die Treffen einmal im Monat statt und was soll ich sagen? Selbst da schafft er es, sie abzusagen, weil anderes wichtiger ist. Die letzte Absage (aber nicht die 1. dieser Art) war, dass er ein Fußballspiel vom FC Bayern anschauen muss! Tja, eine 15jährige findet sowas nicht prickelnd, kann ich Dir sagen! Sie macht sich auch ihre Gedanken. Ganz von ihrem Papa ablassen kann sie noch nicht, aber sie ist auf dem Weg dorthin...genauso wie ihr Halbbruder Jahre davor. Auch er hat sich von seinem Vater abgewandt. Wenn Väter nicht wollen, wollen sie nicht. Da kann man nichts machen. Auch wenn man sich das für sein Kind anders gewünscht hat. Meine Tochter hat das Glück, dass sie einen tollen Stiefvater bekommen hat, der Alles für sie tut und mit dem sie sich bombenmäßig versteht. Klar fliegen bei den Beiden auch mal die Fetzen, aber genauso sehr hängen sie aneinander. Mein Mann ist ihr mehr Vater als ihr eigener Vater es je sein könnte...und das wissen hier alle: meine Tochter, mein Mann, meine Eltern, ich und auch mein Ex-Mann!!!!!


    Nachtrag: Und zum Thema Ferien. Ich habe in den Ferien nie Hilfe vom Vater gehabt. Ich habe immer alle Ferien alleine organisiert seit Tochter im Kiga war. ;-)

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

    Einmal editiert, zuletzt von Ich76 ()

  • Also vielleicht sind Mädchen da ja deutlich anders - aber meine Motte (gerade zwischen Klasse 5 und 6) hat einen Großteil der Ferien alleine verbracht.
    Also mit Freunden im Schwimmbad, auch mal zum zocken oder basteln, Waveboardfahren. Der andere ET stand beruflich auch kaum zur Verfügung - die
    beiden haben sich dann eher spontan per Whatsapp getroffen.


    Außerdem muss ich zugeben - nach fast 9 Jahren - ich hab die Hoffnung das er genauso viel Verantwortung & Alltag übernimmt, nicht mehr.