Was bei der Trennung beachten?

  • Hallo alle miteinander,


    nun sieht es aus, als wäre ich kurz nach meinem letzten Beitrag wieder öfter hier unterwegs.
    Tatsächlich denke ich ernsthaft über eine Trennung nach. Für mich hängt es von den nächsten Tagen ab, die Luft fühlt sich eng an.


    Ihr alten bzw. erfahrenen Hasen, ich bin auf eure Coolness angewiesen. Rosenkrieg oder Schlammschlacht hab ich kein Interesse dran. Doppelt auf die Trennung zahlen möchte ich auch nicht.


    Wie verläuft eine Trennung nach der Entscheidung? Wo muss ich das Trennungsjahr anmelden? Ich kann äußerst schlecht einschätzen, wie es mit ihm wird. Ich weiß, der Vater war äußerst stur bei seiner eigenen Scheidung. In seiner Familie ist ein Rechtsanwalt vertreten.


    Unsere Situation ist eigen. Ich schildere sie kurz.
    Ich war AE mit meinem großen Kind. Mein Mann ist von meinem Kind "adoptiert" worden und dessen erwählter sozialer Vater. Gemeinsam haben wir ein weiteres leibliches Kind. Verheiratet sind wir seit der Schwangerschaft, knapp 5 Jahre.


    Wir haben vor 1,5 Jahren ein Haus mit großen, verdeckten Mängeln gekauft. Das Haus wurde rückabgewickelt. Parallel wohnen wir seitdem weiterhin im Mietshaus, in dem wir seit fast 6 Jahren wohnen und stemmen die doppelte Belastung mühsam, aber packen es. Um den Kredit zu "retten" mussten wir eine alternative Immobilie finden. Eine Immobilie haben wir gefunden. Da die Immobilie einen abweichenden Wert zur zuvor gekauften Immobilie aufwies und die neue Immobilie gefühlt etwas zu klein war, haben wir mit geplanten Anbau einen ähnlichen Wert erreicht. Der Kredit war überwiegend gerettet.
    So, in den letzten Wochen haben wir gemerkt, dass wir keinen Anbau benötigen. Sprich, im Endeffekt könnte es zu einer weiteren Rückzahlung inkl. Vorfälligkeitszinsen kommen.
    Im Haus haben wir bereits die Elektrik angepackt, Bad muss neu (echt eklig) und der Brenner der Heizung muss getauscht werden. Türrahmen sind rausgerissen. Im Endeffekt würde ich im Fall einer Trennung gerne das Haus übernehmen. Ich weiß nur nicht, ob ich das umgesetzt bekomme. Finanziell und auch vom Aufwand. Wo muss/kann ich mich erkundigen?
    Meinen bisherigen Job habe ich gekündigt, weil ich eine Stelle auf der halben Strecke gefunden habe. Sprich, ich bin erstmal in der Probezeit bis Ende des Jahres.


    Ich möchte nur ungern die Kinder trennen. Natürlich möchte ich mein großes Kind nicht "hergeben" (außer es würde das wollen). So hätte ich evtl. beide, wenn mein Mann sich damit einverstanden erklärt. Unterhalt möchte er angekündigt nicht zahlen. Davor nimmt er das Kind zu sich. Unterhalt für das große Kind erhalte ich ebenfalls nicht. Am liebsten möchte ich ohne jegliche Unterhaltsklagen durchkommen. Zur Not alleine. Keine Kriege wegen Kohle, mir ist mein Frieden wichtiger. Kriegt man das hin?


    Da ich nicht weiß, wie er reagiert, was muss ich an Unterlagen kopieren o.ä.? Wir haben ein gemeinsames Konto zum Sparen. Dort ist das Geld von der Rückabwicklung drauf. Inklusiv der Beträge, die wir aus unseren Familien bekommen haben. Aus meiner Familie kam der geringere Anteil, trotzdem würde ich den Teil gerne auf mein Sparbuch packen. Ansprechen werde ich das nicht können, "einfach machen" wird er auch sehen. Zudem war ein Betrag an den Fortbestand unserer Ehe geknüpft. Theoretisch müsste ich die Hälfte diesen Betrages ebenfalls "sichern", um ihn zurückzahlen zu können.


    Wenn das Haus in den gerupften Zustand verkauft wird, weiß ich nicht, wie ich meinen Anteil der Vorfälligkeitszinsen stemmen soll. Zudem muss ich den größten Teil der Möbel anschaffen. Kaution berappen, wenn ich doch in eine Wohnung ziehen muss. Oder kann ich evtl. auch in unserem Mietshaus wohnen bleiben, obwohl unsere Vermieter keine AE's möchten?


    Persönlich habe ich natürlich Angst vor der Situation. Besonders vor seiner Wut. Ich hoffe einfach, dass es gut wird...schnell für uns alle. Ich bin ziemlich traurig darüber, seh aber auch, wie ungesund die Situationen für uns sind.


    LG,
    die cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
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    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

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  • Das tut mir sehr leid für dich...es gibt bestimmt kompetentere Leute um dich hier zu beraten... ich würde einen Finanzberater suchen, damit er mit dir trocken die Zahl für Haus etc. durchgeht.
    Ohne Unterhalt ist es sehr schwer, da fliessen keine Sozialgelder und du stehst vollkommen alleine da. Es ging ne Zeitlang ohne, nun bin ich über den verlängerten UVS happy.
    Wie sinnvoll oder möglich es ist, die Immobilie zu halten, kannst nur du errechnen.
    Ganz viel Glück und Kraft.

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Tatsächlich denke ich ernsthaft über eine Trennung nach. Für mich hängt es von den nächsten Tagen ab, die Luft fühlt sich eng an.


    Das sind ja blöde Neuigkeiten ... .
    Ist da gar nichts mehr zu retten ?


  • Das sind ja blöde Neuigkeiten ... .
    Ist da gar nichts mehr zu retten ?


    Ich wüsste nicht mehr wie. Wir brauchen dafür uns beide und auch die Bereitschaft, sich seinen Anteil anzuschauen. Solange die Schuld gesucht wird, dreht es sich.
    Wir können nicht gut miteinander über Empfindungen oder Probleme reden, ohne, dass sich der andere angegriffen fühlt. Einen gemeinsamen Konsens finden wir nicht. Wir vertragen uns, aber bei der nächsten Gelegenheit ist das Thema wieder auf dem Tisch. Die Spirale nimmt seinen Lauf...
    Wir beide mögen nicht mehr so unser Leben und die Beziehung leben. Jetzt soll ich mir immer etwas überlegen, mich entschuldigen und entscheiden. Fast jeden Tag habe ich ein Ultimatum bis abends auf den Tisch. Gespräche eskalieren.


    Gestern Abend sah es zuerst gut aus. Mein Mann hat eine Eheberatung oder einen Familienrat mit Oma, Opa etc. vorgeschlagen. Eheberatung find ich gut. Familienrat...die können auch nicht unsere Probleme lösen. Danach ging es wieder um Schuld und was ich für nen Mist mache, dass es bald wieder eskaliert ist.
    Heute morgen wieder die Gretchenfrage mit einen Ultimatum bis heute abend, sprich friss oder stirb. Ich soll mich entschuldigen. Ich sehe keine Lösung.
    Vor drei Jahren oder so waren wir zweimal bei einer Beratung. Fand er blöd. Ich bezweifel, dass er sich nach seinen Vorschlag nach einer Eheberatung umschaut. Ich tue es nicht mehr und laufe ihm nicht hinterher.


    Als ich heute gesagt habe, dass ich die Schuld gerne auf mich nehme, wenn es ihm hilft, war er richtig erleichtert und meinte, dass ich es endlich einsehe. Nur ändert das etwas ?-( Das Verhältnis gefällt mir nicht.


    Ich fange Montag meinen neuen Job an, mir schlägt das Herz bis zum Hals. Ich fühle mich wie auf rohen Eiern. Es tut mir so unendlich leid für die Kinder :flenn und für uns. Und ja, natürlich liebe ich ihn noch.

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  • Ach Mensch Cola, das tut mir sehr leid.
    Hat der Kind1 wirklich adoptiert? Wenn nicht könntest du wieder UVG bekommen.


    Neben der Beziehung ist das halbfertige Haus natürlich ein echter Klotz.
    Würde er es dir überhaupt überlassen?

  • Tut mir leid, dass es nicht geklappt hat. Hier meine Erfahrungen, was ich gemacht bzw was ich Mal besser gemacht hätte:


    Zuerstmal liegt es nicht nur in deiner hand, ob es nen Rosenkrieg gibt oder nicht. Wenn du nicht ALLES verlieren willst, weil du zu allem ja und Amen sagen musst um Streit zu verhindern, kann ich dir nur nahe legen dich vorzubereiten. In der Hoffnung es nie zu brauchen!


    Alle Unterlagen vom Haus kopieren, Grundbuch, Kaufvertrag, Finanzierungen.
    Kontoauszüge sämtlicher Konten
    Seine Gehaltsabrechnungen der letzten 12 Monate
    Alle Versicherungspolicen
    Private Absicherungen Rentenversicherungen Betriebsrenten etc


    Alle Unterlagen, die zu dir und deinen Kindern gehören, griffbereit abheften


    Mach eine Inventurliste über jeden Gegenstand in der Wohnung und zwar mit Preis und Anschaffungsdatum (wirklich jeder Löffel) das braucht ihr für den Zugewinnausgleich.


    Das Geld würde ich deinen Eltern zurück geben, entweder es steht euch beiden zu oder ihnen. Du darfst nicht einfach das gemeinsame Konto plündern. Zum Zeitpunkt der Trennung ist halbe halbe. Dabei ist unerheblich auf wessen Konto das Geld liegt. Wenn das geld an den Fortbestand der Ehe geknüpft ist, haben deine Eltern ja Anspruch darauf und es ist nicht mehr Teil des gemeinsamen Vermögens.


    Trennungsjahr muss nicht angemeldet werden. Es zählt ab dem Tag wo man "getrennt von Tisch und bett" ist. Sprich: jeder hat sein eigenes Kühlschrank Fach, du ziehst auf die Couch, wäscht seine Wäsche nicht mehr etc. Ist schwierig in der selben Wohnung, aber nicht unmöglich.


    Grundsätzlich darfst du mit Kind 1 hin wo du willst, Kind 2 darf ohne Erlaubnis nicht mit umziehen, daher verbleibe mit beiden Kindern in der Wohnung. Es gibt 2 Möglichkeiten: er erlaubt dir das Kind mitzunehmen. Hier würde ich mir das schriftlich geben lassen oder wenn es nicht anders geht, musst du Antrag auf zuweisen der ehelichen Wohnung stellen. Einfach ausziehen ist ne ganz blöde Idee! Kind zurück lassen ebenfalls.,


    Sofern du nicht Prozesskostenhilfe bekommen kannst bzw einen Beratungsschein, nimm 200 Euro in die hand und geh zur besten Anwältin/Anwalt in eurer Stadt und nimm ein Beratungsgespräch in Anspruch und übertrage das Mandat. Damit hast du im Notfall eine eigene Anwältin/Anwalt und hast freie Auswahl.


    Stell dich darauf ein, dass der Familienanwalt sicher den ein oder anderen Tipp für deinen Mann parat hat, darauf würde ich mich vorbereiten.


    Zudem würde ich vorsorglich am Tag der Trennung den KV mit Kindesunterhalt und Trennungsunterhalt in Verzug setzen. Ob du das durchziehst ist ne andere Sache. Aber erst ab in Verzug setzen wird gerechnet und ggf verschenkst du sonst viel geld.


    Auf Kindesunterhalt darfst du übrigens nicht verzichten. Es gehört dem Kind und steht ihm zu. Du kannst ihn höchstens von der Zahlung entbinden und für ihn zahlen.


    Ich weiß nicht, wie deine finanzielle Situation aussieht, aber ich würde mir überlegen eine nicht vewohnbare Immobilie ans Bein zu binden.


    Grundsätzlich würde ich nach all den Vorbereitungen versuchen vernünftig mit deinem Mann zu sprechen und eine Lösung zu finden. Vielleicht kommt für euch ein Wechselmodell in Frage und er nimmt auch sein Ziehkind mit. Mach dir vorher Gedanken, wie es laufen könnte und was Sinn macht. Was du unbedingt willst und wo du zu Kompromissen bereit bist. Vielleicht wird es ja auch für ihn ne Erleichterung.


    Viel Erfolg!

  • Cola, das tut mir so unendlich leid für euch. Das hat sich alles so super gelesen hier. Klang nach der ganz großen Liebe.


    Vllt. erstmal etwas Abstand und dann nochmal schauen wo und wie die Gefühle stehen? Wenn man sich mal ne Weile nicht täglich sieht, relativiert sich auch einiges. Wichtig natürlich ob Liebe beiderseitig noch da ist.


    Find es so verdammt schade.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich blättere jetzt mal ganz viele Jahre zurück in die Zeit der Trennung von KM.
    Damals wäre es hilfreich gewesen, wenn uns Beiden jemand intensiv verdeutlicht hätte, was es bedeutet nach der Trennung noch viele Jahre im Sinne des Kindes miteinander zu tun haben zu müssen.


    Es ist so unendlich wichtig, dass Beiden klar wird wie wichtig es ist, noch viele Jahre sachlich miteinander kommunizieren zu können.
    Eben, diese altbekannte Trennung von Paarebene und Elternebene.
    Falls es KVs erstes Kind ist, dann ist es das was er jetzt verstehen muss.

  • Es muss ja irgendwie eine Kommunikationsebene erhalten bleiben ....


    Also für die Eltern untereinander - im Sinne des/der Kinder.



    Dem Fachanwalt ist es lieber wenn er/sie die Kommunikation die nächsten 20 Jahre übernimmt

  • Aber jetzt mal im Ernst:


    Wenn ich als Ehepaar eine gemeinsame Steuererklärung mache und da alles Unterlagen beigefügt sind und ja auch beide unterschreiben, dann stehen diese Unterlagen doch auch beiden zu. Wenn man diese Unterlagen für sich kopiert, dann hat das doch nichts mit Datenschutz zu tun, oder?

  • Die gemeinsamen Steuerbescheide fallen nicht darunter, und Notizzettel mit den Eckdaten soll Mal einer nachweisen. Bis einschließlich Mai kann auch niemand was sagen...


    Ich bezweifle ernsthaft, dass das ein Problem geben würde. Für den Anwalt vielleicht, aber nicht für die Ehefrau. Hier werden keine personenbezogenen Daten automatisch verarbeitet etc und öffentlich zugänglich werden die auch nicht gemacht. Sie hat ja sogar ein Recht auf die Unterlagen um den Unterhalt korrekt berechnen zu können.


  • Vorsicht ist trotzdem die Mutter der Porzellankiste. Im besten Fall muss man niemals von irgendwas Gebrauch machen, aber wenn doch, sollte man vorbereitet sein. Erst Recht wenn Onkel Wilhelm Anwalt ist und KV mit allem versorgen kann, was der braucht um richtig Terror zu machen.

  • Aber jetzt mal im Ernst:


    Wenn ich als Ehepaar eine gemeinsame Steuererklärung mache und da alles Unterlagen beigefügt sind und ja auch beide unterschreiben, dann stehen diese Unterlagen doch auch beiden zu. Wenn man diese Unterlagen für sich kopiert, dann hat das doch nichts mit Datenschutz zu tun, oder?


    Eben leider doch.. was glaubt ihr denn warum es selbst in den einschlägigen Tageszeitungen aktuell einen Bereich zur eben genannten Vorschrift gibt? Weil das Ding echt nicht Ohne ist. Aktuell sind sich selbst hochrangige Datenschützer sehr uneins was man alles darf und was nicht. Gehaltsbescheinigungen fallen aber nicht darunter, bei diesen ist es eindeutig, dass diese unter den aktuellen Datenschutz fallen.
    Nur so btw. Ich schreibe Artikel dazu, die die Fachanwälte lesen... Gerade die Fachanwälte die so etwas raten, sollten sich erst einmal fortbilden.
    Mir war schon klar, dass das nicht auf Marsupilamis "Mist" gewachsen, aber was manche in solchen Foren vergessen: Hier ist es schriftlich zu finden was ihr schreibt, im Klartext ist das eine Anstiftung zur Straftat und dann darf der Forenbetreiber nach DVSGO sogar noch Namen, IP etc. rausgeben um der Strafverfolgung zu helfen!
    Ich weiss, dass hat nichts mit dem Thema zu tun.. daher gerne bei weiteren Fragen auf anderem Wege.

  • Hi!


    Meine Kollegin sagt zur gemeinsamen Steuererklärung: Das macht alles mein Mann. Ich denke, sie unterschreibt blind. Und wäre bei einer Trennung vielleicht überrascht.


    Denke viele Männer, verheiratet oder nicht, lassen sich sehr ungern in die Karten schauen. Mit Gegenwind...also guten und schlechten Argumenten ist das zu rechnen.

  • Denke viele Männer, verheiratet oder nicht, lassen sich sehr ungern in die Karten schauen.


    Kommt wohl auf die Perspektive an
    Ich kennen das eher von Frauen :D