Was machen Euere Kinder nach dem Abi

  • Da wir grad in anderen Post auf das Thema gekommen sind, wollte ich mal nachfragen, was Euere Kinder nach dem Abi so vor haben (bei uns ist es nächstes Jahr so weit).


    Es machen ja viele erst mal garnichts (was ich nicht gut finde und auch nicht unterstützen würde).
    Aber ich finde es gut, nicht sofort zu studieren, sondern die Zeit zu nutzen, um in irgendeiner Form für eine Zeit ins Ausland zu gehen oder auch ein FSJ oder diverse Praktika, um dadurch zu schauen, was man beruflich machen möchte.


    Was machen bzw. haben Euere gemacht?
    Welche Erfahrungen wurden gemacht?
    Wie wurde das finanziert?
    Wie sieht es dann mit Unterhalt aus?


    Vielen Dank!

  • Mein Sohn ist nach dem Abi nach Afrika gegangen. Bundesfreiwilligendienst im Rahmen der Entwicklungshilfe von Deutschland, dadurch Weiterzahlung des Kindergeldes. Monatlich hat er 100,-€ verdient. Die 10 Monate sind nächste Woche rum und er freut sich auf sein Studium.

  • Der Vater hat den Unterhalt weitergezahlt.



    Mein Sohn war 2016 bereits in Malawi, er liebt dieses Land, hat viele Freunde dort gefunden. Nächstes Jahr fliegen wir zusammen dort hin.
    Er würde es jederzeit wieder machen, aber er freut sich jetzt auf eine neue Herausforderung: sein Studium.


    Malawi ist eins der ärmsten und friedlichsten Länder der Welt. Strom und fließendes Wasser (kalt!) Ist keine Selbstverständlichkeit. Ein einfaches Leben.

  • Bei meiner Tochter ( wird 20, Abi 2017) wuchs Ende der 11. Klasse der Wunsch, eine Ausbildung als Erzieherin zu machen. Dem ist sie dann auch zielstrebig nachgegangen. Das erste Jahr (3 Tage Berufsschule/ 2 Tage Kiga) ist jetzt fast rum. Für die kommenden 3 Jahre, also ab September 18, hat sie nun eine Stelle mit sogenannter PIA ( praxisintegrierte Ausbildung) . Ist voll duale Ausbildung und sie bekommt ab dem ersten Monat etwa 1000€ Ausbildungsvergütung...., was mir nicht ganz unrecht ist :engel


    LG Mike

  • Der Vater hat den Unterhalt weitergezahlt.



    Mein Sohn war 2016 bereits in Malawi, er liebt dieses Land, hat viele Freunde dort gefunden. Nächstes Jahr fliegen wir zusammen dort hin.
    Er würde es jederzeit wieder machen, aber er freut sich jetzt auf eine neue Herausforderung: sein Studium.



    Da sind wir aber wieder beim anderen Thema:
    Hat der Vater freiwillig weiter gezahlt oder musste er?
    Und außerdem sind ja bei Volljährigen BEIDE unterhaltspflichtig.

  • Bezüglich Unterhalt kann ich dir nichts sagen. Der Vater hat die ganze Zeit als er Unterhaltspflichtig war, uns viel Ärger bereitet und dadurch viel bei den Kindern kaputt gemacht. Er zahlt auch bei der Tochter, obwohl er aufgrund ihrer Ausbildungsvergütung nicht muss.

  • Der Große ist nach dem Abi sofort an die Uni gegangen, wird aber im Herbst ein Urlaubssemester einschieben und ggf. später noch eins für einen Auslandsaufenthalt.


    Junior wird nach dem Abi nächstes Jahr FSJ, BuFDi oder Au Pair im Ausland machen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Jedes meiner Kinder hat nach dem Abi oder Schulabschluß ein FSJ gemacht bzw. fängt es jetzt an.


    Meine Große wollte einfach vor dem teschnischen Studium mal was anderes "sehen" als Mathe und Physik. Sie war in einem integrativen KiGa und sie würde es jederzeit wieder machen. Weiss aber auch, dass das nicht ihr Traumberuf wäre.


    Die Mittlere beginnt jetzt ihr FSJ in einer Tagesgruppe für pschychisch Erkrankte. Sie freut sich schon darauf und für sie ist es auch nochtmal die Überlegung, geht sie in die technische Richtung oder wäre sie im großen Bereich "Gesundheitswesen/Bildung/Sozialpädagogig" glücklicher.


    Mein Jüngster macht das FSJ im Wohnheim/Ergotherapie für psychisch Erkrankte. Für ihn steht aber schon seit Jahren fest, dass er im Bereich behinderte Jugendliche/Erwachsene arbeiten will. FÜr ihn jetzt nochmal ein wneig der Einblick und die Erprobung, ob er in den Bereich Erziehung/Assistenz geht oder (was er derzeot präferiert) Ergotherapie gehen will.


    Während des FSJ ruht der Unterhaltsanspruch. Ausnahme wäre, wenn das FSJ für die spätere Ausbildung notwendig wäre. Kindergeld gibt es weiter und die FSJ´ler bekommen Taschengeld, Verpflegungsgeld und Zuschuß zu den Wohnkosten (die letzteren beiden nur, wenn sie eben icht in der FSJ-Stelle untergebracht sind). Bei meiner Tochter sind das ca. 470€/Monat

  • Es machen ja viele erst mal garnichts (was ich nicht gut finde und auch nicht unterstützen würde).


    Hier ist das noch drei Jahre hin; Sohnemann ist jetzt mit der Realschule fertig und geht nach den Sommerferien zu einer Gesamtschule; dort sind es ja zum Glück 13 Jahre bis zum Abi.


    Bis jetzt ist sein Plan, dann eine Ausbildung bei der Polizei zu machen. :ohnmacht: Wenn er dann aber erstmal gar nichts machen möchte und das irgendwie finanzierbar ist (zum Beispiel wenn er die Sparbücher der Großeltern, die ihm dann ausgezahlt werden, dazu nutzen wollte), fände ich das völlig in Ordnung, ob nun im Ausland oder hier. Um herauszufinden, was wirklich seine Freude ist, was ihm soviel Spaß machen würde, dass er es gar nicht als Arbeit bezeichnen würde und nicht schon Montags dem WE entgegenfiebern müsste. Und mit 40 - 50 Jahren kurz vor oder im Burnout steckt.


    Ein Träumchen wäre ja, wenn unser Schulsystem so angelegt wäre, dass man das schon in der Schulzeit herausfinden könnte. Aber das ist ja leider nicht der Fall. Sondern der Nachwuchs wird aus der Schule entlassen, nachdem er viele Jahre Dinge (auswendig) lernen musste, die ihm so am Pöppes vorbei gehen, dass er sie in ganz kurzer Zeit wieder vergessen hat. Was auch total egal ist, weil man sie für´s Leben eh nicht braucht...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ausland oder herausfinden was man will (in Form von Praktikum) ist für mich ja nicht "nichts machen".


    Nichts machen sind die, die jeden Abend Party machen, den ganzen Tag verschlafen, um dann abends wieder fit zu sein.
    Und das käme für mich nicht in Frage. Da hat man ein paar Wochen direkt nach der Prüfung, aber dann muss auch wieder Schluss sein!


  • Hier ist das noch drei Jahre hin; Sohnemann ist jetzt mit der Realschule fertig und geht nach den Sommerferien zu einer Gesamtschule; dort sind es ja zum Glück 13 Jahre bis zum Abi.


    Bis jetzt ist sein Plan, dann eine Ausbildung bei der Polizei zu machen. :ohnmacht: Wenn er dann aber erstmal gar nichts machen möchte und das irgendwie finanzierbar ist (zum Beispiel wenn er die Sparbücher der Großeltern, die ihm dann ausgezahlt werden, dazu nutzen wollte), fände ich das völlig in Ordnung, ob nun im Ausland oder hier. Um herauszufinden, was wirklich seine Freude ist, was ihm soviel Spaß machen würde, dass er es gar nicht als Arbeit bezeichnen würde und nicht schon Montags dem WE entgegenfiebern müsste. Und mit 40 - 50 Jahren kurz vor oder im Burnout steckt.


    Ein Träumchen wäre ja, wenn unser Schulsystem so angelegt wäre, dass man das schon in der Schulzeit herausfinden könnte. Aber das ist ja leider nicht der Fall. Sondern der Nachwuchs wird aus der Schule entlassen, nachdem er viele Jahre Dinge (auswendig) lernen musste, die ihm so am Pöppes vorbei gehen, dass er sie in ganz kurzer Zeit wieder vergessen hat. Was auch total egal ist, weil man sie für´s Leben eh nicht braucht...


    Coco, ich finde gut, was du dir für deinen Sohn wünschst, aber mal ehrlich? Wir haben damals (als wir noch zur Schule gingen) in den Ferien Praktika absolviert, ich sogar 4 Stück über die Ferien hinweg, auch in der Zeit kann man schon Erfahrungen sammeln, um später einmal für sich besser entscheiden zu können.
    Das soll nun keine Grundsatzdiskussion losbrechen, aber mal ehrlich.. uns allen wurde etwas mitgegeben, aktuell kommt es mir so vor, als müsse man seine Kinder vor allem schützen. Ich denke eine realistische Sicht auf die Welt udn das Leben schadet keinem Kind. (Ich sage hier nicht, dass dies in Schulen vermittelt wird, aber auch als Eltern hat man eine gewisse Teilhabe. Viele Eltern laden der Schule hier ein bisschen zuviel des Erziehungsauftrages auf)
    only my two cents

  • Ich meine mit "nichts machen" nicht ein Praktikum. Es sei denn natürlich, das ist sein Wunsch. Das ist ja -wie Du schon sagst- eben nicht "nichts machen". Sondern wirklich nichts machen. Außer das, was einem richtig Spaß und Freude macht. Wenn das sein sollte, jede Nacht Party und tagsüber schlafen - eröffnet der Nachwuchs vielleicht irgendwo den In-Club und ist damit glücklich. ;) Und wenn es dazu nötig ist, auch in Buchhaltung fit zu sein, wird er das entweder auch mit Freude lernen - oder halt jemanden dafür einstellen, der sich nichts schöneres vorstellen kann, als Buchhaltung zu machen. ;)


    Letztlich hoffe ich, wie auch immer er sich nach dem Abi mal entscheidet, dass er weiß, dass er sich immer, jeder Zeit auch wieder anders entscheiden kann. Dass nichts in Stein gemeißelt ist und er nichts durchziehen muss, nur weil "man" das ja so macht und weil "man" ja nicht die dritte Sache abbrechen kann, weil sie einfach überhaupt keinen Spaß mache. Doch - kann "man". Und sollte "man" ggf. auch, dem eigenen Glück und der eigenen Gesundheit zuliebe.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Rockabilly_74


    Nur weil es bei uns so oder so lief, muss das nicht richtig sein. Ja, natürlich hat man als Eltern Teilhabe. Leider lässt die Schulpflicht nicht halb so viel Teilhabe zu, wie es mMn nötig wäre, damit es so laufen kann, wie ich es mir für alle Kinder wünschen würde. Es mag jeder so machen, wie er es meint und für richtig hält. Ich habe dazu eine komplett andere Meinung als wohl die meisten hier. Aber das macht ja nichts.
    Es wäre vielleicht auch spannend, sich darüber mal ausführlicher auszutauschen - aber wie Du schon sagst - weiß ich nicht, ob dieser Thread dazu der richtige Ort ist. ;)

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Letztlich hoffe ich, wie auch immer er sich nach dem Abi mal entscheidet, dass er weiß, dass er sich immer, jeder Zeit auch wieder anders entscheiden kann. Dass nichts in Stein gemeißelt ist und er nichts durchziehen muss, nur weil "man" das ja so macht und weil "man" ja nicht die dritte Sache abbrechen kann, weil sie einfach überhaupt keinen Spaß mache. Doch - kann "man". Und sollte "man" ggf. auch, dem eigenen Glück und der eigenen Gesundheit zuliebe.



    Können kann man schon, CoCo
    Aber es ist die Frage ob das wirklich gut ist?


    Klar, in unseren Zeiten war vieles anders und auch nicht alles gut.
    Aber trotzdem haben wir gelernt, dass " Lehrjahre keine Herrenjahre" sind.
    Wir haben gelernt, uns durchzubeißen und nicht alles gleich hinzuwerfen, nur weil es keinen Spaß macht!
    Und ich denke schon, dass uns dieses durchbeißen viel innere Stärke beschert hat.
    Ich sehe zwischenzeitlich viele junge Menschen, die nach dem Schulabschluß recht ziellos hin-und hertreiben , alles mögliche anfangen und wieder abbrechen , weil irgendetwas eben nicht passt.


    Und mal ganz ehrlich - hat man die dritte Ausbildung abgebrochen, wird es schwer, überhaupt noch eine zu bekommen.
    Welcher Arbeitgeber lässt sich auf so etwas ein?


    Wenn man wirklich falsch am Platz ist - okay, dann ist in meinen Augen ein Wechsel drin:
    Aber ich habe meiner Tochter eingebleut, dass sie bitteschön ihre Ausbildung durchzieht.
    ( die durchaus ihren Stärken und Interessen entspricht, aber eben auch hart ist)


    Was sie danach macht steht auf einem ganz anderen Stern, aber da bin ich schon altmodisch und möchte gerne, daß sie " was in der Tasche" hat.


    Sie hat nach der mittleren Reife ein Auslandjahr gemacht ( das wir finanziert haben) , macht nun eine schulische Ausbildung incl. Fachholschulreife, was auch mit Kosten verbunden ist, vor allem , da sie ein WG Zimmer in einer beliebten Stadt braucht, irgendwann muss sie dann einfach mal soweit sein, sich selbst finanzieren zu können!

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand

  • Ich hab hier zwei völlig Verschiedene...


    Tochterkind wusste nach dem Abi genau, was sie wollte- erst Ausbildung, dann Studium-
    genau das hat sie auch so durchgezogen, Ausbildungsplatz selbst gesucht- danach Duales Studium bei der gleichen Firma, aktuell Bachelorarbeit, und bei Bestehen (was ich ganz stark vermute, dass das klappt) unbefristeter Arbeitsvertrag bei eben dieser Firma :daumen


    Sohni etwas schwieriger...
    nach dem Abi (mit Hängen und Würgen), erst mal NullPlan- dann eine super Stelle für ein FsJ bekommen, das mit Begeisterung durchgezogen, und genau dort eine Ausbildung bekommen- Im Januar hat die Gruppenleitung gewechselt, und mit der Neuen klappt es gar nicht :-( sie wird ihm im Praktischen eine 5 geben, damit er aus der Firma verschwindet :-( mal so gar nicht die Feiner, und schon gar nicht soziale Art :(
    GsD ist er stur, und bleibt erst mal da, und geht fleissig zur Arbeit... nebenbei sucht er eine andere Stelle im gleichen Bereich- eine rein schulische Ausbildung will er auf keinen Fall.... mal schauen, wo der Weg hingeht

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Was sie machen? "Orientieren".


    Oder andersherum gesagt: G8 und keine Wehrpflicht scheint gerade für Jungs eine starke Herausforderung zu sein: Sie wissen nicht so sicher, was sie machen sollen.


    Der "staatlich gewollte" Zeitgewinn, die Kids früher ins Studium/Arbeitsleben zu bekommen, hat sich zumindest bei meiner Brut nicht als solcher erwiesen. Die Zeit, die sie früher "ins Leben" entlassen wurden ist ungefähr deckungsgleich mit der Zeit, die sie zur Orientierung gebraucht haben.


    Einen dezidierten Plan hat einzig Tochterkind in der Schulendphase. Der steht jetzt seit 6 Monaten und ich bin gespannt, ob er Bestand haben wird.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.