Von Oma betreutes Kind geniesst keinen Versicherungsschutz

  • Zum einen ist es kein "Quatsch", das die Väter und Mütter des Grundgesetzes in den Besprechungen des Parlamentarischen Rates nach dem 1. September 1948 als ausdrückliches Ziel formuliert haben, das jemand abgesichert ist, der durch einen Unfall zu Schaden kommt


    Davon steht aber leider nix im Grundgesetz. In politischen Runden wird ja gerne mal utopiert.


    Damit sind auch nicht die Berufsgenossenschaften gemeint. Diese existieren in unterschiedlichen Formen schon seit weit über 100 Jahren und waren als Schutz für die arbeitende Menschen darstellen. Die Chance als Bergbauarbeiter zu sterben durch die Arbeit betrug immerhin 1 zu 4000, wenn ich mich recht erinnere. Die Aufgabe der BG ist es, Arbeitnehmer vor Arbeitsschäden zu schützen ( Arbeitschutzrichtlinien erstellen, diese sind bindend!), wenn Schäden eingetreten sind, diese auszugleichen.


    Nein, die BG gilt eben nicht für jeden, sondern nur für arbeitende Menschen bzw. Menschen, die in die Kasse zahlen. Genauso wie es Renten nicht für jeden gibt, der das Rentenalter erreicht hat. Auch Arbeitslosengeld bekommt nicht jeder, der nicht arbeitet.


    Das Kind hat keine Arbeitsstelle ( Kita / Tagesmutter ) besucht, es wird also genauso behandelt, wie 90% aller Unfälle. Sollte man alle Unfälle BGlich zahlen? Nun, das würde die BGs ad absurdum führen, dann könnte man schlicht und ergreifend die KK Leistungen aufstocken. Da wäre ich die allererste, die JAWOLL rufen würde. Da müssten wir nur noch die Privaten Krankenlassen abschaffen und eien Bürgerversicherung einführen, dann sollte das auch finanziell passen.


    Was kann der Junge dafür, dass bei seinem Unfall "nur" die Krankenkasse leistet und nicht die BG, die deutlich bessere Leistungen finanziert?


    Nun, eine Unfallversicherung für jeden ist nicht finanzierbar ( es sei denn man macht es wie oben ). Obwohl, wenn man das Ganze weiterspinnt, kann man natürlich sagen, daß alle Menschen gleich behandelt werden müssen. Dann heisst das aber auch, daß es keinen Gehaltsunterschied geben sollte zwischen Putzfrau und Pilot, daß jeder die gleiche Wohnung hat und überhaupt...


    "Aber bei der Basisversicherung, bei der Pflichtversicherung bin ich dafür, dass jeder ohne Ansehen der Person, seiner sozialen Stellung, seiner Leistungsfähigkeit gleich abgesichert ist. " Nun, das ist doch so, die Basisversicherung / Pflichtversicherung ist die GKV. Der Luxus ist die PKV, oder halt die BG, oder halt der Selbstzahler.

  • Leider hat der Junge "Pech gehabt", aber nicht, weil er nicht in die Kita geht, sondern weil Eltern/Mutter und Oma es versäumt haben, die Situation adäquat versichert zu haben. Die Erwachsenen haben es schlicht versäumt sich vorher kundig zu machen.


    Allein die Tatsache, dass man glaubt, dass die BG für private Unfälle zuständig ist, erschließt sich mir nicht. Das eine hat mit dem anderen ja nun wirklich gar nichts zu tun. Das ist so, als würde man erwarten, dass die Rechtschutzversicherung von der kfz Versicherung mir die Scheidung zahlt, nur, weil das Wort Rechtschutzversicherung drin vorkommt.


    Wenn ich bestimmte Versicherungsleistungen haben möchte, muss ich die richtige Versicherung abschließen. Ist doch logisch. Vor allem aber muss doch jedem eigentlich klar sein, dass Versicherungsschutz nicht vom Himmel fällt. Man muss schon einzahlen und Beiträge entrichten. Einzig unser soziales auffangnetz "Hartz4" weicht davon ab. Das ist aber auch logisch, sonst wäre es ja keine Grundsicherung.


    Im übrigen zahlt ja die private Haftpflicht nun 400000 euro zusätzlich zu den Krankenkassen Leistungen. Ganz leer geht das Kind ja nicht aus.