Schulweghorror - Gymnasium Berlin 5. Klasse

  • Ich dachte mir auch schon, dass es sich um die Schönhauser handelt. Dort ist doch eine Fußgängerampel? Auf die Fahrradfahrer muss man leider überall aufpassen. :( Die Schule meines Sohnes lag ebenfalls an einer stark befahrenen Straße, die Schüler müssen in den Pausen zwischen zwei Gebäuden pendeln OHNE Ampeln, zwei Fußgängerüberwege für die Schüler wurden eingerichtet. Leider an den Überwegen auch oft schlimme Unfälle passiert. Ich hab viel geübt, ihn früh alleine gehen lassen und eingeimpft an den Überwegen Augenkontakt zu den Autofahrern aufzunehmen, weil die oft auch nicht anhalten.


    Ich hatte als Kind einen schweren Verkehrsunfall, hab aber versucht meine Ängste nicht auf ihn zu übertragen.

  • Das ist das, was hier auch geraten wird. das wichtigste, der Augenkontakt. Ich schärfe Junior immer ein, an Abbiegerampeln blickkontakt aufzunehmen, und warten, ob sich das Auto deutlich verlangsamt, er ihn gesehen hat. Und notfalls lieber eine Ampelphase vergehen lässt. Das gleiche an Zebrastreifen, leider halten da längst nicht alle. Also, beobachten, ob das Auto sich verlangsamt, Blickkontakt, Zeichen geben, dass man rübergeht. Tatsächlich sind solche Kreuzungen auch mein Horror. Bei einer in frage kommenden Schule später wären es zwei üble Kreuzungen, die bekannt sind für ihre Unfälle. Tatsächlich würde er hier einen Umweg fahren später. Und ja, üben, üben, üben

  • Ja, das ist sie - absolut sogar. Das ist die Straße die zum Mauerpark hinausgeht - überall Touristen und die gehen auch bei Rot - die Radfahrer fahren wie die Bekloppten, Autofahrer wollen noch schnell mit rüber und gucken nicht und wenn die Sonne dann noch doof steht, erkennt man nicht richtig ob die Ampel grün ist ... die Ampelschaltung ist auch sch..ße! Das ist auch für Erwachsene gefährlich. Entweder ich gründe hier irgendwas Elterninitiatives, bezahle wen, frag die Apotheke, red mit meinem Chef oder ziehe um. Weiß jemand wie man es anstellt eine Elterninitiative ins Leben zu rufen? Ich kenn die Klasse ja noch nicht aber ich hätte zum Beispiel kein Problem andere Kinder in der Umgebung am Morgen einzusammeln, oder die kommen zu uns und ich bringe die Kinder dann zur Schule, wenn jemand im Tausch meinem Kind am Nachmittag über die Straße verhilft ...

  • ich hätte zum Beispiel kein Problem andere Kinder in der Umgebung am Morgen einzusammeln, oder die kommen zu uns und ich bringe die Kinder dann zur Schule, wenn jemand im Tausch meinem Kind am Nachmittag über die Straße verhilft ...


    So einfach ist das leider auch wieder nicht. Es geht dabei auch um Versicherungen.


  • M.W. führen die betroffenen Schulen die besondere Verkehrsschulung zusammen mit der Polizei "automatisch" durch.
    Und bevor du umziehst, mach dir eines klar: Wenn du im Dunstkreis der Schule bleibst, wird die Verkehrssituation nicht besser. Die "Innenstadt von Berlin" ist ueberall verkehrstechnisch anspruchsvoll. Wenn das an die Grenzen geht für dich, müsst ihr in die Außenbezirke ziehen oder "auf die Doerfer". Ich schätze aber, dass dein Zwerg das deutlich " besser" bewältigt als die Mutter ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • Fast noch wichtiger als wiederholtes Üben finde ich helle, auffällige Kleidung. Zur Not eine Warnweste überziehen lassen bzw. den Ranzen mit einem neongelben Regenschutz auch bei trockenem Wetter versehen.
    Autofahrer müssen auch die Chance bekommen, einen Fußgänger zu sehen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Si_lence - was meinst du mit Versicherung?
    Schulwegsbegleitung wird bei uns in der Grundschule explizit gewünscht
    also Nachbarschafts-Sammel-Gang


    Ich meine, wenn man die Kinder anderer Leute zur Schule begleitet.

  • Der direkte Schulweg IST versichert. Egal wie und mit wem.


    Das ist schon richtig. Das greift aber zu kurz, wenn es um die Frage der Haftung geht !


    Wenn jemand ein fremdes Kind ohne expliziten Auftrag der Eltern oder der Schule (und ohne anderweitig legitimiert zu sein) an die Hand nimmt, um es - in bester Absicht - über die Straße zu bringen und dabei ein Unfall passiert, dann möchte ich nicht in dessen Haut stecken !

  • ... zuallererst aber deshalb, weil derjenige dann auch überfahren wird ...


    Aber (makabrer) Scherz beiseite. Es ist die Frage nach dem Unfallverursacher, die wesentlich wäre. Und ansonsten ist es so: Schon der Pfadfinder hat gelernt, die Oma zu fragen, bevor er sie über die Straße führt. Und wenn Oma (oder auch Kind) ja sagen, dann ist das eine Aufforderung zur Hilfe. Übe ich die normal (und nicht grob fahrlässig) aus, kann ich dafür nicht gesondert belangt werden.


    Aus Angst vor einer Bestrafung sollte man nicht davor zurückschrecken, jemand über die Straße zu helfen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Dass man durchaus anderen Menschen helfen sollte, das ist ja gar keine Frage. Und wenn mich ein Kind anspricht und ich verantwortungsvoll helfe, dann kann ich dafür auch nicht haftbar gemacht werden.


    Wenn sich aber jemand völlig unlegitimiert die Rolle eines Schülerlotsen auf dem Schulweg anmaßt, dann kann man sehr wohl haftbar gemacht werden. Vor allem dann, wenn ein Kind bei einem Unfall bleibende Schäden davonträgt.


    Da sind zum einen die Eltern, die hier durchaus massive Vorwürfe erheben könnten.


    Und zum anderen könnte die Unfallversicherung, die hier zahlen muss, sehr wohl motiviert sein, den selbsternannten Lotsen nach Möglichkeit in Regress zu nehmen. Denn Rentenansprüche eines Kindes können siebenstellig werden. Da klagen die Versicherungen ganz gerne einmal, um Zahlungen zu vermeiden ! Und dann hat man ein Verfahren von beachtlicher Dimension und mit gewieften Anwälten an der Backe.


    Es bleibt dabei: wenn man so ein Projekt "Schülerlotse" aufsetzen möchte, dann sollte man das nur in Zusammenarbeit mit der Schule oder den Eltern realisieren und darauf achten, dass eine schriftliche Beauftragung von allen Beteiligten vorliegt.


    .


  • Ich werd mich sicher nicht als Schülerlotse auf die Straße stellen - dann könnt ich meinen Sohn ja auch einfach aus der Schule holen, wenn ich so viel Zeit hätte. Ich dachte eher an etwas Elterninitiatives getreu dem Motto "eine Hand wäscht die Andere". - ich bringe Kinder zur Schule und jemand anders holt sie?!

  • Ich dachte eher an etwas Elterninitiatives getreu dem Motto "eine Hand wäscht die Andere".

    Es ist ziemlich egal WER sich auf die Straße stellt. Ob du selbst ... oder Eltern als Gemeinschaft. Einen Schülerlotsendienst würde ich mit der Schule vereinbaren. So sind die teilnehmende Eltern von der Schule beauftragt. und sind dann zumindest für leichte Fahrlässigkeit nicht mehr haftbar zu machen. Für grobe Fahrlässigkeit kann man die Haftung aber prinzipiell nicht ausschließen !


    Übrigens: das betrifft auch die Idee, der "Apotheke an der Ecke" so mal eben 150 Euro pro Monat über die Ladentheke zu reichen, damit die dein Kind über die Straße bringen. Die wären mit "der Klobürste gepudert", wenn sie sich darauf einlassen !


    Erstens würden sie dann den Lotsendienst gewerblich betreiben. Und dann stehen sie in der Unternehmenshaftung. Und zweitens müssten sie Mehrwertsteuer erheben und abführen und die Einnahmen versteuern. Ich glaube kaum, dass sich die Apotheke darauf einlässt. Na, wer weiß, vielleicht geht das ja doch in Berlin ... :)

  • Ich habe da ja noch ein anderes Problem...warum muss man so einen kleinen Jungen schon auf Gym stecken..ich weiß, dass da gewisse Leistungen vorhanden sein müssen, aber kann ihn denn nicht noch Kind sein lassen bis zur 6. Klasse?

  • warum muss man so einen kleinen Jungen schon auf Gym stecken..ich weiß, dass da gewisse Leistungen vorhanden sein müssen, aber kann ihn denn nicht noch Kind sein lassen bis zur 6. Klasse?


    das war doch aber jetzt nicht das Anliegen der TE.
    Wieso fühlt man sich denn bemüßigt, Entscheidungen von Fremden und der involvierten Pädagogen in frage zu stellen?


    Ich habe da ja noch ein anderes Problem...


    warum denkst du, dass das dein Problem ist?



    Mima

  • Idee nebenbei: hast du mal bei der Verkehrswacht angerufen und gefragt, ob da vielleicht Polizei oder Lotsen eingesetzt werden?
    Hier ist in den ersten vier Wochen eines Schuljahres die Verkehrspolizei immer sehr aktiv vor Schulen.


    Das ist eine gute Idee. Ich werd auch mal mit der Schule darüber sprechen, will aber nicht jetzt schon bevor die Sache überhaupt klar ist, mit der Tür ins Haus fallen. Wenn es einen Elternadressverteiler gibt, dann könnte ich dir Lehrin oder Elternsprecherin um Hilfe bitten ... Danke!