Krieg der Zwerge...bzw Krieg mit dem Zwerg...

  • Eigentlich passt das toll in euren Pubi Auskotz Thread aber aus aktuellem Grund heraus mach ich lieber ein eigenes Thema weil es um meinen Pflegesohn geht und das ist doch irgend wie etwas anderes als bei normalen Pubertieren.


    Wenn ihr keinen Rat wisst, auch ok...Aber ich muss mich wirklich grad ein bisschen ausheulen.


    Wieder erstmal ein bisschen Background.


    Mein Pflegesohn alias kleiner Bruder Mukki, ist Asberger Autist. Nachdem er zuerst fälschlich mit ADHS diagnostiziert wurde und auch Medikamente erhielt arbeite ich seit jetzt einem Jahr eng mit Erziehungs/Integrations Helfern zusammen um das ganze in eine rechte Bahn zu bringen.


    Er hat großartige Fortschritte gemacht.



    Aber ich muss noch ein bisschen weiter ausholen...


    Er ist der jüngste und ganze schlappe 15 Jahre jünger als ich, auch unsere anderen Brüder sind alle wesentlich älter als er.
    Er war unser kleiner Prinz und wir haben ihn alle verwöhnt. Er ist es von klein an gewöhnt das ihn keiner traurig sehen wollte.
    Natürlich haben wir ihn auch ein bisschen erzogen aber er war auch immer ein sehr umgängliches Kind,seine Lebhaftigkeit klar bei ADHS.
    Mit der Schule kamen die Medikamente die ihn zusätzlich gedämpft haben (Das war richtig ekelhaft,ich könnte heute noch ausrasten) Aber woher hätten wir das denn besser wissen sollen? :?: ?-(
    Meine Mutter hatte da schon etwas nach gelassen, ihm essen gekocht das er am liebsten mag etc, aber er war ja auch der letzte Zuhause. Wir anderen schon längst ausgezogen.
    Aber die zwei sind an sich gut klar gekommen.
    Schule hat immer geklappt der Knirps hatte nur Einsen (logisch mit dem IQ der schafft locker 140 pkte ohne sich zu bemühen)
    2013 hat uns dann das Schicksal getroffen und alles ging irgendwie den Bach runter.


    Erst hat sich mein großer Bruder das Leben genommen und keine 10 Tage später ist meine Tante an Krebs verstorben. (die Schwester meiner Mutter)


    Ich habe mich bemüht meine Mutter aufzufangen aber ich musste mich auch um meine Kinder kümmern und habe mich von ihr beruhigen lassen.
    Mukkis Schule hatte natürlich verständnis das der erstmal beurlaubt werden musste.
    Als im Jahr darauf mein Onkel dann aber ebenfalls unerwartet starb (Bruder meiner Mutter)
    Ging nichts mehr, letzlich trat auch das Schulamt auf den Plan. Da hat meine Mutter mir gesagt das sie dass alles nicht mehr schafft.
    Aber sie wollte ihn nicht in eine Einrichtung geben.


    Also hab ich ihn zu mir geholt.
    Wir haben so mit ach und krach das Schuljahr noch gepackt und er hat auch super mit gezogen.
    Während der Ferien habe ich ihn dann in die Kinderpsychatrie geschickt damit die rausfinden wie ich ihn richtig fördern kann.


    Überraschung die stellen erstmal fest das der kein ADHS hat sondern Asberger Autist ist.


    Also wurden die Medikamente abgesetzt und ein Plan ausgearbeitet.


    In der zwischen Zeit ist mein Mann dann durchgedreht und hat sich dauernd mit Mukki gefetzt aber vom feinsten....
    Ich bin zwar immer dazwischen aber meistens auf Mukkis seite...Meine Ehe war damit hinüber..auch gut...




    Im Juli 2015 ist dann meine Oma obendrein gestorben und das war richtig Hart..(Mutter meiner Mutter)


    Mittlerweile ist das alles irgendwie auch durch aber ich kämpfe zwischendurch trotzdem damit.
    Quasi fülle ich hier alle löcher aus, gefühlt zumindest.


    Mukki ist jetzt endlich wieder im Leben angekommen und zu seinem Asberger Autismus haben wir manchmal einfach auch so richtig schöne Pubi Probleme...die meine Töchter Gott sei dank nicht haben...


    Aber bei ihm kommen drei richtig fiese Sachen zusammen.


    Er wurde bisher immer Verwöhnt...Alles auf sein Kommando...Er ist eigentlich ein Einzelkind...Alles ist anders...



    Neuerdings neigt er zu Wutausbrüchen (mit Türe knallen etc)


    Ja und er liebt das allseits beliebte "Nö mach ich nicht"


    Leider gehen mir irgendwie die vertretbaren Strafen aus....


    Er ist 1,85 cm groß also ich leg mich körperlich nicht mit ihm an (um ihm zum beispiel das Handy abzunehmen)


    Was macht ihr wenn eure Pubi´s


    Sich einfach verweigern?


    Ihren Haushaltspflichten nicht nachkommen?


    Mir ist klar das,dass ganze für ihn richtig schwer sein muss. Ich bemühe mich ihm da auch Verständnis zu signalisieren...
    Aber er muss regelmäßig an den We´s zu seinen Eltern. Er sieht seinen Vater von klein an im klassischen Wechselmodell.


    Neuerdings will er das auch nicht mehr, er regt sich total auf mir wäre schei*** Egal wie es ihm ginge was er wolle etc.
    Ist mir nicht, aber ich brauche diese Zeiten um sie mit meinen Töchtern zu verbringen damit sie nicht zu kurz kommen.
    Außerdem muss ich hier permanent eine Massive Mauer ohne Luftlöcher sein um mich gegen ihn durchzusetzen.
    Irgendwann muss ich ja auch mal Power nach tanken.


    Aber das kann ich ihm nicht sagen...


    Wie geht ihr damit um? Müssen sich auch eure Pubi´s ans Wechseln halten oder dürfen die das mit entscheiden und wenn ja in wie weit?



    Wollte ich es tuen..Wäre es gut ich täte es rasch..so das ich etwas anderes tuen kann.

    Ich bin nur für das verantwortlich,was ich sage.Nicht für das,was du verstehst

    Liebe grüße Macekeen

  • Hi Macekeen,


    kurz vorweg: Ich habe absolut keine Fachkenntnisse zu Asperger-Autismus oder pubertierenden Jungs! Ich kann dir also nur raten, was mir als völlig unbedarfte Mutti eines kleinen Mädchens dazu so einfällt!


    Ganz klar brauchst du natürlich Zeit für dich und deine Mädchen und das muss durchgesetzt werden, damit du überhaupt in der Lage bist, dich ordentlich um deinen Bruder zu kümmern. Man könnte das natürlich auf die autoritäre "Du gehst jetzt aber zum Papa!"-Tour versuchen, aber da sehe ich schon bei einem normalen Pubertier schwarz. Mit 15 Jahren ist er aber auch alt genug, um ihm ehrlich (und einfühlsam) sagen zu dürfen, dass du manchmal einfach eine Pause brauchst. Frag ihn doch mal, ob es ihm nicht genau so geht, dass er manchmal einfach eine Pause von der Welt braucht und für sich sein muss. Und frag ihn, wie es ihm geht, wenn er diese Ruhe-Pause nicht bekommt. Dann erklär ihm, dass es dir ganz genau so geht wie ihm. Mit meinem ungesunden Halbwissen über Psychologie würde ich vermuten, dass du dich über die "Wie geht's dir? Genau so fühl ich mich auch!"-Schiene am besten verständlich machen kannst. Und versuch es vielleicht eher auf der Bruder-Schwester-Ebene als auf der Mutter-Sohn-Ebene. Das größte Problem für Pubertiere ist doch meist, dass sie sich als Kinder behandelt fühlen und gerne erwachsen sein wollen. Also versuch vielleicht, ihm das Gefühl zu geben, dass er "der Große" ist, dem du dich auch mal anvertrauen kannst.


    Ist die Hürde genommen, würde ich mit ihm gemeinsam nach einer Lösung überlegen. Geht er doch zu den Eltern? Prima! Mag er da wirklich nicht hin? Ist doch vielleicht auch ok, dann findet sich ja vielleicht jemand anderes aus der Familie oder eurem Freundeskreis, bei dem er sich wohl fühlen könnte... oder mit dem/der er wenigstens den Tag verbringen kann und erst abends heim kommt. Hauptsache, ihr fühlt euch beide (!) vom jeweils anderen in euren Bedürfnissen und Wünschen ernst genommen.

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband

  • Ich bin da auch nicht vom Fach und kann deshalb nur von meinen Pubiterroristen ausgehen: kann er nicht auch mal ein paar Stunden allein bleiben, wenn Du mit den Mädels zB ins Kino gehst oder so?

    Einmal editiert, zuletzt von cappucino15 ()

  • Ich gehe davon aus, dass ihr, weil der Junge ja bei euch in Pflege ist, vom JA betreut werdet. Genau da würde ich die benötigte Entlastung ansprechen.


    Wird der Junge therapeutisch betreut? Dann könnte man dort besprechen, wie er zu stärken wäre, mit Hilfe des JA eine andere Umgangsregelung mit den leiblichen Eltern zu finden.


    Meinem Pubi dreh ich das Wlan ab, wenn's nicht läuft.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich werde vom Jugendamt unterstützt klar, am Anfang nicht da meine Mutter und ich das unter uns geregelt haben. Aber ich fand es Sinnvoller da viele Hilfen über das Jugendamt zu bekommen waren.


    Außerdem musste ich diverse Sachen machen um als Pflegemutter zugelassen zu werden


    Es gibt da den Sozialen Dienst und ich arbeite noch mit der Jugend-Hilfe,


    Aber ich löse auch viel selbst mit ihm,außerdem läuft es mit dem Erziehungshelfer auf das selbe hinaus wie mit euch. Ich nenne das Problem und er macht mir eine reihe von Vorschlägen und dann gehts an Probieren...das geht ja bekanntlich über das Studieren.


    Der Gute Mann hat nämlich auch keine Ahnung von Asperger und ja Mukki wird auch Therapeutisch begleitet.
    Wir arbeiten auch alle brav zusammen nur hat jeder einen eigenen Schwerpunkt.
    Einer begleitet die Schule und den Unterricht.
    Die Therapeut bestimmt in welchen bereichen seines Lebens Mukki von dem Autismus beschränkt wird.
    Der Erziehungshelfer unterstützt mich zuhause.


    Und ich Organisiere die Hilfen und gestalte Mukki´s Alltag oder wie er sagen würde...Ich versau sein leben :thumbup:
    Ich muss sagen, aus seiner Perspektive tu ich das wohl wirklich.


    Ich ärgere mich manchmal einfach über ihn.
    Ich musste ja und muss es noch auch erstmal in die neue Diagnose und deren Bedeutung hineinwachsen.
    Es geht mir auch nicht um Ratschläge wegen des Autismus.


    Ich möchte Konkret wissen:


    Wie verhaltet ihr euch euren Pubi´s gegenüber wenn sie sich konsequent verweigern (Bis 3 zählen klappt hier bei keinem Kind :-D )
    Wie reagiert ihr darauf wenn eure Pubi´s das Wechselmodell nicht einhalten wollten?


    Ich möchte da einfach nur Erfahrungswerte von euch, aus Interesse wie andere das halt machen :D


    Mukki hat eine klare Vorgabe;


    Ein Wochenende ist er Zuhause (Also bei mir)
    Zwei bei seinem Vater und Eins bei seiner Mutter.
    In den Ferien und an allen Schulfreien Tagen, teilen die Eltern sich das auf. Wohl angemerkt Mukki und ich teilen uns nur die gemeinsame Mama.


    Aber er hasst es zu seinem Vater zu müssen weil er da um 23 Uhr ins Bett muss. Den Stress gestern hatten wir, weil er sich ein Spiel für die PS4 ausleihen und zocken will und die gehört ärgerlicherweise mir.Da muss er natürlich hier sein und ich hab ihm deutlich gemacht das er dass vergessen kann. Zack Donnerwetter.


    Da musste ich mich ein bisschen ausheulen...Aber ich bleibe bei sowas immer konsequent.


    Wesentlich schwieriger ist es ihn dazu zu kriegen seine Haushaltspflichten zu machen, weil der lässt das einfach stehen und wenn ich mit dem rede geht er einfach weg.
    Oder sagt mir ich solls selber machen ihn stört das ja nicht...
    Wenn ich dann W Lan ausmache schläft er einfach.... :ohnmacht:



    Edith sagt:


    Mukki ist Asperger Autist das heißt, das er mich zwar verdammt gut anhand meiner Körperlichen Reaktion einschätzen kann. Aber wenn ich ihm sage "Hey, wenn du mich so anmotzt gehts mir damit schlecht" wäre seine Antwort " Ja dann mach doch das was ich von dir will dann muss ich dich auch nicht anmotzen" weil er absolut nicht dazu fähig ist emphatisch zu reagieren.


    Sein Denken funktioniert ungefähr so.


    Ich will das. Ich will das jetzt und zwar so wie ich das will. Wie bekomme ich das.


    Was mache ich wenn die Nein sagt. Ich versuche es trotzdem. Die bleibt beim Nein aber ich will das...am ende Ausraster..dann Trauer


    Er ist auch ne Mauer, er kann keine Alternativen akzeptieren. (Also er KANN es wirklich nicht)


    Ich kann ihm nur bei kommen in dem ich seine Strukturen bei behalte und feste Grenzen setze. Ich darf niemals nachgeben weil ihn das verunsichern würde.
    Stellt euch das so vor:


    Ihr kennt eure Welt und eure Menschen. Ihr könnt euch innerhalb von dem was ihr kennt verändern und auch mal etwas anderes wollen.
    Aber morgen früh wacht ihr auf und durch das Fenster schaut ne Waschechte Giraffe.


    Das Gefühl hat Mukki wenn ich eine Kleinigkeit im Alltag verändere, und er reagiert darauf mit ABWEHR


    Nun stellt euch mal vor wie er eine größere Veränderung aufnimmt, das erste Jahr war die Hölle.


    Mittlerweile haben wir den Dreh raus.

    Wollte ich es tuen..Wäre es gut ich täte es rasch..so das ich etwas anderes tuen kann.

    Ich bin nur für das verantwortlich,was ich sage.Nicht für das,was du verstehst

    Liebe grüße Macekeen

    2 Mal editiert, zuletzt von Macekeen ()

  • Ich will das. Ich will das jetzt und zwar so wie ich das will. Wie bekomme ich das.


    Was mache ich wenn die Nein sagt. Ich versuche es trotzdem. Die bleibt beim Nein aber ich will das...am ende Ausraster..dann Trauer


    Bis hierhin klingt das noch wie stinknormale Pubertät. ;) Trotzdem weiß ich nicht, ob es hilft, zu wissen, wie andere damit umgehen; ob die Besonderheiten des Asperger Autismus da etwas ganz anderes verlangen würden.


    Ich glaube, wir hier sind auch nicht so "ganz normal" in die Pubertät geglitten, weil mein Sohn mit 12 meine Tochter morgens tot im Bett gefunden hat; sie war 16. Danach liefen die Uhren anders; wir sind auch glaube ich, anders "zusammengewachsen", als es vielleicht sonst gewesen wäre. Klar pubertiert er mit jetzt 16 auch munter vor sich hin. Ich schaffe es aber meistens (lange nicht immer ;) ) froh zu sein, dass er lebt und manches nicht so wichtig zu nehmen.
    Natürlich habe ich auch gelegentlich meine Grenzen und die zeige ich dann auch auf. Wenn er auf ein "Mach bitte dieses oder jenes" mit "Keine Lust" reagiert - habe ich auch keine, wenn er fragt, was es denn zum Essen gibt... Und damit ist es dann meist schon gut. Ich mag das Wort Strafen überhaupt nicht...


    Ihr habt auch einiges hinter Euch. Ich weiß nicht, ob Du Dir wirklich ausreichend Zeit zum Trauern nehmen konntest - wenn Du sagst, "Mittlerweile ist das alles irgendwie auch durch" werde ich schon ein bisschen hellhörig. Ist es das? Ist es das auch für Deinen Bruder/Pflegesohn?
    Mein Sohn konnte damals auch längere Zeit nicht in die Schule gehen; Verständnis und deutsche Bürokratie kommen sich da schon mal in die Quere - zum Glück hatten wir den schulpsychologischen Dienst, der uns sehr geholfen hat.


    Also - was "normale" Pubertät angeht, ist es bestimmt hilfreich, im entsprechenden Thread ausgiebig zu schmökern - das Gefühl, nicht allein damit zu sein, macht ja oft alles schon ein bisschen leichter. ;) Wie gesagt - im Hinblick auf die Besonderheiten kann ich nichts dazu sagen...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ach, ich wollte noch etwas zu dem Wechselmodell sagen - was ja im eigentlichen Sinne keines ist - ein Wechselmodell wäre ja, wenn er so ziemlich halbe-halbe die Zeit bei Euch aufteilen würde - also die komplette Zeit, nicht die WEs.
    Es ist völlig normal, dass ihm das stinkt, jetzt in der Pubertät; so festgelegt zu sein, an den Wochenenden. Hier hat sich damals auch alles geändert. Die Kinder waren immer von Mittwoch auf Donnerstag, jedes zweite WE und die hälftigen Ferien bei ihrem Vater. Nachdem meine Tochter gestorben war, wollte mein Sohn lange Zeit nicht dort schlafen; es ist beim Papa passiert. Und auch dieses regelmäßige war dann vorbei. In der ersten Zeit habe ich meinen Exmann immer mal gefragt, ob er zu uns kommen möchte, mit uns da oder da hinfahren; ein paarmal hat er das gemacht, dann wollte er nicht mehr. Und mein Sohn und er machen seitdem immer von mal zu mal etwas aus, wann sie sich sehen. Inzwischen schläft er auch mal dort, meist in den Ferien, aber auch nicht mehr zwingend genau die halben Ferien. Ich könnte mir vorstellen, dass mein Sohn jetzt mit dem Moped vielleicht noch mal öfter am WE bei seinem Vater schläft, der auch fährt und sie dann halt zusammen morgens mal losfahren.


    Grundsätzlich haben sie in dem Alter einfach nicht mehr soviel Lust dazu; die Freunde sind dann angesagter als Mama und Papa. Und zu zwei verschiedenen Stellen zu wechseln ist schon eine Ansage - und das unter den besonderen Umständen, die Du beschreibst, Deinen Bruder betreffend...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Hallo CoCo,



    Erstmal Danke für deine Worte, ich weiß es sehr zu schätzen das du mir das geschrieben hast. Als ich den Background geschrieben habe, ist mir aufgefallen wie nah das alles auch für mich noch ist. Ich denke ich habe meinen Frieden damit gemacht, gefühlt denke ich,jetzt brauch ich mit trauern nicht mehr anzufangen. Alle haben es endlich einigermaßen verkraftet und 2017 war irgendwie das einzige Jahr ohne Sterbefall. Wenn es mich überkommt,beschäftige ich mich für mich selbst damit. Aber in meinem Umfeld ist es ein Thema für sich, ich habe das Gefühl das dass alles so "Surealistisch" ist, das ich mich manchmal fühle als wäre ich in einer miesen Folge "Mitten im Leben" gelandet. Das mag ich keinem wirklich sagen. Es aufzuschreiben war schon schwierig.
    Am Ende hab ich auch überlegt ob es wirklich nötig war oder ich einfach nur darüber reden wollte, weil es mich in dem Moment so belastet hat.
    Immerhin habe ich auch oft genug das Gefühl den Herausforderungen nicht gerecht zu werden (obwohl ich mich bis jetzt ganz gut schlage)
    Was Mukki betrifft, ich habe viel mit ihm darüber gesprochen und alles getan ihn in seiner Form des Trauerns nicht alleine zu lassen.
    Im ersten Jahr war er sehr in sich zurück gezogen.
    Manchmal genieße ich seine Pubi Auswüchse weil er dann so herrlich normal ist.


    Meine Mädchen haben ganz anders reagiert aber auch sie scheinen es verkraftet zu haben. Meine Jüngste kämpft viel mit Verlustängsten.



    Die Erfahrungswerte interessieren mich aus verschiedenen Gründen.
    Aber ich kenne auch niemanden mit Pubi´s daher ist es einfach mal schön, von anderen zu lesen wie sie damit umgehen.
    Wenn da was für meine Zwerge dabei wäre umso besser.


    Bei Asperger ist man nicht zu 100% Autistisch. Sondern der Betroffene wird nur in bestimmten Sozialen Interaktionen eingeschränkt.
    Toni aus dem Club der Roten Bänder ist zum Beispiel ein 100% Autist,


    Mukki ist bis jetzt auf 45 % eingeschätzt worden

    Wollte ich es tuen..Wäre es gut ich täte es rasch..so das ich etwas anderes tuen kann.

    Ich bin nur für das verantwortlich,was ich sage.Nicht für das,was du verstehst

    Liebe grüße Macekeen

  • Ich habe für meine Antwort auch zwei Tage "Anlauf" gebraucht. ;)


    gefühlt denke ich,jetzt brauch ich mit trauern nicht mehr anzufangen.


    Das sehe ich anders. Trauer ist nicht unbedingt etwas nur für eine bestimmte Zeit, was dann auch für ein und alle Zeiten erledigt ist. Klar, das hängt natürlich auch von der Art des Verlustes und der Intensität der Beziehung ab. Meine Trauer gehört zu meinem Leben, bis ich selbst wieder dort bin, wo wir alle herkommen. Sie verändert sich im Laufe der Zeit. Und je mehr man sie "einladen" und zulassen kann, um so schneller wird es leichter mit ihr. Hilfreich ist für mich auch, wie ich darüber denke, was nach dem Tod passiert und warum wir überhaupt sterben und wann...

    Manchmal genieße ich seine Pubi Auswüchse weil er dann so herrlich normal ist.


    Das kann ich gut nachvollziehen. Wobei der Genuss je nach meinem sonstigen Stresslevel auch schonmal schneller vorbei ist. ;)

    LG
    CoCo




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