Meldung beim Jugendamt machen ?

  • Es geht um mein Stiefkind, welches bei meinem Ex wohnt ( die beiden alleine ) . Ich sehe das Wohl des Kindes in Gefahr ( ich möchte jetzt hier nicht weiter drauf eingehn, man weiß ja nie wer mitliest und es sind schon Sachen, die nicht so alltäglich sind, vor allem in der Kombination ) und möchte eigentlich gerne darüber auch das Jugendamt informieren, weil Ex alle Hilfen ablehnt, sich völlig mit der Kurzen abschottet und niemand sonst mitbekommt was da läuft.


    Nun das große Aber, ich möchte nicht, dass mir das ausgelegt wird a la " die böse Ex will ihm an den Karren pissen " und ich will auch nicht weiter zu seinem Lieblingsfeind mutieren, wo er dann all seine Kraft darin investiert, mein Leben schwer zu machen.


    Wie könnte ich das am besten handhaben, ohne anschließend massive "Probleme" mit ihm zu haben ? Ist das Jugendamt zur Schweigepflicht verpflichtet ?


    Mir gehts wirklich nur um das Kind, er selber ist mir wurscht.

  • Ich befürchte, nach gängiger Rechtsprechung sind im beschriebenen Fall Jugendämter nicht "zum Schweigen" verpflichtet. Insofern müsstest du absprechen, wie das JA in dieser Sache vorgeht.


    (Sollte dem Ex, und das ist das Problem, durch das Agieren des Jugendamtes unberechtigter Schaden zugefügt werden, könnte er je nach Sachlage deinen Namen herausklagen. )


    Die berühmte Schweigepflicht bei Pfarrern, Ärzten, Psychotherapeuten, Rechtsanwälten u.ä. gilt ja vor allem für sich selbst offenbarende Personen. Umgekehrt hat zB ein Kinderarzt, der bei zB einer U-Untersuchung eindeutige Auffälligkeiten feststellt, die Pflicht, Jugendamt oder Polizei zu unterrichten. Er kann sich nicht auf eine "Schweigepflicht" berufen.


    In der Sache sollte man aber genau diese von dir beschriebene Problematik mit dem Jugendamtsmitarbeiter klären.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Gut, ich trau dem alles zu. Auch dass er mich anschießend verklagen würde. Nur hilft das dem Kind leider nicht.


    Zum Arzt mit dem Kind geht er nicht, er war auch nicht bei der U9 etc. , Kind wird auch nicht geimpft, eine dringend notwendige Psychotherapie fürs Kind wird von ihm verweigert, da er sich selbst als Heiler bezeichnet und alles besser weiß. Von da wird also keine Meldung kommen.


    Ich weiß wirklich nicht wie ich das angehen soll, aber ich finds nicht normal dass das Mädel ( Anfang der Pubertät ) nicht alleine, sondern nur mit Papa aufs Klo geht, bei ihm im Bett schläft und vollkommen abhängig ist und er das Kind ständig erpresst mit " wenn du nicht lieb bist, gehst du ins Heim " dabei hat das Kind schwerste Trennungsängste und war deshalb in der Klinik. Zudem wird er handgreiflich und schmeißt Gegenstände nach dem Kind. Das ist nur ein kleiner Teil des ganzen.

  • Mir gehts wirklich nur um das Kind, er selber ist mir wurscht.


    ich persönlich fänd unterlassene Hilfeleistung durch "Nixtun" dtl. schlimmer :-(


    Mitwisser, die nix sagen sind mir persönlich genauso zuwider, wie "Täter" :frag


    Du kannst Dich mit Sicherheit besser wehren, als das Kind!

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Deshalb will ichs auch nicht auf sich beruhn lassen. Ich befürchte aber, dass er alles abstreitet und das Kind ebenso ( sie hält grundsätzlich zum Papa und lügt auch für ihn ) und dass es dann heißt, es wäre ne Retourkutsche der bösen Ex, die ihm seine Ruhe nicht gönnt und ich krieg dann einen wegen übler Nachrede dran. Deshalb wär mir das anonym am liebsten. Aber ich weiß, dass genau das zuständige Jugendamt selten den Hintern hoch kriegt und anonyme Meldungen eh nicht bearbeitet. Ich weiß jetzt nicht wie ich das angehen soll ohne mich selber und auch meine Kinder in irgendwas rein zu reißen. Meine Kinder blühen jetzt gerade erst wieder richtig auf nachdem wir da raus sind.

  • Ich hoffe, Du lässt das Kind nicht im Stich.
    Eine umgehende Meldung beim Jugendamt halte ich für Deine Pflicht, falls Du von Umständen Kenntnis erlangt hast, die dem Kind zum Schaden gereichen.
    Niemand kann bzw. wird Dich deswegen verurteilen.


    LG

  • Zitat

    Ich hoffe, Du lässt das Kind nicht im Stich.


    Selbstverständlich nicht. Ich will aber die Situation nicht verschlimmern durch unüberlegtes Handeln. Deshalb frage ich ja hier, wie ichs am besten machen könnte. Problem ist, bis auf ein paar Fotos eines völlig verwahrlosten Haushaltes habe ich keine Beweise vorzuweisen. Und das was ich weiß muß ich ja auch beweisen, sonst ändert sich ja nichts. Ich rufe morgen beim Jugendamt meiner Stadt an und frage um Rat, wie man das am besten macht, vielleicht können die dann beim Jugendamt seiner Stadt anrufen und Meldung machen ?

  • Aber waren denn nicht sowieso schon einige Stellen involviert, als ihr noch zusammen gelebt habt?


    Da war doch was mit der KM und das Kind ist war doch auch irgendwie betreut durch das JA?


    Wurde das alles mit deinem Auszug eingestellt? Würde nicht eine Kontaktaufnahme mit den damals involvierten Stellen/Personen sinnvoll sein? Die kennen dich doch auch udn wissen we sehr du dich zum Wohl des Mädchen eingesetzt hast

  • Mal ein anderer Ansatz:


    Besteht die Möglichkeit, dass du den Klassenlehrer informierst, die "Zustände" darlegst und ihn bittest, eine Kindeswohlgefährdung zu melden, ohne dass dein Name fällt?


    Allerdings bist du dann auf dessen Wohlwollen angewiesen und hast es nicht selbst in der Hand, dem Kind möglicherweise Gutes zu tun.


    Wenn du die "Zustände" wirklich als gefährdend für das Kind siehst, dann solltest du nicht zögern und eine Lösung für eine Information an das JA finden.

    Meine Finger sind offensichtlich immer schneller oder langsamer?? (wer weiß das schon??) als meine Gedanken, daher seht mir die Rechtschreibfehler (Flüchtigkeitsfehler) nach oder malt sie bunt an :blume

  • Gut, ich trau dem alles zu. Auch dass er mich anschießend verklagen würde. Nur hilft das dem Kind leider nicht.


    Zum Arzt mit dem Kind geht er nicht, er war auch nicht bei der U9 etc. , Kind wird auch nicht geimpft, eine dringend notwendige Psychotherapie fürs Kind wird von ihm verweigert, da er sich selbst als Heiler bezeichnet und alles besser weiß. Von da wird also keine Meldung kommen.


    Ich weiß wirklich nicht wie ich das angehen soll, aber ich finds nicht normal dass das Mädel ( Anfang der Pubertät ) nicht alleine, sondern nur mit Papa aufs Klo geht, bei ihm im Bett schläft und vollkommen abhängig ist und er das Kind ständig erpresst mit " wenn du nicht lieb bist, gehst du ins Heim " dabei hat das Kind schwerste Trennungsängste und war deshalb in der Klinik. Zudem wird er handgreiflich und schmeißt Gegenstände nach dem Kind. Das ist nur ein kleiner Teil des ganzen.


    Selbst wenn es so wäre, wie du es hier beschreibst (woher weißt du das? War es schon so, als ihr noch zusammen gewesen seid? Woher weißt du, dass es jetzt noch so ist?), müsstest du erläutern, worin hier die Kindeswohlgefährdung liegen sollte. Kinder nicht zu impfen und die späteren U-Untersuchungen nicht zu machen, ist nicht gut, aber keine Kindeswohlgefährdung im juristischen Sinne. Wir haben keinen Impfzwang, keinen Untersuchungszwang.


    Bei den anderen Dingen scheinst du einen Missbrauch zu vermuten. Das müsstest du dann auch konkret so sagen und beim Jugendamt oder besser bei der Polizei anzeigen. (Gemeinsamer Toilettenbesuch und "Familienbett" sind keine Kindeswohlgefährdung ...) Den Weg über Dritte zu suchen - Lehrer u.ä. - , die dann aus "vierter oder fünfter Hand" etwas in die Wege leiten sollen, ist schwierig. Da wird bei der beschriebenen Beweislage kaum jemand aktiv. Die Entscheidung, etwas zu unternehmen, musst du also schon anhand deiner Eindrücke treffen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Die Stellen, die involviert waren, sind seit Ende Januar nicht mehr zuständig. Aber der Tip war gut, hätte ich auch selbst drauf kommen können ( naja, wie war das noch mit dem Wald vor lauter Bäumen ... ) . Ich hab zuallererst mal mit dem damaligen Pädagogen der Betreuungseinrichtung telefoniert, er empfindet meine Sorge als sehr berechtigt, zumal mein Ex zwar großspurig zum besten gibt, wie toll er sein Kind erzieht und wie klasse er darauf eingeht ( aber auch nur in seiner Scheinwelt ! denn machen tut er gar nichts ) und an was alle anderen schuld sind und er als Heiler nun dieses arme Kind zurück auf den Weg holen muß. In der Akte der Einrichtung steht auch drin, wie beratungsresistent und größenwahnsinnig mein Ex ist und dass man mit ihm nicht zusammen arbeiten kann, er alles ablehnt und er nur seine Meinung als richtig empfindet ( er hat eine diagnostizierte Persönlichkeitsstörung, macht aber einen auf " ich hatte mal nen Unfall und wenn ich mal was nicht richtig mache, dann ist alleine der Unfall daran schuld und sonst nichts " ) .


    Ich vermute keinen sexuellen Mißbrauch, sondern das Kind ist abhängig von ihm, völlig. Es kann sich nicht mehr normal entwickeln. Die ganze emotionale Entwicklung hängt eh schon ziemlich hinterher, sie sieht sich selbst gar nicht als eigenständige Person sondern als Papas Ergänzung. Und immer ihre ( berechtigte ) Angst, dass Papa sie ins Heim steckt, wenn sie nicht so will wie er. So kann sich doch kein Mädchen Anfang der Pubertät normal entwickeln. Sie verhält sich wie eine Zweijährige und das schon lange, es war eine Zeit lang besser gewesen, nun ist es aber extrem schlimm wieder ( inklusive einnässen, einkoten, Sprache in der 3. Person, sabbern etc. ) - sie hat wieder die Persönlichkeit des kleinen Mädchens angenommen, das hatten wir damals jedesmal wenn sie Angst hatte, dass der Papa sie weggibt und jetzt ist es zu Hause ein Dauerzustand.


    Das Beispiel mit dem Arzt sollte nur dazu da sein um aufzuzeigen, dass er alle öffentlichen Stellen meidet, damit sich niemand einmischen kann in dem, was er da tut. Er hat auch alles gecancelt was ich in die Wege geleitet habe. Tagesklinik, Sozialkompetentztraining, SPZ .

  • Das ist jetzt natürlich eine andere Baustelle. Das klingt schon so, dass dem Kind (und dem Vater) Hilfe angeboten werden müsste. Wobei du in der Argumentation sehr vorsichtig sein solltest, die Ursache beim Vater anzubinden. Von deiner Beschreibung her könnte ein nicht ganz in der Materie involvierter Betrachter von außen auch den Schluss ziehen, dass die neuerlichen Trennungsängste und deren Folgen beim Mädchen nicht zwingend vom Vater ausgelöst wurden, sondern vielleicht durch Eure Trennung. Denn sie hatte ja auch Vertrauen zu dir gefasst, wenn ich das alles richtig verstehe. Darum solltest du vielleicht weniger mit dem Gefährdungspotential argumentieren, sondern mit dem "Absturz" jetzt.


    Der müsste übrigens, wenn ich es richtig verstehe, auch deutlich von den Lehrern wahrgenommen werden (können). Ob du hier Verbündete finden könntest? Ob die Schule bereit wäre "in den Ring" zu steigen und zu sagen: Hier ist in den letzten Monaten etwas passiert, nehmen wir im Unterricht wahr, wir sehen Handlungsbedarf?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich habe den Zuständigen vom Jugendamt erreicht. Es liegen von anderer Seite noch 2 Meldungen vor und es besteht aufgrund dessen schon Handlungsbedarf. Deshalb wird da jetzt was geschehn. Ich soll dort nochmal persönlich erscheinen und kurz erzählen von dem was ich weiß, das werde ich auch machen. Und dann hoffe ich das beste für die Kurze. Der vom Jugendamt möchte auch gerne dass mein Ex unter Betreuung gestellt wird, da muß wohl noch was vorgefallen sein von dem ich nichts weiß, er will das einleiten.


    Damit ist meine Frage also geklärt. Nun hoffe ich allerdings, dass ich hier in Ruhe mit meinen Kids weiterleben kann und nichts Negatives für mich nachkommt.

  • :daumen Sehr schön. Das ist gut fürs Kind. Und gut für dich/euch, weil du nicht in den mutmaßlich kommenden Konflikt an vorderster Front stehen wirst.


    Du kannst und solltest auf Nachfrage vom Ex (wenn überhaupt) sagen - was ja auch stimmt -, dass du vom Jugendamt vorgeladen worden bist zur Anhörung, weil dort Meldungen vorlagen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.