Weg zur Schule

  • Hallo zusammen,


    ich schreibe für eine Freundin, die bald folgendes Problem hat:


    Sie lebt in Trennung und ab 2019 muss sie ganztags arbeiten. Einen Arbeitsplatz hat sie schon, sie muss dann um sieben Uhr anfangen.


    Das wird bedeuten, dass sie ihre 10-jährige Tochter nicht mehr zur Schule bringen kann. Sie hat große Angst davor, dass ihrer Tochter etwas passieren könnte, wenn sie allein mit dem Rad zur Schule fährt.


    Eine Mitfahrgelegenheit besteht nicht.
    Ein Schulbus oder Linienbus fährt nicht.
    Eine Stelle mit günstigeren Arbeitszeiten (ab acht Uhr) wird sie kaum finden.
    Jeden Morgen ein Taxi kommen zu lassen ist zu teuer.


    Hat jemand eine Idee, was sie sonst tun kann?


    Danke schon mal für eure Tipps!

  • Einen Helm für die Tochter kaufen.
    Den Schulweg in den Ferien mit der Tochter üben.
    Schauen, ob das Kind den Schulweg gemeinsam mit Freundinnen zurücklegen kann.
    Vertrauen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hallo Kaj,


    danke für deine Antwort.


    Die Tochter kann gut fahrradfahren. Den Weg beherrscht sie sicher.


    Die Sorge der Mutter bezieht sich mehr darauf, dass - gerade in der dunklen Jahreszeit - jemand dem Kind was antun könnte. Das ist vielleicht nicht sehr wahrscheinlich, aber die Gefahr besteht ja leider.

  • Vielleicht wäre ein Umzug in Nähe der Schule und
    zu den Mitschülern eine Idee?
    Bei uns öffnen die Schulen um 7 - vielleicht kann
    sie ihre Tochter so früh abgeben.


    Das Problem ist ja nicht der Arbeitsplatz sondern der
    Schulweg der in der 5. Klasse nicht alleine bewerkstelligt
    werden kann. Aus so einer unsicheren Gegend würde ich
    wegziehen

  • Also wo steht denn geschrieben, dass die Gegend unsicher ist?!
    Und passieren kann immer und überall was.
    Da kann es hell sein und der Weg nur 100 Meter lang, das beruhigt dann zwar die Nerven ungemein aber passieren kann trotzdem was.

  • Ich würde immer das Kind stärken und, wie gesagt, schauen, dass der Weg mit anderen Schulkindern gefahren wird.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Die Sorge der Mutter bezieht sich mehr darauf, dass - gerade in der dunklen Jahreszeit - jemand dem Kind was antun könnte. Das ist vielleicht nicht sehr wahrscheinlich, aber die Gefahr besteht ja leider.

    "Dem Kind etwas antun" ... ich deute das mal als "Missbrauch"


    Wenn man die Suchmaschine befragt, wo denn Missbrauch geschieht, dann rangiert der Schulweg weit hinten. Viel weiter Vorne rangieren Umfeld / Verwandtschaft.


    Da sehe ich es wie Kaj : Kind stärken (!) - und schauen, wer sonst noch den gleichen Weg hat

  • Dem Kind etwas antun" ... ich deute das mal als "Missbrauch"


    Wenn man die Suchmaschine befragt, wo denn Missbrauch geschieht, dann rangiert der Schulweg weit hinten. Viel weiter Vorne rangieren Umfeld / Verwandtschaft.


    Das erzähl mal der Mutter von Felix, der auf dem Weg nach Hause entführt und getötet wurde :kopf .
    Ach missbraucht wurde er übrigens nicht.


    Sonst unterschreiben ich faul bei Kaj


    Liebe Grüße


    Ute

  • Ich gebe Dir recht Ratte ... immer wenn etwas passiert ist es furchtbar.



    Trotzdem lohnt es sich, sich realistisch mit den einzelnen Gefahrensituationen auseinander zu setzen.

  • Der Weg muss ja "unsicher" sein und weit - sonst würde das 10jährige Kind ja alleine laufen.
    Zumindest sollte das normal sein - bis auf wenige unverbesserliche Ausnahmen die ihre Brut morgens mit dem SUV direkt auf dem Zebrastreifen rauslassen.

  • Nunja, jede Mutter und jeder Vater kennt die Angst ums Kind!! Aber das einzige was man machen kann, ist mit Kind reden und stärken und anfangen loszulassen. Denn spätestens wenn Kind in die Pubertät kommt, lässt es sich nicht mehr von Mama und Papa "beschützen". Und wenn man da als Elternteil keinen Herzinfarkt bekommen will, sollte man schon Vertrauen in die Fähigkeiten von Kind entwickelt haben und wissen das man mit Kind über alles gesprochen hat....den mehr kann man im Prinzip nicht tun. Kind 24 Stunden am Tag zu bewachen ist schwer und nicht zielführend!! Denn wie oben schon geschrieben, es kann überall und jederzeit was passieren und genau das ist das Leben....



    lg duechesse :strahlen

  • Ich denke auch, dass es nochmal einen Unterschied macht, ob es ein "normaler" Schulweg ist und die grundsätzliche Angst, dass etwas passieren könnte oder ob der Weg zu weit, zu gefährlich etc. ist.


    Im ersten Fall muss man an sich arbeiten und lernen loszulassen, denn man kann ein Kind nicht immer und überall begleiten (Helokoptereltern) und dann das Kind stärken und Selbständigkeit üben (es gibt ja auch so Alarmanhänger für die Schultasche.... hat meine Tochter bekommen, wo sie abends dann losgezogen ist).


    Wenn der Weg aber objektiv nicht alleine machbar ist, dann muss man nach Alternativen suchen (anderer Job, Frühbetreuung, Mitfahrgelegenheit....).

  • Hallo Ihr Lieben und vielen Dank für Eure Antworten. Dazu ist Folgendes zu sagen:



    Hallo Lena,


    Meine Bekannte wohnt gar nicht so weit von der Schule weg (ca. 3 km) und lebt in einem Haus, aus dem sie nicht ausziehen wird.


    Früher zur Schule bringen geht leider auch nicht, das habe ich schon gefragt, sie muss ja schon um sieben bei der Arbeit anfangen.


    Und was die Sicherheit des Weges angeht: Die Gegend ist gar nicht mal abgelegen, aber so früh am Morgen wird es doch immer Abschnitte geben, die unbelebt sind. Und vielleicht ist jemand in der Umgebung, der kleine Kinder auf ihrem Schulweg beobachtet und der genau registriert, wenn plötzlich eines der Kinder allein unterwegs ist. So eine Person muss ja nicht sofort handeln, sondern kann einen Übergriff an einer für ihn "günstigen" Stelle planen.



    Hallo Kaj,


    leider teilen die anderen Kinder den Weg nicht, sie müsste also die ganze Strecke alleine fahren. Und aus meiner Sicht ist die Tochter auch überhaupt nicht ängstlich und wird auch nicht so erzogen. Den Rückweg und generell im Sommer würde meine Bekannte sie auch alleine fahren lassen, es geht ihr darum, dass sie nicht so früh in der Dunkelheit alleine ist. Auch ein gefestigtes Kind hat keine Chance, sich gegen einen erwachsenen Angreifer zu wehren.



    Hallo Loewe,


    es geht nicht nur oder vor allem um Missbrauch, sondern um alle möglichen Gefahren wie Bedrohungen, körperliche Übergriffe, Vergewaltigung, Tötung, Entführung. Das hört sich vielleicht dramatisch und übertrieben an, aber solche Fälle gibt es ja leider. Siehe den Beitrag von Ratte.



    Hallo duchesse,


    die Kleine ist wie gesagt schon recht selbständig und kann und macht viel. Aber sie ist eben erst zehn und noch nicht in der Pubertät und es geht ja nicht darum, sie 24 Stunden zu bewachen, sondern es geht um den Weg zur Schule in der Dunkelheit.



    Vielleicht hat doch noch jemand eine Idee bzw. sogar selbst für sich eine Lösung gefunden ...

  • Irgendwann kommt ja auch die Zeit, wo Kinder auch nicht unbedingt von Mutti zur Schule gebracht werden möchten. Ich habe mich -wenn- von meiner Mutter höchstens um die Ecke absetzen lassen.


    Also mit dem Fahrrad bin ich auch immer ein wenig ängstlich, gerade WEIL es hier das Hauptverkehrsmittel ist und fast täglich Unfälle passieren. Das jemand hier allerdings jemand vom Fahrrad gezogen würde, wäre mir hier zumindest neu. Das kann man nur gemeinsam üben, um rauszufinden, wo die Strecke am Besten beleuchtet ist, wo schwierige Kreuzungen sind usw. Und sich UND das Fahrrad gut ausstatten (z.B. mit einem Schulranzenkorb, gute Licht-und Klingelausstattung)
    Nun ist das aber ein bisschen schwierig von hier aus zu sehen, welcher Weg der beste wäre: zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
    Ich würde mich aber auf jeden Fall informieren, wer da so alles in der Ecke wohnt.
    Ich wohnte mit am Weitesten entfernt und ich fand das Einsammeln meiner Klassenkameraden immer toll. Auch wenn wir vor lauter Laberei immer auf den letzten Drücker gekommen sind.
    Wie weit ist es denn?


    Edit: Okay, einige Fragen schon beantwortet, sorry, unsere Beiträge haben sich gekreuzt.

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday ()

  • Die Angst das das Kind weg kommt besteht immer.
    Meine Eltern haben mir auch schon eingehämmert nicht mit fremden zu gehen, nix an zu nehmen usw.
    Diese Angst habe ich bei meinem König auch wenn ich ihn ohne erwachsene Aufsicht in den Kiga schicke.
    Manchmal geht er sogar alleine da geht mir als Teilzeitmuddi auch die Pumpe. Ich hab mir schon überlegt ihm einen GPS Tracker in den Rucksack zu packen:
    klick davon habe ich bisher abgesehen.
    Oder gestern, es sind gerade Ferien und ich komme zu meinen Eltern um den König ab zu holen...."der ist seit 2 Stunden draußen, ich weis nicht wo er sich rum treibt" innerlich schreit alles Panik aber ruhig bleiben, atmen und warten.
    Seine Hoheit kam dann um halb sieben(!!!!!!!) "Ich war noch bei der Ida und hab da zu Abend gegessen" :amok: :nawarte: :bldgt:


    Er ist aber mittlerweile ein Exot geworden, das Verhältnis hat sich genau umgekehrt.
    Früher gab es maximal eine Handvoll Kinder die gefahren wurde heute ist es umgekehrt.
    Gibt auch viele hier am Ort die das extrem kritisch sehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • 3 km für eine 10 jährige finde ich schon einen Zacken. Gerade im Winter bei Schnee und Eis und 10 Grad Minus. Gibt es da gar keine Busse, die fahren, auch wenn man diese selbst bezahlen muss? Gibt es Tagesmütter in Schulnähe, wo sie ihr Kind morgens abgeben kann? Dort könnte das Kind frühstücken und dann in die Schule.
    Gefahren sehe ich da vor allem im Straßenverkehr bei Dunkelheit. Bei uns fahren die Autofahrer teils morgens wie die Henker. Meine Jungs laufen zur Schule, hatten aber schon einige Male die Motorhaube ziemlich dicht vor ihrer Nase.

  • Für mich ist die Argumentation nicht nachvollziehbar.....


    Im Sommer darf sie fahren, aber nicht im Winter.
    Ich könnte verstehen, dass Fahrradfahren im Dunklen gefährlicher ist, weil man schlechter gesehen wird.
    Aber nicht, dass Überfälle, Vergewaltigungen etc. im Winter öfter vorkommen als im Sommer.


    Ebenso das Argument, sie ist ja erst 10 und noch nicht in der Pubertät..... auch da kann noch viel passieren....
    Dann müsste man die Kinder immer "einsperren" und dürfte sie nie alleine los lassen.... auch später nicht ins Kino, in die Kneipe, in den Club..... es kann immer und überall etwas passieren.....


    Klar, wenn was passiert, dann ist es schrecklich!
    Aber en Kind muss auch lernen selbständig zu werden.....

  • Na wenn alles nicht geht, muss sie das Kind fahren und die Kleine hockt ne Stunde vor der Schule.


    Ich meine was soll man sagen, wenn auf alles ein geht nicht kommt. Oder du fährst das Mädel, läufst mit ihr.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Bei uns kann man auch bei einem Schulweg unter 4 km Antrag auf Beförderung durch die Schule stellen, wenn der Schulweg besonders gefährlich oder dem Kind aus anderen belegbaren Gründen nicht zumutbar ist. Eventuell wäre auch eine Mama bereit, das Kind morgens bei sich aufzunehmen, wenn die Mutter zur Arbeit fährt? Eine Freundin hat mehrere Jahre lang ihren Sproß um 6:30 Uhr bei mir abgesetzt, weil sie auch so früh zur Arbeit musste und ich hab ihn dann mit meinen zur Schule losgeschickt. Vielleicht hier auch mal rumfragen? Das Kind wird ja Freunde haben, wo es vielleicht ohnehin sich zum spielen verabredet, dann könnte man hier nachfragen. Bei uns hat das Jugendamt die halbe Stunde Aufsicht und Frühstück sogar zum Tagesmüttersatz "entschädigt".


    Edit hat ne Zahl verschluckt

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Dadefana ()

  • Meine Bekannte wohnt gar nicht so weit von der Schule weg (ca. 3 km) und lebt in einem Haus, aus dem sie nicht ausziehen wird.


    Wenn die Tochter gut fahrradfahren kann, dann ist sie mit dem Rad allemal schneller als zu Fuß - natürlich könnte immer etwas passieren, aber andererseits - ohne Vertrauen ist das eben auch schwer. Ich sehe ja ein, dass man bei den ganzen Meldungen in den Nachrichten und anderen Medien Angst bekommen kann, aber Angst ist ein schlechter Ratgeber. So wie ich das herauslese, ist es eher die (potenzielle) Möglichkeit, dass etwas passieren könnte, welcher Bedenken auslöst, als der objektive Schulweg selbst. In dem Alter, denke ich, können Kinder einen Schulweg dieser Länge auch schon selbst zurücklegen, wenn sie das vorher geübt haben.


    Vielleicht hilft es der Freundin, wenn sie sich mal mit anderen Eltern von Kindern, welche auf diese Schule gehen, unterhält? Vielleicht besteht ja doch die Möglichkeit, dass die Kinder zumindest einen Teil des Weges gemeinsam zurücklegen?