Schulden in der Ehe

  • Deine Formulierung "Mangelfall ausspielen" bedeutet im Klartext, dass du zahlen kannst, aber nicht willst und das als Vorwand nutzen möchtest. Das ist eine gewissenssache.


    Als Mangelfall zahlst du nicht den vollen Unterhalt, demnach ist es wohl nicht so, dass die Klassenfahrt im niedrigen dreistelligen Bereich mit deinem Unterhalt abgedeckt ist. Die Mutter muss dauerhaft für das, was von dir fehlt, einen Ausgleich finden.


    Fragen verstößt also gegen geltendes recht? Ist mir neu...

  • Die Diskussion ist zwar off topic. Aber gesagt werden sollte schon, dass "Mangelfall" per Definition bedeutet, dass der Unterhaltspflichtige bis auf den letzten Euro runtergerechnet wird auf den zum (Über-)Leben notwendigen Mindestsatz.


    Nachfragen verstößt zwar nicht gegen geltendes Recht, ist aber in meinen Augen genau das, was ich oben beschrieben habe: Hier versuchen Mutter und Stiefvater ihre "starke Position" auszuspielen und machen unberechtigt Druck.
    Und auch hier gilt: Der Stiefvater ist rechtlich nicht verantwortlich für die Finanzierung der Klassenfahrt. Aber wenn er "es kann", wäre es eine moralische Selbstverständlichkeit. Damit die Mutter "den Ex" nicht fragen muss (anscheinend). Und damit der Teenager nicht dieser Situation ausgesetzt ist.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Danke Bap. Du verstehst, was ich meine.


    Marsupilami


    Es würde mir zur Zeit nicht wirklich wehtun, den beiden das Geld zu geben. In der Vergangenheit habe ich das auch gemacht. Aber meine Reserven schmilzen zusammen, ohne daß großartig was nachwächst. Ich leiste also aus der Substanz und nicht aus Einkommen. Und die Nachfragen beschränken sich ja nicht auf diese eine Klassenfahrt. Da gibt es auch noch regelmäßig Vereinsfreizeiten, Schulveranstaltungen, Schulmaterial usw. etc..
    Irgendwann bin ich davon restlos pleite und habe dann nicht mal mehr Geld für eine Waschmaschinenreparatur. Die zwei würden mir dann auch nicht helfen und ich werde wie ein ausgelutschter Knochen weggeworfen.
    Wenn ich das ständig mitfinanziere, begebe ich mich mich auch rechtlich in eine heikle Situation. Eventuell kommt ja jemand bei der nächsten Unterhaltsverhandlung auf die Idee, daraus ein Gewohnheitsrecht abzuleiten. So sinngemäß, daß ich das finanzieren konnte und trotzdem nicht verhungert bin, das begründet ja eine erhöhte Leistungsfähigkeit. Und das Jobcenter gibt mir auch das Geld nicht für die Quersubventionierung eines anderen Haushalts. Wenn man das mal weiterdenkt, finanziert die öffentliche Hand diese Sonderbedarfe.

  • Ich weiß, was ein Mangelfall ist. Die Formulierung war es schlicht. ;)


    Wenn du es dir deswegen nicht leisten kannst, weil du deine eiserne Reserve antasten müsstest, ist das so. Dieses "ausspielen" war es schlicht und ergreifend.


    Und zum Thema Stiefvater: ich war bis vor der Trennung in dieser Situation, dass ich (mit schwerster) schwangerschaftsübelkeit arbeiten gegangen bin um mein Stiefkind mit zu versorgen, weil die leibliche Mutter zu faul dazu ist. Ich habs gern gemacht, aber man wird irgendwann auch echt wütend. Es war nie meine Pflicht, aber die ganzen Fahrten zu Therapeuten und so weiter teilweise 150 km entfernt, müssen eben bezahlt werden. Ich war auch diejenigen, die sich drum gekümmert hat.


    Wenn jemand das nicht macht, finde ich das trotzdem nicht moralisch verwerflich.