Umgang Baby ohne Mutter?

  • Hallo,


    Mein Baby ist 4 Monate alt. KV und ich haben uns in der Schwangerschaft getrennt und er lehnte jeglichen Kontakt ab. Auch nach der Geburt dauerte es einige Wochen bis er ihn endlich getroffen hat. Bisher fanden ca. 5 Umgänge a zwei Stunden statt. Ich habe diese begleitet.


    Nun möchte er gerne, den Umgang alleine wahrnehmen.


    Mein Baby ist ein Stillkind. Ich weiß es gibt keine gesetzliche Regelung dazu. Aber wie sieht sowas in der Praxis aus.
    Wenn es vor Gericht geht... hat er das Recht darauf?


    Ich denke, dass es für das Urvertrauen des Babys nicht gut ist - wenn ich ihm einen für ihn fremden Menschen überlasse.


    Wie sehr ihr das?

  • Ich denke, dass es für das Urvertrauen des Babys nicht gut ist - wenn ich ihm einen für ihn fremden Menschen überlasse.


    Und wie sieht es mit dem Urvertrauen Kind-Vater aus, wenn du "dazwischen funkst"?


    Aber wie sieht sowas in der Praxis aus.


    In der Praxis sieht es so aus, dass der Vater möglichst oft in der Woche stundenweise mit dem Kind zB spazieren geht und sich kümmert. Meine Ex hat mir unsere Tochter zB in die Arme gedrückt und ist erstmal für nen paar Wochen in Urlaub geflogen.

  • Ich bin auch für häufige uns kürzere Umgänge, dafür regelmäßig und konstant.
    Kann / will er nicht umsetzen.


    Nun der KV ist erwachsen - sein Urvertrauen sollte abgeschlossen sein. MIT Urvertrauen meine ich nur das des Kindes!
    In den ersten drei Jahren wird es entwickelt. Es geht nicht um die Bindung...


    Er hat die Umgänge sogar weiter reduziert, weil es für ihn zu weit ist (45 km)

  • Definiere mal bitte Urvertrauen. Steht das im Zusammenhang mit nur einen ET ? Wäre das auch soweit ihr in einer Beziehung leben würdet?


    45 km sind ja auch nicht um die Ecke. Ich würde mind. 2x pro Woche (werktags und Wochenende ) für ein paar Stunden anbieten. Vorher stillen und dann müsste das für ein paar Stunden machbar sein. Demnächst fängt auch das Beikostalter an, dann wird es noch einfacher. Zum Abpumpen wurde ich mich nicht zwingen lassen. Wenn er die Termine wahrnimmt ist es gut, wenn nicht kannst du nichts dagegen machen. Erststellt zusammen einen Umgangsplan für die nächsten paar Monate, dokumentiere ausgefallene Termine und passt den Plan mit dem Alter des Kindes und Interesse des vaters an. Fertig!

  • Hallo,


    Die Beziehung zum Vater entsteht gleichzeitig mit der Mutterbindung, nicht erst danach. Wenn ein Neugeborenes zu wenig Zuwendung des Vaters erfährt, fällt es ihm später schwer, Vertrauen zu ihm aufzubauen.


    Ein Säugling ist in der Lage Urvertrauen zu zwei (mehreren) Menschen gleichzeitig zu entwickeln, wenn man ihn lässt. Sein Vater sollte, genau wie seine Mutter, von Anfang an kein "fremder Mensch" für ihn sein. Dafür muss man dem Kind aber die Gelegenheit geben vom Vater regelmässig und intensiv gehegt und gepflegt zu werden. Nur so baut es in diesem Alter (Geruch, Stimme, fühlen etc...) (Ur)Vertrauen auf und kann sich "erinnern". Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht, dass der Säugling sich vom Vater leichter in den Schlaf wiegen lässt als von der Mutter.


    In der Stillzeit ist die Mutter unwidersprochen ein Eckpfeiler während der ersten Lebensmonate des Kindes. Die Bedeutung des Vaters während dieser Zeit ist noch relativ unerforscht. Warum aber sollte ein Vater während der Stillzeit am Rande stehen und zur Untätigkeit verbannt aus der Ferne "zusehen" bis irgendeinmal irgendjemand entscheidet, jetzt "kann/darf/soll das Kind sich auch dem Vater annähern ?


    Es wäre am besten, Ihr könntet miteinander reden und Euch zusammensetzen und gemeinsam die Papazeiten so planen, dass sie Dich entlasten (wenn Du das zulassen kannst) und in diesen Zeiten der Vater und der Säugling regelmässig "ihre Zeit" gestalten können. Je selbstverständlicher der Vater mit dem Baby umgeht, desto normaler empfindet es dann auch die Mutter.


    Auch bei einem Säugling ist die These "kürzere "Umgänge" mit dem Vater sind am besten" Unsinn. Die Papazeiten können selbstverständlich länger sein. Sie dürfen aber den Stillrythmus (auch bei Wachstumsschüben etc.) nicht beeinträchtigen.


    VG,
    tegami

  • Ich denke, dass es für das Urvertrauen des Babys nicht gut ist - wenn ich ihm einen für ihn fremden Menschen überlasse.


    Wenn ihr beiden Eltern das richtig anstellt, dann ist der Vater eben kein fremder Mensch für euer Kind.
    Und wenn "oft und kurz" wegen der Entfernung schwierig ist, dann macht ihr halt "weniger oft und dafür länger".
    Dann wird da auch ein Schuh draus.
    Gut wäre, wenn er auch solche Sachen wie "wickeln", "umziehen", "baden" machen darf. Auch, um Routine und Sicherheit darin zu bekommen (Müssen Mütter ja auch erst erlernen)
    ACHTUNG: Väter machen das oft anders als Mütter. Aber meistens nicht schlechter deswegen.

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  • Ich muss gestehen diese Antworten gefallen mir nicht. Der Vater war während der Geburt und auch danach, sowie lang davor nicht für uns da. Als ich den Unterhalt forderte, forderte er den Umgang mit Next zusammen ohne mich.
    Ich erkenne kein Interesse. Er hat viele Umgänge einfach nicht wahrgenommen, stattdessen zitierte er mich zum Jugendamt - nachdem er grob überschlagen hatte, was er zahlen muss - wenn es soweit ist. Irgendwie habe ich Bauchschmerzen bei der Sache. Ich finde man könnte das freundlicher regeln. Hier wird das Baby offensichtlich Instrumentalisiert. Wenn ich Kind wäre und in dieser Situation stecken würde, hätte ich gerne - dass meine Mama bei mir wäre. Ich funke nicht dazwischen- aber ich bin in Reichweite. Ich habe ihn mal zu uns eingeladen und ihn mir Baby in einem Raum gelassen, während ich in einem anderen was machte. Kurze Zeit später stand er bei mir und quatschte über Gott und die Welt. Ich dachte, das Baby sei eingeschlafen- aber als ich nachgesehen habe - lag es einfach wach allein im Laufgitter.

  • Ich erkenne kein Interesse.


    Er wünscht doch Umgang - also hat er auch Interesse am Kind
    Er wünscht sich den Umgang ohne Dich - weil er Elternebene von Paarebene trennt. Das ist in meinen Augen komplett in Ordnung




    Ich finde man könnte das freundlicher regeln. Hier wird das Baby offensichtlich Instrumentalisiert.


    Würde es Dir leichter fallen den Umgang zu gewähren wenn "es freundlicher geregelt" würde ?
    Kann es sein, das Du hier instrumentalisierst ?


    Also - werdet bitte beide sachlich. Schaut aufs Kind und begegnet euch auf Augenhöhe.
    Euer Kind hat ein Recht auf stressfreie Zeit mit seinem Vater.

  • Ich verstehe, dass du Bauchschmerzen hast, ein so kleines Kind alleine zu lassen...aber es ist nicht alleine...das sind immer erstmal nur die eigenen Ängste, die da Bauchschmerzen machen...


    Er wird vieles anders handhaben als du das gerne hättest, aber das darf er, er ist der Vater. Und euer Kind weiss doch gar nicht, wie etwas "Richtig" zu sein hat...es nimmt nur deine Schwingungen und Stimmung wahr und reagiert darauf...signalisierst du ihm Angst, dann hat es Angst, signalisierst du ihm Ruhe, dann entspannt es sich.


    Der Vater darf und muss Zeit mit dem Baby verbringen, dann baut sich eine gute Beziehung auf und die prägt das Urvertrauen ebenso, wie eine reine Mutter-Kind Beziehung. Solange seine Bedürfnisse erfüllt werden ist da kein Schaden zu erwarten...also, satt, gewickelt geliebt und alles ist paletti. Wenn das Kind in Ruhe im Bettchen liegt und nicht weint, dann fehlt es ihm auch an nichts...also kann Papa den Raum verlassen...hab ich auch so gemacht, ich kann doch nicht stundenlang am Kind kleben...alleine wenn ich aufs Klo gegangen bin, musste Baby auch mal liegen bleiben. Und das ist in Ordnung so, das darf es lernen. Nur schreien lassen ist definitiv schlecht und das kann ich hier nicht erkennen...


    Und auch wenn jede Next ein rotes Tuch ist, es bedeutet zwangsläufig, dass dann da zwei Leute sind, die sich im die Bedürfnisse des Babys kümmern können...es kann ihm in dem Fall, solange beide ihre Verantwortung wahr nehmen, nicht schlecht gehen...


    Ich weiss nicht, wie oft euer Baby gestillt werden muss, aber bei uns waren zeitweise 3h Stillpause drin und die hat sich dann auch der Papa gekümmert, damit ich mal eine Pause bekomme...

  • Die Paarebene ist von meiner Seite geklärt. Next fühlt sich aber bedroht. Daraus macht er kein Geheimnis.
    Ja, jedes Kind braucht einen Vater. Natürlich wäre die freundliche Art besser. Was spricht dagegen, erstmal den Umgang wahrzunehmen? Überhaupt sich mit dem Kind zu beschäftigen? Was spricht dagegen , Vertrauen wiederherzustellen?
    Wenn das steht... kann er mich super entlasten. Ich habe zwei Kinder. Stellt euch mal vor, wie toll das wäre - ich könnte mit der großen ins Kino gehen.


    Meiner Meinung nach gehören Babys nicht von der Mama getrennt, bis sie sich verständigen können. Ja ich bin auch kein Fan von Krippen.
    Es ist wichtig, dass Kinder sicher sind. Dafür bin ich einfach zu mediengeprägt uns erziehungsratgeberversaut.

  • Liebe MaPi, ich gehöre auch zu den Menschen, die ihr Kind sehr geborgen aufwachsen lassen wollen. Aber das Leben ist da ein echtes Problem, denn wenn ich solange jede Minute an der Seite meines Kindes sein will, dann muss ich meinen Job hinwerfen und HartzVer werden und jedes Jobangebot ablehnen oder meinen Partner für alles zahlen lassen oder meinen Ex sodenn da einer ist, für das gemeinsame Kind und meine Lebensplanung zahlen lassen...das geht aber nicht. Weder will ich meinen Partner die ganze Verantwortung für das finanzielle überlassen, noch wollte ich das, wenn er mein Ex wäre. Also kann ich nur zusehen, dass mein Kind geborgen lernt, anderen Menschen zu vertrauen. Und das habe ich gemacht...und ich sehe nicht, dass es ihm geschadet hat, Ganz im Gegenteil, er hat liebevoll andere Bezug'spersonen entdecken dürfen und inzwischen sind da zwei, die er über alles liebt...neben seinen Eltern...


    Und das rate ich dir ehrlich gesagt auch. Zeige ihm, dass andere Menschen, in dem Fall sein Vater, vertrauenswürdig sind und man bei ihnen genauso geborgen sein kann, wie bei Mama...und ich als Papa würde da auch gerne alleine mit Kind sein, denn solange Mama im Raum ist, kann sich das Baby nicht auf den Vater konzentrieren...das ist bei uns genauso und wir leben zusammen...es gibt eine klare Rangfolge bei Sohnemann, erst ich, dann Papa dann alle anderen...aber wenn ich nicht da bin, Haben die beiden eine wirklich gute Zeit zusammen und das eben weil ich nicht da bin...so lernen beide miteinander umzugehen ohne den Notnagel Mama...das ist wirklich wichtig!


    Inzwischen ( er ist zwei Jahre alt) Gibt es Dinge, die darf nur Papa machen, obwohl ich das die ganze Zeit zuvor gemacht habe...und das ist völlig in Ordnung, er hat gelernt, dass Papa sich genauso zuverlässig kümmert wie ich...


    Hab Vertrauen, lass die beiden mal paar Stunden ziehen und schau was passiert...Bitte den Papa, dass er Baby nicht schreien lässt und überlasse alles andere ihm...

  • Die Paarebene ist von meiner Seite geklärt. Next fühlt sich aber bedroht. Daraus macht er kein Geheimnis.
    Ja, jedes Kind braucht einen Vater. Natürlich wäre die freundliche Art besser. Was spricht dagegen, erstmal den Umgang wahrzunehmen? Überhaupt sich mit dem Kind zu beschäftigen? Was spricht dagegen , Vertrauen wiederherzustellen?
    Wenn das steht... kann er mich super entlasten. Ich habe zwei Kinder. Stellt euch mal vor, wie toll das wäre - ich könnte mit der großen ins Kino gehen.


    Meiner Meinung nach gehören Babys nicht von der Mama getrennt, bis sie sich verständigen können. Ja ich bin auch kein Fan von Krippen.
    Es ist wichtig, dass Kinder sicher sind. Dafür bin ich einfach zu mediengeprägt uns erziehungsratgeberversaut.



    Kinder gehören aber auch nicht vom Vater getrennt, nur weil sich die Mutter unwohl fühlt.


    Ich habe noch nach 5 Jahren ein ungutes Gefühl wenn meine inzwischen 6,5 jährige Tochter bei ihrem Vater ist. Und das obwohl es ihr dort gut geht und sie gern dort ist.


    Traue bitte dir, deinem Ex und deinem Kind mehr zu! Das ist für euch alle gut.

  • Ich kann deine Befürchtungen nachvollziehen und sehe es auch nicht so locker wie andere hier im Forum.


    Ich würde ganz klar auf einer Regelmäßigkeit für die Umgänge bestehen. Nicht nach dem Motto "Häufig und kürzer" sondern nach dem Motto "Häufig". Denn Kontinuität ist in diesem Alter sehr wichtig um eine Bindung aufzubauen. 45 km fahren einige täglich zur Arbeit - geht also gar nicht als Begründung, sein Kind nicht zu besuchen.
    Da du mit ruhigem Gewissen in einem anderen Raum sein kannst, denke ich schon , dass du die zwei für eine Weile alleine lassen kannst.
    Aber wie gesagt: als Vater ist er nicht automatisch eine Vertrauensperson (als Mutter natürlich auch nicht) - er muss schon was dafür tun.


  • Ich muss gestehen diese Antworten gefallen mir nicht. Der Vater war während der Geburt und auch danach, sowie lang davor nicht für uns da. Als ich den Unterhalt forderte, forderte er den Umgang mit Next zusammen ohne mich.
    Ich erkenne kein Interesse. Er hat viele Umgänge einfach nicht wahrgenommen, stattdessen zitierte er mich zum Jugendamt - nachdem er grob überschlagen hatte, was er zahlen muss - wenn es soweit ist. Irgendwie habe ich Bauchschmerzen bei der Sache. Ich finde man könnte das freundlicher regeln. Hier wird das Baby offensichtlich Instrumentalisiert. Wenn ich Kind wäre und in dieser Situation stecken würde, hätte ich gerne - dass meine Mama bei mir wäre. Ich funke nicht dazwischen- aber ich bin in Reichweite. Ich habe ihn mal zu uns eingeladen und ihn mir Baby in einem Raum gelassen, während ich in einem anderen was machte. Kurze Zeit später stand er bei mir und quatschte über Gott und die Welt. Ich dachte, das Baby sei eingeschlafen- aber als ich nachgesehen habe - lag es einfach wach allein im Laufgitter.



    Kann dich voll verstehen& ich war damals hier und ich wurde übelst
    Gemoppt!
    Man hat mich hier beschimpft, dass ich nicht echt sei& hab meinen damaligen Account hier gelöscht


    Seit einem Jahr bin ich ja wieder hier& kann die eine oder andere Meinung besser abschalten, oder ich lese einfach nicht.


    Also nochmal zu dir:
    Kv und ich waren ebenfalls seit der Sw getrennt
    Vaterschaft wurde erst vor Gericht im 4. Monat durch mich gemacht.
    Er wollt es alles nicht&‘als es dann durch kam,
    Wollt er natürlich sein Kind direkt mit nehmen.
    Zudem Zeitpunkt bekam ich auch ich kein Unterhalt,
    Dies kam erst als das Baby 10 Monate alt war.


    Also nochmal,
    Hab auch voll gestillt.
    Und wir haben es vor dem JA so geregelt, dass
    Wir begleitenen Umgang hatten.
    Bis er 2 Jahre war


    Von vielen Seiten hab ich scharfe Kritik bekommen, sowohl
    Nicht Mütter , als auch uet Väter
    Fakt ist der, ich bin mir TREU geblieben!
    Hab mich nicht beeinflussen lassen!


    Und: mittlerweile ist mein Sohn
    5 Jahre!
    Kv hat regelmäßig alle 2 Wochen
    sam/ sonn Umgang.
    Und wir führen eine Elternbasis
    Die ich vor 5 Jahren nie erträumt hätte!


    Also ICH kann deine Sorgen total verstehen& ich hab meine Baby nicht mit 4 Monaten abgegeben


    Wir hatten Umgang draussen, er durfte dann mit rum aber ich war in der nähe.
    Also es war die schlimmste Zeit meines Lebens.
    Aber nun
    Mit 5 ist es Hallo
    Und Tschüss
    Und mein Sohn hat super Umgang zu seinem
    Papa.
    Er versteht dass er alle 2 Wochen da ist, ist gern da&‘freut sich wieder auf zu Hause.


    Hör auf dein Herz.
    Baby umgang ist nicht zu vergleichen mit Kindern die älter wo die Eltern sich später getrennt haben.


    Man kann keine Situation vergleichen, aber ich weiss wie es ist.


    Und mir Sc**** latten egal
    Ob ich hier der Egof***** bin!
    Es war damals richtig dass wir 2 Jahre begleitenden Umgang hatten.& wir
    Stundenweise den Umgang aufgebaut haben.
    Meinem Sohn geht es gut& dem Vater auch.
    Verweigere keine Umgänge und wenn was ist tauschen wir auch.


    Viel Glück :blume

  • Da muss ich aber schon mal fragen, ob ihr in einer intakten Beziehung auch nie den Vater mit dem Kind allein gelassen hättet. Niemals nicht unter keinen Umständen? Bis zu einem Alter von 2 Jahren oder sogar 3?? Ich hatte das meinem KV schon zugetraut, dass er durchaus mal stundenweise mit dem Baby klarkommt. Es hat beiden nicht geschadet, auch wenn er sich nicht gekümmert hat, wenn ich da war, hat er es doch gut hinbekommen, wenn ich nicht da war.


    Ich bin die letzte die diese Bedenken nicht nachvollziehen kann, weil ich sie auch mit einem "großen" Kind immernoch habe. Das ändert doch aber nichts daran, dass Väter sich auch gut kümmern können, wenn auch nicht so, wie wir es gern hätten.

  • um mal deine ursprüngliche Frage zu beantworten:


    Natürlich hat er theoretisch ein Recht auf unbegleiteten Umgang mit seinem Kind.
    Aber nach allem, was ich bisher so gelesen habe, gerade bei Babys(!):
    Da gibt es normalerweise erst mal kurze, dafür häufigere Kontakte, damit überhaupt eine Bindung entsteht.
    Ein Baby ist schließlich kein Gartengerät, was man mal für einen halben Tag mitgibt.
    Ich habe oft gelesen: Baby: 3 mal wöchentlich für 2 Stunden. Das wäre ein schöner Spaziergang. Ist ja bald Frühling.


    Tatsache ist: Da gibt es noch keine wirklich Bindung, wohl aber ist (noch) eine gute Zeit, um eine aufzubauen.


    Begleitet (von dir oder jemand anderem) finde ich völlig okay.


    Wenn er fordert, lass ihn fordern, mitgeben musst du euer Kind von heute auf morgen nicht einfach so. Du solltest dir dringend irgendwo Rückendeckung z.B. vom Jugendamt holen, wie ihr das am besten regeln könnt.

  • Ich habe es ihm eigentlich zugetraut. Und wären wir in einer Beziehung, dann würde ich ihm auch vertrauen. Aber er hat sich bewusst gegen das Kind entschieden. Und damit meine ich nicht, dass er ging... er informierte mich über die medizinischen Möglichkeiten und wie das ganze von statten geht... auch was ich in einem damit verbundenen Beratungsgespräch zu sagen hätte...


    Wenn jetzt aber jemand - der wirklich fürsorglich wirkt - so eine Entscheidung trifft, sich selbst nicht als Vater sieht, ihn nicht zur Familie zählt, auf einmal ihn ganz alleine sehen will - um die Next zu besänftigen... dabei die bisherigen Bemühungen aber mehr als spärlich waren...
    Sowas hinterlässt einen Beigeschmack.


    Trotzdem bin ich froh, dass hier so viele unterschiedliche Meinungen vertreten sind. Es ist durchaus hilfreich... man muss nicht zwingend eine Linie fahren, aber es ergeben sich zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.

  • Bei mir gab es auch eine Gerichtsverhandlung durch den KV veranlasst und es wurde zuerst begleiteter Umgang festgelegt. Die Institution, die das übernimmt, hat vorgegeben, dass ich auf jeden Fall dabei bin bis das Kind 1 Jahr alt ist.
    So ein kleines Kind ist direkt nach der Geburt ja erst mal auf die Mutter fixiert. Und da der KV bei dir eben auch nicht direkt da war, konnte auch noch keine Bindung aufgebaut werden. Außerdem kann es sich doch noch gar nicht an den KV erinnern, wenn die Umgänge so selten sind. Das ist doch erst einmal jedes Mal ein fremder Mensch. Und an sich entspannt sich ein Baby, wenn die Bezugsperson dabei ist und lernt dadurch, dass die Situation eben so in Ordnung ist. Mein Baby baut auch Beziehungen zu anderen Menschen auf, wenn ich mit dabei bin (also nicht, dass ich jetzt nicht auch mal 5 Minuten aus dem Zimmer gehe). Irgendwie kann ich das nicht so ganz nachvollziehen, dass man das Baby abgeben MUSS. Ich halte mich bei dem Umgang im Hintergrund, mein Baby schaut mich öfter mal an und ich versuche ihm ein gutes Gefühl zu geben indem ich ihn anlächel.
    Ich kann dich sehr gut verstehen, dass man nicht an das Interesse glauben will, wenn man sich die Vorgeschichte anschaut. Da wäre ich wohl auch erst mal misstrauisch.
    Wenn es dir so besser geht, würde ich da standhaft bleiben und darauf bestehen. Das ist ja auch nichts was in Stein gemeißelt ist. Ihr habt ja noch 17,5 Jahre vor euch und das Kind entwickelt sich jeden Monat weiter.