Patchwork (werden wir da nicht alle früher oder später landen?)

  • Also nach meinem letzten (kurzen Patchwork) bin ich gerade auch eher auf dem Trip, dass mein nächster (und hoffentlich letzter) Partner gerne keine Kinder haben darf.


    Aber natürlich sollte er supertoll mit Kindern (nämlich meinem und unseren potenziellen zukünftigen) umgehen können :D


    ... wenn ich mich da erinnere: die Kinder waren nicht das Problem in der letzten Beziehung, die hätten sich zusammengerauft.


    Aber wir sind eher robust, und mein Kurzer darf auch selbst seine Jacke auf dem Spielplatzausziehen, wenn es ein milder Herbsttag (eher Spätsommertag) ist, und läuft auch im Oktober noch locker in Sandalen herum.


    Seine Tochter (5) musste mit Fleecejacke und dicker Winterjacke und gefütterten Winterstiefeln auf dem Spielplatz schwitzen. Ausziehen untersagt. Erklärung: Tochter wäre angeblich von der KM so betüddelt, dass sie sich sonst sofort was einfangen würde.


    Und er rannte seiner Tochter hinterher, weil er Sorge hatte, sie würde einfach vom Fußweg auf die Strasse laufen. Sollte man mit 5 schon gelernt haben (er selbst ist übrigens ständig mit den Kids dabei ohne zu gucken über die Straße gelatscht) .


    Ihr Fahrrad bei ihm war für Kleinstkinder und hatte Stützräder, aber die KM war selbstverständlich schuld daran, dass Tochter noch nicht radfahren konnte (er hätte genug Zeit gehabt, es ihr beizubringen).
    An allem war die KM schuld und er hat Tochter kaum was zugetraut. Sie bekam leuchtende Augen, als ich mit ihr wilde Rollerfahrten unternahm und sie sich unseren Campingbulli ansehen durfte.


    Ich habe sie sehr gemocht, aber ich war froh (nicht nur deswegen), als ich der Beziehung ein Ende gesetzt hatte.
    War echt anstrengend.

  • Pätschwürg ist eine Illusion, mehr nicht.
    Ich habe nicht nur eine Trennung hinter mir sondern auch (meine) Kinder bei mir.


    Niemals werde ich zulassen, daß jemand (fremdes) ihnen zu nahe kommt. Ich bin der Mittelpunkt der Erde (Erziehung) und werde nie mehr mich einlassen!



    Nur mit allergrößter Distanz zu dem oben gesagten wäre es möglich PW zuzulassen. 2 Erwachsene, beide mit Kindern, ich habe dort versagt...


    Viel Erfolg denen die es versuchen, denkt aber bitte an die (Kinder-) Seelen.


    Volker

    Der Nutzen ist ein Teil der Schönheit. Albrecht Dürer (1471 - 1528)

  • Ich habe eine positive Erfahrung anzubieten: Wir sind immer noch zusammen und haben auch nix anderes vor. Meine Schilderungen waren meine ganz eigenen Erlebnisse mit Patchwork und ganz normale Probleme, die auftauchen können. Unsere Beziehung ist sogar sehr bunt. Das macht es ja manchmal so schwierig. Wäre sie nur schwarz oder weiß, wärs ja einfach. Ich sage nur, aufgrund meiner Erfahrungen mit Patchwork würde ich nicht mehr patchworken wollen. Das ist mir tatsächlich zu stressig. Fast wie unglücklich verheiratet sein Ich durfte zwar erleben, dass es Beziehungen gibt, die das aushalten, siehe uns, aber das heißt nicht, dass ich es mir freiwillig nochmal antun würde.



    Kann ich eins zu eins so teilen (bisschen crazy dadefana, wie unheimlich sich unsere Erfahrungen gleichen...).

    *********************************
    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Ich finde die Vorstellung so süß, aber dass das so easy ist - glaube ich nicht.


    Ein WE-Papa darf schon mal nicht mitregieren. Kinder in die Welt setzen - und sich notgedrungen zum Umgangstermin schleppen, weil gerade keine Ausrede parat oder Umgangstermine schwänzen, um mit mir und meinen ins Kino gehen - Geht gar nicht. Den schicken wir gleich weg.


    Single oder Single mit Kind... tja, keine Ahnung. Egal wer kommt - der würde wahrscheinlich erstmal unsere Ordnung durcheinander bringen. In dem Fall müsste er schon gute Laune machen und sich nicht wie ein Fremdobjekt anfühlen.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Singles ohne Kinder - selbst ein wenig wie Kinder sind. :-D

  • Ich hab ja nun erst eine Trennung mit "Ersatzmama" meiner Tochter hinter mir. Es ist auch ganz interessant was in den Kinderköpfen so vorgeht. Das darf man wohl nicht unterschätzen.


    Das geht jetzt in einer Tour, aber Papa, mit wem schreibst du da? Papa, was ist das schon wieder für eine Nummer? Ich werde auf Schritt und Tritt beobachtet... die Kurze hat totale Panik ich setze ihr heute noch die Nächste vor. :frag


    Und dann werden mir noch die Ansprüche diktiert.. hübsch soll sie sein, nett soll sie sein, lieb zu ihr (logisch) und keine Tussitöchter darf sie haben und dies und das und jenes :hae:



    :D mein Tochterkind meinte doch tatsächlich, dass sie je die letzten Jahre "so viele" Männer "ertragen" musste, es waren in 7 Jahren genau 2!!!!! Stück.... Ich bin vor Lachen fast vom Hocker gefallen... :lach

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • :D mein Tochterkind meinte doch tatsächlich, dass sie je die letzten Jahre "so viele" Männer "ertragen" musste, es waren in 7 Jahren genau 2!!!!! Stück.... Ich bin vor Lachen fast vom Hocker gefallen... :lach


    Erinnere sie daran wenn sie 15 ist :lach :lach :lach




    edit fügt hinzu:
    :tuschel und freue Dich auf die Zeit, wenn ihr mal Abends zusammen um die Häuser zieht :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • Ich fand das Zusammenleben mit einem Partner ohne Kind schon sehr schwierig. Eifersüchteleien zwischen meinem Sohn und meinem Freund und komplizierte zwischenmenschliche Verwirrungen (ich weiß grade nicht, wie ich das besser beschreiben kann). Auch aus diesem Grund haben wir uns auch gegen ein gemeinsames zweites Kind entschieden. Hätte er eigene Kinder, wäre es eventuell noch komplizierter geworden bzw. wären wir dann nicht mehr zusammen. Vielleicht klappt es, wenn man nicht zusammen wohnt. :frag

  • Nennt mich altmodisch aber wenn Beutekind die Bude in Schutt und Asche legt kann ich nicht anders als ein Machtwort zu sprechen und wenn dann kommen würde "Misch dich nicht in die Erziehung meines Kindes ein...." schlecht , ganz schlecht.


    Natürlich erzieht man Beutekinder, ich würde ja auch sagen, daß der Lehrer mein Kind erzieht oder auch die Nachmittagsbetreuung oder meine Mutter, wenn Kindchen bei ihr zu Besuch ist! Man stelle sich vor, die Lehrerin würde in der Klasse sagen: Oh Cedrik, ich weiß nicht, ob Du zu Hause auch auf dem Tisch tanzen darfst, ich verbiete Dir das jetzt mal lieber nicht!!!
    Der leibliche Elternteil ist natürlich Chef, aber die Regen durchsetzen kann jeder im Haus ( Im Rahmen seiner Möglichkeiten, aber die Großen dürfen dem 2 jährigen Nästhäkchen auch sagen, daß sie die Wände jetzt bitte nicht mit dem Edding anmalen soll ( alch wenn sie das leider Gottes schon mal versäumt haben ). Natürlich halte ich mich zurück, wenn der Papa da ist, aber die Lehrerin würde ja auch mein Kind nicht maßregeln, wenn ich direkt daneben sitzen würde...es sei denn, ich hab da was nicht mtbekommen, Kind malt hinter meinem Rücken die Wand an oder so.


    Auf die Ansage am Anfang des Zusammenlebens vom Beutekind, daß ich ihm nix zu sagen habe, weil ich nicht seine Mutter bin, war: Was machst Du denn, wenn die Lehrerin Dir etwas sagt? Die Antwort war: Das muß ich dann machen!...und meine Frage: Und? Ist sie Deine Mutter? Danach war das Thema durch...


    Meine Kinder legten ihre Wäsche abends auf die Waschmaschine, seine mussten sie mit ins Zimmer nehmen.


    Meine Kinder stellten die Schultaschen, Schuhe und Jacken im Hausflur ab, sein Hausflur musste immer frei bleiben, die Sachen kamen mit ins Zimmer.


    Seine Kinder waren gewöhnt, ständig immer und überall die volle Aufmerksamkeit zu erhalten. Meine akzeptierten, auch mal warten zu müssen.


    Nun, das sind alles Dinge, die muß man besprechen und da muß man schlicht eine Regelung für alle finden. Es ist wirklich ätzend, wenn ein Teil den Flur als Ablage benutzt und der andere Teil den Kram im Kinderzimmer verstauen muß. Wofür ich für Beides Argumente hätte.
    Wenn man das EINMAL besprochen hat, dann ist es ab dem Zeitpunkt klar und man kann anfangen, das einzuhalten, was man besprochen hat.


    Wobei auch hier die Jacken immer auf den Boden geschmissen werde und das macht mich RAAASEND!!! ( JA, wir haben eine Garderobe!)


    Und wenn sie mal mit "ich hab/er hat ihnen nichts zu sagen" kommen, dann werde ich auch nichts mehr für sie tun


    Ich würde das garnicht zur Diskussion stellen, daß Du den Kids nix zu sagen hast, genausowenig wie auch das Kind was zu sagen hat. Jeder halt in Bereichen, die seinem Alter und seinen Aufgabenbereichen betreffen.


    Mein Kind kann mir sagen, daß es gerad nicht mit mir reden möchte, daß ich aus ihrem Zimmer gehen soll, daß sie ihr Taschengeld ausgibt wofür sie will. Sie kann ihr Zimmer umräumen, sich am Nachmittag verabreden, wie sie mag, wenn keine Termine anliegen. Das Kind kann mir sagen, daß ich ihm Geld für die Schule mitgeben muß, oder ein neues Heft besorgen muß.


    Das Beutekind hat dieselben Freiheiten und noch einige mehr, er ist ja immerhin älter, er kann mit seinem Zimmer machen, was er will, wenn er jedoch möchte, daß seine Wäsche gewaschen wird, dann muß er halt diese in den Wäschekorb räumen.
    Ihren Kram dürfen die Kinder gerne mit in ihr Zimmer nehmen, denn ich finde es schön, wenn MEIN ( ok, UNSER ) Wohnzimmer aufgeräumt ist. Und manchmal muß man halt auch im Haushalt helfen, weil es nunmal jede Menge Aufgaben gibt und die möchten die Eltern ja auch nicht immer alleine erledigen. Und klar kommt da das Aufrechnen...aber ich hab doch erst und die hat nicht...er hat aber nicht und ich hab doch schon...



    Hab ich eine rosarote Brille auf oder gibts vielleicht auch noch andere, die in einer Patchworkbeziehung glücklich sind


    Doch, wir sind glücklich, das kann ich sagen. Es ist nur manchmal echt anstrengend, vor allem, wenn da immer wieder Störfeuer von außen kommen. Aber auch daran gewöhnt man sich. Ich hab mich in letzter Zeit darauf konzentriert, mich da zurück zu ziehen.


    Also nach meinem letzten (kurzen Patchwork) bin ich gerade auch eher auf dem Trip, dass mein nächster (und hoffentlich letzter) Partner gerne keine Kinder haben darf.


    Ich empfinde es ehrlich gesagt als großen Vorteil, daß der Mann auch ein Kind mitgebracht hat, zum Einen versteht er meine AE Probleme besser und zum Anderen ist es auch gleichberechtigter. Vor allem, da sowohl mein Kind bei mir, als auch sein Kind bei ihm gelebt hat. Klar ist man manchmal genervt vom Kind des Anderen, aber ich bin auch von meinen eigenen Kindern manchmal genervt...ich bin halt ne Rabenmutter.


    Was ich aber als das allerwichtigste empfine ist, daß man miteinander redet...und zwar viel. GsD kann der Mann das. Und man muß Lösungen finden, man muß sich einigen und das auch den Kindern vermitteln. Großer Unmut wäre da sicherlich, wenn das eine Kind den Ranzen im Flur stehen lassen dürfte und das andere Kind ihn mit ins Zimmer nehmen muß. Regeln müssen für alle gelten, wobei es da natürlich alternsentsprechende Unterschiede gibt.


    Bei uns war es zum Beispiel so, daß bei mir Süßkram immer offen rumlag und jeder sich bedienen konnte, meine Tochter war da sehr zurückhaltend, Beutekind inhaliert diese aber nahezu, so daß die Schale dann immer innerhalb eines Tages leer war, da haben wir dann Boxen eingeführt wo jedes Kind seinen Kram drinne hat.


    Ich hab zum Beispiel die Haustür unabgeschlossen gelassen, wenn ich kurz weg bin, das hat den Mann rasend gemacht, nu, da schliess ich halt ab jetzt immer ab.


    Zwerg hat immer beim Essen ferngesehen und getrödelt, das haben wir dann auch abgeschafft.


    Und natürlich versuchen beide Kinder regelmäßig uns gegeneinander auszuspielen. Oft merkt man das nicht. Zwerg kommt zu mir und fragt, ob sie fernsehen darf, ich sag dann ja und bekomme dann hinterher mit, daß der Mann vorher nein gesagt hat, oder er geht dazwischen und sagt: Ich hab doch nein gesagt! Da MUß klar sein, daß auch das NEIN vom anderen gilt.


    Wenn ich dann sagen würde: Ach, ich habs ihr doch aber erlaubt...dann würde es unendliche Diskussionen geben in Zukunft.

  • Natürlich erzieht man Beutekinder, ich würde ja auch sagen, daß der Lehrer mein Kind erzieht oder auch die Nachmittagsbetreuung oder meine Mutter, wenn Kindchen bei ihr zu Besuch ist! Man stelle sich vor, die Lehrerin würde in der Klasse sagen: Oh Cedrik, ich weiß nicht, ob Du zu Hause auch auf dem Tisch tanzen darfst, ich verbiete Dir das jetzt mal lieber nicht!!!
    Der leibliche Elternteil ist natürlich Chef, aber die Regen durchsetzen kann jeder im Haus ( Im Rahmen seiner Möglichkeiten, aber die Großen dürfen dem 2 jährigen Nästhäkchen auch sagen, daß sie die Wände jetzt bitte nicht mit dem Edding anmalen soll ( alch wenn sie das leider Gottes schon mal versäumt haben ). Natürlich halte ich mich zurück, wenn der Papa da ist, aber die Lehrerin würde ja auch mein Kind nicht maßregeln, wenn ich direkt daneben sitzen würde...es sei denn, ich hab da was nicht mtbekommen, Kind malt hinter meinem Rücken die Wand an oder so.

    Also die meisten die ich persönlich kenne würden es nicht aktzeptieren wenn der "neue" eine Ansage machen würde die ihr nicht passt.
    Umgekehrt ist es natürlich wieder etwas anderes :thumbsup:
    Einer muss immer nachgeben sonst klappts nicht und die AE Mädels in meiner Umgebung geben nicht nach da sie auf dem Standpunkt stehen "mein Kind meine Erziehung".
    Also richtiges Patchwork ist da schon in den Anfängen ein Ding der Unmöglichkeit. Die meisten würden auch nicht verstehen weshalb ich damit ein Problem hätte da das Rollenverständnis ein ganz anderes ist. Ich sollte Froh sein das meiner endlich unter die Fittiche einer Frau kommt und er endlich eine normale Erziehung erfährt. Man muss dazu sagen das die aller meisten Männer hier auch eher Kleinkinder mit Führerschein sind als echte Männer.
    Wenn man 14 tagespapa ist ok dann kann man sich die zwei drei Tage mal arrangieren aber in meinem Fall wo der kleine 365 Tage im Jahr da ist wäre es undenkbar das ich mich der Beziehung zur Liebe in Erziehungsfragen unterordne und denke "dann mach doch was de willst ich geh zum Fußball".

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Ich bleibe dann mal lieber alleine. Für mich wäre es ein no go wenn mein Kind weniger dürfte nur weil ein Typ bei uns wohnt. Wenn wir mit Oma zu Hause sind, darf sie auch auch nicht einmischen. Klar kann jeder bei sich sagen, “ich will nicht das auf meinem Sofa gesprungen wird“, aber auf meinem Sofa wird gesprungen, egal wer da ist.

  • nur weil ein Typ bei uns wohnt


    Die Wortwahl, sicher mit Bedacht gewählt, sagt für mich schon alles: Kein Platz für Typen. (Naja gut, weibliche Typen würden bei mir auch nicht reinkommen, dafür aber Freunde und andere Menschen, die mir oder meinen Kindern nahestehen (jeweils m/w). Also alles eben keine Typen.)

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Und die wohnen bei dir?


    Nein, aber sie sind mir als Gäste, auch übernachtend, jederzeit willkommen, zumindest wenn es die Umstände erlauben und Platz da ist.


    Und auch die dürften nicht den Rahmen der Bewegung meiner Tochter bei mir festlegen.


    Finde ich an sich ein gutes Arrangement: im jeweiligen Haushalt gelten die dort üblichen Regeln. Dann bleibt nur, die Regeln gemeinsam zu überprüfen, falls dauerhaft jemand anders einziehen sollte. Aber Du wolltest ja gar keinen Typen, deshalb ist es müßig, sich dazu Gedanken zu machen.

  • Hallo,



    ich glaube, da liegt oft der Hund begraben.


    Will ich einen Partner einziehen lassen (mit allen Konsequenzen) oder eben nur einer, der zwar da ist - sonst ist man ja alleine und das war man lange genug, aber sich so verhalten sollte, als wäre er auf Besuch.
    Letzteres funktioniert nicht. Er ist da, hat die gleichen Rechte wie ich....Deins ist Meins und andersrum. Wenn aus MEINER Wohnung nie ein UNSERE Wohnung wird, kann man das echt alles knicken. Und damit meine ich jetzt keine Eigentumsverhältnisse. Es geht darum, was man bereit ist, zuzulassen. Die Karten werden beim Zusammenzug neu gemischt. Und da kommt es ganz arg auf die Haltung des leiblichen Elternteils an was das in der Wohnung lebende Kind/Kinder betrifft.


    Also ich kann nur Positives aus dem Patchwork-Leben berichten (gut 1 Jahr Zusammenleben).


    Grundsätzlich meine ich, dass es da auf das "an einem Strang" ziehen und auf die Position der Erwachsenen ankommt. Die Erwachsenen sind die Erwachsenen und eine Ebene. Vollkommen egal, wer jetzt da mit wem mal Kinder bekommen hatte oder nicht. Man lebt zusammen. Punkt. Das muss man zulassen, sonst wird's nix.
    Vorher verpartnerte Kinder verknusen einen Nebenbuhler net so leicht und lassen die auch nicht "mitspielen". Wurden sie nicht verpartnert, hat man da keine Probleme. So meine Erfahrung. Wie man es einführt, so hat man es dann auch.


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es einfacher mit größeren Kindern ist.
    Meiner ist 14, da ist auch nicht mehr sooooo viel mit Erziehung in dem Sinne. Und wenn dann mal die Türen knallen, erwarte ich schlicht, dass mein LG auch was sagt. Alles andere ist für mich lebensfremd. Meist bin ich allerdings schneller bei der Sache. Es geht ihm ja auch was an, lebt ja schließlich hier. Und selbstverständlich darf jeder seine Grenzen aufzeigen. Es wohnt jeder hier und keiner ist hier auf Besuch!


    Die zwei sind sowas wie Feunde, jeder akzeptiert den anderen und sie gehen gut miteinander um. Mehr muss nicht. Das ist der Vorteil bei größeren Kindern, finde ich. Man darf nicht erwarten, dass der Partner die Kinder des anderen genauso liebt, wie der leibliche Elternteil. Ich finde das vermessen. Man sollte sich immer vor Augen halten, warum man mit dem Partner zusammen ist, warum man sich verliebt hat und es werden nicht dessen Kinder sein (hoffentlich).

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Ich bleibe dann mal lieber alleine. Für mich wäre es ein no go wenn mein Kind weniger dürfte nur weil ein Typ bei uns wohnt.


    Ich finde schon, daß man einem Kind beibringen sollte, daß auch andere Menschen Bedürfnisse haben und darauf Rücksicht zu nehmen ist. Genauso wie ich darauf Rücksicht nehme, daß mein Kind Bedürfnisse hat.


    Ich hab das Bedürfnis auch Frau sein zu dürfen und nicht nur Mutter. Ich sehe nicht ein, dieses Bedürfnis 18 Jahre zurück zu stecken.


    Wenn ich Besuch bekomme, erwarte ich von meinem Kind Rücksicht zu nehmen, genauso erwarte ich von meinem Besuch auf mein Kind Rücksicht zu nehmen.


    Mein Kind ist nicht der Nabel der Welt und ich bin der Meinung, das sollte man auch keinem Kind vermitteln.


    Mit Ankunft der kleinen Schwester musste meine Tochter sich umstellen, mit Zusammenzug mit dem Partner mussten wir alle uns umstellen. Ich mußte mich ganz arg umstellen, als mein erstes Kind bei mir eingezogen ist.


    Gut, nun kann man sagen, daß ich mir das ausgesucht habe, aber Familiensind nunmal abgesehen von den Eltern Zwangsgemeinschaften. Die müssen lernen, miteinander umzugehen.


    Das kann man als Einschränkung sehen, weil man dann ja einige Dinge nicht mehr darf ( wie auf der Couch springen ), man kann aber auch die positiven Effekte sehen, da ist vielleicht ein Mensch hinzugezogen, der gerne Fußball guckt, während Mama das imme rblöd fand und statt dessen DSDS eingeschaltet hat.


    Oder man darf auch mal die Socken im Bad liegen lassen, der Typ macht das ja schliesslich auch!!! ( Zähneknirsch!!!)


    Bei uns ist es zum Beispiel so, daß ich alleine mit Kind Urlaube zum einen nicht finanzieren konnte, zum Anderen war es mir zu anstrengend, da den Tag durchzuplanen. Jetzt ist das alles ganz einfach, jeder kümmert sich um einen Teil, der Mann übernimmt die Tagesplanung und beliest sich und füttert mich und die Kids mit Informationen.


    Ich sorge dann im Gegenzug dafür, daß die Kultur auch mal durch schnödes im Pool planschen unterbrochen wird, worüber gerade das Beutekind sehr sehr froh ist!


    Im letzten Urlaub war kein Pool dabei, dafür sind wir auf dem Hinweg, als wir in München übernachtet haben, dort in eine sauteure, aber für die Kids megacoole Rutschen/Schwimmlandschaft gegangen.
    Der Mann wäre da im Leben nicht reingegangen, aber ich wusste, daß gerade der Große das total cool finden würde und ich hatte Recht.


    Im Übrigen ist es durchaus auch bei schnöden Vorzeigefamilien so, daß Kinder auf verschiedene Bedürfnisse Rücksicht nehmen müssen, man nehme die Standardpersilfamilie, wo der Papa nach der Arbeit nach Hause kommt und alle ruhig sein müssen, damit er Sport schauen kann.


    Ich empfinde Rücksicht nehmen nicht als unzumutbar, was man allerdings beachten muß ist, daß JEDER auf seine Kosten kommt, also daß man die Bedüfnisse der Kinder als genauso wichtig einstuft wie die der andern Familienmitglieder.

  • Ich bin in der Patchworkfamilie sehr glücklich. Wir haben auch echte Themen am Wickel und es knirscht mit Ex-Frau manchmal, wenn die Gute uns (fast) alle Erziehungsansätze durchquert. Aber mein Mann und ich haben eine Linie gefunden (und auch das ist anstrengend, bedarf viel Kommunikation und muss immer mal wieder angepasst werden), den Rest können wir nicht beeinflussen und ich übe mich im ignorieren.


    Patchwork hat für uns auch viele Vorteile. Wir lernen viel voneinander. Meine Stiefsöhne sind asiatischer Herkunft und wissen sich zurückzunehmen und trotzdem auf eine sehr ruhige Art und Weise ihren Kopf durchzusetzen. Meine Kinder sind offensiv. Beide tun einander gut und waren erstaunt, wie die jeweils andere Seite das Leben handhabt. Schön ist es, dass beide Seiten lernen Vorteile abzubauen. Alle Kinder sind gerne zusammen und verbringen gerne Zeit miteinander. Aber es gab natürlich Provokationen, Streitereien und manchmal ist es einfach anstrengend.


    Manchmal würde ich es mir wünschen, dass seine Kinder dann ins Bett gehen, wenn meine im Bett sind damit wir füreinander Zeit haben. Und er würde sich freuen, dass meine Kinder morgens länger schlafen, dass wir beide in Ruhe den Tag starten können... Wir waren zusammen Skifahren und das hat unglaublich viel Spass gemacht miteinander.


    So muss sich jeder einstellen und zurückstecken. Aber es ist allemal bereichernd und ich möchte meinen Mann nicht missen aber ganz bestimmt auch nicht meine Stiefsöhne.


    Hart finde ich die Mutter der Kinder aber ich übe mich immer wieder im "ist mir egal solange Mr. Rosie hinter mir steht". Ich glaube aber auch, dass ich daran sehr wachse.

  • Schön ist es, dass beide Seiten lernen Vorteile abzubauen.


    Jetzt habe ich aber überlegt, wie das gemeint ist. :hae: "Vorurteile" abbauen, oder? :idee

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Hallo zusammen,


    ich bin AE und mein Partner auch. Er hat das WM und wir möchten bald zusammenziehen. Gibts hier ähnliche Konstellationen?
    Im Forum "Patchwork" findet man eher wenige Beiträge, dafür dass alleinerziehende früher oder später alle mal in Patchwork landen werden... 8-) :winken:
    (klingt das wie eine Drohnung oder eine positive mutmachende Aussicht?! ;-) )


    Grüße Jepp


    Also ich verstehe unter Patchwork die Zusammenführung von Familien, sprich AE-Elternteil + Kinder. Das trifft bei mir trotz Partnerschaft aber nicht zu. Und warum "alle". Viele fühlen sich allein bestens...


    Zitat von "Dadefana"

    und den Hund. Das ist Patchwork genug.


    Ne, das ist Pet-Work! [Blockierte Grafik: http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_059.gif]


    Zitat von "Jimmy"

    Müssen denn Eltern immer die gleichen Vorstellungen von der Erziehung haben? Ich finde das gar nicht so schlecht, wenn Kinder unterschiedliche Weltansichten von ihren Eltern erfahren.


    Wenn es um Entscheidungen geht, nutzen die unterschiedlichen Weltanschauungen eher wenig.


    Zitat von "Jepp"

    wir sind schon 20 Monate zusammen und die Kinder verstehen sich gut


    Zitat von "Jepp"

    Hab ich eine rosarote Brille auf oder gibts vielleicht auch noch andere, die in einer Patchworkbeziehung glücklich sind


    Ne, das will ich nicht behaupten wollen, aber bis zum 20sten Monat hatte auch bei uns damals noch alles gut geklappt. Es hielt aber trotzdem nicht... [Blockierte Grafik: http://www.smilies.4-user.de/include/Traurig/smilie_tra_063.gif]


    Zitat von "Jepp"

    Auch wenn ich mich freuen würde, mit erfolgreichen Patchworkern über die normalen Probleme, die auftauchen, auszutauschen..


    Was sind denn die "normalen" Probleme von Patchworkern ?


    Zitat von "Loewe_63"

    und freue Dich auf die Zeit, wenn ihr mal Abends zusammen um die Häuser zieht


    [Blockierte Grafik: http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_058.gif] ich stelle mir gerade vor, was meine Jungs veranstalten würden, wenn ich ihnen beim Ausgehen an der Backe kleben würde.