AE-Väter sterben früher

  • Alleinerziehende Väter haben im Vergleich zu alleinerziehenden Müttern und Vätern in einer Beziehung ein doppelt so hohes Risiko, frühzeitig zu versterben. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung der Universität Toronto, die in der internationalen Fachzeitschrift The Lancet Public Health veröffentlicht wurde. Die Langzeituntersuchung wurde mit über 40.000 Probanden über einen Zeitraum von über 10 Jahren durchgeführt. Darunter waren über 4500 alleinerziehende Mütter und über 850 alleinerziehende Väter. Im Überwachungszeitraum verstarben knapp 700 der Beteiligten über 40.000 Probanden, die am Beginn der Untersuchung rund 40 Jahre alt waren.


    Die Todesrate der alleinerziehenden Väter lag dreimal so hoch wie bei den anderen Probanden. Bei der Bewertung berücksichtigt haben die Wissenschaftler, dass die alleinerziehenden Väter im Schnitt älter als 40 Jahre waren und häufiger an Krebs litten sowie anfälliger für Herzerkrankungen waren. Diese Faktoren herausgerechnet, ergab für alleinerziehende Väter dann die wissenschaftlich fundierte doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, durch die Belastungen als „Alleinerziehender“ frühzeitig zu versterben.
    Ursache: Bei alleinerziehenden Vätern wurde eine ungesunde Lebensführung festgestellt. Schlechte Ernährung, Bewegungsmangel, exzessives Trinken, geringe Sozialkontakte sind auffällig.
    Zudem würden alleinerziehende Väter, selbst wenn ihnen Erkrankungen und Belastungen bewusst sind, deutlich weniger professionelle Hilfe in Anspruch nehmen als (alleinerziehende) Frauen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ohne jetzt die Studie nachlesen zu wollen:


    Waren dass denn BET Väter ?


    Mir fällt z.B. auf, dass ich an den Tagen mit Kind (wir haben 50/50 Wechselmodell) deutlich gesünder lebe, als an den Tagen an denen Kind nicht da ist.

  • Mir fällt z.B. auf, dass ich an den Tagen mit Kind (wir haben 50/50 Wechselmodell) deutlich gesünder lebe, als an den Tagen an denen Kind nicht da ist.


    Warum ist das so? Ich würde z. B. gerne öfter Sport machen, die letzte betriebsärztliche Untersuchung beinhaltete einen freundlichen Hinweis, mich gesünder zu ernähren, und wenn ich möchte, dass meine Kinder gesund aufwachsen, bin ich es ihnen schuldig, mit gutem Beispiel voranzugehen.


    Ich verstehe "single parent" so, dass es sich um betreuende Elternteile handelt. Wobei nach meinem eigenen Verständnis bei Elternteilen im Wechselmodell beide Elternteile betreuend, d. h. den Alltag der Kinder begleitend wären.

  • Loewe, Pech gehabt. Du musst statistisch alt werden laut Untersuchung.


    Früher versterben nur Väter, die als Betreuungselternteil agieren. Wechselmodell kommt nicht vor (wäre wohl auch die Probandengruppe zu klein gewesen). Und "rettet" mann sich ins Patchwork, hat mann tatsächlich recht schnell wieder eine höhere Lebenserwartung.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Au weia - wenn das den Lebensversicherungen zu Ohren kommt... Also - vorausgesetzt, Alleinerziehende können sich eine Lebensversicherung überhaupt noch leisten...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich kann das Ergebnis der Studie absolut nachvollziehen.
    Man(n) nimmt sich als BET sehr zurück, stellt das eigene Leben hinten an.
    Oft bleibt auch einfach für die eigene Gesundheit, z.B. bei einer Erkrankung, keine Zeit für einen Arztbesuch.
    Seit ich BET bin, hat mich kein Arzt mehr gesehen....auch nicht, als es eigentlich notwendig gewesen wäre.
    Die Erledigung von ein paar "Altlasten", die auch schon vorhanden waren, als ich noch verheiratet war, schiebe ich immer wieder auf.


    Ich merke, dass ich oft über meine Grenzen hinaus gehe...es fehlt einfach die Unterstützung, die ich früher durch meine Frau hatte.

  • anita, falsch, sie sind und werden mehr belastet als AE Mamas!
    Stell dir mal vor du wärst jede Minute deines Lebens auf der Suche nach einer neuen Betreuungsperson (Neudeutsch Lebensabschnittsgefährtin) für dich und deine Kinder.
    Jede Frau zwischen 18 und 99 ist einen Potentielle Versorgerin und dein Bedarf ist so offensichtlich das jede Dame dieses Landes zu der du Hallo sagst schon weiß das das ein verzweifelter Hilfeschrei sein muss den es zu erhören gilt....sowas schlaucht/stresst ungemein und kostet einige Jahre des Lebens. :D

  • Ohne jetzt die Studie nachlesen zu wollen:


    Waren dass denn BET Väter ?


    Mir fällt z.B. auf, dass ich an den Tagen mit Kind (wir haben 50/50 Wechselmodell) deutlich gesünder lebe, als an den Tagen an denen Kind nicht da ist.


    Jap. Nur zu der Zeit habe ich Obst und Gemüse im Haus....ansonsten nur Vitamine in Pizzaform :D

    Seit ich nicht mehr rauche höre ich nur noch Musik von Menschen die nicht rauchen und siehe da: mein Plattenschrank ist leer.
    Ich lese nur noch Bücher von Menschen die nicht rauchen. Eigentlich nur Kafka, denn der hatte TBC.

  • Au weia - wenn das den Lebensversicherungen zu Ohren kommt... Also - vorausgesetzt, Alleinerziehende können sich eine Lebensversicherung überhaupt noch leisten...


    Meine Versicherungen haben sofort "zugeschlagen". Meine Unfallversicherung hat mich in eine höhere Gefahrenstufe eingegliedert als vollzeitarbeitender AE.
    Und meine Kids auch, weil nur noch einer aufpassen würde ...


    Meine Lebensversicherung hat das, was die Studie sagt auch schon gewusst und den Risikobereich hochgesetzt.


    Meine Kfz-Versicherung jedoch hat mich runtergestuft, weil meine Ex nicht mehr als Fahrerin gemeldet war :brille

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Es ist ein gewaltiger Unterschied wenn 4500 AE-Mütter von 850 AE-Väter untersucht werden. Wenn dann sollte die Zahl annähernd gleich sein. Wie heißt das Sprichwort? Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;-)



    Zudem würden alleinerziehende Väter, selbst wenn ihnen Erkrankungen und Belastungen bewusst sind, deutlich weniger professionelle Hilfe in Anspruch nehmen als (alleinerziehende) Frauen.


    *unterschreib* Mein Ex-Mann ist das beste lebende (Achtung Ironie!) Beispiel, wie das Ganze ausgehen kann. Einzelheiten erspare ich euch. Ich würde mir echt von ganzen Herzen wünschen, dass AE-Männer wirklich mal an sich denken. Denn Kind/er zuliebe. Braucht keiner. Am wenigsten die Kids, wenn der AE-Vater stirbt, weil er nicht zur Vorsorge geht.

  • Meine Kfz-Versicherung jedoch hat mich runtergestuft, weil meine Ex nicht mehr als Fahrerin gemeldet war


    War da nicht mal was? Es war doch mal so, dass Frauen weniger bezahlt haben, bei der KfZ-Versicherung. Bis jemand dagegen geklagt hat und gewonnen. Selbstredend wurden nicht die Herren runtergestuft mit dem Beitrag, sondern andersherum.. Ist allerdings ein Weilchen her...


    Verstößt das, was Deine Versicherungen gemacht haben, nicht auch gegen irgendein Gleichbehandlungs-Dingens...?

    LG
    CoCo




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    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich finde so Statistiken immer sehr schwierig. Was ist denn da Henne, was ist Ei? Leben diese Männer ungesund, weil sie getrennt sind, oder hat ein ungesunder Lebenswandel vllt. Zur Trennung beigetragen? Gibt es vllt. In dieser Gruppe einen höheren Anteil von Alkoholkonsum, Workaholics etc. pp.?


    Was bay schreibt, galt zumindest für mich auch: die mehr oder weniger völlige Aufgabe eigener auch gesundheitlicher Interessen, bis die Brut aus dem Gröbsten raus war. Das gilt glaub ich universell für AEs, egal ob Männlein oder Weiblein.

  • vielleicht meint volleybap dass ohne Ex als Fahrerin die Unfälle weniger wurden


    Ich meinte jetzt die Unfall- und die Lebensversicherung... ;)

    LG
    CoCo




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