15-jährige verliebt sich in Flüchtling (Moslem)

  • Ich finde das alles schwierig.


    Durch meine Flüchtlingsarbeit habe ich schon einige minderjährige Mädchen mit viel älteren ( auch wenns im Pass anders steht ) Männern gesehen.
    Schwanger wurden auch einige. Einige sind jetzt alleine... eine ist auch 15 erst.


    Aber ich habe auch schon Jungs mit gebrochenen Herzen gesehen. Ein Afghanischer Junge, seine erste Liebe, und sie geht ihm fremd ( kommt in allen kreisen vor ). Er war ganz schön traurig, hat aber nicht überreagiert wie man es in den Medien zuletzt las.


    Bezness findet übrigens nicht nur im Ausland statt - sondern auch hier. Zugegeben ich war als minderjährige auch in den Fängen eines solchen Mannes.


    Abgesehen davon finde ich den Thread echt... ein wenig merkwürdig. :nixwieweg


    Wäre ich die Mutti - würde ich den Jungen einladen - ganz klar! :daumen

  • Was ich mich bei dem Thema frage: unternimmt das Mädel alles allein mit ihrem "Freund" oder hat ihr und sein Freundeskreis daran teil? Denn wenn das meist eine gemischte Gruppe ist, dann sehe ich die Gefahr einer Isolation nicht so sehr. Wenn sich das Mädel aber von ihrem Freundeskreis verabschiedet und den jungen Mann noch vor ihren Eltern verheimlicht, dann klingeln bei mir alle Alarmglocken. Auf der Arbeit kommt das Thema regelmäßig auf, wenn bei den 12jährigen die ersten Hormone Samba tanzen und dann Zuhause keine Gespräche möglich oder gewünscht sind. Die Kinder suchen sich auch oft einen Schwarm aus, der für die Eltern völlig inakzeptabel ist. Dann kommen nur noch deren Freunde an die ran. Und die irgendwann auch nicht mehr.
    Im selben Alter geht es dann los, dass Religion, Nationalität und Kultur eine stärkere Rolle spielen. Da werden etliche Kinder zu Extremisten, weil es sich damit so schön provozieren lässt.


    Ich als Mutter würde darauf bestehen, den jungen Mann kennenzulernen. Wenn er nicht zur Freundin nach Hause kommen mag, dann halt auf neutralem oder auch auf seinem Gebiet. Vielleicht gibt es ein Wohnheim, eine Moschee, ein Café oder einen Sozialarbeiter? Die klare Ansage an das Kind, dass hier gerade viel falsch läuft und dass man das auf diesem Weg ein Stück weit in Ordnung bringen kann mag helfen.


    Sowohl privat als auch auf der Arbeit erlebt ich hier im Multikulti-Viertel die wildesten Geschichten. Die Kinder hier wissen aber um solche Storys, weil sie damit aufwachsen, dass unterschiedliche Kulturen und Religionen nicht immer problemlos miteinander leben können. Wenn die bildhübsche blonde deutsche Einserschülerin aus gutem Hause aber bisher nichts in der Richtung selbst erlebt hat, dann sind das für sie alles Vorurteile und Theorien. Es gibt Anlaufstellen, die beraten. Sowohl für Eltern als auch für Kinder. Ich würde mir was in der Nähe raussuchen. Infos sammeln, Kontakte knüpfen, auch den jungen Mann mit einbeziehen.

  • Erst mal allen Vielen Dank für die Meinungen und Anregungen!


    Ich kann natürlich am ehesten den Eltern der Kleinen Tipps geben und versuchen, die Angelegenheit für beide Seiten etwas zu beruhigen bzw. zu entschärfen.


    Mir wäre erst mal wichtig, dass mehr als nur ein Spitzname und die ungefähre Herkunft bekannt ist. Wie genau das anzustellen ist, weiß ich noch nicht.


    Zum Anderen natürlich das Gespräch mit dem Mädchen über Kultur und Religion, mit der wir sogut wie keine Erfahrungen haben. Dabei wird sie vermutlich auf Durchzug schalten - siehe - "Aber-meiner-ist-ganz-anders"....


    Ich finde es außerden problematisch, dass es bei den Beiden nur Zweier-Treffen gibt. Sie erlebt ihn also nicht in einer sozialen Gruppe usw.


    Burinam: Welche Art Anlaufstelle meinst Du? Ich habe bislang nichts zu der Thematik gefunden.

  • Hey, der Beitrag finde ich auch ein bisschen verallgemeinernd. Ja, Teenagers sind Teenagers und egal, ob moslemisch oder nicht. Er soll als ein normaler Junge angesprochen sein. Denken Sie keine Probleme aus!

  • mmhhhh :hae:


    ....meine Formulierung würde wohl so aussehen:
    Hallo mein Gold, hast du gleich mal 10 Minuten Zeit für mich.


    Ich habe mitbekommen, dass es da einen Menschen gibt, der Dir viel bedeutet.
    Ich finde es Schade, dass ich diesen Menschen nicht kennen lernen kann.
    Verstehst du das?


    LG von overtherainbow :rainbow:

  • Hallo Trilobita,


    nachdem ich mir alles durchgelesen habe, ja ich kann deine Ängste verstehen.


    Mir ist aber aufgefallen das wir hier von einem Zeitraum von 4 Wochen reden. Wenn wir mal weglassen wie sie sich kennengelernt haben und das er Ausländer ist, finde ich es nicht so unüblich das die Eltern den jungen Mann noch nicht kennengelernt haben. Auch nicht das sie sich ständig über Whatsapp schreiben oder telefonieren und Zeit zu zweit verbringen.


    Jedoch würde ich auch an Stelle der Eltern den jungen Mann kennenlernen wollen, möglichst Zeitnah um meine Ängste beruhigt zu wissen oder eben bestätigt. Darum möchte ich den Vorschlag von Volleybab mit dem Essen gehen aufgreifen. Vielleicht ist es eine Option beide (als Paar) zum Essen einzuladen und zwar auswärts!! Nichts ist doch schlimmer als seinen ersten Freund zu Hause bei einem gemeinsamen Essen vorstellen zu müssen oder noch schlimmer als neue Freundin/Freund zu so einem Essen eingeladen zu werden. Da ist auswärts besser und wird vielleicht eher angenommen.


    Spekulationen auf lange Dauer bringen nichts und schüren nur die Angst um das Mädel.

  • Guten Morgen in die Runde!


    Ohne jetzt über Politik reden zu wollen, finde ich es gerade recht schwierig, an sachlich aufgearbeitete Informationen (die man ggf. auch weitergeben könnte) über hier eingewanderte Menschen aus fremden Kultur- und Religionskreisen zu kommen.
    Artikel oder Seiten, die sich damit beschäftigen, sind entweder sehr mahnend oder sie leugnen und verharmlosen die Problematik. Allgemein wird schnell politisiert aber nicht grundlegend aufgeklärt.


    Umgekehrt wird viel dafür getan, diesen Menschen unsere Gesetze, Sprache, Kultur und Lebensart beizubringen - was auch immer sie damit anfangen.


    Mir fehlt irgendwie eine möglichst flächendeckende Aufklärung der eigenen Bevölkerung hierzulande, damit auch junge Menschen besser einschätzen können, worauf sie sich einlassen bzw. wie das eigene Verhalten beim Gegenüber ankommt.


    Versteht Ihr, was ich meine?


    Oder hat jemand eine entsprechende Empfehlung?


  • Jeder Mensch ist doch unabhängig von seiner Herkunft und seinem kulturellen Hintergrund sehr individuell. Keine Seite der Welt wird Dir sagen können, was in Eurem speziellen Fall auf Euch zukommen kann oder wird oder wie Ihr handeln solltet. Niemand kennt den jungen Mann. Deshalb bleibt hier nun mal nur, eine Möglichkeit zu finden, ihn kennenzulernen und sich dann ein Urteil zu bilden. Oder, wenn alle Versuche dahingehend abgeblockt werden, abwarten und Stellung halten. Ich glaube nicht, dass es jemanden gibt, der eine allgemeingültige und funktionierende Anleitung zu multikulturellen Beziehungen hat. Außer Toleranz. Bevor ich mir kein eigenes Urteil bilden konnte, kann ich zu keinem Menschen auf der Welt eine Aussage machen :frag

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Undabhängig davon, dass ich Dadefanas Beitrag nur unterschreiben kann, tifft dieses:


    Mir fehlt irgendwie eine möglichst flächendeckende Aufklärung der eigenen Bevölkerung hierzulande, damit auch junge Menschen besser einschätzen können, worauf sie sich einlassen bzw. wie das eigene Verhalten beim Gegenüber ankommt.


    Versteht Ihr, was ich meine?


    Oder hat jemand eine entsprechende Empfehlung?


    leider in vollem Umfang zu. Unter dem Deckmantel der "Diskriminierungsvermeidung" wird uns dummen Volk leider viel vorenthalten.

  • Ich kann die Ängste der Mutter total nachvollziehen. Was ich nicht nachvollziehen kann, wie es zu der Situation überhaupt kommen konnte. Ich würde ja gern sagen, dass in unserer heutigen Zeit weit mehr zur Aufklärung gehört als die Geschichte mit den bienchen und Blümchen, aber das ist doch alles nicht neu. Es gibt nicht erst seit gestern andere Kulturen in unserem Land als unsere eigene.


    In meiner Jugend standen meine Eltern vor den selben Herausforderungen. Schon Jahrzehnte wohnen Moslems in Deutschland und seit Jahrzehnten gibt es die gleichen kulturellen Unterschiede. Ob die Menschen aus dem Irak oder der Türkei etc kommen, ist doch total nebensächlich.


    Ich selbst bin mit Türken, Libanesen, Albaner etc in meiner Jugend in Kontakt gekommen. Meine Mutter arbeitete in einer KiTa in einem sozialen Brennpunkt und hatte 90% Kinder aus Immigrantenfamilien. Bei uns kam das Thema zeitig auf den Tisch und ich denke, dass ich dadurch eine sehr gesunde Einstellungen zu dem Thema entwickeln konnte. So hatte ich türkische nachhilfeschüler, bekannte etc. Auch heute noch. Was für mich aber nie in Frage kam, war eine Liebesbeziehung. Meine Eltern haben mir das nie verboten, aber wir haben sehr offen darüber gesprochen, was eine Beziehung zu einem Moslem bedeutet. Angefangen vom Essen über Verbote und auch das frauenbild, welches in der Öffentlichkeit gelebt wird. Über Kopftücher etc. Wertfrei, aber den Tatsachen entsprechend. Ich bin der Meinung, jeder sollte machen, was er für richtig hält, solange niemand anderes zu schaden kommt. Das heißt aber nicht, dass ich das auch so machen muss. Wer also zb auf Schweinefleisch verzichtet, darf das gern. Ich esse es aber weiter und würde es mir auch nicht verbieten lassein.


    Meine Eltern haben in meiner Erziehung viel wert darauf gelegt, dass ich ein gesundes Selbstbewusstsein entwickel und dies war (denke ich) auch der Grund, warum ich für meine türkischen bekannten als Freundin furchtbar uninteressant war. Ich war auch nicht so einfach zu beeindrucken und daher wurden da lieber die oberflächlichen Mädels abgegrast, die sich durch markenklamotten, proletenhafte anmachsprüche und geschleime einlullern ließen. Lustigerweise haben tatsächlich alle Jungs, die ich kenne, eine landsfrau geheiratet. ;-)


    Um es auf den Punkt zu bringen: meine Eltern haben mir mitgegeben, dass nicht Worte zählen, sondern Taten. Dass ich mit offenen Augen und einem gesunden misstrauen durch die Welt gehe und mir bewusst werden lasse, was für Konsequenzen Dinge haben können. (bei einem soziopath und narzist leider trotzdem total wirkungslos :pfeif)


    Statt also da jetzt auf die Barrikaden zu gehen, halte ich es für wesentlich wirkungsvoller dem Mädel den Rücken zu stärken, selbst zu sehen, ob das gut oder schlecht ist und das auch mit rosaroter Brille auf der Nase. Dass sie in der Lage ist, für sich und ihre Vorstellungen einzustehen und somit die Situation so zu händeln, dass man als Mutter das Vertrauen haben kann, dass die Tochter für sich entscheiden kann. Dabei geht's ja nicht nur um die Partnerschaft, sondern grundsätzlich. Das ist ja nicht der letzte Mensch, dem das Mädel begegnet, der ihr nicht gut tun könnte. Da kommen vielleicht tyrannische Chefs, manipulative "Freundinnen" etc.


    Man muss ja auch bedenken, in nicht mal 3 Jahren ist das Mädchen volljährig. Dann muss sie sämtliche Konsequenzen ihres Handelns selbst tragen. Das Mädel braucht Hilfe zur Selbsthilfe und keine hysterischen Verbote und Kontrollen.


  • Hallo,


    Es gibt zwar viele Informationen ûber die Thematik mit welcher Du Dich befasst, aber erstens muss man selbst seine Erfahrungen machen und zweitens müsste man wissen, wo der Junge genau herkommt und welchen Lebenslauf er hat. Und selbst dann kann man nur Hypothesen aufstellen.


    Um zu zeigen, wie widersprüchlich oder vielseitig sich eine Familie mit Migrationshintergrund aufstellen kann und entwickelt, schaue Dir das Beispiel der Familie Merah in Frankreich an. Ein Sohn M.M hat 2012 sieben Kinder und Erwachsene getötet, darunter Christen, Juden und Muslime.
    Es gibt fünf Kinder. Von den Jungs ist ein Bruder radikalisiert und verurteilt als Mithelfer und Mentor von M.M. - welcher erschossen wurde - und ein dritter Bruder hat mit der ganzen Familie gebrochen und grenzt sich vehement ab.
    Eine Schwester ist auch radikalisiert und lebt in Syrien (nimmt man an). Und die andere ist ein völlig normales Mädchen, arbeitet, trägt kein Kopftuch und praktiziert keine Religion. Sie ist als Minderjährige selbstständig zum Jugendamt und hat darum gebeten, dass man sie aus der Familie entfernt.


    Die Mutter, fromme Antisemitin, ist nach ihrer Scheidung vom Vater der Kinder, völlig überfordert, versteht die Welt nicht mehr.

  • Hallo zusammen,


    mal unabhängig, von der allgemeinen Situation, Vorurteilen, dem Wissen um die Schwierigkeiten binationaler, bikultureller Beziehungen, was man so hört und so weiter und so sofort...
    Gibt es alles, kann und sollte man nicht kleinreden, würde ich als Vater auch dran denken und so weiter und sofort...


    Ist aber doch alles obsolet und hinfällig, wenn ich keinen Zugang mehr zu dem Kind habe.
    Wenn es nicht gelingt, dem "Kind", was sich mit 15 aus seiner Sicht gar nicht mehr so fühlt, zu vermitteln, dass ich wissen möchte ob der Mensch mit dem es sich umgibt ihr gut tut oder nicht, brauche ich mir diese Fragen alle nicht zu stellen!
    Und gleichermaßen, sollte ich auch belastbar vermitteln, dass egal was passiert ich da sein werde, ohne zu sagen: Selber schuld oder ich hab es doch gesagt.


    Dann wird das auch schon...
    Halt geben und fliegen lassen..


    Das würden wir doch alle auch bei jedem anderen Menschen tun.
    ...und mir ist ehrlich gesagt vollkommen egal, woher der Mensch kommt der mein Gold verletzt.
    Er sollte es nicht tun und wenn sollte sie sich immer sicher sein können, dass ihre Eltern uneingeschränkt da sind.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Entschu

    Keteryna: Wow. Dieser Post hat ja gerade noch gefehlt...Alles nur ausgedacht? Es gibt keine religiösen, kulturelle oder sonstige Unterschiede? Glaubst Du da wirklich selber dran???

    Entschuldigung! Wollte niemanden beleidigen! Ich glaube, die sind einfach Teenagers. Unterschiede gibt es ja, doch liegt das Problem daran?

  • Es gibt die verschiedensten Beratungsstellen. Ich kann dir nix nennen, ohne den Ort zu kennen. Du kannst das Jugendamt anrufen und um Kontaktdaten bitten. Hier gibt es Treffpunkte für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund, Familienzentren, Nachbarschaftsheime, öffentliche Moscheevereine, Mütterzentren usw usf. Oftmals haben auch die Stadtbezirke Infos, was es in der Nähe gibt. An solche Institutionen würde ich mich wenden. Um Informationen zu bekommen, wie man mit der Situation umgehen kann, falls das Mädel lauert und der junge Mann weiterhin anonym bleibt oder auch um seinen Hintergrund besser zu verstehen.

  • Wenn mir ein Rudel deutscher Herren begegnet, meine Mutter anrempelt und mir irgendwelche Zettel zuschiebt, auf dem seine Telefonnummer wahrscheinlich Tage vorher notiert wurde... weil er ja schon da schüchtern war ;-)
    ja, da wäre ich auch skeptisch...


    Aber nicht, wenn ich 15 bin! Denn mit 15 sieht die Welt total anders aus... ;-) das ist nicht beängstigend- das ist romantisch... und alle die was dagegen sagen, sind nur neidisch oder können es nicht verstehen, weil sie es selbst nie erlebt haben. Und außerdem sind alle so voreingenommen und gönnen es mir nicht, dass es einfacher ist nix zu erzählen.


    Tja... wenn das meine Tochter wäre - würde ich in erster Linie nicht das Thema Moslem oder Flüchtling so in den Vordergrund stellen - sondern das Heimliche...
    Wir sind hier nicht bei Romeo und Julia... sie darf ihre Erfahrungen sammeln. Mal offen ansprechen, warum das so geheim ist... vielleicht bisschen auflockern...
    Wenn sie merkt, dass ihr kein Problem damit habt - wird sie schon selbst dahinter kommen, warum das ganze heimlich ist und welche Perspektiven das ganze hat...


    Aber einen guten Rat sollte die junge Dame beherzigen... sich Zeit lassen, die Menschen besser kennenzulernen. Ich hatte mir damals sechs Monate genommen, um den Menschen erst kennenzulernen. Vieles hat sich vorher zerschlagen, doch was über diese sechs Monate weiter bestanden hat, war echt und fühlte sich gut an. Ich habe es so konkret gemacht, weil man in der Verliebtheitsphase fast jeden Augenblick für den richtigen Zeitpunkt hält.


    Und zum moslemthema zitiere ich gerne einen alten muslimischen Freund (hier geboren und kein Flüchtling): : MAPI was glaubst du macht mein Vater mit mir, wenn ich ein nicht moslemisches Mädchen nach Hause mitbringe ? Welche Möglichkeiten habe ich da? Ich treffe mich heimlich mit Mädchen... nur nicht mit muslimischen... denn was glaubst du, macht Ihre Familie mit mir, wenn uns jemand erwischt?
    Andererseits kenne ich viele, wo es funktioniert hat - die sogar geheiratet und Kinder haben...


    Es lohnt sich egal wie... sich Zeit zu lassen und die Menschen besser kennen zu lernen. .

  • Ich denke, das oberste Ziel sollte es sein, das Selbstvertrauen und das kritische Denken des Mädchens zu aktivieren - völlig unabhängig davon, wer sie da nun angequatscht hat und unter welchen Umständen. Wenn sie Einser-Schülerin ist, kann sie so dumm ja nicht sein, also wäre sie mit der richtigen Unterstützung ganz sicher in der Lage, ihre hochkochenden Hormone notfalls unter ihre geistige Kontrolle zu bringen. Welche Unterstützung braucht sie dazu? Ganz klar: das Gefühl, ihr Leben selbst in der Hand zu haben, selbst die Verantwortung zu tragen und von ihren Eltern, Paten etc. als Erwachsene behandelt zu werden. Ist sie erwachsen? Nein, vermutlich noch nicht. Will sie aber so wahrgenommen und behandelt werden? Selbstverständlich! Erinnert euch doch mal daran, wie es euch mit 15 Jahren ging. Wolltet ihr da zu hören bekommen "Eine 15-jährige hat nicht zu entscheiden, ob ihre Eltern den Freund kennen lernen."? Wohl kaum. Und wolltet ihr in dem Alter gern in Begleitung eurer Mutter eislaufen gehen? Ich als ehemalig blonde Einser-Schülerin wollte das ganz, ganz sicher nicht, schließlich waren auf dem Eis öfter mal attraktive Jungs unterwegs!


    Ich frage mich also unweigerlich, ob die junge Dame, deren Verhalten wir hier diskutieren, nicht vielleicht gerade einfach versucht, aus der (sicher gut gemeinten) übertriebenen Obhut eines Helikopter-Elternhauses auszubrechen und einfach mal das Gefühl zu haben, die alleinige Kontrolle über einen Aspekt ihres Lebens (die Beziehung zu dem jungen Mann) zu haben. Wenn dem so ist, müssen meines Erachtens zwei Dinge getan werden: 1. Die Eltern müssen ganz, ganz dringend mal einen Gang runter schalten und akzeptieren, dass ihre Tochter als selbstbestimmte, verantwortungsvolle Erwachsene behandelt werden möchte und nicht als behüteter kleiner Goldschatz der Familie. 2. Die Tochter sollte von jemandem, dem sie vertraut und der ihr auf Augenhöhe begegnen kann, dazu animiert werden, die ganze Situation mal von außen zu betrachten. Sie könnte sich z.B. vorstellen, all das geschehe nicht ihr selbst, sondern einer ihrer Freundinnen oder einer hypothetischen kleinen Schwester. Und dann soll sie sich fragen, wie sie das Verhalten ihrer Freundin/Schwester bewerten und wozu sie ihr raten würde. Vielleicht fällt ihr dann schon auf, dass ihr Verhalten gerade nicht so richtig klug ist. Weiterhin könnte man versuchen, ihr verständlich zu machen, wie wahnsinnig schwierig so eine Situation für Eltern ist - wie sehr man sich (häufig völlig zu Unrecht) Sorgen um jemanden macht, den man unheimlich lieb hat... und wie viel Erleichterung es deshalb beiden Seiten bringen würde, wenn die Eltern den jungen Mann mal irgendwie kennen lernen könnten, z.B. bei einer gemeinsamen Unternehmung, an der alle Spaß haben.

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband

  • trilobita


    Das ist ja jetzt schon wieder ein Weilchen her - wie ist es denn weiter gegangen?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~