Hallo, hier bin ich!

  • Hallo ihr,


    ich habe dieses Forum gefunden, als ich auf der Suche nach Antworten auf meine vielen Fragen war. Ich habe bereits als Gast ein bisschen was gelesen, und nun entschlossen, mich zu registrieren. Nun aber mal zu mir:


    Ich bin 36 Jahre alt, mit zwei Töchtern (11 und 14 Jahre), und getrennt lebend.


    Wie jede Trennungsgeschichte, ist auch meine nicht in zwei Minuten abgehandelt. Ich habe meinen Ex mit 16 kennengelernt, mit 21 geheiratet und mit 22 die erste Tochter bekommen. Mit 25 kam dann die zweite hinterher. Ich kann nicht behaupten, dass ich eine unglückliche Ehe hatte. Nein, ich war sogar glücklich. Wir beide arbeiteten Vollzeit, in unseren Traumberufen, hatten zwei gesunde, tolle Töchter, und haben uns vor 5 Jahren den Traum vom Eigenheim erfüllt. Aber ich hatte das Gefühl, dass er mit knapp Mitte 30 in eine Art Midlife-Crisis kam. Und zwar so richtig klassisch. Wollte z.B. den Motorradführerschein machen, usw.
    Da er auch nur ein wenig älter war als ich, hatte auch er vor unserer Beziehung kaum Freundinnen. Ich vermute, dass dann irgendwann das Gefühl aufkam: "Das soll alles sein? Nie wieder eine andere? Immer nur Sex mit derselben?" Jedenfalls gestand er mir irgendwann einen Seitensprung. Ich war sehr vor den Kopf gestoßen. Und ziemlich verletzt. Gedanken wie: "Reiche ich ihm nicht?" kamen mir natürlich auch. Ich habe irgendwie versucht damit umzugehen. Und hatte aus heutiger Sicht wenig Hilfe seinerseits. Sätze wie: "Ich hab mich doch entschuldigt, du musst mir verzeihen!" waren an der Tagesordnung, vor allem, wenn er nicht verstehen wollte, dass ich nicht von ihm berührt werden wollte. Der Wunsch einer Eheberatung wurde niedergeschmettert, "Wir haben das immer alleine geschafft, wir brauchen keine Hilfe. Aber es ging schließlich soweit, dass er MIR misstraute, mir nachspionierte, mein Handy kontrollierte, mich orten wollte, usw. Ich habe das alles nicht erlaubt, und ihn dabei des öfteren erwischt. Im Gegenzug war ich natürlich misstrauisch. Erwischte ihn dabei, wie er mich belog, dass er arbeiten müsste, aber eigentlich unterwegs war. Bei Nachbarinnen und Kolleginnen. Ich merkte, dann mit der Zeit, dass es mir fast schon egal war. Mir lieber war, er war weg, anstatt bei mir. Und so traf ich irgendwann die Entscheidung: SO möchte ich nicht mehr leben. Ich will nicht mehr rumdiskutieren, warum ich keine Zärtlichkeiten zulasse. Warum er mich belog. Ich habe sehr lange gehadert, vor allem auch wegen meiner Töchter. Aber ich wurde immer unglücklicher, jeder konnte es sehen. Mehrfach wurde ich darauf angesprochen. Aber er sah es nicht, es war doch alles in bester Ordnung. Es würde schon wieder gut werden.
    Schließlich konnte ich einfach nicht mehr. Ich sprach die Trennung aus. Er fiel tatsächlich aus allen Wolken. War sehr überrascht. Konnte auch nicht nachvollziehen warum. Erst jetzt war er zur Eheberatung bereit. 2x waren wir dann auch da. Es hat nichts gebracht. Bestimmt auch weil ich dann nicht mehr wollte, gebe ich zu. Da er ja die Trennung nicht wollte, beharrte er darauf, das Haus zu behalten, ich wollte nur noch raus. Also suchte ich mir im Ort eine Wohnung, damit ich die Kinder nicht zu sehr entwurzelte. Ihr Leben würde sich sowieso schon sehr ändern. Als ich eine schöne Wohnung gefunden hatte, sagten wir es auch den Kindern, wobei mein Ex sehr betonte, dass ICH die Trennung wollte. Nach ein paar weiteren Wochen zog ich in meine Wohnung, und fühle mich seitdem sehr erleichtert. Nach einigem Hin und Her fahren wir nun das Wechselmodell. Die Kinder sind zu gleichen Teilen bei uns beiden. Es funktioniert fast perfekt. Er hat nach wie vor die Hoffnung, dass ich mich wieder in ihn verliebe, und alles wieder gut wird. Für mich gibt es aber keinen Weg zurück. Es sind viele Vertrauensbrüche passiert, seine Art mit mir umzugehen hat mich sehr verletzt, und ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass "es wieder wird".


    Stattdessen habe ich einen neuen Mann an meiner Seite, der mir gut tut, der mich so liebt, wie ich bin, mir das Gefühl gibt, die wichtigste Person in seinem Leben zu sein. Ich kannte ihn schon vor der Trennung platonisch als eher entfernter "E-mail"-Freund, den ich nur einmal gesehen hatte. Habe daraus vor meinem Ex auch kein Geheimnis gemacht. Erst nach meinem Auszug habe ich ihn zum zweiten getroffen, und dann immer wieder. Er hat sich sehr um mich bemüht. Und doch habe ich ihn einige Monate auf Abstand gehalten. Bis mir klar wurde, dass ich ihn nur wegen anderen auf Abstand halte. Während ICH eigentlich was anderes will. Ich fühle mich bei ihm unendlich wohl und er macht mich sehr glücklich.
    Nun stellt sich mir die Frage, wie geht es weiter? Wann und wie beziehe ich meine Kinder mit ein? Ich weiß, dass die Situation mit meinem Ex dann eskalieren wird. Er wird alles zu einem Rosenkrieg ausarten lassen. Wir sind noch nicht geschieden, das Haus ist noch nicht geregelt und wir streiten sowieso oft über die Kosten. Dann wird er nichts mehr zu verlieren haben, und ich werde noch mehr um alles streiten müssen. Außerdem habe ich Angst, dass er es vor den Kindern so darstellt, dass mein Freund der Grund für die Trennung sein wird. Als ob es nicht genügend andere Gründe gab. Aber die zählen ja alle nicht.


    Ich hoffe darauf, hier ein paar nette Gespräche und Gleichgesinnte zu treffen. Man kann mich jederzeit anschreiben, ich antworte sehr gerne. Freu mich auf euch.


    Liebe Grüße,
    Alicia

  • Liebe Alicia,


    Erstmal herzlich :welcome hier im Forum...


    Ich denke, hier wirst Du sicherlich Rat und Tips und natürlich
    Austausch zwischen/unter Gleichgesinnten finden. Wenn ich es richtig gelesen habe, dann seid Ihr noch nicht allzu
    lange getrennt, deshalb würde ich das auch mit dem Neuen Freund und den Kids langsam angehen lassen.
    Sinnvoll ist es auch, dass sich erstmal das bisherige Leben etwas einpendelt, Du selbst auch etwas zur Ruhe kommst.
    Ich würde mit Deinem neuen Freund über die Situation insgesamt offen sprechen, ich denk er wird Verständnis
    dafür haben, dass Du nicht sofort die Kids hier vor vollendete Tatsachen stellen kannst/möchtest..
    Mit 11 bzw. 14 Jahren sind sie sicher auch nicht mehr soo alt, dass sie es nicht verstehen könnten, aber sie
    müssen sich auch erstmal an die grundlegend neue Situation gewöhnen. Insofern, lasst es langsam angehen,
    finde ich zumindest, aber wenn dann "offen"/kindgerecht dem Alter entsprechend mit Ihnen sprechen, dann
    kann der VAter auch nicht wirklich sticheln...


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    Genauere Infos darüber findest Du hier


    Wenn Du also gerne einen Paten haben möchtest, bitte ich Dich mir eine private
    Nachricht (PN) zu schreiben, wir werden dann einen Paten für Dich suchen.


    Ich wünsche Dir eine gute Zeit hier, ganz viel Spaß
    beim Stöbern und Austausch :strahlen und viel Kraft auf Deinen weiteren Weg :knuddel


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Hallo Susayk,


    danke für die liebe Begrüßung. Ich habe mich inzwischen weiter umgesehen, und auch schon mal kommentiert. Es gefällt mir sehr gut hier.


    Getrennt sind wir seit März 2017. Die Kinder erfuhren es im Mai. Ich rede eigentlich sehr offen und mMn sehr reflektiert mit ihnen, versuche ihnen immer recht positiv das Verhalten ihres Vaters zu erklären. Aber auch, dass er sich Hoffnungen macht, die nicht erfüllt werden. Ich möchte einfach nicht, dass sie sich auch falsche Hoffnungen machen. Ich denke, dass ich da sehr klar bin, und meine Mädels das auch sehen. Sie selbst kamen im Dezember auf die Idee mich an einer PartnerInternetSeite anzumelden. Dies habe ich aber dankend abgelehnt. Hat mich zugleich auch sehr verwundert. Meine Jüngere meinte vor ein paar Wochen, dass sie Angst habe, ein neuer Mann würde sie nicht mögen. Ich habe ihr gesagt, dass sie da keine Angst haben bräuchte, da man sie nur mögen kann. Außerdem habe ich ihr gesagt, dass ich keinen Mann haben könnte, der sie nicht ausstehen würde. Meine Töchter gehen mir über alles, und ich möchte, dass sie das wissen. Über all das rede ich natürlich auch mit meinem Freund, und er hat vollstes Verständnis dafür, drängt mich überhaupt nicht dazu, ihm die Kinder vorzustellen, oder unsere Beziehung "offiziell" zu machen. Immerhin hat er ja auch ein Kind aus voriger Beziehung, und es geht ihm da sehr ähnlich.
    Ich möchte mir da noch ein paar Monate Zeit lassen, erstmal "nachfühlen", wie die Mädels so etwas fänden. Und dann nach und nach den Gedanken einfließen lassen.


    Danke für deine Rückmeldung.


    Liebe Grüße,
    Alicia

  • :welcome hier im Forum und ein gutes Einlesen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.