Vor Schaden bewahren oder doch nicht?

  • Liebe Pubi-Eltern,


    ich brauche bitte wieder Feedback, wie mit Pubis umgegangen wird, welche kaum oder gar keine Ratschläge annehmen mögen.... :-D


    Beispiel: Tochterkind benötigt Brille, hat sich kurzfristig ergeben, von jetzt auf gleich konnte sie an der Tafel nicht mehr sehen. Nun ist es so, dass Augenarzttermine schwerer zu bekommen sind, als eine Audienz beim Papst. Wir haben also erst nächste Woche einen Termin (dafür fahre ich dann 1 1/2 Stunde) und dann dauert es noch ca. 7 Tage, bis Brille fertig ist.


    Nun habe ich Tochterkind dringend empfohlen, mit den Lehrern vor der Stunde zu sprechen, da sie meist hinten sitzt. Mein Ratschlag wurde komplett ignoriert, mit dem Ergebnis, dass sie sich vor der ganzen Klasse "blamiert" hat und alle lachten. Großes Geheule in der Schule und zuhause... :anbet


    Das ist nur eines von mannigfaltigen Beispielen, es geht im Moment ständig so, Ich sehe, was kommt und es tut mir schon weh, sie direkt "auf die Schnau.. fallen#" zu sehen.


    Wie handhabt Ihr das? Lehnt ihr Euch entspannt zurück und schaut zu? Wo sind die Grenzen, um wirklich einzugreifen?

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Für eine Brille fahre ich nicht zum Augenarzt, da gehe ich direkt zum Optiker, der mißt genauso gut aus.
    Okay, pro Glas fallen dann 10 Euro Zuzahlung weg, aber wenn ich das Benzingeld und die Zeit dagegen rechne....


    Wie alt ist sie denn?


    Prinzipiell ist es ja immer schwierig.
    Wo greift man ein, was lässt man laufen.
    Mit dem keine Ratschläge annehmen" wird es sicherlich in den nächsten Jahren nicht besser.
    In diesem Falle würde ich sie lassen.
    Sie muß merken, daß sie auch selbst für sich verantwortlich ist und daß es ihr nicht besser damit geht, wenn sie bestimmten Dingen aus dem Weg geht.


    Ich greife ein ( habe eingegriffen) wenn es um Dinge geht, die für ihr schulisches ( bzw. berufliches) Weiterkommen wichtig sind/waren.
    Also , daß sie sich nichts selbst vergeigt, weil sie die Notwendigkeit ( noch ) nicht einsieht.


    Ich habe dort eingegriffen, wo ich das Gefühl hatte, sie braucht noch Unterstützung , weil sie in ihrem Alter noch keine Chance hat, sich zu wehren.


    Und ich greife immer noch ein ( sie ist jetzt 17), wenn sie in ihrer Gedankenlosigkeit zuviel Bargeld / Karten etc. im Geldbeutel hat, wenn sie unterwegs ist.
    ( nach 2 geklauten Handys und einem geklauten Geldbeutel incl. Perso/ KV-Versichertenkarte, etc...)


    Was die soziale Kompetenz Gleichaltrigen gegenüber betrifft habe ich nicht eingegriffen.
    Ich habe getröstet, Tipps / Ratschläge gegeben, sie versucht zu stärken, aber machen mußte sie selbst.
    Was sie meist nicht gemacht hat.
    Das hat mir selbst oft weh getan, ich habe auch vieles nicht verstanden, aber schlußendlich ist sie ein eigenständiger Mensch .
    Was mir sinnvoll erschien, ist ihr nicht wichtig gewesen.


    Jetzt endlich, in der weiterführenden Schule/Ausbildung scheint sie ihren Platz gefunden zu haben,bei Jugendlichen, die ähnlich ticken wie sie.
    Das war hier auf dem Dorf nie der Fall, da war sie meist außenstehend.


    Vor gewissen Erfahrungen kann man sie nicht bewahren, da müssen sie durch, auch wenn es weh tut.
    Und meist kommt ja auch dann erst die Einsicht, wenn es weh tut, ob das nun finanziell, oder emotional ist.
    Das gehört nun mal zum erwachsen werden dazu.

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand

  • Hallo Nicole,


    ganz ehrlich? Ob sie jetzt noch zwei Wochen länger oder kürzer an der Tafel nichts sieht, ist ja eigentlich kein Drama. Sie wird schon merken, was ihr peinlicher ist, zugeben zu müssen, das nicht lesen zu können, wenn sie z.B. dran kommt oder doch zu fragen sich nach vorne zu setzen oder sich zwei Wochen durch zu schummeln.


    Ich versuche bei meiner Tochter (12) meine "Ansagen" auf wirklich wichtige Dinge zu beschränken. Ich bilde mir ein, dass sie wenn ich dann was sage, sie das ernster nimmt, als wenn ich dauernd irgendwas "besser weiß".


    Ich hätte das vermutlich als Frage formuliert, so nach dem Motto "und musst Du jetzt in der ersten Reihe sitzen?" und dann die Reaktion abgewartet.


    Und auch wenn es uns weh tut wenn sie auf die Schn** fallen, mehr als "Pflaster reichen" ist wohl im Moment eher nicht!


    Wünsche Dir weiterhin gute Nerven und klopfe auf Holz: meine ist gerade sehr vernünftig!! (so lange wie es dauert)


    LG
    Kati

  • Ich sehe, was kommt und es tut mir schon weh, sie direkt "auf die Schnau.. fallen#" zu sehen.


    Ich gebe meinen Kindern gerne Ratschläge und erlebe oft, dass diese in den Wind geschlagen werden. Wenn sie dann scheitern oder das kommt, was vorauszusehen war, dann lehne ich mich zwar nicht entspannt zurück, aber erinnere sie an das, was ich ihnen gesagt hatte, und wenn sie Trost brauchen, finden sie den auch.


    Aber wenn die Kinder meinen, es besser zu wissen, müssen sie eben auch die Konsequenzen ihres Handelns tragen - sofern sie das können. Nur so, denke ich, lernen sie für's Leben und kommen selbst darauf, ihr Handeln vorher zu überdenken. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu.

  • Hallo,


    Nimm es gelassen. Damit muss die Tochter selbst fertig werden.


    Das Wichtigste ist, dass die Tochter die Brille trägt. Ich würde mich darauf konzentrieren.


    VG,
    Tegami.


  • Ich muss noch klären, ob nicht irgendetwas sonst nicht stimmt, da wie erst vor 4 Monaten beim Augenarzt waren und sie da 100 % Sehkraft hatte, jetzt sind es schon 1 Dioptrin - deshalb der Augenarzttermin. Sie ist übrigens 12.


    Du hast recht, ich muss es auf das Schulische und Lebenswichtige beschränken und sonst tröste auch auch meist nur, zumal einige Dinge oft anders sind, als von ihr geschildert..... :-D Oft war es dann schon penlich für mich.... :schiel


    Zur Zeit haben wir auch das Thema, dass sie ja oft Gardeveranstaltungen hat, wenn sie am WE bei ihrem Papa ist, er ist einverstanden (ich hole und bringe sie dann wieder zu ihm) , nur sie möchte die Zeit bei ihrem Papa verbringen. Ich habe deshalb schon "Ärger" mit dem Verein, da sie zu Auftritten "muss". Ich ziehe mich jetzt raus und habe Tochterkind gesagt, dass sie mit der Trainerin sprechen muss.


    Ich bekomme "Prügel" von allen Seiten, jeder ist unzufrieden und lässt den Ärger an mir aus, das nervt... :klimper

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  • Danke, die guten Nerven brauche ich, :thanks: Ich bin halt etwas genervt, weil ich der "Sündenbock" bin und darauf keine Lust mehr habe. Sie ist eigentlich recht umgänglich, aber ich Moment so "unausgegoren", mit sich selbst unzufrieden und launisch - halt wahrscheinlich normale pubertäre Erscheinungen.... :tanz:party

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  • Danke, die guten Nerven brauche ich, :thanks: Ich bin halt etwas genervt, weil ich der "Sündenbock" bin und darauf keine Lust mehr habe. :party




    Stell Dich mal darauf ein, daß das die nächsten Jahre so weitergeht - Mama ist grundsätzlich und prinzipiell an allem schuld :whistling:

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand

  • Für eine Brille fahre ich nicht zum Augenarzt, da gehe ich direkt zum Optiker, der mißt genauso gut aus.


    Nunja, es sollten aber ernsthafte Dinge wie Netzhautablösungen ausgeschlossen werden. Vor allem, wenn es die erste Brille ist!
    Es gibt ja manchmal ernsthafte Erkrankungen die dahinter stecken.
    Ein oder zwei Wochen Tafel schlecht lesen können wird aber vermutlich den schulischen Werdegang nicht maßgeblich beeinflussen.


    Ich habe deshalb schon "Ärger" mit dem Verein, da sie zu Auftritten "muss". Ich ziehe mich jetzt raus und habe Tochterkind gesagt, dass sie mit der Trainerin sprechen muss.


    Warum ziehst Du Dir den Schuh an??? Verweise auf den Papa als Ansprechpartner während der Papazeit, oder verweise ans Tochterkind.


    Das wäre als wenn Du Dich rechtfertigen solltest warum Dein Kind zur Schule geht, statt zu Training!


    Wenn Du Dich nicht rechtfertigst wird man Dich auch nicht als Ansprechpartner heranziehen. Ein bestimmtes: Damit hab ich nix zu tun, da ist sie bei ihrem Papa, ich kann Ihnen gerne seine Nummer geben, klären Sie das dort!!! und gut iss!


    Je mehr man versucht, es allen recht zu machen, desto schlechter geht es einem, denn das kann man nicht erfüllen. Vor allem haben die Leute dann eine Erwartungshaltung, die das Ganze noch verschlimmert.


    Dein Kind ist 12, will nicht sagen, daß es die Tafel nicht lesen kann? Gut, dann muß sie die Konsequenzen tragen, keine Antwort geben können oder shclechte mündlichen Noten. Wie gesagt, in 2 Wochen passiert wohl eher nicht so viel, daß sie deswegen sitzen bleibt. Sie darf es dann ja aufholen, da sie nicht lesen konnte und nix dagegen getan hat.


  • Ja, Monsterkrümel, warum ziehe ich mir den Schuh an? Habe ich bisher getan, um es so vielen Leuten wie möglich recht zu machen. Jetzt merke ich, der Schuh passt mir nicht mehr und ich werfe ihn weg... :drink
    Habe gerade eine Nachricht an die Trainerin geschrieben, dass sie selbst mit Tochterkind sprechen soll. Wenn sie beim Papa ist, dann ist sie dort und ich bin für "Externe" nicht zu sprechen.... :nixwieweg

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  • Habe ich bisher getan, um es so vielen Leuten wie möglich recht zu machen.


    Kann es sein, dass Du dabei selbst auf der Strecke bleibst? Jeder möchte etwas anderes von Dir, und wie Du es auch drehst und wendest, Du kannst es nicht allen recht machen. Je größer die Kinder werden, desto mehr bekommen sie auch selbst hin. Und wenn man ihnen solches auch zutraut, dann blühen sie mit ihren Erfolgserlebnissen auf. Hilfe zur Selbsthilfe scheint mir hier ein gutes Motto zu sein. Viel Glück dabei!

  • Als Mutter ist man immer das letzte Glied in der Nahrungskette.


    das bedeutet gleichzeitig auch, dass wir Mütter das "gefundene"! Fressen für Alle sind... :rotwerd Dann werde ich mich mal "unappetitlich" gestalten.... :strahlen

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  • Manchmal hab ich den Eindruck du hast Spunte vor deinem Kind. Wir Eltern haben die Aufgabe blöd zun sein. :-D


    Was meinst Du mit "Spunte" so etwas wie Angst vor ihr? Sicher sollten wir auch die unangenehmen Seiten der Elternschaft akzeptieren, aber auch im Dialog und friedvollem Zusammensein mit dem Nachwuchs leben, oder?

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Sicher sollten wir auch die unangenehmen Seiten der Elternschaft akzeptieren, aber auch im Dialog und friedvollem Zusammensein mit dem Nachwuchs leben, oder?


    Schön und gut, aber wie gehst Du damit um, wenn Deine Tochter immer wieder Grenzen austestet, überschreitet, Du den Eindruck hast, dass Du Dir den Mund fusselig redest - ich kann dann nicht immer friedvoll bleiben.


  • Schön und gut, aber wie gehst Du damit um, wenn Deine Tochter immer wieder Grenzen austestet, überschreitet, Du den Eindruck hast, dass Du Dir den Mund fusselig redest - ich kann dann nicht immer friedvoll bleiben.


    Kinder müssen ihre Grenzen austesten, das gehört auch zur Persönlichkeitsentwicklung. Bezüglich Deiner Frage hole ich mir ja hier die Ratschläge.... :-D

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  • Jupp Angst haben. Ich weiß das du sehr emotional bezüglich Kind bist und immer das Beste willst, aber so ist es einfach nicht. Es ist nicht immer friedlich, sie hören einfach nicht auf uns und müssen sich blutige Nasen holen, leider.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.