Bin mit dem Latein am Ende! Sohn aggressiv

  • Hallo ihr Lieben,


    mein Sohn (10 Jahre) schafft mich und auch die anderen. Seine Stimmungsschwankungen sind nicht
    normal!!! In der Schule (Schule für geistige Entwicklung) schimpft er vor sich hin, beleidigt die Schulbegleiterin, Lehrerin, ... Haut auch mal um sich. Einige Kinder haben schon angst um ihn! Nachdem er sich ausgetobt hat ist er zahm wie einn Schaf. Daheim sieht es auch nicht besser aus. Ein Beispiel gefällig? Ich bitte ihn, das Tisch zu decken. Er
    stellt nur Teller und Besteck auf dem Tisch - mehr nicht. Ich bitte ihn
    nochmals, den Tisch zu decken. Er flippt aus und beleidigt mich auf
    übelste Weise und dampft in seinem Zimmer. Man muss echt aufpassen was man sagt und macht.


    Mein Sohn leidet an einer Wahrnehmungsstörung, geparrt mit einer leichten Intelligenzminderung, Entwicklungsstörung, hat körperliche Beeinträchtigung (Fußfehlstellung; wurde operativ behoben ist aber noch in Behandlung), auffällig sind seine Gefühlsausbrüche ala ich bring euch um.


    Die Schule ist am Ball. Die handhaben es so, dass mein Sohn ein Entschuldigungsschreiben erfasst, falls er wieder austickt. Anscheinend wirkt es nicht richtig. Er nimmt außerdem tgl. die Tablette Risperidon (1-0-0).


    Sein Vater und ich unterstützen uns gegenseitig, auch sind wir permanent mit der Schule in Kontakt. Wir erledigen auch, was man uns aufträgt (z. B. Extra-Hausaufgaben erledigen). Aber irgendwie sind wir alle mit dem Latein am Ende. Und auch meine Kraft.


    Was kann ich noch tun? Bin irgendwie down. Ich bin echt froh, dass ich Menschen um mich habe die mich unterstützen. Was in der Vergangenheit nicht der Fall war. Da hieß es seitens vom Kindergarten, wir würden uns nicht richtig um unseren Sohn kümmern :kopf


    Traurige Grüße
    goldi

  • Mal so eingeworfen: Warum genau nimmt er Risperdion? Ich habe aus Interesse mal gegooglet und die Nebenwirkungen, die auftreten KÖNNEN, sind ja sehr sehr umfangreich.
    Habt ihr mal mit dem Arzt über einen Wechsel gesprochen? Oder mal austesten, was passiert, wenn er es nicht nimmt (natürlich auch in Absprache)?

  • Vor Jahren waren wir in der Kinder- und Jugendpsychiatrie vorstellig. Er war wegen seiner Aggresivität aufgefallen. Die Klinik hat uns das Medikament empfohlen. Seitdem ist er auch bei einer Psychiaterin in Behandlung, die in regelmäßig das Rezept verschreibt. Wir haben bald einen Termin bei der Psychiaterin. Wenn die Herbstferien zu Ende sind werde ich die Schule darauf ansprechen, ob wir mal die Wegnahme testen sollten.

  • Ich kenne deinen Sohn nun nicht, aber einige Ideen hätte ich.


    Konkrete Aufgabenstellungen formulieren. "Deck den Tisch" ist zu allgemein. Lass ihn erst überlegen, was alles drauf muss oder schreibt eine Liste (vielleicht auf eine Tafel), was alles gebraucht wird. Da kann er abhaken und verliert nicht den Überblick.


    Helfen könnte ihm auch ein Affektkontrolltraining (Impulskontrolltraining).


    Seine Stimmungsschwankungen scheinen mir durch Frustration zu kommen. Er hat sich etwas in den Kopf gesetzt, was er dann nicht erreicht, egal, ob er es nicht schafft oder äußere Umstände es verhindern. Folglich muss an seiner Frustrationstoleranz gearbeitet werden.


    Die Schule wär gut beraten zu schauen, was er alles kann. Fehlverhalten in eigene Fähigkeiten umwandeln ist das Erfolgsrezept.


    Das Problem immer: Er macht auch Rückschritte und das frustriert einen als Mutter/Lehrerin. Wenn man die versucht anzunehmen und immer wieder zu schauen, was schon erreicht wurde, geht es besser.


    Hast du ab und zu eine Auszeit?

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich würde den Burschen. mal im Sozialpädaratrischenzentrum vorstellen.
    Reinfach noch mal eine andere Meinung.
    In 4 Jahren passiert eine Menge im Gehirn.
    Mit 10 kannste auch schon die ersten Pubertätseinflüsse haben.


    Vielleicht ist für ihn nunmal der Tisch gedeckt mit Geschirr und Besteck.


    Kaj hat es perfekt beschrieben.


    Ich weiß es ist schwer, aber je mehr man das andersein akzetieren kann und lernt damit zu leben je entspannter geht man auch mit dem Kind um.


    Ich empfehle den Austausch mit anderen Eltern.




    Du schreibst er ist zahm wenn er sich ausgetobt hat.
    Dann sucht nach harmlosen Wegen, wo er die Sau rauslassen kann.


    Zum Schluss schau mal auf das was er alles kann.Versuch von der Schiene wegzukommen sein Verhalten persönluch zu nehmen, der will Dich nicht ärgern der kann vielleicht einfach nicht anders.
    Hat er einen Pflegegrad?


    Liebe Grüße


    Ute

  • Gibt es denn eine Diagnose?
    Sind die Auslöser für die Aggressivität bekannt?


    Welche Therapien laufen in der Woche?


    Die habe ich im Eingangspost erwähnt ;)


    Hast du ab und zu eine Auszeit?


    Ja, die habe ich - gottseidank. Sein Vater unterstützt mich mit Tatkräften. Umgekehrt genauso. Alleine könnte ich das nicht schaffen.


    Hat er einen Pflegegrad?


    Ja, die hat er. Pflegegrad 2.


    Goldi kann er sich auspowern? Sprich irgendwas sportliches?

    Er hat einen Boxsack daheim. Benutzt ihn aber sehr sehr selten. Momentan ist es nicht möglich, dass er sich körperlich auspowert, da er aufgrund einer Fußoperation noch mit Krücken unterwegs ist. Er bekommt Krankengymnastik. Ich hoffe sehr, dass mein Sohn bald ohne Krücken laufen kann.

  • liebes goldmädchen
    das tut mir sehr leid zu lesen und dass das kräfteraubend ist kann ich mir gut vorstellen. Kais Tip finde ich klasse und auch dass du es nicht persönlich nehmen sollst...ich weiß leichter geschrieben...
    ...ich brauche oft den Sport um abschalten zu können. meine kids sagen oft ich soll zu meinem Sport gehen weil ich sonst so unentspannt wäre.....und das ohne Krücken und ohne solche Schwierigkeiten...
    ich wünsche dir viel Kraft!

  • Wenn er schwimmen darf, geh doch 2x die Woche ins Hallenbad. Wechsel dich mit dem Vater ab. Schwimmen macht schön müde.

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  • Da hat der Bursche aber grad. was zu tragen OP und nicht wirklich beweglich


    Kann es sein, das das gerade die Situation verschärft?


    Wenn er eine eingeschränkte Alltagskompetenz hat(ich gehe davon aus er hat sie) dann gibt Betreuungsleistungen in Höhe von 125,- € im Monat, die man für Betreuung durch einen Familienunterstützendendienst nurzen kann.
    Dann gibt es ja noch die Verhinderrungspflege womit man sich Betreuung kaufen kann.
    Nur so als Idee zur Entlastung.


    Welche Therapien er bekommt erschliesst sich mir auch nicht.KG klar wegen der Fuss OP ,sonst?


    Liebe Grüße


    Ute

  • Gibt es denn eine Diagnose?
    Sind die Auslöser für die Aggressivität bekannt?


    Welche Therapien laufen in der Woche?


    Die habe ich im Eingangspost erwähnt ;)


    Hast du ab und zu eine Auszeit?


    Ja, die habe ich - gottseidank. Sein Vater unterstützt mich mit Tatkräften. Umgekehrt genauso. Alleine könnte ich das nicht schaffen.


    Hat er einen Pflegegrad?


    Ja, die hat er. Pflegegrad 2.


    Goldi kann er sich auspowern? Sprich irgendwas sportliches?

    Er hat einen Boxsack daheim. Benutzt ihn aber sehr sehr selten. Momentan ist es nicht möglich, dass er sich körperlich auspowert, da er aufgrund einer Fußoperation noch mit Krücken unterwegs ist. Er bekommt Krankengymnastik. Ich hoffe sehr, dass mein Sohn bald ohne Krücken laufen kann.

  • Wenn dein Sohn körperlich gerade nicht so kann, wie er möchte: Was ist mit Yoga? Hier bieten es immer mehr Grundschulen an, im Sportunterricht oder als zusätzlichen Kurs. Es holt die Kinder tatsächlich runter. Vielleicht habt ihr was in der Nähe, wo der Junge mitmachen kann? Was mit dem Fuss nicht geht lässt er weg.


    Ich würde auch drauf tippen, dass da die ersten pubertären Hormone tanzen. Das ist zusammen damit, dass es in der Schule sozial nicht klappt, extrem schwierig für alle. Ich kenne Kinder, die ähnliche Probleme hatten. Die durften dann im Unterricht oder auch zwischendurch "vor sich hin werkeln", mit Knete oder Origami z.B. Das wirkte nicht nur beruhigend, es führte auch dazu, dass andere Kinder die Werke bewunderten und wieder normale Gespräche zustande kamen.

  • Was wird getan um ihn zu helfen? Er geht in eine passende Schule er geht zum Psychologen aber Gespräche werden da nicht nur helfen, sein Stress Level abzubauen.
    Was wird sonst mit ihm gemacht, hab ich nicht raus lesen können.

  • Hallo, Goldmädchen,


    was mir grad noch einfällt: Kannst Du eine Beziehung zu "hungrig" herstellen ?? vielleicht ist er dann unterzuckert ? Ich kenn das von mir, wenn ich nicht zum Mittagessen kam und dann 17:00 Uhr hier zu Hause der Bär steppt, bringt mich auch jede Kleinigkeit auf die Palme - wenn ich unterwegs aber schon was gegessen habe, ist es viel besser !


    Ansonsten tippe ich auch auf die Vorboten der Pubertät und allgemeine Unzufriedenheit. Wie sieht Dein Sohn das selbst ? Belastet ihn die Situation ? Ich stelle es mir für ihn furchtbar vor, in der Schule zum Außenseiter zu werden, da sich quasi keiner mehr an ihn "rantraut".


    Medikamente können immer auch "paradox" also entgegengesetzt wirken - da sollte man wirklich genau abwägen, ob die Gabe notwendig ist.


    Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Gute !