Schwer zu tragen

  • Hallo,


    mir geht es gerade nicht sehr gut.
    Habe schon mal geschrieben, dass mein Partner ziemlich schwermuetig ist. Jetzt im Moment ist es besonders schlimm.
    Im Sommer hatten wir noch gemeinsame Plaene, die nicht geklappt haben. Das war vielleicht besser so.
    Nun ist er total negativ und mich hat es extrem heruntergezogen.
    Ich fuehle mich schlecht, weil ich so nicht gluecklich bin.
    Es wuerde so weiter gehen, sich an und zu sehen, Sex, was unternehmen..
    Ich wollte mehr zusammen wachsen, gemeinsame Ziele haben.
    Er kann im Moment nichts davon, ausser zu sagen, dass er nicht alleine alt werden will. Mich liebt.
    Die Baustelle ( seine Kinder) gibt es weiterhin, ich hab mich voll zurueckgezogen. Frueher hatte ich mit denen noch Kontakt, griff in Streits ein. Das will ich nicht mehr.
    Ich fuehle mich schlecht, weil ich ne Beziehungspause ausgesprochen habe. Seit dem geht es mir etwas besser.
    Ich weiss, dass ich meine Ziele wieder nur auf mich und meine Kinder
    ausrichten muss. Ich wuenschte mir eine gemeinsame Zukunft und jemanden der mir auch mal Kraft gibt.
    Das ist aber nicht der Fall.
    Es ist schwer da zu sagen, es tut mir nicht gut. Das klingt so egoistisch.
    Aber vielleicht bin ich fuer ihn auch nicht die Richtige.
    Bin gerade wie gelaehmt...auf Sparflamme.
    Die depressive Episoden hatte er schon vor mir.
    Lena

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Ich weiss, dass ich meine Ziele wieder nur auf mich und meine Kinder
    ausrichten muss.

    Klingt klar :daumen

    Ich wuenschte mir eine gemeinsame Zukunft und jemanden der mir auch mal Kraft gibt.
    Das ist aber nicht der Fall.

    So sehr sich das vermutlich jeder wünschen wird .... Kraft musst Du selbst finden.
    Dafür ist der Partner / die Partnerin schlicht nicht zuständig.

    Aber vielleicht bin ich fuer ihn auch nicht die Richtige.

    Ist das nicht etwas "um die Ecke" gedacht ?
    Willst Du Dir (und uns) gerade vermitteln das er vielleicht nicht der Richtige ist ?
    Diese Frage hast Du in der Vergangenheit mehrfach aufgeworfen.


    Ist es Zeit eine Antwort zu formulieren ?

  • Lena, Depressionen sind für eine Beziehung eine enorme Belastungsprobe, das braucht man auch nicht schön- oder wegreden. Und niemand ist ein schlechter Mensch, wenn er das nicht dauerhaft mittragen kann.
    Bei mir ist vor Jahren eine Beziehung trotz beidseitiger Liebe nicht zuletzt daran zerbrochen. Mein damaliger Partner hat ein Medikament bekommen, dessen Name sich mir auf ewig ins Hirn gebrannt hat. Das hat als eine der vielen Nebenwirkungen, dass man -wie soll ich es ausdrücken- "kälter und gefühlloser wird". Nach dieser Beziehung hatte ich mir geschworen "nie wieder jemand, von dem ich weiß, dass er Depressionen hat". Natürlich kann auch immer im Laufe der Beziehung etwas eintreten und dann kann man sehen, ob man das gemeinsam schafft.


    Letztlich musst Du wissen, ob es geht oder nicht. Grundsätzlich, nicht ausschließlich auf die Depression bezogen. Das kann auch noch ein Weilchen dauern und ein Prozess sein - irgendwann wirst Du es wissen. :knuddel

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Wir hatten im Sommer beide die gleichen Plaene und anscheinend hab ich mich drauf versteift... dass die Plaene nicht klappen, hat mich total durcheinander geworfen...bei ihm kam dadurch die depressive Episode.
    Ich hab das gefuehl, ich sehe keine Ziele gerade, richte mein Leben aus, fuehle mich aber schlecht, weil ich ihn nicht reinbeziehe...
    Versteht es jemand?

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Mein Mann leitet seit seinem Schlaganfall 2008 an Depressionen. Ich habe lange gedacht, ich könnte helfen, ich könnte es mit ihm " durchstehen" und musste letztendlich erkennen, dass mich seine Erkrankung so mit runter gezogen hat, dass ich selbst in Gefahr geriet, aus der Spur zu laufen.
    Auch die Kids hat es massiv beeinträchtigt. Vor zwei Jahren habe ich mich, zuerst nur räumlich, mittlerweile auch emotional von ihm getrennt und kann mir selbst und meiner Tochter da bei zu schauen, wie es uns besser geht.
    Manchmal ist die Konsequenz der einzige Weg, um nicht selbst vor die Hunde zu gehne.

  • Lenchen, doch, es ist verständlich, wie und was du schreibst.


    Sorry, falls ich es überlesen habe, ist er in Therapie? Nimmt er Medikamente? Ist er depressiv oder bipolar? Falls die Fragen zu direkt sind, brauchst du nicht antworten...



    LG Jona

  • Er fehlt mir...aber so wie er im Sommer war.
    Ich fuehle mich schlecht, weil ich in schlechten Zeiten nicht zu ihm halte.
    Ich habe gerade einen Sommer meine Freundin mental begleitet, die ihr Kind in der Schwangerschaft verloren hat. Das kostete auch Kraft.
    Ihm hab ich dann meine Kraft nicht mehr gegeben, weil ich sehe, dass er bei der Vergangenheit (Verhaeltnis zu seinen Kindern) nichts aendert...nicht aus seiner Haut kann.
    Ich weiss nicht ein und nicht aus.
    Ich wuensche mir Zukunft mit meinem Partner,vielleicht noch ein Kind , Zusammenleben...aber es sind nicht seine Ziele....das gibt er JETZT offen zu.
    Er kann bzw. will kein Verhaelnis zu meinen Kids aufbauen...denn schon das Verhaeltnis zu seinen Kindern ist schwer.
    Jemanden den man lieb hat in schweren Zeiten verlassen, das finde ich schlimm...das laesst sich mit meinen Grundsaetzen schwer vereinbaren..
    Have Angst ihm dadurch noch zu schaedigen.


    Ich weiss wirklich nicht was ich tun soll..

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

    Einmal editiert, zuletzt von lenchen ()

  • Jona diagnostiziert ist nichts, war vor unserer Beziehung in Gespraechstherapie..nur paarmal..hat ihm nicht geholfen.
    Will nicht mehr dahin.

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Lena, du hattest einen Plan und dachtest, dass ihr gemeinsam diesen Plan verfolgt ?
    Jetzt wurdest du durch deinen Partner enttäuscht. Er hat andere Pläne, als du...
    Das muss erst mal verkraftet werden...Da wäre ich auch innerlich zerrissen...
    Könnt ihr euch gemeinsam auf einen gemeinsamen Plan B einigen ?
    Wie schwer die Depression auch sein mag, erkennen kann er es nicht
    Wer weiß, inwieweit die Depression eure Beziehung bestimmt...
    Er muss lernen, damit umzugehen und damit zu leben.
    So wie du es auch lernen muss, wenn du als Partnerin bleiben möchtest/kannst.

  • Hallo Lena,


    ihr dreht euch im Kreis. Deine Pläne sind nie seine, wie ich das so mitbekomme. Du tust und machst.....Ich hatte damals so einen Schlüsselmoment, als Du die Situation beschriebst, dass Du Dich freust, ihn endlich mal wieder zu sehen (Fernbeziehung richtig?)...er sagt, er freut sich auch....was war?
    Sagt kurzfristig ab, weil der Wind an der See so toll ist und lässt dich hocken. Na so groß kann die Freude auf dich nicht gewesen sein. Wie legt er denn seine Prioritäten? Und Du bringst auch noch Verständnis auf. Hm. Also für mich spricht das Bände. ...der WILL nicht. Und Du suchst nach Entschuldigungen, weil Du Dir die entscheidende Frage nicht stellen willst.


    Ich meins nicht bös...es ist immer leichter, schwere Entscheidungen aufzuschieben. Ich glaube, es wäre aber irgendwann mal Zeit eine Entscheidung zu treffen.
    Niemand kann eine Partnerschaft alleine führen.


    Ich wünsch Dir alles Gute und es tut mir leid, dass es Dir so elendig geht.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Hallo Tanimami,


    so hab ich es noch gar nicht gesehen. Ich habe da schlechtes Gewissen, dass ich mich distanziere.
    Ich bin gerade selber so unsicher. Denke mir, ich muesste realistisch sein, er sagt mir wir sind beide zu alt fuer noch ein Kind. Ok. Er ist alt dafuer, aber ich fuehle mich nicht zu alt fuer Kind und Familie.
    Klar ist, dass wir zwei keine gemeinsamen Ziele haben...
    Fakt ist, dass ich so total traurig bin, traurig dass sich gezeigt hat, dass wir nicht zusammenpassen.
    Traurig dass ich mein Traum von einer Familie begraben kann.
    Von ihm kommt, er zieht mich runter, er kann mir das das geben was ich mir wuensche...

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Ich kann Dir nur raten, auf "Abstand" zu gehen. Meine Mutter ist hochgradig depressiv und in den schlimmsten" Phasen habe ich sie nicht mehr erkannt; schrecklich, wie sich ein Mensch verändern kann (auch unter den Medikamenten). Dabei hat mein Vater immer die "Reißleine" gezogen und meine Mutter oft in die geschlossene Psychatrie gebracht; das war der einzig vernünftige Weg für uns als Familie. Dabei muss ich aber sagen, dass meine Mutter dies immer mitgetragen hat, sie wusste, dass ihr nur dort professionell geholfen werden kann und ansonsten unter Familie "vor die Hunde geht".


    Noch heute ruft sie mich manchmal an und sagt, dass es wieder soweit ist, dann erfolgt "Notruf-Kette" in der Familie und es wird schnell gehandelt, mein Papa erkennt diese Phasen von sich aus nicht immer, da muss aktiv etwas vom Depressiven "kommen"...


    Für mich in der Partnerschaft käme so etwas nicht infrage, da bin ich ehrlich. Das wäre für meine - auch nicht gerade jungfräuliche Seele :rotwerd - viel zuviel Verantwortund und auch ich hätte Angst, mit dem "Strudel" weggerissen zu werden.


    Es ist legitim und rechtens, dass Du an Dich und Deine Kinder denkst.... ;-)

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • So wie ich es bis jetzt verstanden habe, lieben sich beide noch.
    Jeder hat aber einen anderen Plan und versteht unter Beziehung was anderes.
    Der Freund scheint auch unter depressive Episoden zu leiden...
    Lena, wenn ihr an Euch und Eure Liebe glaubt, dann versucht einen gemeinsamen Weg zu finden,
    den ihr beide gehen könnt.
    Ansonsten gilt die Beziehung als gescheitert...

  • Du kannst ihn nicht retten und auch nicht heilen, Lenchen, das steht auf jeden Fall fest. Ich finde es gut, dass dein Alarm angeht und du dich selber schützt. Das mag auf den ersten Blick egoistisch erscheinen, vor allem einem selber, aber was bringt es ihm, wenn ihr zusammen in der Pampe sitzt?


    Was würde denn für dich gehen? Also was sind die "Bedingungen", unter denen du die Beziehung weiterführen kannst? Wenn er aktiv an sich arbeitet, eine Therapie macht beispielsweise? Kann es auch sein, dass es vielleicht die Depression ist, die ihn seine Zukunftspläne mit dir infrage stellen lässt? (In einer depressiven Phase ist ein Kinderwunsch auf jeden Fall abwegig, auf jeden Fall, wenn man verantwortungsbewusst ist, und auch, wenn er eigentlich besteht.)


    Ich würde wirklich sehr klar gucken, was für mich geht, wo meine Grenze ist. Dann offen mit dem anderen reden und schauen. (Auch, wenn es bei Depressionen erst mal schwierig scheint, mit dem anderen zu reden, weil man es ihm nicht noch schwerer machen will, aber helfen tun die Samthandschuhe auch nicht ...)

  • Hi Lenchen


    Der Trennungsgrund in der Beziehung zwischen mir und dem Vater meiner Tochter war eine Depression bei ihm. Ich musste eine Entscheidung treffen. Ich hatte damals ein inneres Bild vor Augen. Ich sah mich an einer Kletterwand hängen. An einer Seite von mir hing unser Kind, an der anderen Seite er. Und die Belastung für die ganze Beziehung hing an meinen Händen. Ich sah mich wie festgekrallt an einem Fels. Kurz vor dem Absturz.


    Dann habe ich mit einer Angehörigen Gruppe Kontakt aufgenommen und mein Problem geschildert. Dass ich ihn liebe, aber nicht alles auf meine Schultern laden kann. Ich sagte in der Gruppe" Das Kind bringe ich allein durch, aber alle drei nicht".


    Die Entscheidung was schwierig aber für mich richtig. Der KV hat inzwischen schon viele Jahre wieder eine Partnerin, die sich ganz allein um ihn kümmert. Er geht arbeiten, das schafft er, hat alle 2 Wochen unser Kind.


    Ich wollte soviel mehr. Reden, ausgehen, weinen und lachen, Ausflüge, Urlaub, rumspinnen, schwimmen gehen usw. Das war alles viel zu viel für ihn. Ich mache das jetzt mit meiner Tochter allein.


    Aber das war damals nicht schön. Ich habe ihn sehr geliebt. Ich wollte das so nicht haben. Das war alles so schmerzhaft, weil er so ein lieber Mensch ist und die Depression so etwas versteinerndes an sich hatte. Zumindest bei ihm.


    Ich kann dir nichts raten. Das ist eine gemeine Krankheit, die kein Mensch braucht und ich wünsche dir und ihm einfach alles Gute. wie auch immer das aussieht.

  • Den letzten Satz habe ich auch mal von einem "beziehungsunfähigen" gehört. 8 Monate nachdem ich die "Beziehung" (treffen, DVD schauen und Sex) zum Selbstschutz beendet habe, war er verlobt. :kopf


    Für mich sind solche Sätze leere Phrasen, die sein gewissen erreichtern sollen und dich bei Laune. Mitleidstour vielleicht? Immerhin scheint er damit ja Knöpfe bei dir getroffen zu haben.


    Wenn du tatsächlich noch ein Kind möchtest, such dir einen Partner mit gleichen Zielen, ansonsten endet es auf die eine oder andere Weise in einem Drama.