Hallo an alle!
Vielleicht ist es noch zu früh sich Gedanken darüber zu machen, da mein Sohn gerade mal 4 ist, aber ich bin nun mal so und versuche das Thema Bildung als einen kontinuierlichen Prozess und ein Gesamtprojekt zu sehen.
Mein Sohn wird in 2 Jahren eingeschult, das heißt ich sehe mir jetzt schon alle möglichen Schulen an, um noch eventuell mal die Kita wechseln zu können, um die Aufnahme an der Wunschschule zu erleichtern, da unsere zuständige Schule eine Katastrophe ist und gar nicht in Frage kommt.
Im Endeffekt habe ich 2 Schulen in der Endwahl:
1. eine private bilinguale Schule mit unserer Muttersprache mit folgenden Merkmalen:
- sehr leistungsorientiert
- Noten ab der 1 Klasse, Hausaufgaben ab dem 1 Tag
- Englisch ab Klasse 2
- super Hort-System, die Betreuung ist selbst in den Ferien durchgehend garantiert
- alle Grundschüler ohne Ausnahme schaffen eine Gymnasialempfehlung
- die Schule selbst bietet mittlerweile auch eine gymnasiale Oberstufe bis zum Abitur
- Schule ist bei mir um die Ecke, 5 Min zu Fuß, sicherer Schulweg durch einen Park
- Meine Eltern könnten ihn auch oft abholen
- Kostenpunkt für alles zusammen wie Schulgebühren, Uniform, Hort usw bei meinem Einkommen ca 250€ im Monat. Meine Familie will mich jedoch unterstützen mit 50% des Betrages
- nur "unsere" Landsleute in der Schule, höchstens Kinder aus gemischten Ehen
2. eine private katholische Schule mit folgenden Merkmalen:
- keine Leistungsorientierung, sondern JüL-Klassen 1-3 und Pädagogik mit Montessori-Elementen (also genau das Gegenteil der 1 Schule)
- Noten erst ab Klasse 4
- Englisch ab Klasse 4 erst
- Hortsystem auch gut
- die Schule bietet auch Abitur an, allerdings als Sekundarschule dauert es ein Jahr länger und man kann auch andere Abschlüsse machen, die "nur" eine berufliche Ausbildung ermöglichen, ohne die Schulen wechseln zu müssen. Abiturdurchschnitt in der Regel aber unter dem Durchschnitt, nur 2,7 letztes Jahr (Durchschnitt war 2,4)
- Ab der 7 Klasse die Möglichkeit eines bilingualen Unterrichts Englisch-Deutsch
- Kostenpunkt bei meinem Einkommen viel günstiger, etwa 100€ für alles zusammen
- sehr international - Kinder aus insgesamt 30 Nationen, alle Glaubensrichtungen sind vertreten sowie eine Willkommensklasse mit 8 Schülern
- als katholische Schule beteiligen sie sich auch an vielen gemeinnützigen Projekten, Kinder besuchen Altersheime, Afrika-Center usw
- Religion ist natürlich omnipräsent, regelmäßige Messen, alle Feiertage usw
- Schule ist ein wenig weiter weg, trotzdem noch zu Fuß erreichbar, 20 Min Schulweg, ob mit Bus oder zu Fuß
Ich weiß dass man sicher nicht das gesamte Leben des Kindes verplanen kann, allerdings bin ich überzeugt, dass eine gute Bildung der Schlüssel zum Erfolg ist und nehme das Thema sehr ernst, also bitte nicht lachen.
Und wenn ich die katholische Schule will, werde ich die Kita wechseln müssen, um die Aufnahme zu sichern, da sie vorrangig Kinder aus "ihren" Kitas nehmen. Habe aber gute Chancen auf den Kitawechsel, da der KV katholisch ist (endlich mal Vorteile durch ihn). Deshalb muss ich schon JETZT darüber nachdenken, damit ich auch alles schaffe, weil die Kita- und Schulsituation hier eine Katastrophe ist.
Ich finde beide Schulen gut, allerdings sind ihre Konzepte geradezu gegensätzlich. In der ersten werden sie auf Leistung getrimmt und machen danach locker ihren Master, in der zweiten können sie es zwar auch werden, können aber auch mit einem Hauptschulabschluss die Schule verlassen.
Ich selbst habe eine leistungsorientierte Schule besucht und für mich persönlich wäre es die Top-Wahl, da schneller, erfolgreicher und zielorientiert. Ich fand mein Abitur damals auch einen Witz, viel zu einfach nach meiner leistungsorientierten Basis. Mein Abschluss liegt aber schon sehr lange zurück.
Habe aber bereits lernen müssen, dass mein Sohn in vielen Sachen ganz anders ist als ich und ich kann nicht einschätzen, wie er sich entwickeln - ob er ein Musterschüler wird oder eher zu denen gehört, die den Unterricht am liebsten schwänzen.
Ich möchte ihm aber von Anfang an gern eine Richtung vorgeben, in der er auch bleibt, und höchstens noch weiter nach "oben" wechseln kann, und habe echt keine Idee welches Gesamtkonzept besser ist.
Daher meine Fragen:
- so rein aus der Beschreibung - welche Schule würdet ihr vorziehen?
- habt ihr Erfahrungen was die Motivation an den Sekundarschulen angeht - im Sinne wie wahrscheinlich ist es, dass das Kind das Abitur auch machen will und sich nicht auf leichteren Möglichkeiten ausruht? Verleitet eine Schule, die zu viele Möglichkeiten gibt, nicht automatisch zur Faulheit?
- welche Erfahrungen haben eure Kinder mit solchen Sekundarschulen gemacht?
- welche Erfahrungen habt ihr mit Gymnasien gemacht?