Vermischung Arbeit und Privatleben: Entscheidungshilfe

  • Ihr Lieben, brauch mal Eure Meinung um ne Entscheidung zu treffen.


    Ich hab in meinem Job diesen Sommer ein neues Aufgabengebiet bekommen, welches mit einer großen Veranstaltung in unserer Stadt zusammenhängt. Mein AG ist ein Verein, und die meißten Leute dort machen ganz viel ehrenamtlich oder machen privat viel. Die Veranstaltung ist nun vorbei und an einem Sonntag soll nun morgens ein Helfers-Brunch gemacht werden.


    Ich bin sehr hin und her gerissen, ob ich da hin soll und will.


    Grundsätzlich ist das eine schöne Sache, ich bin sehr gesellig und bringe mich auch gern ein, weiß die Einladung auch zu schätzen.


    Was mich stört ist erstens, daß es auf nem Sonntag ist. Mir ist mein Wochenende heilig. Zum zweiten ist das für MICH eben was von der Arbeit, nicht wie für die Anderen Privatleben.


    Davon abgesehen war dieses neue Aufgabengebiet ehrlich gesagt sehr nervenraufreibend und hat mich sehr belastet die letzten drei Monate. Ich möchte in diese Sache (kommt jedes Jahr wieder) gar nicht so stark involviert werden, ich wurde auch von mehreren Seiten gefragt, warum ich nicht da gewesen bin bei dem Fest. Ich mache, was ich tun muß, weil es mein Job ist. Aber es ist nicht so eine Herzensangelegenheit wie für die ganzen Ehrenamtlichen.


    Normal könnte ich sagen "ok, sitz das auf einer Backe ab, wird vielleicht auch ganz nett". Aber ich hab Bedenken, ob es dann nicht einreißt. Ich möchte mir meinen privaten Bereich einfach bewahren und mich abgrenzen können.


    Grundproblem ist vielleicht, daß es eben ein Verein ist der von der Gemeinschaft lebt.


    Ich bin aber nicht dem Verein beigetreten, ich habe dort einen Job angenommen... :S


    Und solche Dinge werden immer wieder auftauchen, es geht nicht ausschließlich um diese Sache.


    Eure Meinung wäre prima, dankeschön.

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

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    Grundproblem ist vielleicht, daß es eben ein Verein ist der von der Gemeinschaft lebt.


    Ich bin aber nicht dem Verein beigetreten, ich habe dort einen Job angenommen... :S


    Und solche Dinge werden immer wieder auftauchen, es geht nicht ausschließlich um diese Sache.


    Eure Meinung wäre prima, dankeschön.



    Moin!


    Ich würde hingehen, den "Wichtigen Hallo sagen" und dann mit Hinweis auf den Geburtstag von xy zu müssen, mich empfehlen.
    "Tante Finchen halt...hab ich so lieb...bitte um Verständnis, dass ich so früh wieder weg muss." ;)


    Gerade in solchen Vereinen ist es gern gesehen wenn auch die, die man bezahlt, "da sind".
    Macht halt einen schlanken Fuß und kann eigentlich nicht schaden.


    Meine Meinung ... Bitteschön :blume

    Einmal editiert, zuletzt von Inkamann ()

  • Privatleben sehe ich hier weder bei der Veranstaltung noch bei dem Helferdank. Beides ist deutlich deiner Arbeit zuzuordnen. Du wärst keinesfalls da, wenn du dort nicht arbeiten würdest.
    Überdenken müsstest du jedoch, was alles "zum Job" gehört: Es könnte sein, dass - und es wäre irgendwo berechtigt - bei beiden Terminen die Teilnahme der hauptamtlichen Mitarbeiter erwartet wird. Denn wie soll man Ehrenamtlichen gegenüber begründen, wenn Hauptamtliche sich aus einer Sache, die grundlegend zur Arbeit und den Zielen des Vereins gehören, rauszieht. Allerdings gehört von Arbeitgeberseite dazu, dass diese Zeit auch als Arbeitszeit gerechnet wird oder aber über diese Problematik zumindest gesprochen wird. Stillschweigend "Wochenenddienst" zu erwarten, geht so eigentlich nicht.


    Keinesfalls solltest du jedoch die Termine als "Privatvergnügen, zu dem ich moralisch gezwungen bin" verstehen. Dann kommt es zu einer letztlich unguten Verquickung von Dingen. Und du gehst entweder mit Groll hin oder bleibst mit schlechtem Gewissen weg. Beides ist nicht gut. Trenn das gedanklich sauber ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Bei uns gibt es ein Wort dafür: Freiwillige Pflichtveranstaltung :brille
    Unter anderem gehören dazu Elternpartys, Gemeindeveranstaltungen, Besuche der T.d.offenen Türen/Einweihungen der anderen Einrichtungen usw.
    Zwingen kann mich natürlich keiner. Es wird auch nicht als Arbeitszeit angesehen, ausser sie liegen zufällig in meiner Dienstzeit. Mal sage ich zu, mal sage ich ab. Ich persönlich sehe das nicht so eng, bin auch mal ganz gerne zugegen, um am Puls zu bleiben. Ich empfinde es auch nicht als zusätzliche Arbeitszeit, bei einigen Veranstaltungen nehme ich Tochter auch mit. Klar, wird man da auch mal involviert beim Kuchen Verkauf zu helfen. Auf der anderen Seite lasse ich mich auch mal gern z.B. von einem Elternteil zum Bier und Schnack einladen. Ich finde es ganz gut. dass ich nicht nur in meiner Rolle als Arbeitnehmerin gesehen werde.
    Ablehnen tue ich allerdings jegliche Privateinladungen von Eltern z.B. zum Grillen zu Hause. Begründen tue ich das meist damit, dass meine Zeit das nicht hergibt und andere Eltern sich "zurückgestzt" fühlen könnten. Da wir 140 Familien beherbergen ist da das Verständnis recht groß. Wobei mich auch nicht jeder an seinem Tisch haben möchte. :lach

  • eigentlich ist das doch in jedem Job so :frag
    überall gibt es Weihnachtsfeiern, Sommerfeste, Jubiläen oder so was, die in der Freizeit stattfinden, die aber irgendwie zum Job dazugehören :frag
    natürlich muss man daran arbeitsrechtlich gesehen nicht teilnehmen-
    auf der anderen Seite erleichtert es das Arbeitsleben über den Rest des Jahres ungemein, wenn man (zumindest mal kurz) dran teilnimmt :brille


    Es ist also mehr eine Frage der Abwägung der gesamten Situation....


    Bei einem Brunch kann man problemlos mal für ne Halbe Stunde reinschaun, und gut ist-
    (hätte ich bei dem Sommerfest ebenso gesehen-)


    natürlich darf das nicht Überhand nehmen-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Versteh schon was du meinst und kann das auch absolut nachvollziehen. Aber ist es Wert sich damit so ein wenig aus dem Team zu schieben? Weiß nicht ob man damit nicht erreicht als unnahbar, ein Stück weit unkollegial sogar zu wirken und zu guter Letzt sich damit selber ins Knie zu schießen.


    Freiwillige Pflichtveranstaltung wie friday schrieb, so kann einem keiner und es ist ja nicht ständig ein Sonntag der daran glauben muss. Denke das kann man schon mal wegstecken.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Sind die Ehrenamtlichen unangenehm im Handling? Ich hab bei meinen alten AG auch die Öffentlichkeitsarbeit übernehmen müssen und da kommt man zwangsläufig mit der örtlichen Ehrenamtlichen in Kontakt. Vom Clubtreffen der AA bis zum Kanariensportverein war alles dabei. Ich finde nicht, dass es mir geschadet hat, einfach auf jeden zugehen zu müssen, auch wenn es sonst kaum Berührungspunkte gab. Ganz im Gegenteil, es sorgt für eine gewisse Aufgeschlossenheit. Ist auch mal interessant sich die Mühen bei der Hühnchenpest anzuhören, Engagment bei "Flüchtlingswelle", Dorftheater, Politprominenz oder was die Jugendfeuerwehr leisten muss um bei irgendwelchen Wettbewerben zu gewinnen. Sowas bekomme ich privat ganz sicher nicht mit.
    Man kann eigentlich nicht in so einen Bereich arbeiten und von 9to5 denken. Das Privat/Job muss man etwas weichzeichnen. Sich alldieweil irgendwo hinzuschleppen, wo man privat nicht hingehen würde, gehört dazu. Aber oftmals ist es garnicht so fad wie befürchtet, ganz im Gegenteil.


    Wir haben (mittlerweile überhaupt nicht mehr ehrenamtlich) min. einmal jährlich ein Teamtreffen. Ich mag da auch nicht wirklich gern hin, weil mein Bürzel dann 2 Tage allein ist und seitdem er vor 2 Wochen eine TK-Pizza geflammt hat, hat mein mütterliches Vertrauen Risse bekommen. Aber mal 2 Tage aus der Bude raus zu sein schadet auch nichts.

  • Guten Morgen,


    vielen Dank für Eure Meinungen.


    Nur nochmal zum Verständnis, ich hab mit diesem Fest nichts zu tun außer die Verwaltung im Büro, sprich Rechnungen usw.. Helfen muß ich da wirklich nichts.
    Desweiteren ist dieser Helfersbrunch auch NICHT von der Arbeitgeberseite aus, sondern von den Ehrenamtlichen, die dieses Fest ins Leben gerufen haben. Der AG wird gar nicht dabei sein, der hat damit nichts zu tun.
    Auch als die Ehrenamtlichen es gern gehabt hätten, daß ich mit Namen und Foto im Internet im "Orga-Team" auftauche, hat mein AG gesagt, daß ich das nicht brauche.
    Das Ganze ist also wirklich eher als "Wunsch" der Ehrenamtlichen zu sehen, daß ich "dazugehöre und genauso Feuer und Flamme bin".


    Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, es liegt wirklich an der Sache an sich.


    Für den Verein selber mach ich auch in der Freizeit mal was, ich mache Kuchenspenden, melde mich für Suppenverkauf, helfe beim alljährlichen Frühjahrsputz des Vereinsheimes... :lach


    Nun gut...ich danke Euch für die Antworten, hat mir geholfen.


    Ich werd dann wohl mal den Sonntag nicht ausschlafen, sondern frühstücken gehen. Dann hau ich aber auch nicht nach kurzer Zeit wieder ab sondern bleib bis zum Schluß. :rolleyes2:^^


    :thanks:

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Auch wenn Du Dich für Dich schon entschieden hast: Ich würde es davon abhängig machen, ob ich dafür bezahlt werde oder nicht. Ich sehe es nicht als "Freizeitvergnügen", sondern wenn, als Arbeit. Mit einer Weihnachtsfeier o. ä. hat das für mich auch nicht viel gemein - das macht man freiwillig im Kollegenkreis, weil man etwas private Zeit miteinander verbringen will. Das mag in diesem Fall für die Ehrenamtlichen zutreffen, aber wenn Du mit denen nicht so eng zusammengearbeitet hast, fällt das für mich eindeutig in den Bereich Arbeit. Ganz besonders dann, wenn Du Dein Kind zuhause allein lassen musst.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

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    Für den Verein selber mach ich auch in der Freizeit mal was, ich mache Kuchenspenden, melde mich für Suppenverkauf, helfe beim alljährlichen Frühjahrsputz des Vereinsheimes... :lach


    Guten Morgen in die Runde!


    Für mich liest sich das alles so, dass die Ehrenamtler einem lieben Menschen eine Freude machen möchten, da sie ihn/sie ;-) sehr wertschätzen.


    Ist doch eine tolle "Rückmeldung" :Flowers für das eigene Tun und Handeln. :wink

    Einmal editiert, zuletzt von Inkamann ()

  • Ich seh das auch als Einladung von den Ehrenamtlichen, weil Du durch Deine reguläre Arbeit mit beteiligt warst und sie sich trotzdem bei Dir bedanken wollen.


    Und das hat jetzt nichts damit zu tun, ob Du für den Termin bezahlt wirst oder nicht.


    Ich fände es unhöflich, die Einladung auszuschlagen, wenn es nicht wirklich einen triftigen Grund gibt.