Sohn möchte wieder einziehen

  • Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen.....aber erfüllt Dein Sohn überhaupt die Mindestvoraussetzungen zum Bezug einer Erwerbsminderungsrente?
    z.B. in den letzten 5 Jahren 3 Jahre Pflichtbeiträge gezahlt etc.....


    Es geht nicht um die staatliche Erwerbsminderungsrente, sondern um die Rente aus einer privaten-BU-Versicherung. Diese hat als Voraussetzung lediglich festgelegt, dass er für den Bezug der Rente mindestens 6 Monate arbeitsunfähig krank geschrieben gewesen sein muss. Und das ist er.



    Sohn hat mich gestern recht überraschend nach seiner doch etwas pi**igen Antwort besucht und war recht fröhlich. Scheinbar war Zahltag :schiel Er hat mir freudig gezeigt, was er sich von seinem Lohn geleistet hat, und ich kann wieder nur staunen. Wisst ihr, ich gönne ihm das von ganzem Herzen, aber es ist nun mal nicht so ganz rechtens, fürchte ich. Auf 250 Euro angemeldet, den Rest über Provisionsbeteiligung (und das was er gestern in der Tasche hatte, mit dem was er schon ausgegeben hatte, das war nicht wenig, ich würde vermuten an die 3.000 Euro)... das würde doch heißen, er muss die Provision am Jahresende trotzdem versteuern?


    Auf der anderen Seite erzählt er mir von seinem Termin beim Arbeitsamt heute, dass er nur auf 250 Euro angemeldet wird, damit er ALG beziehen kann und versichert ist und dass eine neue Ausbildung für ihn immer noch Vorrang hat. Dass er trotzdem dann am Wochenende im Club weiterarbeiten möchte, gerne auf die Wohnung warten würde, wenn er mit der Ausbildung in der Tasche dort einziehen darf :wow


    Die Muddi steht daneben und versucht, sich jeden Ratschlag, jeden Kommentar zu verkneifen. Was das noch werden soll, ich bin gespannt. Heute nach dem Termin am AA möchte er vorbeikommen, dann müssen wir das Thema Kindergeld erst mal klären. Er sieht einfach nicht ein, wieso er Angaben zu seinem Ausbildungsverhältnis machen muss, für ihn ist das abgeschlossen, was wollen die dann noch von ihm? :crazy Und warum sollte er denen mitteilen müssen, dass er eine geringfügige Beschäftigung ausübt, und wie sein Dienstherr heißt. Da muss er seinen Chef schon erst mal fragen, ob dem das Recht ist, wenn er das angibt :crazy Das wird noch heiter... :sonne:ohnmacht:

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Dadefana ()

  • ...dann müssen wir das Thema Kindergeld erst mal klären.


    Wenn er keine Lust hat, Nachweise zu liefern, dann gibt es halt kein Kindergeld.


    3000,-€...das kann ja nicht mit rechten Dingen zugehen. Dass er das nicht versteuern wird, ist ziemlich klar, oder?
    Und dass das so nicht in Ordnung ist, ist ja ebenfalls klar.


    Es ist so schwierig. Aber in deiner Situation würde ich mich gar nicht groß auf Diskussionen einlassen.
    Mein Sohn kann auch super das Blaue vom Himmel lügen. Aber so ganz doof sind wir ja auch nicht, oder?!


    Wenn mein Sohn das so machen würde, würde ich ihm ganz klar sagen, dass er mich da komplett raushalten soll. Mit so viel Geld in der Tasche würde er weder meine finanzielle Hilfe, noch Unterstützung bei der Wohnung brauchen. Hätte ich eine Wohnung anzubieten, würde mein Sohn da nur einziehen dürfen, wenn er das ohne illegale Mittel finanzieren kann. Genau so würde ich das dann auch formulieren.


    Gerader Weg: diesen dubiosen Job schmeissen, beim AA melden, Kindergeld beantragen, Ausbildung suchen. Das wären meine Voraussetzungen. Wenn mein Sohn das nicht wollen würde - dann eben nicht...


    Ich bin gerade in genau der gleichen Situation wie du. Mein Sohn ist vor ein paar Wochen wieder hier eingezogen. Er hat ebenfalls einen Aushilfsjob. Im Lager eines Blumencenters. Würde er mit sowas ankommen, wäre er gleich wieder draussen.


    Meinem Sohn würde ich sagen, dass er mich nicht für komplett dämlich halten soll und seine Märchen woanders erzählen kann.
    Wenn er so würde leben wollen, dann eben ohne mich. Wenn er was würde ändern wollen, dann ganz klar mit mir.


    Ratschläge würde ich mir auch verkneifen. Kommentare allerdings nicht. Ich habe eine ganz klare Position zu sowas und die würde ich auch vertreten.

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Hallo Dadefana,


    Auf der anderen Seite erzählt er mir von seinem Termin beim Arbeitsamt heute, dass er nur auf 250 Euro angemeldet wird, damit er ALG beziehen kann und versichert ist und dass eine neue Ausbildung für ihn immer noch Vorrang hat. Dass er trotzdem dann am Wochenende im Club weiterarbeiten möchte, gerne auf die Wohnung warten würde, wenn er mit der Ausbildung in der Tasche dort einziehen darf :wow


    habt Ihr das gleiche Verständnis von "mit der Ausbildung in der Tasche"?


    Meint er: "Mit Ausbildungsvertrag"?
    Meinst Du: "Mit abgeschlossener Ausbildung"?


    Meine Prognose: Nächste Woche zeigt er einen Ausbildungsvertrag vor und zieht bei Dir ein.


    Ansonsten müsste er seine "Provision" selbstverständlich versteuern wenn er und sein Dienstherr denn vorhätten, irgendwann auch mal ganz entfernt an Steuern zu denken. Das müsste er nicht am Jahresende tun, sondern jetzt, heute, spätestens am Monatsende. So wie es jetzt aussieht, soll/will Dein Sohn aber sogar die Alibi-250 Euro für seinen Vollzeitjob verschweigen damit er zusätzlich zu diesem Einkommen dann noch Kindergeld bekommt. Dass er keinen Anspruch auf ALG hat, dürfte selbsterklärend sein, aber auch das wird er vermutlich heute beantragen?


    Dadefana, das ist nicht "irgendwie nicht rechtens", das ist Schwarzarbeit, widerrechtlicher Bezug von öffentlichen Geldern, Steuerbetrug, ... nassauern. Und ich persönlich würde einen Teufel tun, ihm auch noch zu helfen beim Ausfüllen der Anträge, die er ja vorhat zu manipulieren.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • So wie es jetzt aussieht, soll/will Dein Sohn aber sogar die Alibi-250 Euro für seinen Vollzeitjob verschweigen damit er zusätzlich zu diesem Einkommen dann noch Kindergeld bekommt.




    Auch mit Aushilfsjob hat man - eine bestimmte Zeit lang und unter bestimmten Voraussetzungen - Anspruch auf Kindergeld.
    Eine Voraussetzung ist zum Beispiel, dass man beim AA als Ausbildungssuchend gemeldet ist.


    Edit:bei uns ist es so, dass mein Sohn - obwohl über 18 - das Kindergeld nicht selbst beantragen kann (keine Ahnung, ob das immer so ist). Ich muss das beantragen. Und wenn mein Sohn zu Unrecht Kindergeld beziehen würde, müsste auch ich dafür gerade stehen und zu viel ausgezahltes Geld zurück erstatten.


    Wenn das bei dir auch so ist, würde ich an deiner Stelle - unter diesen Voraussetzungen, die dein Sohn dir vorgibt - keinen Antrag auf Kindergeld stellen. Nicht mit diesem kruden Job!!

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    Einmal editiert, zuletzt von Lilli ()

  • Laut den Aussagen der für uns zuständigen Familienkasse kann das KG immer nur von einem ET beantragt werden.


    Das Kind kann u.U. einen Abzweigungsantrag stellen, aber in der (Nachweis)Pflicht steht immer der ET.


    Selbst die Große meines Mannes kann das KG nicht beantragen, obwohl sie seit 4 Jahren alleine lebt und Ü20 ist.


    In Dades Fall würde ich das KG nicht beantragen. Der junge Mann hat einen Vater, der kann es ebenso beantragen. Bei volljärhigen Kindern geht es nicht mehr nach Lebenmittelpunkt, sondern danach wer den Unterhalt zahlt. Dieser ET kann das KG auf sich beantragen. Zahlt keiner von beiden ET Utnerhalt ist es völlig egal, wer es letztendlich beantragt und an das Kind weiterleitet. Ich denke im Umgang mit Geld passen Vater und Sohn gut zusammen. SOllen sie auch die Verantwortung dafür übernehmen

  • Nun, ich sitz hier und warte auf den Knall. Beim Kindergeld geht es momentan nur drum, dass die Kasse wissen will, ob bzw. wann die Ausbildung, in der er sich befand, abgeschlossen oder beendet ist und was er dann macht. Die Angabe, wann die Ausbildung wie beendet wurde, kann ich wahrheitsgetreu machen, nämlich Abbruch wegen Krankheit ohne Abschluss, Ende zum 31.08.2017.


    Was er dann macht, kann ich grundsätzlich nicht wahrheitsgetreu beantworten, deswegen werde ich dieses Feld freilassen und auf einem gesonderten Blatt mitteilen, dass ich ab sofort kein Kindergeld mehr für den Sohn beziehen möchte.


    Geht das? Bin ich dann raus aus der Nummer? Wäre wohl auch geschickter, nicht zuzulassen, dass er seinen Wohnsitz bei uns meldet, oder?

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Als ich gelesen habe, wieviel er nebenbei verdient, ist mir fast übel geworden.


    Ich würde ihn fragen, ob er mit illegalem dealt.


    Und, ob er davon weg will oder nicht.




    Wünsch dir ganz viel Kraft, Dade

  • Nun, ich sitz hier und warte auf den Knall. Beim Kindergeld geht es momentan nur drum, dass die Kasse wissen will, ob bzw. wann die Ausbildung, in der er sich befand, abgeschlossen oder beendet ist und was er dann macht. Die Angabe, wann die Ausbildung wie beendet wurde, kann ich wahrheitsgetreu machen, nämlich Abbruch wegen Krankheit ohne Abschluss, Ende zum 31.08.2017.


    Dadefana, bist du dir sicher, dass dein Sohn die Ausbildung erst zum Ende des Monats offiziell abbricht und nicht schon abgebrochen hat?


    Mir geht das mit der Krankenversicherung nicht aus dem Kopf (zahlt Medikamente selber)



    Ansonsten, auch von mir: alles Gute und viel Kraft!

  • juwi: Nein. Deswegen werde ich heute dort persönlich vorsprechen. Die Firma liegt nur um die Ecke von meinem Arbeitsplatz. Ich nehme das Formular gleich mit und dann werde ich schon was erfahren. Und wenn nicht, weil Sohn schon volljährig ist, dann müssen die zumindest das Ende der Ausbildung bescheinigen und an die Familienkasse übermitteln.


    Und wenn nicht, kann ich trotzdem unabhängig davon den Antrag auf Kindergeldbezug zum 31.08.2017 zurückziehen?

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  • Hi Dade,


    ja du kannst der Familienkasse formlos mitteilen, dass du für Kind xy kein KG mehr beziehen willst. Wichtig ist nur, dass du das dann auch schriftlich zurückbekommst, das es angekommen ist.


    Versuch es nicht über die Hotline zu klären, das hilft nur bei einfachen Fällen. Zur Not pack den Kram und fahr zur zuständigen Familienkasse direkt hin.



    KG ist ja eine steuerliche Entlastung für Eltern. Und es zwingt dich niemand diese auch in Anspruch zu nehmen ;-)

  • Boah Leute :ohnmacht:


    Ich hab grad Dr. Google angeworfen und das Outfit gegoogelt, das Sohn gestern hier vorgeführt hat. Ich gönns ihm echt, ich bin nicht neidig, aber ich fürchte, der Betrug nimmt Ausmaße an, die ich mir in meinem kleinen konservativen und anscheinend durch und durch naiven Kopf gar nicht ausmalen kann... Vielleicht liegts auch daran, dass ich nie so viel Geld zur Verfügung hatte, dass sogar mein TV "nur" 400 Euros gekostet hat und für mich war das schon eine große Nummer...


    Das Outfit von gestern (Hemd, Hose, Sneakers, Uhr und Duft) kostet schlappe 997 Euro :ohnmacht: Und das ist nur das, was er vorgeführt hat. Er hatte beim shoppen eine Freundin dabei, da wird's schon noch was geregnet haben. Und in zwei Wochen fliegt er auf "Malle". :ohnmacht:


    Ich hoffe sehr, dass das nicht irgendwann hinter Gittern endet :ohnmacht:

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  • Mensch Dade,


    tu dir, deinem Gewissen und deiner Gesundheit einen Gefallen und "schnüffle" deinem Sohn nicht hinterher. Auch nicht irgendwelche Outfits im Internet recherchieren.


    Leg dir das Mantra "Mein Sohn ist erwachsen. Er ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Er hat auch alle Konsequenzen daraus zu tragen. Egal ob positiv oder negativ. Es ist nicht mehr meine Verantwortung."


    Ja, es hört sich besch... an, vermutlich ist er in sehr illegale Dinge verstrickt und wahrscheinlich wird er früher oder später erwischt. Aber du wirst daran nichts ändern können. Wenn du ihn ansprichst wird er dich maximal auslachen und dir sagen, dass du eh keine AHnung hast, wie Dinge heutzutage laufen.


    Schau nur für dich und deine anderen Kinder, das du und sie geschützt sind. Bring das KG in Ordnung und kläre deine Kinder auf, dass sie nicht zulassen, dass er Dinge auf ihren Namen abschließt oder bestellt...



  • Ich versteh was Du meinst, und ich tue mein bestes. Ich fürchte aber trotzdem um ihn. Ich weiß, dass ihm dieser unbändige Zeigestolz nochmal das Genick brechen wird und diese Furcht sitzt immer in mir drin. Ich hätte mir eben gewünscht, was sich jede Mutter für ihre Kinder wünscht. Und ich wünsche mir das jetzt noch. Weißt Du, wenn er hier ist und erzählt, dann scheint das alles so harmlos aus seinem Mund. Er war gestern freundlich und kooperativ, wenn auch nicht verständig. Ich hoffe dann immer wieder, es möge nicht so schlimm sein. Und wenn ich dann schwarz auf weiß SEHEN kann, wie schlimm es ist, tue ich mich leichter, Abstand zu halten. Verstehst Du, wie ich das meine? Ich kann besser Abstand halten, wenn ich sehe, wie Mist das alles ist.


    Ich bin vorsichtig, versprochen. :blume

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  • Dade,


    ja ich kann dich gut verstehen. Auch wenn ich deine Situation so nicht kenne, sondern eher aus der Perspektive einer Tochter eines sagen wir mal "kreativgeldbeschaffendem" Vaters.


    Mein Vater hat sicher immer ehrlich gearbeitet, zumindest immer auf der legalen Seite. Trotzdem hat er sich immer durchgemauschelt, Gelder anderer ausgegeben und in meiner mütterlichen Familie sowohl finanzielle als auch emotinoalen Schaden angerichtet.


    Durch geschickte Schachzüge hat er gegen den Willen Miteigentum am Haus meiner Mutter bekommen. Das als ABsicherung für sie und mich dienen sollte. Die Schulden seiner Geschäftspleite werde ich noch bis an mein Lebensende begleichen müssen (ja. Ich war jung und naiv und abhängig von meinen Eltern und habe ihr Geschäft "proforma" der Steuer wegen übernommen)


    Nachdem meine Mutter krank wurde und sozusagen nix mehr zu holen war ist er gegangen. Heute hat er durch eine verschwiegene Rente im Monat eine eigene Rente von ca. 1400 € (musste im Versorgungsausgleich nix angeben, weil er nachgewiesen hat sämtliche Altersvorsorgen von sich und meiner Mutter aufgelöst zu haben), bekommt von meiner Mutter noch von ihrer Rent 84 € übertragen und sie lebt von ein bisschen Rente und Grundsicherung.


    Gelder hat er sich mit Selbstmorddrohungen von meinem Urgroßvater u.s.w. erpresst. Und weil jeder den Mund gehalten hat, konnte er dieses Spiel bis vor 6 Jahren spielen. Meine Mutter war schon lange aus dem Haus ausgezogen (der Verkauf zog sich hin), als sie plötzlich keinen Strom mehr hatte. SIe musste dann noch seine Stromschulden aus dem Haus bezahlen, dass sie zu diesem Zeitpunkt schon seit 4 Jahren nicht mehr bewohnte, aber eben leider noch im Grundbuch stand.


    Ja, er lebt heute auch noch gut und großzügig. Meiner Großen schmiert er auch immer Honig ums Maul. Zum Glück hat glaubt sie ihm wenig und verlässt sich nicht auf seine großartigen Versprechungen. Aber sollte er jemals auf die Idee kommen ,sie zu einer Unterschrift unter was auch immer zu überreden, dann werde ich alles dransetzen ihn hinter Gitter zu bringen. Und ja, ich war ein totales Papakind. Ich hatte herrliche Zeiten und Sporturlaube mit ihm. Mir hat es nie an viel gefehlt. Aber inzwischen hat alles einen faden Beigeschmack und er hat den Kontakt zu mir abgebrochen (weil ich um die Gesundheit meiner Mutter gekämpft habe und sie nciht einfach sterben hab lassen)


    Aus den Erfahrungen heraus, das es eben nicht nur die Beziehung Mutter-Kind betrifft wünsche ich dir, dass du dich trotz allem Schmerz rechtzeitig abgrenzen kannst. Auch wenn es noch so weh tut.

  • Auch nicht irgendwelche Outfits im Internet recherchieren.



    Ich würde das wahrscheinlich auch machen.
    Es ist leichter, sich abzugrenzen, wenn man Sicherheit hat und nicht nur "irgendwie vermutet, dass da was nicht stimmt." Sonst ist man nämlich immer in der Versuchung, sich das Ganze selbst ein bisschen schöner zu reden, als es ist...


    Ich hoffe sehr, dass das nicht irgendwann hinter Gittern endet



    Das hoffe ich auch für deinen Sohn. Und für dich natürlich.
    Tut mir wirklich leid für euch, aber das alles sieht nicht gut aus...


    Ich denke, ich würde einen letzten Versuch starten und ihm die Fakten auf den Tisch legen. Ihm deutlich machen, dass er dich nicht blenden kann - egal, wie schön er alles darstellt. Es gibt Dinge, daran ist ja nicht zu rütteln. Beschiss gehört dazu. Und er betrügt nun mal, das ist ein Fakt.


    Mein Sohn braucht ganz, ganz viel Anerkennung. Für sein angeschlagenes Selbstbewusstsein. Vor allem braucht er diese Anerkennung von mir. Dazu macht und sagt er manchmal ziemlich bescheuerte Sachen. Nur um irgendwie bei mir zu punkten...allerdings am liebsten, ohne sich großartig anstrengen zu müssen...
    Dass das nicht besonders gut funktioniert, lernt er so langsam. Bei Betrug hört meine Geduld aber auf. Verständnis habe ich dafür schon mal gar nicht.
    Wenn mein Sohn sowas bringen würde, würde ich ihm mehr als deutlich sagen, dass ich das richtig shice finde.


    Ich weiß, wie schwer das ist. Und das eigene schlechte Gewissen ist auch mein ständiger Begleiter. Das ist wie so ein innerer Schweinehund, den man einfach nur sehr schwer los wird - wenn überhaupt. Ständig schnappt er zu und piesackt einen. Mistviech... :rolleyes2:

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    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Leg dir das Mantra "Mein Sohn ist erwachsen. Er ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Er hat auch alle Konsequenzen daraus zu tragen. Egal ob positiv oder negativ. Es ist nicht mehr meine Verantwortung."


    Im Prinzip hast du natürlich völlig recht. Nur - Muttersein lässt sich nicht so einfach ablegen. In der Regel bleibt man es bis zum letzten Atemzug und gerade Sorgenkinder kann man nur sehr schwer loslassen.

  • Sohn war gestern bei mir, er hatte ja den Termin am Arbeitsamt bzgl. der Umschulung. Die wurde abgelehnt, wie ich es vermutet hatte. Er hat nun einen Termin bei der Berufsberatung und ist ab 01.09. arbeitslos gemeldet. Er bezieht auch Arbeitslosengeld, was leider nicht sehr viel ist, weil ja der Durchschnitt der letzten 12 Monate genommen wird, und er war ja 6 Monate im Krankengeldbezug.


    Er sagte mir auch, er hätte auch Anspruch auf das Kindergeld und ich hab Euren Ratschlag beherzigt, und ihm gesagt, dass er das mit seinem Vater besprechen möge. Er hat es ruhig und vernünftig aufgenommen, meinte jedoch, in Deutschland müsse man nun mal bescheißen, sonst käme man ja zu nix. Ich meinte daraufhin nur, ich hätte nie beschissen, und würde das nun mal mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können, trotzdem hätte ich es zu was gebracht, man muss halt in schwierigen Zeiten seine Ansprüche zurückschrauben können. Freiheit und ein ruhiges Gewissen wäre mir immer noch wichtiger als Geld. Damit war das Thema durch, Sohn machte uns noch seine Legendären Rühreier :sabber und wir redeten ein wenig über seine Pläne für eine neue Ausbildung.



    Ich bin recht entspannt, fühle mich nicht verantwortlich, kann ihn machen lassen. Gesprächsthemen bestimmt Sohn und ich steige darauf ein. Ich beziehe klar Stellung ohne wertend zu sein und ich glaube, ich mach das gut :rotwerd Zumindest habe ich ein gutes Gefühl wenn er geht, was unsere Beziehung betrifft. Momentan habe ich das Gefühl, er möchte schon gerne zurück zur Familie, aber das könnte auch aufgesetzt sein und weil derzeit sowieso keine Möglichkeit besteht, das umzusetzen, tue ich mich damit nicht schwer. Die Zeit wird zeigen, ob er auf Spur kommt und ob er dauerhaft an der Familie interessiert ist und wenn sich die Möglichkeit gibt, kann man immer noch überlegen.


    Also, alles recht entspannt im Hause Dade... :rolleyes: Ich bin über mich selbst erstaunt... Aber das vergangene Jahr hat mich persönlich viel weiter gebracht. Ich BIN. Und ich glaube, mein Umfeld merkt das jetzt auch langsam. :schiel

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  • Die Entspannung lässt spürbar nach... ich bin schon wieder am grübeln.


    Sohn hatte ja einen ziemlichen Batzen "Provision" bekommen, vor etwa 3 Wochen. Ich vermute, mit dem Betrag würde ich die Familie ein halbes Jahr "durchfüttern". Nun... vorgestern kam er, und lieh sich von der Oma (Rentnerin, Minirente) 10 Euro aus mit der Begründung, sein Geld hätte er auf seinem Konto, weil da "so viel" abgebucht wird. Ich hab erst gar nicht versucht, der Oma zu erklären, wie ich das sehe :muede


    Er erzählte mir, dass er dort, wo er jetzt wohnt, rausmuss, weil das Haus verkauft wird. Er wolle mit dem Kumpel eine WG gründen, in der Wohnung von dessen Schwester, die zum Oktober frei würde. Sie hätten sich vom Vermieter noch keine Zusage geholt, die bräuchten sie nicht, sie würden ja Nachmieter werden. Aha... :rolleyes: Kosten für die Wohnung 600 Euro "warm" und natürlich seinen Ansprüchen gerecht. Sprich: Alles neu. Wie sie eine Kaution aufbringen wollen (sollte überhaupt ein Mietvertrag zustande kommen), darüber haben sie noch nicht nachgedacht. Aha... :rolleyes:


    Ich solle bei meinem Arbeitgeber nachfragen, ob sie nicht eine freie Stelle hätten, er würde auch gerne eine Ausbildung machen. Selber hatte er bis vorgestern eine (1) Bewerbung geschrieben, er warte darauf, was ihm das Arbeitsamt schickt. Hier konnte die Dade-Mama grad mal nicht den Mund halten und ich musste einwerfen, dass er in erster Linie selber zusehen muss, dass er was bekommt, das Arbeitsamt würde zu allererst einmal nur unterstützend wirken. Ja, meinte das Jungchen, sei schon klar, aber auf "jeden Scheiß" würde er sich auch nicht bewerben, er möchte schon was machen, was er sich die nächsten 40 Jahre auch vorstellen kann. Grundsätzlich eine vernünftige Einstellung, jedoch sollte ihn das nicht daran hindern, sich zuallererst einmal auf alles Mögliche zu bewerben, die Absagen kann er dann immer noch wegwerfen. Ich meine... er ist 19 Jahre alt, hat eine abgebrochene Ausbildung hinter sich, einen "kleinen" Schulabschluss, und sagt von sich selbst, dass er allein schon körperlich nicht in der Lage ist, bestimmte Tätigkeiten durchzuführen. Was bleibt denn da noch viel? Ein Jahr Schule jetzt dranhängen um einen höheren Schulabschluss und damit höhere Chancen am Arbeitsmarkt zu erreichen, will er nicht. "Da kriegt er ja kein Geld für" :hae:


    Trotzdem hab ich ihm mal was geschickt, Einzelhandel, auch zur Ausbildung. Erst wollte er nicht hingehen, sein Tattoo sei nicht förderlich im Kundenkontakt (aha... das wusste er nicht schon, BEVOR er es stechen ließ oder wie), und Einzelhandel sei "halt so gar nicht sein Ding". Ich meinte dann, er verkenne seine Situation, er könne es sich aus oben genannten Gründen nun mal nicht unbedingt aussuchen. Und er könne schließlich die Hemdsärmel unten lassen. Also trabte er tatsächlich hin und hat nun zwei Tage Probearbeiten in der Tasche :daumen Der Geschäftsführer meinte, das Tattoo sehe er sogar gerne, das würde das Geschäft "cooler" machen... :rolleyes:


    Nun ja und dann hat Sohn mir von seiner neuen Flamme erzählt, eine 18jährige, sehr konservativ erzogen, muss um 19.00 Uhr daheim sein, darf unter der Woche gar nicht raus. Nun ja, muss nicht jeder gut finden, ist aber auch nicht kindeswohlgefährdend. Angeblich ist der Papa Alkoholiker und die Mama schimpft sie eine Schl*mpe. Vielleicht also nicht grade das harmonischste Elternhaus... Ich geb nicht sooooo viel auf das, was Jugendliche in dem Alter von zuhause erzählen :schiel Kann sein, das Mädl hat Recht, kann sein, mein Sohn übertreibt... Aber jetzt kommts...


    Er möchte am Freitag nochmal kommen, diesmal seine Freundin mitbringen und er muss nochmal mit mir reden. Ich vermute, es geht wieder ums einziehen und ich vermute, er zieht nun die Mitleid-Helfersyndrom-Karte und baut darauf, dass ich mithelfe, das Mädl aus ihren unzumutbaren Familienverhältnissen zu holen und lasse die beiden bei mir einziehen.


    Ich bin immer noch dagegen. Sohn ist mitnichten so weit, wie er sich selbst sieht. Er sieht sich selbst als erwachsen, verantwortungsbewusst und reif. Ich sehe, dass er innerhalb 14 Tagen mehrere 1000 Euro für Klamotten, Technik und Schmuck ausgegeben hat und sich dann bei seiner Rentner-Oma 10 Euro leiht (und bei meinem LG eine Zigarette :rolleyes2: ) Ich sehe zwar einerseits, dass er jetzt das Probearbeiten in der Tasche hat, das punkte ich ihm auch, aber ich musste ihn quasi hintragen. Er hat immer noch unverhältnismäßig hohe Ansprüche, einen unverhältnismäßig hohen Zeigestolz und ist nicht in der Lage, über den heutigen Tag hinaus zu sehen, was Geld betrifft (Stichwort Spare in der Not...) Er wartet immer noch darauf, was ihm andere bringen (Arbeitsamt soll die Arbeit bringen, Mama soll die Wohnung bringen...)


    Was kann ich den jungen Leuten raten? Wohin können sie sich wenden, wenn sie Unterstützung wollen? Wenn er sein Kindergeld über den Vater beantragen will, muss er ja auch beim Vater gemeldet sein? Wie läuft das, wenn er eigenständig wohnen würde? Und ich meine, das könnte er sich schon leisten, weniger als den Hartz IV Satz wird er kaum haben und in Deutschland müssen 14,5 Millionen Menschen von diesem Geld leben :hae: Sicherlich müsste ich Unterhalt zahlen? Ich schwanke wirklich... soll ich ihn einziehen lassen, unter bestimmten Voraussetzungen... oder soll ich ihn die Konsequenz seiner Entscheidung weiterhin tragen lassen? So sind wir wieder beim Stichwort "letzte Chance"... hat er eine solche verdient?


    Fakt ist, er ist mitnichten so reif, wie er sich selber sieht und ihm droht zur Arbeitslosigkeit nun die Obdachlosigkeit. Bin ich grausam, wenn ich ihn das aussitzen lasse?

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  • Fakt ist, er ist mitnichten so reif, wie er sich selber sieht und ihm droht zur Arbeitslosigkeit nun die Obdachlosigkeit. Bin ich grausam, wenn ich ihn das aussitzen lasse?


    Nein, ich finde das überhaupt nicht grausam. Er muss lernen, selbst Verantwortung für sich zu übernehmen und für sich zu sorgen. Wenn er nicht mit Geld umgehen kann, braucht er vielleicht professionelle Hilfe. So wird er weitermachen wie bisher, weil ja ständig irgendjemand da ist, der ihm weiterhilft. So wird er es nie lernen.