Hallo Ihr Lieben :winken:
Wohl eine Neverending Story, wer genervt davon ist, möge bitte weglesen. Ich weiß, einige werden es verurteilen, dass ich diese Dinge hier öffentlich ausrolle, solle Sohn das mal lesen, und so weiter und so fort... Aber ich brauche nun mal Denkanstöße, ich tu mich so unendlich schwer mit Entscheidungen und noch schwerer tue ich mich damit, einmal gefällte Entscheidungen auch durchzusetzen :kopf
Also, viele von Euch haben unsere Geschichte verfolgt und sich sicherlich eine eigene Meinung darüber gebildet. Deswegen hoffe ich auf objektive und hilfreiche Antworten oder zumindest richtungweisende Ratschläge. Zusammenfassend möchte ich erzählen: Sohn ist im letzten Jahr im Juni bei einer Nacht und Nebel Aktion "ausgezogen", vielmehr hat er hier alles liegen und stehen gelassen und ist zu seiner Freundin gezogen. Ende des Jahres hatte er es zu einer eigenen Wohnung gebracht, er hatte den Autoführerschein in der Tasche, und leider auch Gras und Kräutermischungen. Das kam jetzt durch die Untersuchung wegen BU-Rente heraus, bzw. stand in den Arztberichten.
Sohn kam Ende Januar mit Schwindel, Benommenheit, Herzrasen, Übelkeit, ect. in eine Klinik, in eine weitere Klinik, in eine dritte und vierte Klinik und im Mai letztlich in eine Klinik, in der man ihm so weit auf die Beine helfen konnte, dass man ihn heimlassen konnte. Festgestellt wurde ein ruhender EBV-Virus, von dem er behauptete, dass er die Krankheitssymptome ausgelöst habe, in den Arztberichten steht allerdings, Symptome nach Genuss von Cannabis und Kräutermischungen. Ja, ich habe die Arztberichte gelesen, er hat sie mir gegeben, damit ich sie bei seiner BU Versicherung einreiche, und er wollte sogar, dass ich sie lese, keine Ahnung, was er sich davon versprochen hat :frag Was ich da lesen konnte, schockierte mich... Der Bericht liest sich, wie wenn er von einem Hypochonder handeln würde, und deswegen sehe ich schwarz für die Bewilligung der BU Rente. Er sagt, er wird körperlich nie mehr in der Lage sein, die anstrengende Arbeit im Straßenbau zu verrichten, aber das steht dort nirgends, er hat auch seine Ausbildung abgebrochen, der Ausbildungsvertrag endet am 31.08.2017. Da er nicht weitermachen möchte, wird er nicht verlängert.
Derzeit wartet Sohn also auf seine BU Rente. Außerdem erwartet er eine Zustimmung zur Umschulung, der Termin beim Arbeitsamt ist am 24.08. und auch hier sehe ich schwarz, aufgrund der Arztberichte. :frag Leider geht das alles nicht so schnell, wie er sich das vorgestellt hat und weil er ja Geld braucht und arbeiten möchte, was ja lobenswert ist, hat er sich einen Job als Barkeeper gesucht. In einer Shisha-Bar. Er arbeitet täglich Mo-Sa von 17.00 Uhr bis offiziell 01.00 Uhr und nach seinen Angaben sperren die dann die vordere Haustüre zu und machen "privat" weiter, manchmal bis 06.00 Uhr. Er hat einen Vertrag auf 450-Euro-Basis und bekommt angeblich Umsatzprovision :frag Diese Arbeit, bzw. die körperliche Verfassung dazu fördert wahrscheinlich auch nicht den Willen vom Amt, ihm eine Umschulung zu bezahlen.
Bei seiner Freundin ist er vor 3 oder 4 Wochen ausgezogen, seitdem schläft er bei einem Kumpel auf der Couch. Jetzt möchte er wieder heimziehen. Und ich hab üble Bauchschmerzen deswegen. Klar kriegt er wohl mit einem 450 Euro Job nirgends wo anders ein Zimmer. Natürlich ist es lobenswert, dass er sich überhaupt einen Job gesucht hat. Aber in meinen Augen erwartet er wieder viel zu viel von anderen und tut aber alles dafür, dass man NEIN sagen muss. Siehe BU oder Umschulung.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wir haben uns grad wieder angenähert. Kopf UND Bauch sagen NEIN. Er wird sich nichts sagen lassen. Er wird sich nicht auf Verträge einlassen und wenn, dann wird er sie nicht einhalten, und dafür wird er 1000 Gründe anzugeben haben, wenns so weit ist. :frag Ich habe mich kein bisschen verändert und er auch nicht. Es hat damals nicht funktioniert und das wird es jetzt auch nicht :kopf Sein Weg ist nicht der, den ich unter vernünftigen Gesichtspunkten gegangen wäre, aber er lässt sich das nicht ausreden. Schnelles Geld verdienen ohne große Ausgaben (Miete, Essen ect.) zu haben, das ist sein Ding. Ein Handy für 900 Euro, obwohl er nicht mal ein Dach über dem Kopf hat, ein Tattoo für 600 Euro, obwohl er kein eigenes Klo hat, Klamotten für 550 Euro von Geld, das ihm nicht gehört, und als der Eigentümer des Geldes den Betrag einfordert, nennt er ihn unmenschlich und einen Deppen und er soll sich nicht abschei*en, er bekommt sei schei* Geld schon...
Geht mich nichts an. Ich weiß. Ich soll ihn nur hier wohnen lassen. Was ist schon dabei? Er ist mein Kind, ich liebe ihn. Ein Zimmer. Möbel muss er selbst besorgen. Er kann sich einen Kühlschrank reinstellen. Er geht, wenn wir von der Arbeit kommen, er kommt heim, wenn wir zur Arbeit gehen. Wir haben nicht viel miteinander zu tun. Außer Misstrauen. Wieder alles zusperren? Geld abgeben lassen? Mithilfe verlangen? Ultimatum stellen: Bis September 18 hast Du entweder eine neue Ausbildungsstelle oder Du musst ab da wieder zusehen, wo Du bleibst...? Ist es besser, ihn zu unterstützen, mit dem mindesten, einem Dach über dem Kopf und Mahlzeiten? Oder sucht er nur wieder den einfachsten Weg, um seine Interessen durchzusetzen, unter der Vorgabe, nicht faul sein zu wollen, arbeiten zu wollen?
Ich mein, mit dem Job ist er ja doch nicht mal krankenversichert :frag Ich frage mich auch, ob er nicht eh schon aus der Krankenversicherung raus ist. Er hat letztens behauptet, er musste seine Medikamente selber zahlen, weil der Doc Urlaub hat. Aber ich weiß, dass diese Medikamente verschreibungspflichtig sind, und somit kann man die nicht einfach kaufen. Man bekommt sie nur gegen Rezept, und man muss sie nur bezahlen, wenn man nicht versichert ist, und deswegen ein Privatrezept bekommen hat. Er behauptet, er hat sie in der Apotheke so bekommen. Und ich weiß es nicht. Ich glaube ihm nicht. Ich vermute, wieder angelogen zu werden. Hier und dort... Und ich hab Bauchweh bei dem Gedanken, er zieht hier wieder ein, lebt "auf unsere Kosten" und wirft sein Geld für Tattoos und Klamotten raus. Was mich nichts angeht, ich weiß... Ich kann ihn nicht auf die Spur bringen. Und was ist schon die richtige Spur... Aber muss ich menschlicherweise meinem Sohn zu Seite stehen, während er hoch erhobenen Hauptes mit Stolz geschwellter Brust und dem Selbstbewusstsein eines Löwen tut, was er will, und verlangt, dass andere es für ihn richten? (BU, Umschulung, Wohnen) Oder soll ich eher stolz sein, weil er sich immer wieder einen Weg sucht, zu Geld zu kommen? Ich weiß nicht, was gerecht ist, in der Situation. Ich weiß nicht, macht er es gut und ich bin nur zu konservativ, oder macht er grade wieder den größten Bockmist und andere sollen es richten?
Bitte Eure Gedanken... :blume