Ihr Lieben, ich habe mich seit ewigen Zeiten hier mal wieder angemeldet, weil ich dringend euren Rat, euren Zuspruch und eure geballte Erfahrung brauche
Ich lebe seit 6 Jahren mit meinem Partner in einer Patchworkfamilie, mein Sohn ist 14, seine Tochter wird im September auch 14 und gemeinsam haben wir eine kleine Tochter, sie ist 2.
Vor einem Jahr haben wir ein Haus gekauft und einen Kredit aufgenommen.
Das schreibe ich nur, um euch zu bitten, von eventuellen Ratschlägen wie "dann trenn dich doch von ihm" Abstand zu nehmen. Das ist weder gefühlstechnisch noch aus allen anderen Gründen eine Option...
Unsere Situation ist bescheiden, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu schreiben!
Vor einiger Zeit hatte ich auch schon mal einen Thread erstellt, ist aber schon laaaaaange her!
Und nur vorweg, wir waren auch schon bei der Diakonie zur Familienhilfe, allerdings nur zweimal, das war vielleicht ein Fehler. Danach lief es recht gut und wir haben wohl die Notwendigkeit weiterer Hilfe unterschätzt,. so dass alles recht schnell wieder in die alten Muster abgeglitten ist!
Mein Sohn und mein Partner verstehen sich irgendwie gar nicht, die Beziehung der beiden war von Anfang an recht schwierig aber je weiter die Pubertät meines Sohnes voranschreitet, umso schlimmer wird die ganze Sache!
Mein Sohn fühlt sich von meinem Partner nur dann angenommen, wenn er etwas leistet (beim Bauen helfen, Aufgaben erledigen, Rasen mähen usw.), ansonsten fühlt er sich absolut nicht akzeptiert und anerkannt (von geliebt werden will ich lieber gar nicht reden, davon sind wir meilenweit entfernt, ist ja aber auch nicht zwingend notwendig bei den Beutekindern, respektieren und mögen würde ja völlig ausreichen)...
Ohne dass ich hier alle Dinge, die bisher vorgefallen sind, ausführen will, kann ich vollkommen nachvollziehen, dass sich mein Sohn so fühlt, weil es einfach so ist! Mein Partner ist kaum in der Lage, normal mit meinem Sohn zu reden, selbst auf völlig normale Fragen reagiert er unwirsch und antwortet genervt oder ignoriert ihn.
Das hat sich jetzt sooo lange aufgestaut und mittlerweile ist mein Großer eben in dem Alter, wo er sich das nicht mehr gefallen lässt und "aufmuckt" (klingt blöd, aber ihr wisst hoffentlich, wie ich das meine!)...
Dabei schlägt er allerdings unglaublich über die Stränge, gestern Abend ist es mal wieder völlig eskaliert. Ich habe grade die Kleine ins Bett gebracht und nur das Geschrei der beiden gehört. Es ging um die banale Tatsache, das mein Sohn das Licht in seinem Zimmer nicht ausgemacht hat, obwohl er längere Zeit nicht mehr drin war... Mein Partner hat ihm gesagt, er soll bitte das Licht ausmachen. Vermutlich hat er es dann vergessen, jedenfalls brannte das Licht eine halbe Stunde später immer noch. Mein Partner hat meinen Sohn dann in dem ihm eigenen knurrigen Ton erneut darauf hingewiesen, dass das Licht immer noch brennt... Und dann ergab ein Wort das andere, am Ende hat ihn mein Sohn aufs übelste beschimpft (seit du 40 bist, geht deine Demenz noch schneller voran, du gehörst in die Klapse usw.) und hat meinen Partner am Ende sogar noch seine dreckige Wäsche (T-Shirt und Socken) ins Gesicht geschmissen.
Mein Partner saß wohl dann auf dem Sofa und hat die Tiraden über sich ergehen lassen und dabei gelacht, was meinen Sohn natürlich noch mehr angestachelt hat...
Ich weiß nicht, wie man die Situation wieder in den Griff kriegen kann... Ich bin völlig verzweifelt, ich stehe ständig zwischen allen Stühlen, versuche zu schlichten und beiden (getrennt voneinander) ins Gewissen zu reden, aber es fruchtet einfach nichts mehr!
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das die Quittung für das jahrelange Verhalten meines Partners meinem Sohn gegenüber ist... Aber so ein dermaßen respektloses und unglaublich beleidigendes Verhalten meines Sohnes kann ich doch auch nicht einfach tolerieren...
Hat jemand einen lieben Rat oder eventuell schon mal ähnliches erlebt und eine Lösung gefunden?
Wir haben schon sooooo oft über dieses Thema gesprochen, es funktioniert auch nicht wirklich, dass sich mein Partner aus der Erziehung meines Sohnes raushält, nicht, wenn man unter einem Dach wohnt...
Erschwerend kommt hinzu, dass die Tochter meines Partners alle 14 Tage am WE da ist und dann quasi machen kann, was sie mag. Sie muss nicht mit helfen, wenn sie nicht will, sie darf kommen und gehen wie sie will usw. und das trägt natürlich nicht unbedingt zu einer Deeskalation der Situation bei. Mein Partner sagt, seine Tochter würde nicht mehr kommen, wenn er sich anders verhalten würde, obwohl er sich auch bei ihr über viele Sachen ärgert, aber bei ihr ist er weder nachtragend noch genervt im Gegensatz zu meinem Sohn... Leider weiß seine Tochter ganz genau, dass sie ihren Vater in der Hand hat und nutzt das natürlich auch entsprechend aus...
Hatte ich schon erwähnt, dass ich Patchwork wunderschön finde :kotz
Danke an alle, die bis hierher mit Lesen gekommen sind!!! :rotwerd