Wäre es falsch oder zu egoistisch?

Liebe Forumsgemeinde,

in den Ferien hatte ich Zeit für Selbstreflektion und ich habe gemerkt, dass es mir sehr gut tut, wenn ich - momentan - ohne meine Tochter bin. Bitte, bitte nicht falsch verstehen, ich liebe mein Kind, :love aber es ist so schwierig z. Z. und ich komme fast täglich an meine Grenzen.... :rotwerd

Ich bin ja vom Typ her eher gutmütig, offen und nicht nachtragend, Tochterkind ist das genaue Gegenteil und so kommt es fast täglich zum Streit. Vor allem ihr Egoismus geht mir völlig gegen den "Strich". Zu ihrem Vater habe ich ja einen guten Kontakt und sie geht auch gerne hin. Ich möchte - so formuliere ich es mal - einfach "Kraft tanken" für den Rest der Pubertät. Oder denke ich völlig falsch und wir müssen da einfach Beide (Tochter und ich) gemeinsam "durch".... :Hm

Jetzt habe ich mal bei meinen Eltern geäußert, dass ich Tochterkind vielleicht 6 bis 8 Wochen zum Vater geben möchte und ich habe sofort einen "Sturm der Entrüstung" über mich ergehen lassen müssen.... Was ich mir denken würde, das Kind einfach "abzuschieben", damit würde ich ihr signalisieren, dass ich sie nicht mehr liebe etc. :wow

Ich war völlig geschockt und weiß nun gar nicht mehr, was ich tun soll?

Bitte gebt mir Feedback, wie ihr darüber denkt.

Danke und VG
Nicole

Zitat von anitadr

Bei mir als Kind würde es gerade mit deiner neuen Beziehung als Abschieben ankommen. Vll kannst du einen Grund finden, zb du machst eine Kur und sie geht zum Vater oder du machst eine Ausbildung abends oder du machst es in ihrer stressigen schulzeit. Der kv lebt ja neben der Schule.aber 8, wochen finde ich echt lange.

Es hat wirklich überhaupt nichts mit der neuen Beziehung zu tun, wir sehen uns im Moment echt wenig, weil ich so fertig bin... Aber Du hast recht, es könnte für meine Tochter so aussehen.

Zitat von Marsupilami

Guten morgen,

Das einzige "Problem", dass ich sehe, ist, dass Menschen und auch Kinder einen eigenen Kopf haben. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es unter Umständen nicht bei 2 Monaten bleibt. Wenn Tochter und Vater eindeutig während der Pubertät besser klar kommen, dann kann ich mir vorstellen, dass sie dort bleiben mag. Auf so eine Situation solltest du dich ggf auch vorbereiten.

Ich finde 2 Monate zum Vater jetzt persönlich auch irgendwie etwas lang und wahrscheinlich auch nicht zielführend. Die Entspannung ist wahrscheinlich nach ein paar Tagen ade und dann hängt ihr wieder in der Mühle. Wenn es so viel Konflikte im Moment gibt, dann würde ich versuchen mir die Freiräume dauerhaft zu schaffen. Vielleicht kommt für euch ein WM in Frage mit wöchentlichen wechseln. Ich könnte mir vorstellen, dass hier eher dauerhaft der Druck raus genommen wird, wenn ihr 2 regelmäßig Abstand habt.

Lg

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Ja, sicher ist eine dauerhafte Lösung anzustreben und wahrscheinlich reagiere ich im Moment über, weil ich so fertig bin. Meine Freundin hat z. Z. genau die gleichen Probleme mit ihrer Tochter, wie ich. Bei ihr funktioniert das "Straf- und Sanktionsmodell" recht gut. Handy- und Fernsehverbote etc.

Wir haben im September einen Termin bei Kinderarzt wegen Impfung, vielleicht sollte ich das Thema bei ihm mal ansprechen und eine psych. Begleitung/Hilfe bei ihm erfragen?

Zitat von Svea16

Warum nicht?
Vater und Kind haben ein gutes Verhältnis.
Wenn sie von sich aus den Wunsch äußern würde, würdest du es wahrscheinlich ermöglichen.
Es muss auch den Eltern gut gehen!

Den Wunsch hat sie nicht geäußert, beim KV läuft alles anders, es richtet sich bei ihm alles nach seiner neuen Frau und Tochterkind akzeptiert das, nur bei mir wird keine Grenze akzeptiert... :radab

Zitat von Nele64

Hi,

egoistisch finde ich es überhaupt nicht!!

Aber ich würde den Weg vielleicht anders beschreiten. Zunächst mal mit der Tochter reden, fragen, wie sie das finden würde. Dann natürlich auch den Vater fragen.
Und dann vielleicht nicht für so einen Zeitraum, sondern die Besuche dort einfach mal ausweiten, oder vielleicht mal nur 1-2 Wochen. Auch so relativ kurze Zeiten können Akkus gut aufladen.
Ich wäre also eher für mehrere kürzere Zeiträume, statt so einen einzigen langen.

Ich finde es okay, wenn man mal so denkt. Ich fahre jetzt ja wieder zwei Wochen zu meinem Schatz, mit Kind. Ehrlich? Wenn ich was wüsste...wohin... ich würde auch ohne Kind fahren. :frag

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Das ist eine gute Idee, das hilft mir sicher auch weiter. Vielleicht war es die letzte Zeit auch so schlimm, weil sie halt so viel bei mir war. Eigentlich teilen wir uns die Ferien bei der Betreuung, aber KV hatte ja Urlaub mit neuer Frau und muss dann arbeiten.

Ich bin halt zu gutmütig... :rolleyes2:

Zitat von Marsupilami

Bei uns gibt es von der Caritas kostenlose und zum Teil auch kostenpflichtige Angebote. Workshops oder erziehungshilfe. Dafür brauchst du keinen Kinderarzt. Ein pubertier ist denke ich auch kein Fall für den Psychologen.

Vielleicht fehlen dir einfach ein paar neue Ideen bzw ein Perspektiven Wechsel was den Umgang mit deiner Tochter betrifft.

Ich persönlich halte von Zuckerbrot und peitsche nicht viel. Hab ich mit meiner Mutter auch durch. Das ist ne abwärts Spirale. Ich empfand es als Tyrannei und hatte ein wirklich schlechtes Verhältnis zu meiner Mutter. Ich kenne natürlich eure Probleme jetzt nicht genau, aber vielleicht steht dein mutterbeschützertrieb dem autonomiestreben deiner Tochter auch arg im weg. Bedenke mal wo man Tochter einfach mal vertrauen kann und Freiraum lassen kann und wo sie sich wirklich noch lenken lassen muss. Vielleicht kommt ihr gemeinsam zu einer Lösung mit Kompromissen.

Und zusätzlich würde ich mir eben auch Hilfe durch Caritas etc holen. Das wäre so mein Weg.

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Weisst Du, das Problem ist, dass sie ständig "Grenzen" überschreitet. Selbst wenn ich mich mit anderen am Tisch über etwas unterhalte, kommt von ihr ständig ein "Kommentar". Sie nörgelt an meiner Kleiderwahl, meinen Äußerungen, meiner Frisur - einfach zu alles hat sie ihre Meinung und tut diese kund - auch in der Öffentlichkeit. Wie soll ich auf so etwas reagieren?

Zitat von Elin

Dann versuch doch mit Tochter und Ex ein Wechselmodell anzustreben. 14 Tage bei dir, 14 Tage bei ihm, wenn das Kind das dann auch ok findet, Problem gelöst.

Das will Ex nicht (auch wegen neuer Frau), das ist ihm zu anstrengend...

Zitat von Quirina

Versuche dir unbedingt Freiräume in den Ferien zu schaffen, klar, daß Dein Nervenkostüm durchhängt!
Wenn Papa sie nicht nehmen will, schau nach Ferienfreizeiten, wo sie sich mal unter Gleichaltrigen austoben kann und du durchatmen kannst.

8 Wochen fände ich persönlich auch zu lange, vor allem ändert sich ja nichts, wenn sie zurück kommt.
Lieber zwischendurch Freiräume für beide schaffen

Hallo Quirina, ich habe dieses Jahr den Fehler gemacht, und habe in der Zeit, wo Tochterkind beim Reiterhof war, bei meinen Eltern gewohnt. Es war superanstrengend.... :kopf Dann hatten wir noch eine Woche Urlaub zusammen mit meinem Neffen, da hat Tochterkind so richtig "aufgedreht".... mein Neffe ist sehr lieb, er hat oft den Kopf geschüttelt und ich habe viel Ärger "geschluckt", um es nicht eskalieren zu lassen.

Nächstes Jahr bestehe ich darauf, dass KV Tochterkind 3 Wochen nimmt....