2te Ausbildung...alles wird einem schwer gemacht

  • Hey ihr Lieben!


    Da ich in meinem gelernten Beruf mehr als unglücklich war wollte ich mich nach etwas Neuem umsehen.Da kam m ir die Idee zu studieren.Dieses ist jetzt 2 Jahre her.Seitdem habe ich schonmal eine Zugangsprüfung absolviert da ich über kein Abitur verfüge.Diese habe ich auch bestanden und konnte mich jetzt auch für die FH bewerben.Ich möchte Soziale Arbeit studieren.Dafür muss ich vorher ein 3 monatiges Praktikum machen das ich im Moment auch mache.Dieses bekomme ich zum Glück durch das Bafög Amt gefördert.So...jetzt ist aber die Frage...wenn ich keinen Studiumsplatz bekomme....was dann?
    Ich bin gelernte Tierarzthelferin.Da ich eine Fachkraft bin bekomme ich keine 2te Ausbildung, keine Umschulung oder sonstiges vom Amt gefördert.
    Als Alternative hatte ich mir ja überlegt ob ich noch ne Ausbildung machen soll zur Heilerziehungspflegerin.Mh diese ist aber eine schulische Ausbildung und Bafög werde ich dafür nicht bekommen da ich schon 35 bin.
    Hallo??Ich will doch nur arbeiten!Und mehr Geld verdienen.Und will natürlich auch dafür etwas tun.Ich habe das Gefühl das man als alleinerziehende einfach in dieses Klischee der Hartz 4 Mutter reingedrückt wird.
    Mich kotzt das alles so an.


    Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

  • Hallo


    Ich finde es ja konsequent, sich aus einem ungeliebten Job zu lösen und den Mut zu einer anderen Ausbildung zu haben.


    Nur, warum soll das irgendjemand außer Dir selber finanzieren? Was hat das mit allein-erziehend zu tun? Bekämst Du dann andere Sozialgelder? Das wäre in der Tat ärgerlich.


    Was Du beschreibst sind Hürden, die jeder nehmen muß, selbst, wenn es die erste Ausbildung wäre müßtest Du auf das Ergebnis der Auswahl warten. Solange kannst Du sogar auf Deine erste Ausbildung zurück greifen und Dich finanzieren. Das ist doch eine solide Basis.


    Gruß

  • Na ja aber es ist ja nunmal so das man sich ja nicht ausgesucht hat alleinerziehend zu sein.Und in meinem gelernten Beruf verdiene ich viel zu wenig um mich und mein Kind um die Runden zu bringen.Und da man als Student ja wohl ziemlich viel lernen muss und das Kind ja meistens auch nur einen Teil des Tage betreut werden kann wird es für uns dann schwierig.
    Ich bin nunmal keine 20 mehr und werde von Mami und Papi finanziert.Klar kann ich auch nebenbei noch arbeiten und da gehe ich auch von aus das ich das tun werde.Aber wer passt dann auf das Kind auf?
    Und warum bin ich mit 35 weniger förderungsfähig als mit 20?
    Und wer hat gesagt das ich ANDERE Förderungen haben möchte?Ich hätte gerne erstmal überhaupt die Chance IRGENDEINE Förderung zu bekommen.Kein Student studiert ohne Zusatzförderung wie zB BAFÖG.

  • Das sind aber alles keine zusätzlichen Erschwernisse von außen. Das sind Punkte aus Deiner Biographie und die haben doch ihre Berechtigung. Du bist nicht weniger förderungswürdig, weil Du 35 bist. Du hast bereits eine abgeschlossene Qualifikation.


    Betreuungsplätze sind sicher ein Punkt, der gesellschaftlich zu lösen ist. Darum muß sich jedes Elternteil kümmern. Allein-erziehende werden bei der Platzvergabe bevorzugt, wenn sie Job oder Weiterbildung nachweisen.


    Ich kenne einige, die ohne Bafög oder Eltern studiert haben. Unter anderem ich selber. Weder wollte ich staatliche Gelder und am Ende Schulden , denn Bafög gibt es ja nicht geschenkt, noch wollte ich von meinen Eltern abhängig sein. Also habe ich im gesamten Studium über eine Firma geputzt. Ich habe langsamer studiert, als es die Regelzeit vorsah. Das ist dann eben die Konsequenz.


    Es geht Dir besser, wenn Du anpackst, was möglich ist und weniger schaust, was die anonyme Gesellschaft möglich machen sollte.


    Gruß

  • Doch, es gibt Studenten, die ohne Bafög studieren. Ich habe auch auf dem zweiten weg ein Studium gemacht und bekam nichts, weil meine Eltern zwar im ersten Moment zu viel verdienen, aber da fragt ja keiner nach den Ausgaben.


    Es gibt aber von der kfw diverse Kredite für sowas. Google mal studienkredit kfw. Musst du zurück bezahlen, aber die Laufzeiten sind lang. Da du ja nach dem Studium gut verdienen solltest, sollte die Tilgung kein Problem sein. Ich zahle monatlich etwa 80 Euro zurück. Nach dem Abschluss hat man 2 Jahre karenzzeit. Da brauchen noch nichts zurück bezahlen.


    Lg

  • Ich denke das Problem liegt darin, dass du über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügst und damit besteht kein Grund, dir eine andere Ausbildung zu finanzieren, weil man annimmt, dass man sich mit einem Job als Fachkraft selbst finanzieren kann.


    Das hat aber mit AE-Mutter nichts zu tun, auch als Single müsstest du dich selbst finanzieren. Klar hat man anfangs anders gedacht, aber ein Kind ist keine Garantie zusammenzubleiben und von 2 Gehältern leben zu können.

    Meine Finger sind offensichtlich immer schneller oder langsamer?? (wer weiß das schon??) als meine Gedanken, daher seht mir die Rechtschreibfehler (Flüchtigkeitsfehler) nach oder malt sie bunt an :blume

  • Hallo Dini,


    eine Freundin meiner Tochter macht, nebenberuflich, die Ausbildung zur Erzieherin,


    d.h. sie hat sich in einem Hort um einen Halbtagsjob beworben und sich gleichzeitig an der Fachschule für Sozialpädagogik
    angemeldet.
    Es hat sofort geklappt, weil Erzieherinnen ja gerade gesucht werden.


    Sie lebt von dem Halbtagsgehalt, Wohngeld und Kindergeld und Unterhalt für ihre beiden Kinder ganz gut...


    Vielleicht gibt es diese Möglichkeit auch bei Dir?


    http://www.hamburg.de/berufsbegleitend-erzieher/

  • ob ich noch ne Ausbildung machen soll zur Heilerziehungspflegerin.Mh diese ist aber eine schulische Ausbildung


    also mein Sohn hat (gestern :love ) genau diese Ausbildung angefangen...
    sie ist nicht schulisch!
    Er hat einen Ausbildungsvertrag über 20 Stunden in einer entsprechenden Einrichtung (und gar nicht mal schlecht bezahlt, dafür, dass er Azubi ist!) und geht zwei Tage in der Woche zur Berufsschule :frag
    zusätzlich werden alle Überstunden etc. bezahlt-



    wobei ich mir das als AE als denkbar ungünstigen Beruf vorstelle, da die Arbeitszeiten nicht gerade den Zeiten entsprechen, in denen man als AE seine eigenen Kinder betreut hat :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Einmal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • da geht auch 8/9 bis 15/16 Uhr


    aber doch eher nicht für den/die Neue....
    zumindest hier wäre das ziemlich unrealistisch, da drauf zu hoffen-
    (wobei Sohni ja nur mit Kindern arbeitet, und die sind tagsüber in Kita/Schule- und von daher liegen die Hauptarbeitszeiten Nachmittags/WE/Ferien-
    wobei auch die "Grösseren" dort dann eher tagsüber in entsprechenden Werkstätten etc. sind-)

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • wobei ich mir das als AE als denkbar ungünstigen Beruf vorstelle, da die Arbeitszeiten nicht gerade den Zeiten entsprechen, in denen man als AE seine eigenen Kinder betreut hat


    ...das hängt ja sehr von der Einrichtung ab, die man sich aussucht.


    Die Freundin meiner Tochter, die die Ausbildung auch berufsbegleitend macht, kann alles wunderbar managen...

  • Hi!


    Also ich bin Soz.Päd. mit FH Diplom und alleinerziehend. Ich arbeite Teilzeit. Und ich zahle einen KfW Studienkredit zurück. Und das vermutlich bis zum Renteneintritt. Hier ist die Sache so: Die meisten ausgeschriebenen Stellen als Soz.Päd sind in Schichtsystemen, in Kinder und Jugendwohngruppen. Also viele Nachtschichten.
    Dann gibt es sehr viele freie Stellen in den offenen Ganztagsschulen in der Nachtmittagsbetreuung. Also von 12 bis 17 Uhr Teilzeit. Meist wird man als Soz.Päd hier mit Erziehergehalt eingestuft.
    Und last but not least...die Bildungsträger. Hier gibt es immer wieder offene Vollzeitstellen. Meist nicht gut bezahlt.


    Ich arbeite in einer offenen Freizeiteinrichtung mit einem erlebnispädagogischen Schwerpunkt. Heißt: Kanu fahren, klettern, MTB, Disc Golf, Comic, Trickfilme, reiten, etc. Das klingt erstmal toll und mit 28 Jahren ist es das auch. Aber man muss fit bleiben. Ich gebe zu, dass es mir schon etwas Angst macht, wie ich mit 57 Jahren mit einer Gruppe 12 jähriger durch Felshöhlen klettere. Immer wieder ein Wunsch des Arbeitgebers: Rettungsschwimmer in Gold. Auch noch so eine Sache, die ich mir, Ü40 kaum noch zutraue.


    Ehrlich gesagt, würde ich dir raten, auf Studienkredite zu verzichten. Man verdient nicht genug in einem sozialen Beruf, um das einfach mal zurückzahlen zu können. Es sei denn, man bekommt eine Stelle mit Leitungsfunktion. Aber die muss man sich auch erstmal erarbeiten, Glück und Biss haben....


    Das schöne an dem sozialpädagogischen Arbeitsfeld ist eben die Vielfalt der Möglichkeiten. Aber das Alleinerziehend-Sein beschränkt am Ende des Tages doch wieder vieles.

  • Man könnte auch schauen, ob ein Fernstudium möglich wäre. Dann wäre es kein Problem, Geld zu verdienen und das Kind zu betreuen.
    Es erfordert allerdings viel Selbstdisziplin.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hey,
    ich bin gerade 36 geworden, kein Abitur aber Ausbildung und studiere seit Mai Soziale Arbeit an der IUBH. Ich bekomme auch voll BAföG wegen einer Ausnahmeregelung . Bin alleinerziehend und das Studium ist mein Traumstudium da es komplett Online ist. Es ist recht teuer und ich finanziere es mit einem KFW Kredit. Es hat alles super geklappt. Habe sogar meine Stelle als Ergotherapeutin dafür gekündigt, weil ich mir meinen Traum von einem Studium der Sozialen Arbeit verwirklichen will!
    Ich will es wegen meinen späteren Möglichkeiten und weil wir noch lange arbeiten gehen werden müssen, deshalb lohnt sich Weiterqualifizierung.
    Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich gerne anschreiben. :strahlen

  • Ich habe ebenfalls Soziale Arbeit studiert. Am Anfang war ich noch nicht alleinerziehend und trotzdem auf Bafög angewiesen. Finanziert wurde das Studium über Bafög, teilweise einen KfW-Kredit und für das Kind habe ich ALG 2 bekommen. Jetzt gibt es für solche Fälle wohl Wohngeld, was ich wesentlich angenehmer empfunden hätte als ALG 2. Nebenbei habe ich gejobt. Es war eine Zeit der Einschränkungen, aber es war machbar. Den Kredit und das Bafög habe ich inzwischen abbezahlt.


    Als Sozialarbeiter wirst Du in der Regel nicht viel Geld verdienen, wie jemand oben schon schrieb und es ist ein harter Job.

  • was ist eigentlich "viel Geld" ? So sehr viel geld verdienen die wenigsten.

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück. Schau nach vorn und nicht zurück. Tu was du willst, und steh dazu, denn dein Leben lebst nur Du.
    (altes Sprichwort)


    Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen. (John Lennon)



  • Man stelle sich nur vor der Vater ihres Kindes wäre unglücklich in seinem Beruf, würde ebenfalls eine weitere Ausbildung anstreben und könnte aufgrund dieser Ausbildung keinen Unterhalt mehr bezahlen....


    Vielleicht liege ich mit meiner Meinung da etwas abseits vom Mainstream


    aber...


    Wer den Wunsch hat sich beruflich zu verändern sollte das bitte selbst bezahlen, selbst Leistungen aus Harz IV dürfte es m.E. dafür nicht geben und UV ebenfalls nicht...


    lg Thomas

  • Hi!


    Also wenn ein Tarifvertrag Anwendung findet, bekommt ein Soz.Päd mit einer Vollzeitstelle etwa 2700 € brutto. Vollzeit wird mit etwa 39 Stunden pro Woche bewertet. Das ist das Einstiegsgehalt ohne Berufserfahrung. Dann erfolgt ein langsamer Aufstieg in Stufen. Das sind dann etwa 1600 € netto. Davon kann man je nachdem wie man das Studium finanziert hat, das BaföG und die Rückzahlung des Studienkredits abziehen (ca. 100 €) pro Monat. Also hat man 1500 € netto.


    Das wäre es in etwa. Dann muss man aber bedenken, dass viele Sozialpädagogen nicht auf einer Sozialpädagogenstelle arbeiten, sondern auf einer Erzieherstelle (Bsp. Offene GTS, Kita, Krippen, Hortbetreuung) Also 2500/ 2600 € brutto.


    Und dann gibt es eben noch die typischen Abzüge, die die Lebenswirklichkeit mit sich bringt. Es gibt keine Vollzeit-, sondern nur Teilzeitstellen (Bsp. Offene GTS) Die Arbeitszeiten in Vollzeit passen nicht zu den Kita/ Hortbetreuungszeiten (Bsp. Betreuung in Wohngruppen).


    Und dann muss man noch bedenken, dass nicht überall ein Tarifvertrag Anwendung findet.


    Grundsätzlich denke ich, dass es nicht nur darauf ankommt, ob man sich beruflich verändert oder nicht, nicht wenn man Alleinerziehend ist. Es kommt darauf an, ob jemand einem für wenig Aufwand den Rücken frei hält, damit man Vollzeit beschäftigt sein kann. Und wenn man diesen "jemand" nicht hat, bekommt man eben überall nur "kleines Geld" weil man eben nur eine kurze Arbeitszeit abdecken kann. Fahrzeiten müssen oft auch noch berücksichtigt werden. Als Beispiel: Eine Kita oder ein Hort hat von 8-16 Uhr geöffnet. Zieht man insgesamt eine Stunde Arbeitsweg ab, bleiben 7 Stunden. Eine halbe Stunde Mittagspause abgezogen, bleiben 6,5 Stunden. Macht eine 32,5 Stunden Woche. Das entspricht einer Arbeitszeit von etwa 80%.


    Und dann ist man bei 1400 € netto minus BaföG Rückzahlung.

  • Und als Zusatz die zwei neuesten Stellenangebote aus unserer Stadt für Soz-Päds:


    Ein Träger der freien Wohlfahrtspflege sucht einen Sozialpädagogen für die Dauer-Nachtbereitschaft in einem Kinderwohnheim. Arbeitszeit: 19 Uhr bis 6 Uhr. Wochenarbeitszeit: 24 Stunden. Befristung: bis 12 Monate.


    Ein anderer Träger der freien Wohlfahrtspflege sucht einen Soz.Päd. der/ die zusätzlich staatl. anerkannter Altenpfleger oder Altenpflegerin ist. Das ist Einstellungsvoraussetzung. Arbeitszeit: 19,25 Stunden. Unbefristet.


    Beide erwarten einen Führerschein.