Kicken statt klicken, paddeln statt daddeln?

  • Smartphones können Kinder krank machen. Das geht aus einer gestern in Berlin vorgestellten Studie von Rainer Riedel, Direktor des Instituts für Medizinökonomie und medizinische Versorgungsforschung Köln, hervor. Vorgestellt wurde die mit Bundesmitteln finanzierte Untersuchung von der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler. Über 5500 Eltern und Kinder wurden für die Studie befragt.
    So unter anderem auch, ob stillende Mütter während des Stillens am Smartphone aktiv sind. Das war bei einer statistisch erfassbaren Gruppe der Fall. Hier hat man durch die digitalen Meiden verursachte Bindungsstörungen diagnostizieren können, sagte Mortler: „Kinder trinken nicht richtig, sie schlafen schlecht.“
    Eine motorische Hyperaktivität ist bei 2- bis 5-Jährigen bei einer Smartphone-Nutzung von mehr als einer halben Stunde pro Tag 3,5 mal häufiger festgestellt worden als bei nichtsmartphonenutzenden Kids. Mortler rief die Eltern auf, mehr auf die Mediennutzung ihrer Kinder zu achten. Man ginge von etwa 600.000 Internetabhängigen und 2,5 Millionen problematischen Internetnutzern in Deutschland aus. „Sechs Prozent der 12- bis 17- Jährigen in unserem Land sind definitiv behandlungsbedürftig“, so Mortlers Einschätzung.
    Dr. Uwe Büsching, Vorstandsmitglied im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte empfahl, dass Kinder vor dem 12. Geburtstag kein Smartphone bekommen sollten.



    *****
    Irgendwie scheint schon Sommerlochzeit zu sein.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hier der Verweis auf die Pressemitteilung auf den Seiten der Drogenbeauftragten der Bundesregierung mit weiteren Materialien.


    Ein paar Regeln für den Umgang mit Smartphones finden sich übrigens hier.


    Recht bekannt dürften auch die Auftritte des Hirnforschers Manfred Spitzer sein, jüngst beim Jahresempfang der Freien Wähler in Ulm.

  • Was mich immer wundert, dass Kinder von zwei bis fünf überhaupt ein Smartphone benutzen dürfen :wow


    Ich hab heute erst wieder in der U-Bahn eine Frau mit Buggy gesehen, das Kind darin "durfte" mit dem Smartphone spielen - käme ich im Leben nicht auf die Idee...

  • Also mein Kind hat durch mein Spielen beim stillen, gemütlicher trinken können als der Rest. Ich habe sie nicht nach 10 min weg gelegt, weil ich mich langweilte und noch was anderes tun wollte. Da gab es schon häufig 2 h ungestresstes trinken und mama spielte am handy. Man kann es also auch anders sehen.


    Und sie darf sogar mit dem Handy spielen. :pfeif Entwicklungstechnisch scheint es ihr nicht zu schaden.

  • Ist ja nun nichts neues, dass Kinder mehr draußen toben und weniger vor Glotze/Smartphone/Flimmerbildschirm sitzen sollten. Es gibt auch bereits Empfehlungen, wie viel Bildschirmzeit für ein Kind altersgemäß in Ordnung ist.
    Ob diese Studie nun ein Smartphoneverbot für unter 12 Jährige begründet? Und die für mich wichtigere Frage, wer kontrolliert das? :hae: Wurde dort nicht auch herausgefunden, dass 600 000 Jugendliche süchtig sein? Was macht man mit ihnen? Irgendwie nicht so ganz schlüssig alles.
    Für mich hat es was von dieser "grüne Smarties verursachen ADHS" Studie. :tuedelue

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Zu "Studien" habe ich eh ein gestörtes Verhältnis. ;)


    Als meine Kinder gestillt wurden, gab es noch keine Smartphones. Und wenn es sie gegeben hätte, wäre ich mit Sicherheit nicht auf die Idee gekommen, eines während des Stillens zu benutzen. Ich war viel zu fasziniert von dem, was da gerade passiert und konnte mich gar nicht sattsehen... Oder war so k.o., dass wir uns beim Stillen hingelegt haben und ich vielleicht auch mal die Augen zugemacht habe...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Hast du 3-4 h am tag nur dein Kind angeschaut? Also ich stille noch immer, weil es mein Kind noch will und wäre ernsthaft an Langeweile eingegangen oder hätte das stillen aufgegeben, bevor mein Kind so weit gewesen wäre.

  • Also ich kann mir auch nicht vorstellen, beim Stillen zu spielen bzw. zu chatten..... bei mir lief immer Musik und ich hab die Zeit genossen und meine Süße angeschaut oder nebenbei entspannt und die Auszeit genutzt.


    Kinder im Kinderwagen mit Smartphone finde ich auch grauenvoll, aber grundsätzlich kann man sie nicht mehr wegdenken.
    Ist ja vergleichbar mit der Zeit vor ca. 15 Jahren als dann die tragbaren Spielekonsolen angefangen haben. Mit welchem technischen Gerät ein Kind spielt, ist ja nicht relevant.


    Wichtig finde ich, dass Zeiten begrenzt sind (wie auch beim TV) und dass genug Ausgleich in Form von "richtigem" Spielen, toben, frischer Luft, Kontakt mit anderen Kindern .... stattfindet.


    Bei meiner Tochter hing es oft auch vom Wetter ab (damals noch mit dem Nint... DS)..... wenn es schön war, war sie den ganzen Tag draußen und das Teil lag in der Ecke..... dafür bei Regen, wenn es mal langweilig war, wurde er rausgeholt und dann auch mal länger gespielt.....


    Ab wann ein Smartphone dann altersgerecht ist, müssen die Eltern selbst entscheiden.... aber es entsteht in der Schule schon ein gewisser Druck.... dabei geht es aber nicht nur darum, überhaupt eines zu haben, sondern immer was Neues, Besseres.....


    Bei uns kam es mit dem Schulwechsel zur 5. Klasse, das finde ich dann ganz in Ordnung. Aber alles auch noch mit gewisser Kontrolle. Wenn meine Tochter ins Bett ging, blieb es im Wohnzimmer zum laden....

  • Dann habe ich nur noch ein jahr, weil bis 7 stillen sich alle selbst ab.


    Ich habe für uns beschlossen, dass sie sagt wenn sie nimmer will. Ihr ist es sehr wichtig und sie weiss auch das andere Kinder in ihrem Alter nimmer trinken. Ist ihr aber egal. Klar wäre es gut wenn sie mal aufhört, aber es stört mich nicht so, dass ich es ihr verweigern würde.

  • Hast du 3-4 h am tag nur dein Kind angeschaut? Also ich stille noch immer, weil es mein Kind noch will und wäre ernsthaft an Langeweile eingegangen oder hätte das stillen aufgegeben, bevor mein Kind so weit gewesen wäre.


    Bei meiner Tochter; also beim ersten Kind, ja. Bei meinem Sohn kam es natürlich auch vor, dass ich ihn gestillt habe, während meine Tochter nachmittags "Kinderstunde" schauen durfte - und ich dabei auch einen Blick auf "Lauras Stern" o.ä. geworfen habe. ;) Verdammt - wie hieß nochmal der Schildkrötenjunge in der Zeichentrickserie - ich hab´s auf der Zunge... :rolleyes3:


    Ha - Edith sacht, Franklin hieß er... ^^

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

    Einmal editiert, zuletzt von CoCo ()

  • Also mein Kind hat durch mein Spielen beim stillen, gemütlicher trinken können als der Rest. Ich habe sie nicht nach 10 min weg gelegt, weil ich mich langweilte und noch was anderes tun wollte. Da gab es schon häufig 2 h ungestresstes trinken und mama spielte am handy. Man kann es also auch anders sehen.


    Und sie darf sogar mit dem Handy spielen. :pfeif Entwicklungstechnisch scheint es ihr nicht zu schaden.


    ...Aber vielleicht bindungstechnisch?


    Also wenn du dich beim Stillen so langweilst, dann scheint deine Bindung zum Kind nicht so eng zu sein - sonst würdest du diese Zeit der Nähe doch genießen...? Und lieber dein Kind anschauen? :hae:


    Und wenn dein Kind mit 3 noch immer an der Brust trinken will, dann spielt da womöglich auch der Wunsch nach Nähe eine Rolle - einer ganz innigen Nähe, die es vielleicht nie so wirklich bekommen hat, da Mama ja beim Stillen daddelt, um sich nicht zu langweilen.
    Denn mit 3 geht es ja nicht mehr wirklich um Nahrungsaufnahme, sondern hauptsächlich um Nähe.


    Stillen ist viel mehr als trinken lassen zum Sattwerden, Stillen ist Nähe und ungeteilte Aufmerksamkeit, ist die Basis für die Bindung durch Blickkontakte und Berührung. Das gilt natürlich auch für Flaschenfütterung.


    Ich bin ehrlich entsetzt, dass Mütter beim Stillen am Handy herumspielen, und auch dass schon Kleinkinder damit spielen dürfen.
    Ich habe das noch nie gesehen, vielleicht weil ich auf'm Dorf wohne, aber das scheint ja laut dieser Umfrage kein Einzelfall zu sein.


    Bei uns gab es das erste Smartphone übrigens mit 14.

  • Also wenn du dich beim Stillen so langweilst, dann scheint deine Bindung zum Kind nicht so eng zu sein - sonst würdest du diese Zeit der Nähe doch genießen...? Und lieber dein Kind anschauen?


    das find ich eine ziemlich unverschämte Unterstellung :-(
    Meine Tochter war damals ein Frühchen, und hat ewig (und mit ewig meine ich ewig) getrunken, und das auch noch sehr oft :sonne ... in der Anfangszeit "hing" sie oft mehrere Stunden lang an meiner Brust :-D
    Damals gab es noch keine Handy´s ;-) aber, ich geb zu, dass ich durchaus das eine, oder andere Mal mich nebenbei unterhalten habe, gelesen habe, Radio gehört oder den Fernseher anhatte (denke mir, das mit dem Handy ist heute vergleichbar)-


    ich denke, jedes Kind ist anders :frag
    Sohni hat immer so gut und zügig getrunken, dass ich nichts nebenbei machen wollte, weil die (gesamt war es das wohl höchstens) Stunde am Tag habe ich das nur genossen!
    aber bei Tochterkind waren das in Summe oft 8 Stunden oder so... da sah die Welt anders aus :brille

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Ich bin nicht so der smartphone-Fan bei Kindern und meine Tochter weiß, dass es auch vorerst keins für sie geben wird. Ich will nicht, dass sie in dem Alter schon vernetzt ist. Einen Nintendo hat sie, das finde ich okay. Sorgen mache ich mir dann, wenn Kind diese virtuelle Welt der echten Welt vorzieht und das käme ihr nicht in den Sinn, genauso beim Fernseh schauen. Wenn ich sag, möchtest du auf den Spielplatz, dann haut sie den ganzen Kram in die Ecke. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn sie nach einem langem Tag eine halbe Stunde daddelt oder Fernseh guckt.


    Beim Stillen habe ich immer gelesen, weil es immer ewig dauerte. Letztendlich habe ich mich auch nur abgelenkt. Sehe da jetzt nicht den großen Unterschied. Unsere Bindung ist trotzdem prima. :brille

  • Ach weisst du, wenn du hochrechnest wie oft ich gestillt habe, blieb genug Zeit für die Bindung. Aber mein Kind schläft an der Brust ein und 2 h am abend auf ein einschlafendes Kind zu schauen finde ich einfach langweilig. Natürlich haben wir uns häufig angeschaut ect aber nicht beim langenstillen. Bei mir ist stillen noch heute Erholung, weil mein Kind eben nicht vernachlässigt ist. Die lag als Baby nie länger als 10 min wach alleine rum. Immer am Arm. Nicht mal im stehenden Kiwa musste sie wach liegen.gestern war sie krank und wollte nur im Arm liegen, ohne große Unterhaltung und wünsche. Für mich war das wie Urlaub. Sie hat immer soviel Nähe bekommen, dass sie es sich nicht nicht ausschließlich vom Stillen geholt hat. Wir waren vom tag1 alleine. Warum sie noch trinkt? Weil es ihr schmeckt. Sie hat sich letztens extra Platz gelassen. Und es ist soviel Milch da, dass sie sich nicht anstrengen muss. Und weil ich sie nie gehetzt habe, oder verweigert habe.

  • das find ich eine ziemlich unverschämte Unterstellung :-(


    Es war absichtlich nicht als Feststellung, sondern als Frage formuliert.
    Zugegeben eine etwas provokative Frage, denn ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man sein Baby schon nach 10 Minuten Stillen am liebsten wieder weglegen möchte, weil man sich so langweilt.
    Beim Stillen wird normalerweise Oxytozin ausgeschüttet, auch als Kuschelhormon bekannt, um die innige Nähe mit dem Kind zu genießen und damit die Bindung zu stärken. Wenn das nicht funktioniert und man stattdessen lieber aufs Smartphone schaut und spielt, finde ich das einfach seltsam. Und auch bedenklich. :frag

  • Wer sagt das ich sie nach 10 min weglegen wollte? Lies noch mal mein kind musste nie länger als 10 min rum liegen. Und das am Tag. Mein Kind war ständig an und auf mir. Da haben wir uns angeschaut und miteinander kommuniziert.

  • Du hast das selbst geschrieben:

    Also mein Kind hat durch mein Spielen beim stillen, gemütlicher trinken können als der Rest. Ich habe sie nicht nach 10 min weg gelegt, weil ich mich langweilte und noch was anderes tun wollte. Da gab es schon häufig 2 h ungestresstes trinken und mama spielte am handy.


    Also ich stille noch immer, weil es mein Kind noch will und wäre ernsthaft an Langeweile eingegangen oder hätte das stillen aufgegeben, bevor mein Kind so weit gewesen wäre.

    Zu deiner Frage - bin mir nicht sicher, was "lrbrnsmonate" heißt, aber erstes Kind musste ich nach 14 Monaten leider abstillen wegen heftiger Brustentzündung, was ich sehr schade fand. Zweites Kind hat sich mit 10 Monaten selbst abgestillt, weil es Bock auf Essen hatte, auch sehr schade.
    Wieviele Stunden und Minuten ich da jeweils je nach Alter und Kind gestillt habe, kann ich dir nicht mehr sagen, aber beide waren Genießer und haben ausgiebig getrunken, genuckelt und gekuschelt an der Brust.


    Ich möchte auch nicht dir persönlich auf die Füße treten, sondern du bist zufällig das einzige Beispiel hier für die oben vorgestellte Umfrage, daher habe ich deine Zitate verwendet.