Eltern-LehrerInnen-Frust-Freude-Faden.....einfach so :)

  • Antharia: Grundschulunterricht, wie wir sie kennengelernt haben, sei es in den 70ern, 80ern oder 90ern, gibt es heute so in der Regel nicht mehr.


    Die Frage, ob Grund-, lateinische oder vereinfachte Ausgangsschrift gelernt wird, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Ich könnte dir sagen, wie es in Bawü und in NRW läuft. Niedersachsen und Berlin fahren aber wieder jeweils unterschiedliche Konzepte - das sind die Bundesländer, in denen ich LehrerInnen kenne.


    Als Lehrerin hat man sich an das zu halten, was im jeweiligen Bundesland bzw an der Schule beschlossen wurde. Einen Mix oder das "jeder unterrichtet, was er will" kenne ich nicht. Wobei ich nicht ausschließe, dass es auch das gibt.


    campusmami: gendern ok, mache ich auch, aber diese Sätze an der Tafel gehen gar nicht. Als Beamter / Beamtin bzw. Angestellte(r) ist man im Berufsleben zu politischer Neutralität verpflichtet.

    Edit: was man privat macht, ist eine andere Geschichte. Sie Sätze hier stehen aber an der Tafel in der Schule. Für mein Empfinden sind sie mindestens grenzwertig.

  • Gendern und politische Neutralität schließen sich doch nicht aus. Es geht hier um Sprache.


    Ich könnte genauso gut jemandem mangelnde Neutralität vorwerfen, der sich weigert geschlechtergerechte Sprache zu benutzen… mach ich aber nicht, sondern sage, dass liegt in der Hand der Lehrkraft.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Gendern und politische Neutralität schließen sich doch nicht aus. Es geht hier um Sprache.

    " Die Polizei gefährdet Menschen indem sie unnötig gewaltvoll umgeht."

    Das in nun wirklich ganz direktem Zusammenhang mit der Besetzung von Lützerath ist politisch neutral?


    Völlig egal ob das von der Lehrkraft oder von einem Schüler stammt, das hat an einer Schultafel nichts zu suchen.

    Gipfel der Unverschämtheit ist dann noch das Abfotografieren und im Netz verteilen.

  • Wir brauchen gar keine Hefte kaufen. Anfang des Schuljahres wird ein "Materialgeld" gezahlt und die Klassenlehrerin kümmert sich dann um entsprechende Sachen.

    Es ist hier auch Gang und Gäbe, dass die Kinder ihre Arbeitsbücher die meiste Zeit in der Schule lassen, so dass die Übersicht, was jetzt eigentlich gemacht wird sehr wage ist.

    Keine Jüp.

    dann muss er mal was mitnehmen. Bei uns kommt auch nur auf Anfrage was mit. Aber nächstes Jahr geht es ja mit den Tests los und da wird er öfters was mitbringen. Das ist dann eure Orga. Die Lehrerin fühlt sich da selten zuständig.

  • Diese Schulausgangsschrift ist der Graus. Da ich noch die lateinische Schreibschrift gelernt habe, kann ich meinem Sohn in dem Punkt fast gar nicht helfen.

    Mir geht's genauso, da wurden neue Buchstaben erfunden, z. B. die kleinen 't' oder das 'z', da hab ich nur gestaunt.

    Ich übe mit meinen beiden Schönschreiben auf 1. Klasse-Lineatur und als Vorlage drucke ich uns die Texte in der Vereinfachten Ausgangsschrift mit Linien aus.

    Diese Schriften kann man bei Pelikan auf seinen PC runterladen und sie stehen einem dann in MS Word als eine weitere Schriftart zur Verfügung.

  • Mir geht's genauso, da wurden neue Buchstaben erfunden, z. B. die kleinen 't' oder das 'z', da hab ich nur gestaunt.

    Ich übe mit meinen beiden Schönschreiben auf 1. Klasse-Lineatur und als Vorlage drucke ich uns die Texte in der Vereinfachten Ausgangsschrift mit Linien aus.

    Diese Schriften kann man bei Pelikan auf seinen PC runterladen und sie stehen einem dann in MS Word als eine weitere Schriftart zur Verfügung.

    Danke für den Tipp, werde ich mir heute mal ansehen und ggf. auch so machen. 👍

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

  • Um Mal was nettes in diesem Thread zu schreiben. Ich bin gerade tief beeindruckt vom Deutschunterricht meines Kindes.Screenshot_20230112-180048__01.jpg

    Wir mussten hier wieder vor kurzem - sowohl Schüler als auch Eltern - unterschreiben, Zitat:


    " Es gilt ein striktes Verbot von Foto-, Film- und Audioaufnahmen auf dem gesamten Schulgelände und natürlich auch während des Unterrichts. "

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Mir geht's genauso, da wurden neue Buchstaben erfunden, z. B. die kleinen 't' oder das 'z', da hab ich nur gestaunt.

    Ich habe irgendwie 2 verschiedene Schreibweisen durch.......ganz ätzend fand ich die Schreibweise, die mein Pubi1, nach der "Schreibreform" (wer sich die ausgedacht hat....;() lernen musste. Das kleine "z"musste geschrieben werden wie in der Sütterlin-Schrift .....schrecklich. Wenn man dann ein "r" und ein "e" nacheinander geschrieben hat, das sah dann meist wie ein geschriebenes "x" aus.....

    hier sieht man die Buchstaben der Sütterlin-Schrift.....


    https://www.altdeutsche-schrift.org/musteralphabete/


    Pubi2+3 haben meine Schrift wieder gelernt bekommen, weil die Schule sich geweigert hatte, diese "Schrift" den Kindern beizubringen....die fanden diese auch schrecklich.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Theorie und Praxis - liegen manchmal weit auseinander. Wer gesehen hat, wie die Kinder das z, das m oder das n gerade auch in der Verbindung mit anderen Buchstaben geschrieben haben, staunt. Vielleicht ist die lateinische Ausgangsschrift tatsächlich schwieriger - aber haben wir sie nicht auch gelernt? War sie wirklich so falsch? Schreiben die Kinder heute mehr, besser, lesbarer? Mittlerweile gibt es Konzepte ganz ohne verbundene Ausgangsschrift, d.h. die Kinder schreiben in Druckschrift, lernen jedoch, die einzelnen Buchstaben miteinander zu verbinden.


    Es gibt (sehr wenige) Kinder gab, denen früher die verbundene Ausgangsschrift "erspart" blieb. Dies waren die absoluten Ausnahmen. Man konnte z.B. aus pädagogischen Gründen darauf verzichten, wenn man wirklich der Überzeugung war, dass die Kinder hiermit überfordert gewesen wären, man sie damit förmlich "gequält" hätte und die Kinder damit den Rest ihrer Lust am Schreiben verloren hätten. Ein solcher Schritt musste zumindest früher begründet sein. Heute ist das zumindest teilweise anders.


    Am besten finde ich es (als Mutter) wenn Kinder mit der Druckschrift anfangen und dann Ende Klasse 1 / Anfang Klasse 2 die Schreibschrift dazu kommt. Dann hat man auch im Unterricht die Zeit, im Lauf der Klasse 1 die Kinder durch diverse feinmotorische Übungen auf die Schreibschrift vorzubereiten. Die Lineatur einzuhalten finde ich wichtig. Aber: es sind definitiv für viele Kinder nicht die beliebtesten Aufgaben.


    Und noch mal als Mutter... wenn meine Kinder im Rahmen einer Grammatikstunde solche Sätze geschrieben hätten, wäre ich inhaltlich alles andere als begeistert gewesen. Im Rahmen einer Erörterung wäre es okay gewesen, dann hätte da aber auch die "andere Seite" stehen müssen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass ich nicht die Einzige in diesem Land bin, die das so sieht. Sicherlich wäre dies daheim ein Gesprächsanlass über Politik, Meinungsfreiheit und politische Tendenzen gewesen.


    Apropos: meine erste richtige Demo habe ich 1983 in Bonn (mehrere hundert Kilometer von meinem Heimatort entfernt) mit 14 Jahren besucht. Es ging damals gegen die atomare Aufrüstung. Ich bin sehr für Meinungsfreiheit und friedliches Demonstrieren. Aber bei solchen Sätzen im Unterricht eines Gymnasiums (?) frage ich mich - und würde mir auch wünschen, dass die Schulleitung entsprechend agiert. Selbiges gilt übrigens für Schulbesetzungen.

  • Wobei ja auch nicht klar ist, ob die Lehrerin die Sätze vorgegeben hat oder nach Vorgabe der Schüler entwickelt hat.

    Wenn ich es richtig auf dem Schirm habe, dann hatte Campus Sohn ja schon weit davor Interesse an dem Thema und wollte sich auf den Weg machen. Oder?

    Wenn das Ganze im Unterricht entstanden ist, dann finde ich es großartig, daß die Lehrerin das aufnimmt und ihren Unterricht daran orientiert.

  • In der Elternschaft hat das Tafelbild, im Gegensatz zu hier, nur Heiterkeit erzeugt... Schlimm dieses linksgrün versiffte Bildungsbürgertum, das die Indoktrination feiert8). In einer Gesellschaft, in der der Oppositionsführer angewidert von kleinen Paschas spricht finde ich die Varianz des Sagbaren schon gigantisch.

    Fotografiert wurde es übrigens, um die Hausaufgaben erledigen zu können, also alles legal und ohne irgendein Persönlichkeitsrecht zu verletzen.

    Wenn mir jemand erzählen möchte, dass Lehrkräfte ausschließlich der Neutralität verpflichtet sind und sich auch konsequent daran halten, kann ich als nur herzhaft lachen.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Deine politische Ausrichtung ist mir genauso gleichgültig wie Dein Bildungsstand.


    Jetzt lebe ich hier aber in ganz unmittelbarer Nähe der Tagebaugebiete Inden und Hambach.

    Das bedingt auch dass einige meiner Freund:innen (richtig so?) den Abenteuerspielplatz Hambach/Lützerath mitbetreuen.

    In Eurer Elternschaft mag es für Heiterkeit sorgen dass diese Menschen dann auch öffentlich verunglimpft werden dürfen. Hier nicht.

  • Für diejenigen, die sich dafür interessieren, hier ein Link zum Thema Mythos Neutralität in Schule und Unterricht der Bundeszentrale für politische Bildung:


    https://www.bpb.de/themen/bild…in-schule-und-unterricht/


    Dort steht u.a. (es werden auch einige Beispiele genannt), dass das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung zwar eine hohe Bedeutung hat, es aber bei Lehrkräften durch das Beamten-, Schul- und Amtsrecht Einschränkungen unterliegt, die zulässig sind, aber verhältnismäßig sein müssen (siehe die Punkte "Die Grundrechte" und "Zwischenergebnis").

  • Aquintus gut, dass es bei euch keine unangemessene Gewalt durch die Polizei gibt, ich würde meine Hand dafür nicht ins Feuer legen. Übrigens auch nicht für die Aktivisti 8).

    Wenn man den Satz Mal genau anschaut ist es sogar noch schlimmer: da werden nicht Menschen verunglimpft sondern die gesamte Institution. Jetzt kann man sich fragen: ist das so gemeint? Oder fiel die Wahl auf Grund der gewollten Geschlechtsneutralität ohne Sternchen auf "die Polizei". Wir werden es nicht erfahren, denn wir wissen nicht, wie die Sätze im Unterricht entstanden sind und kontextualisiert wurden.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Aquintus gut, dass es bei euch keine unangemessene Gewalt durch die Polizei gibt, ich würde meine Hand dafür nicht ins Feuer legen. Übrigens auch nicht für die Aktivisti 8) .

    Kann ich (natürlich!) nicht. Das rechtfertigt dann also Deiner Meinung nach die pauschale, und von Dir hier verbreitete Aussage: "Die Polizei gefährdet Menschen indem sie unnötig gewaltvoll umgeht."? Die davon ausgehende Heiterkeit bei den Eltern gleich mit?


    Dass Dein Sohn damit kokettiert kann ich dem jugendlichen Alter nach wirklich gut nachvollziehen. Dein, hier kontinuierlich hervorgehobener akademischer Expertenstatus, sollte allerdings anderes vermuten lassen.


    Und wie schon erwähnt: es geht hier nicht um "die Polizei" pauschal, sondern um die Polizist:innen in Lützerath vor Ort. Ganz explizit von Deinem Sohn und seiner Jahrgangsstufe herausgearbeitet und von Dir mit Heiterkeit aufgenommen.

  • Mal was schönes zwecks der Schule.


    Sohn hat ziemlich mit Latein zu kämpfen da er den Anschluss an den Stoff verloren hat/hatte. (Er weiß auch warum). Jedenfalls gab es in Latein eine tägliche Übung (auf Note) die er abgeben musste. Die Lehrerin sagte bei der Rückgabe das sie die Note nicht einträgt, er eine neue Chance bekommt und sie dafür in der nächsten Stunde seine TÜ einsammelt.


    In der besagten Stunde, kam Sohn aber zu spät da der Schulbus wegen dem Schnee im Stau stand. Als er eintraf war die Stunde gerade vorbei und die Lehrerin sammelte die tägliche Übung ein.


    Sohn sagte zur Lehrerin das er die Übung unbedingt mitschreiben und abgeben wollte. Er wurde dann in der 2. Stunde (war Doppelstunde Latein) mündlich dran genommen und hat eine 2 bekommen.


    Lehrerin war total überrascht wie gut er gelernt hatte, Kind war mega happy und ebenfalls echt geschockt das er so gut war. Nun ist Sohn natürlich wesentlich motivierter was das Lernen angeht. Er hatte sich in Latein schon aufgegeben da er kein Land mehr gesehen hat.

  • Ich bin so ein bisschen frustriert... der Junior ist 6. Klasse Hauptschulzweig auf der kooperativen Gesamtschule. Mein Wunsch beim Wechsel, dass er in eine integrierte Gesamtschule kommt, wurde abgelehnt mangels Platz.

    Nun ist er wirklich sehr gut in der Schule mit wenig Aufwand. Im Halbjahreszeugnis hat er in allen Hauptfächern eine 1 oder 2, in den Nebenfächern außer Reli und Sport auch. Reli und Sport sind 3.

    Er wird inklusiv, aber lernzielgleich unterrichtet und ist somit auch Klassenbester.

    Er hat eine Teilhabeassistenz, die ihm bei der Aufmerksamkeit und manchmal beim Schreiben hilft, weil er zu langsam und auch ungern schreibt.

    Klassenarbeiten schreibt er allein.

    So, nun habe ich gefragt, ob es nicht an der Zeit wäre, dass er in den Realschulzweig geht.

    Die Lehrerinnen sind dagegen. Er würde dem Druck der Realschule nicht standhalten.

    Ich frage mich, wie gut er denn noch sein muss, damit man ihn wechseln lässt.

    Er hat eine sehr schwierige Klasse, in der zwei Jungs nur Mist machen, schlagen, mobben und stören. Junior ist oft genervt von denen.

    Ich hätte ihn so gerne aus dieser Klasse raus. Da sind nur 9 Kinder, aber der Lärmpegel ist durch die beiden Störer auch nicht besser als in einer größeren Klasse.

    Ich weiß gar nicht, ob ich sozusagen das Recht habe, ihn in die Realschule wechseln zu lassen, aber ich hab dann auch Sorge, dass man ihm das Leben absichtlich schwer macht, weil ich Druck gemacht habe.

    Die Lehrerinnen sind überzeugt davon, dass er den Realschulabschluss machen wird, aber dann erst nach der Hauptschule.

    Ich finde, er ist da so fehl am Platz.

  • Wer entscheidet den Wechsel in die Realschule? Kannst du das nicht entscheiden? Meiner Ansicht nach geben die Lehrerinnen nur eine Empfehlung?


    haben sie dir erklären können, was er für einen Wechsel in die Realschulklasse an Fähigkeiten braucht?


    Außerdem könnte eine Probebeschulung für 4 Wochen Sinn machen. Ihm die Chance zu geben, es auszuprobieren und die Entscheidung erst danach zu treffen. Wenn du es ihm zutraust, dass er nicht zu frustriert ist, dass es vielleicht noch nicht klappt.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis