Eltern-LehrerInnen-Frust-Freude-Faden.....einfach so :)

  • Ich bin auch der Meinung, dass Erziehung im Elternhaus beginnt. Und ich bin auch der Meinung, dass Lehrer sich nicht darum kümmern müssen sollten. Aber dann sollen sie es auch, soweit es das außerschulische betrifft, sein lassen, den Eltern ständig in die Erziehung reinreden zu wollen. Ob und welche Medien mein Kind außerhalb der Schule nutzt, hat niemanden dort etwas anzugehen, solange es nicht in irgendeiner Weise den Schulalltag beeinflusst. Ob und in welchem Alter ich meinem Kind ein Smartphone zur Verfügung stelle, ist meine Sache und geht die Lehrer nichts an solange es während der Schulzeit ausgeschaltet im Ranzen bleibt.


    Wir wurden am Anfang der Schulzeit darum gebeten, dass wir die Schule bei ihrer Arbeit unterstützen und nicht gegen die Lehrer arbeite. Das empfinde ich als völlig sinnvoll und in Ordnung. Allerdings erwarte ich, dass das in beide Richtungen funktioniert.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Danke musica, ist lieb gemeint, aber 2014 ist völlig veraltet... wir haben hier aktuell laufend Fortbildungen zu den neuen Datenschutzbestimmungen.


    Ich nutze weder Fb noch Whatsapp in schulischen Kontexten mit Eltern oder Kindern. Es werden auch keine Elternbriefe o.ä. via Mail versendet. Und seit neuestem mache ich auch keine Fotos mehr auf Ausflügen oder besonderen Veranstaltungen - auch Fotos können im Zweifelsfall durchaus heikel werden. Wo kein Kläger, da kein Richter, aber die Gratwanderung brauche ich nicht. Denn wenn sich doch jemand mal beschwert, hat man ein echtes Problem. Es ist andererseits aber auch schade, dass Klassenzeitungen am Ende der 4. Klasse nun ohne Fotos auskommen müssen.


    Was Konflikte zwischen den Kindern / Schülern über Whatsapp, soziale Medien oder auch ganz generell angeht - das sehe ich anders. Was tut man, wenn einen ein Kind / ein Schüler anspricht, dass es Probleme hat? Ich finde schon, dass man das nicht ignorieren sollte. Natürlich geht das nicht immer und ständig im Unterricht! Aber es gibt mittlerweile an sehr vielen Schulen (auch an Grundschulen!) Schulsozialarbeiter, die man ansprechen kann.


    Handys wurden in den weiterführenden Schulen - wenn ich richtig informiert bin - unter anderem deswegen verboten, weil viel Missbrauch mit den Teilen betrieben wurde. Insofern finde ich ein Handyverbot durchaus gerechtfertigt.


    Als Mutter jedoch gebe ich zu, dass auch meine Kinder ein Notfallhandy im Ranzen hatten. Sie waren bzw. sind Buskinder und da gab und gibt es immer mal wieder Probleme. Erst gestern habe ich beim örtlichen Busunternehmen angerufen, weil der Bus an der Haltestelle vorbei gefahren ist und mein Sohn da stand wie "groß-Doof". 8 km Heimlaufen im Dunkeln über Landstraßen ist kein Spaß. Infolgedessen hat er mich angerufen, so dass ich ihn abholen konnte.


    Und ja, Erziehung ist auf jeden Fall Aufgabe der Eltern!!! Auch ich sehe es so, dass Lehrer zwar beraten können (und manchmal auch sollten!), sich aber hüten sollten, Eltern in die Erziehung reinzureden bzw. Sachen vorzuschreiben. Das ist manchmal durchaus auch eine Gratwanderung, die Übergänge sind fließend. Was der eine als Beratung empfindet, ist für den anderen Gängelei. Man muss da schon sehr sensibel sein meines Erachtens.

  • Irgendwie hat eine unserer beiden Klassenlehrerinnen eine komische Art, Hefteinträge und gelegentlich auch Schulaufgaben zu korrigieren.


    Heute habe ich mit meiner Tochter auf eine HSU-Probe gelernt, die am Donnerstag ansteht. Dabei sind mir zwei Hefteinträge aufgefallen, die absolut offensichtlich falsch abgeschrieben waren. Zum Beispiel schrieb meine Tochter: "Bei der Landkreisreform 1972 wurden der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Teile des Landkreises Schlehdorf und die Gemeinde Bad Tölz- Wolfratshausen (...) zusammengeschlossen So entstand der Landkreis Bad Tölz." Richtig wäre: "Bei der Landkreisreform 1972 wurden der Landkreis Bad Tölz, Teile des Landkreises Wolfratshausen und die Gemeinde Schlehdorf (...) zusammengeschlossen. So entstand der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen." Auf einem anderen Blatt hat sie einen Fluss völlig falsch eingezeichnet. In beiden Fällen wurden nur die Rechtschreibfehler korrigiert, nicht aber die falschen Fakten. Das finde ich unmöglich. In diesem Fall hätte ich von der Lehrerin z.B. erwartet, dass sie meiner Tochter aufgibt, sich von einem Mitschüler das Heft zu leihen und die Einträge neu anzufertigen ( das habe ich sie heute machen lassen). Auf jeden Fall hätte sie, meiner Meinung nach, nicht einfach einen Haken unten auf die Seite machen dürfen, sondern deutlich darauf hinweisen, dass das so einfach nicht stimmt.


    Dieselbe Lehrerin hat eine Personenbeschreibungs-Probe über einen ziemlich schmutzigen Fußballspieler bewertet. Meine Tochter schrieb: ... und sein Körper ist eine Schlammschicht", was natürlich absoluter Nonsens ist. Nur leider ist die Korrektur der Lehrerin nicht besser: "Viele seiner Kleidungsstücke bestehen aus einer Schlammschicht". Das gibt doch genauso wenig Sinn.


    Wie soll mein Kind denn aus ihren Fehlern lernen, wenn sie entweder gar nicht darauf hingewiesen wird, dass sie sie gemacht hat, oder so einen völligen Blödsinn vorkorrigiert bekommt?

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Also ich weiß nicht... irgendwie ist da im Moment wieder mal der Wurm drinnen. Entweder, ich bin zu empfindlich und sehe manches zu eng... Oder der Föhn zwackt uns alle mal wieder. Oder der Vorweihnachtswansinn greift um sich. Wie auch immer - zur Zeit bin ich mit der Schule wieder mal extrem unzufrieden.


    Heute ist meine Tochter massiv von der Vertretungslehrerin angegangen worden, weil sie sich geweigert hat, beim Sport mitzumachen. Wie ich ja schon geschrieben habe, hat sie einen Kapselriss und ein ärztliches Attest, das ihr jeglichen Schulsport untersagt, also war sie damit völlig im Recht. Aber die Lehrerin hat gemeint, das Attest wäre ihr egal, sie bräuchte das schriftlich von mir. Jetzt habe ich halt ins Kommunikationsheft geschrieben, dass sie keinen Sport machen darf, dass das Attest der Klassenlehrerin vorliegt, dass sie bei Fragen mein Kind in Ruhe lassen und sich an mich wenden sollen (natürlich netter als hier, aber mein Vorrat an höflichen Formulierungen ist für heute aufgebraucht). Na gut, das nächste Mal - so es denn eintreten sollte - gibt's das Attest in dreifacher Ausführung, eine schriftliche Entschuldigung meinerseits mit fünffachem Durchschlag und wegen mir auch ein Kriesenstabsgespräch zwischen der Fachschaft Sport und mir.

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  • Gibt es ein Seminar für Lehrer, in dem beigebracht wird jedes Gespräch mit den Eltern mit den Worten "wir machen uns große Sorgen um xxx" zu beginnen?

    Ich kann diese Worte mittlerweile weder hören noch ernst nehmen. Die Lehrer meines Kindes machen sich "große Sorgen", weil mein Kind exakt die Symptome zeigt, die zu seinem Krankheitsbild passen.

    Gespräch vor drei Wochen: Ja, Überraschung. Das Kind zählt nicht einfach nur so als I-Kind und bekommt Förderstunden. Es reagiert tatsächlich manchmal anders, als man es von einem "Neurotypischen" Kind erwarten würde.. Nein, kein Grund zur Sorge.. ja, das Kind wird umfassend medizinisch und therapeutisch betreut...Ja, die Störung wird er sein Leben lang haben, sie geht nicht weg.. ja, sie können gern eine Broschüre über sein Krankheitsbild haben.. ja, auch den Therapeuten können sie bei Fragen gern kontaktieren...


    Heute erneut eine Nachricht auf meiner Mailbox: Man mache sich erneut große Sorgen, da das Kind immer noch die für sein Krankheitsbild typischen Symptome zeigt.


    So langsam weiß ich auch nicht.

    *Hat jemand Zauberpulver um endlich mal das Gehirn meines Kindes normal zu hexen. Kann doch nicht sein, dass er trotz umfangreicher Therapien immer noch die Symptome seiner Störung zeigt... :ohnmacht:*


    *Sarkasmus*

  • Karalina,

    es gibt leider zu wenige Fortbildungen in diesem Bereich. Vielleicht könntest du aber an der Schule anregen, einen Lehrer zum Inklusionsbeauftragten zu ernennen, der dann entsprechend fortgebildet wird und in solchen Situationen beratend zur Seite steht.

    Hilfreich, wenn noch nicht vorhanden, ist eine Auflistung der Stärken und Schwächen und kurz, welche Hilfen sinnvoll sind. Die bekommt jeder das Kind unterrichtende Lehrer.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Liebe Karalina, du bist ne absolut Gute und machst alles richtig... hol bei diesen Gesprächen einfach Luft... zähl von 10 rückwärts und sortiere dich später dann neu... ach, und bedank dich höchflich... ist sehr wichtig... immer besser freundlich mit Lehrern auseinander zu gehen.


    Ne gute Aktion für mich war immer, mir Hilfe von außen zu holen. Hier passte die Schulberatung. Ist gern gesehen und schafft dir Raum, um dich auf das wesentliche zu konzentrieren.


    Ja, mir waren die Probleme meiner Jungs auch bekannt und ärztlich schon längst attestiert. Lehrer ticken anders. Ist hier zumindest so.


    Es gibt immer ne Lösung... es braucht manchmal Geduld und einfach nur Zeit.


    Verschaffe sie Dir, euch und du hast schon fast gewonnen.


    Edit.

    Es ist so am besten für Kind und auch für dich. Die Entwicklung geht auch da weiter... nur eben manchmal sehr langsam.

  • Ist nen bisschen her, aber passt grad glaube ich ganz gut.


    Die Sportlehrerin (auch Kunst) bat mich um nen telefonisches Gespräch. Ich fragte meinen Sohn, ob er wüsste warum.


    Sie hat ihn öfters ansprechen müssen, beim Schwimmen... da er ihren Anweisungen nicht nach kam.


    Ok, er gab seit fast 5 Monaten im Sport- und Schwimmunterricht seine Hörgeräte (in ner passenden Box) bei ihr zur Verwahrung in der Zeit ab... ach, und im Kunstunterricht trägt er sie fast immer. Sie sind schon sichtbar... also keine Inears.


    Ich bat, mein Kind bei ihr sein Defizit noch mal zu erwähnen... hab nix mehr danach gehört.

  • Ich mag mal meinen Senf dazu geben.


    Mein Bursche besucht Förderschule mit Schwerpunkt Körperbehinderrung.

    Also alles Förderschullehrer, keine " normalen", es gibt an dieser Schule keine " normalen" Kinder.


    Nun wird die Schule in den letzten Jahren überrannt von Autisten, ADHS, ADS u.ä behinderten Kindern,die sonst keiner will.

    Die Lehrer sind auf diese Flut und die Behinderrungen dieser Schüler gar nicht vorbereitet.

    Das kann man ihnen nun wahrlich nicht vorwerfen.


    Ich finde diese Zusammensetzung von Schülern eh bedenklich.


    Ich durfte leider so oft die völlige Überforderrung von Lehrern und das Leid meines Burschens erleben.


    Zum Glück laufen nun langsam Fortbildungen an.



    Liebe Grüße


    Ute,

  • ... sag ja, Kommunikationsfrage und „Kinderkrankheiten“... nix läuft anfangs perfekt....



    Nur wer redet, dem kann geholfen werden.


    Wer kann schon Gedanken lesen. Heut ist vieles eine Krankheit, was früher einfach unter den Teppich gekehrt wurde.


    Alles wird gut... nur für wen ist leider oft nicht wirklich wichtig.


    Edit. Meine es nicht ganz so krass.


    Ich bin begeistert, wie einfach es ist, sein Ziel zu errreichen, wenn man sich auf das wesentliche und den bürokratischen perfekten Ablauf „einschießt“. Typisch deutsch! Disziplin!

  • Auch früher wurden Besonderheiten bei Kindern nicht unter den Teppich gekehrt. Es wurde nur nicht so ein Bohei drum gemacht, vor allem nicht von Elternseite. Die Kinder mussten lernen zurechtzukommen und fertig.


    Heute wird pädagogisch und didaktisch viel feinfühliger und differenzierter gearbeitet, am besten so, dass es gar nicht auffällt, sondern als völlig normale Vorgehensweise empfunden wird.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Auch früher wurden Besonderheiten bei Kindern nicht unter den Teppich gekehrt. Es wurde nur nicht so ein Bohei drum gemacht, vor allem nicht von Elternseite. Die Kinder mussten lernen zurechtzukommen und fertig.


    Heute wird pädagogisch und didaktisch viel feinfühliger und differenzierter gearbeitet, am besten so, dass es gar nicht auffällt, sondern als völlig normale Vorgehensweise empfunden wird.

    Hach ja, wir Lehrer machen nix falsch... schon klar!


    Danke für dein Statement.


    Zum Glück sehen es so manche „moderner“.


    Wie war das mit WA! Lieber nicht! ... und das I-Net ist eh nur ne Modeerscheinung.


    Zum Glück tickten Humboldt und Goethe da schon anders.

  • Hach ja, wir Lehrer machen nix falsch... schon klar!

    Jupp, schon bei der Berufswahl sind wir schlau. Keiner hat so viel Freizeit für so viel Geld. :Flowers

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Jupp, schon bei der Berufswahl sind wir schlau. Keiner hat so viel Freizeit für so viel Geld. :Flowers

    ... was besseres fällt dir nicht ein...?!?


    Edit.


    Sry... hab dich da komplett zu hoch angesetzt!


    Du Arme, immer missverstanden... ich seh nun deine Grenzen! Verzeih mir.


    Edit II


    Ich möcht und wollt dich nicht provozieren. Du denkst aber immer, nur an dich und wie du kristallklar rüberkommst. Ok.


    Andere sind auch wirklich mit Herzen um ihre Mitmenschen bemüht.

  • Caddy, was hat jetzt deine steile These "Wir Lehrer machen nix falsch - schon klar" mit dem Statement von Kaj zutun? Ich kann dir da gerade nicht folgen - außer dass du da gerade anscheinend einen Tritt vors Schienbein verpasst ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Caddy, was hat jetzt deine steile These "Wir Lehrer machen nix falsch - schon klar" mit dem Statement von Kaj zutun? Ich kann dir da gerade nicht folgen - außer dass du da gerade anscheinend einen Tritt vors Schienbein verpasst ...

    Ok, ich liege ja immer falsch... schon klar!


    Ich find es nur zu einseitig und ich schrieb von Lehrern und Kaj kam ja von selbst damit um die Ecke, dass sie absolut ok ist... lese sie viel und denk nun mal nicht so! Hab es auch näher erklärt... sie ist weder modern noch reflektiert sich und sieht auch nicht was ihre „Artgenossen“... sowohl alt, wie auch neu leisten in ihrer Zunft... geschweige den „denken/fühlen“.


    Ist ja auch nur mein Eindruck.


    Stuselig.


    Jetzt auch du... was ist das mit Kaj und mit mir und den Mods????


    Ihr ergreift immer Partei und ich kapier echt nicht warum.


    Ich versteh so viel da einfach nicht.


    Sind meine Antworten echt verletztender als Kaj‘s unsensible Kommentare?

  • Also mal zur Klarstellung: Was ich mit meinen ARTGENOSSEN reflektiere, fällt unter Berufsgeheimnis und wird hier definitiv nicht verbreitet.


    Im übrigen kann ich nicht sehen, an welcher Stelle ich in meinem Beitrag zu Schule früher und heute ausfallend war. Ich habe schlichtweg meine Meinung kundgetan.


    Caddy,

    lies mich einfach nicht mehr!

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hach ja, und lies du mich mal vielleicht auch ernsthaft.


    Egal.


    Lass es auch, und lies mich doch auch nimmer mehr, du begreifst es eh nicht.


    Edit. Du bist total emathielos und nur absolut selbst verherrlichend.


    Alles gute dir.