Vielleicht wollte sie ihn erstmal kennen lernen und abwarten, bevor sie die Pferde scheu macht. Gerade am Anfang sagen viele Lehrer immer wieder, ist ein gewisses unsoziales Verhalten nicht unnormal, weil sich die Kinder erstmal finden müssen und im Schulalltag ankommen müssen.
Ich möchte nicht auf Mutmaßungen angewiesen sein. Aber wenn sie vier Smilies mit heruntergezogenen Mundwinkeln aufs Blatt setzt mit entsprechenden Anmerkungen für mich, dann weiß ich nicht, was sie selbst dazu getan hat, um das Verhalten ihren Vorstellungen entsprechend zu korrigieren. Oder was sie konkret von mir möchte außer, dass ich es unterschreibe und damit zur Kenntnis nehme.
Die nächste Rückmeldung, so steht auf dem Zettel, käme nach den Weihnachtsferien. Erwartet sie, dass ich da etwas regele? Wenn man mir nicht sagt, was man von mir erwartet, dann weiß ich auch nicht, was ich da in ihrem Sinne tun soll. Das ist keine Kommunikation, das ist Mitteilung. Und das hilft niemandem, weder meinem Sohn noch mir.
Nein, ich hatte noch nie eine Nachricht. Wenn sie schreibt "seit Schulbeginn", so lese ich da heraus, dass sich die Probleme nicht erst herauskristallisiert haben, sondern schon länger bestehen. Und jetzt soll ich was?
Ein Gespräch könnte da Klarheit schaffen. Aber wer etwas von mir möchte, der muss mir das auch sagen. Und das hat sie nicht getan.
Natürlich habe ich ihr in den Schulplaner zurückgeschrieben, dass ich mit dem Sohn darüber gesprochen hätte und dass ich gerne für ein solches Gespräch zur Verfügung stehe und sie mich verständigen soll, falls sie es für erforderlich hält.