Endlich ein Partner - und Kind hat Schwierigkeiten damit

  • Hallo miteinander,


    mein Sohn ist mittlerweile 8 Jahre alt (Im August 9). Nun habe ich zum ersten Mal einen Partner, den er, nachdem ich mir sicher war, dass es passt, auch kennengelernt hat.
    Mittlerweile ist es so, dass mein Partner auch oft bei mir ist und auch hier übernachtet. Zu Beginn war das für meinen Sohn sehr schön, da er nun einen Mann hatte, der auch mal mit ihm rauft und halt Männersachen macht. Ich muss dazu sagen, dass die beiden sich auch schon zuvor kannten, da er jemand aus meinem Freundeskreis ist.
    An sich ist das alles sehr schön, er unterstützt mich sehr im Alltag und wir haben es gut miteinander.
    Mein Sohn beginnt allerdings damit, dass er sagt, er mag es nicht, wenn mein Partner da ist, er mag Ihn generell nicht usw.


    Ich kann ihn gut verstehen, denn bis jetzt hatte er mich ja die meiste Zeit für sich alleine.


    Ich möchte meinem Sohn die Zeit geben, die er braucht um sich an die neue Situation zu gewöhnen, habe ihm aber auch gesagt, dass xy nun auch ein Teil meines, bzw. unseres Lebens ist und er mir sehr wichtig ist.


    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht, bzw. wie seid ihr damit umgegangen? :hae:

  • Hallo Eva,


    aus anfänglicher Freude wurde nun die Erkenntnis, vom Thron gestoßen worden zu sein. Ich denke, es ist ganz normal.
    Ich würde da auch nicht rumdiskutieren wollen oder gar "Kompromisse" schließen. Er mag ihn ja, das ist das Wesentliche.
    Es gibt Dinge, die sind verhandelbar und welche, die sind es eben nicht. Dazu gehört für mich, wie ich Partnerschaft lebe.
    Ich kenne jetzt Eure Rituale nicht...bettgehen usw. Da würd ich nichts dran ändern, so wie vorher halt auch. Tagsüber mal nur mit Mama, abends ist halt auch der Mann da.
    Er wird sich dran gewöhnen. Und es wird im gut tun.

    Ich denke auch, es ist fast immer die Frage, wie man selber zum Thema steht. Das strahlt man aus.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Es gibt Dinge, die sind verhandelbar und welche, die sind es eben nicht. Dazu gehört für mich, wie ich Partnerschaft lebe.
    Ich kenne jetzt Eure Rituale nicht...bettgehen usw. Da würd ich nichts dran ändern, so wie vorher halt auch.


    Ich denke, gerade wenn sich für ein Kind Wichtiges ändert (weniger Zeit mit Dir, weil Partner da ist), sind solche Rituale wichtig. Aber damit Sohn und Partner zueinander finden, halte ich es auch für überlegenswert, neue Rituale als Regelmäßigkeiten einzubauen, oder die bisherigen Rituale zu ergänzen ... hängt davon ab, was Sohn gerne macht oder wie Euer Tagesablauf ist. Wenn es Sohn gut damit geht, auch mal Jungssachen mit dem Partner zu machen, verstehe ich nicht so ganz, warum er sagt, er würde ihn nicht mögen.

  • Vielen Dank für eure Antworten. Ja, ich sehe das ähnlich wie du Tani, man strahlt natürlich die eigene innere Haltung aus.
    Da ich momentan durch Job und familiäre Angelegenheit gestresst bin, fällt es mir schwer auch hier eine Sicherheit auszustrahlen. Aber ich bemühe mich. Rituale behalten wir generell bei, wie z.B. das abendliche ins Bett bringen und vorlesen.


    musicafides, ich denke es ist so ähnlich wie Tani sagt, dass sich die anfängliche Freude nun einfach wandelt, auch wenn er es genießt mal Jungssachen machen zu können. Ich hoffe und gehe einfach davon aus, dass sich das nochmal wandelt, sodass er freudig an der neuen Situation teilnimmt.

  • Mit Kindern zu patchworken, ist ein schwieriges Geschäft. Es braucht die Bereitschaft der Erwachsenen, sich mit hohem Einsatz zu engagieren und auch, Rückschläge auszuhalten.


    Was hier gerade passiert, wäre übrigens typisch: Grundschulkinder testen - bevor sie sich stärker auf ein Patchworkelter einlassen - oftmals aus, ob die Beziehung wirklich tragen würde, wenn sie sich drauf einlassen. Eine für die Erwachsenen "unerklärliche Ablehnung" ist oft dieser Vertrauenstest. Der muss bestanden werden, damit die Beziehung weiter wachsen kann.


    Bei Grundschulkids ist der Test noch relativ leicht zu bestehen. Bei Teenager kommt das (wieder/) auch vor. Dann kann es richtig an die Substanz gehen bis hin zu äußerst kritischen Methoden, die von den Teens eingesetzt werden. "Zuckerschlecken" oder ein Selbstläufer ist Patchwork leider nie.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.


  • Bei Grundschulkids ist der Test noch relativ leicht zu bestehen. Bei Teenager kommt das (wieder/) auch vor. Dann kann es richtig an die Substanz gehen bis hin zu äußerst kritischen Methoden, die von den Teens eingesetzt werden. "Zuckerschlecken" oder ein Selbstläufer ist Patchwork leider nie.


    Das kann ich unterschreiben. Als bei meiner Ex der Next einzog, waren die Kinder im Grundschulalter ziemlich von der Rolle. Das war ein ganz schön anstrengendes erstes halbes Jahr.
    Unser ältester Sohn mußte seinen Platz als "Mann im Haus" abgeben. Da war er fast 8 Jahre alt und es hat im erst sehr zu schaffen gemacht. Jetzt hat er seinen Platz gefunden und ist wieder völlig ausgeglichen. Grössere Sorgen macht uns unser inzwischen sechzehnjähriges Pupertier. Die knabbert noch heute daran, daß sie ihre Mutter nicht mehr für sich alleine hat, sie war damals fast 14. Sie ist Stand heute überhaupt nicht mehr zugänglich und bringt die Mutter regelmässig an den Rand des Wahnsinns, versucht mit der "Blut ist dicker als Wasser"-Methode, den Stiefvater wegzudrängen. Die Details erspare ich mir mal. Wir mussten zwischenzeitlich externe Hilfe in Anspruch nehmen, weil sie mittlerweile nur noch auf Konfrontationskurs ist und die schulische Mitarbeit völlig eingestellt hat. Es droht ein Schulausschluß.

  • Ich finde erst mal gut, dass Du so lange gewartet hast, bis Du Dir sicher warst. Genauso habe ich auch gehandelt. Bei mir ist es halt genau anders herum, meine Tochter hat meine Freundin kennengelernt. Nun haben wir den Vorteil, dass meine Kleine und ich die Wochentage noch komplett für uns haben und nur die Wochenenden zu dritt verbracht werden. Aber auch bei mir stellte sich Eifersucht ein und es gab einige Gespräche. Ich glaube man muss den Kids immer dne Nummer 1 Status zeigen und die Verlustangst nehmen. Wenn sich der Partner in wichtigen Momenten auch mal zurückzieht und dem Kind den Vortritt lässt kann es sich bei gegenseitiger Sympathie recht schnell einspielen. Viel Glück

  • Vielen Dank an euch alle!
    Mein Partner hat von sich aus vorgeschlagen, dass er mit meinem Sohn spricht und wir feste Tage ausmachen, an denen mich mein Sohn ganz für sich hat. Dass er immer Priorität haben wird weiß er hoffentlich, denn ich sage es ihm immer wieder.


    Euch allen ein schönes Wochenende :winken::sonne