Pubis außer Rand und Band

  • Hallo,


    ich bräuchte ein wenig Schwarmwissen und eure Erfahrungen.
    In meinem engen Freundeskreis sind 2 Pubis (Schwester und Bruder 3 Jahre auseinander), die völlig am Rad drehen.
    Der Große benimmt sich wie King Louis, alles ist ihm Untertan. Er klaut, lügt und reißt die große Klappe auf. Ist extrem egoistisch, aggressiv und benimmt sich wie der letzte Dreck. Seine Höhle sieht wie ne Müllkippe aus, Möbel und weitere Gebrauchsgüter werden grob behandelt (3 Kleiderschränke innerhalb von 5 Monaten zerstört, sogar das Bett hat er kaputt bekommen.). Anspruchsverhalten ist riesig- die Eltern haben für alles zu sorgen und er nix. Geld ist nicht vor ihm sicher, man muss alles wegschließen. Hat bereits seinen Eltern mit Schlägen gedroht, vorallem seiner Mutter. Seinem Vater hätte er nichts entgegen zu setzen. Seine jüngeren Geschwister, allen voran der Pubitochter beleidigt er aufs übelste. Zusammenleben ist nicht wirklich schön.


    Die Tochter ist bockig, stur und wahrlich ekelhaft im Hygieneverhalten. Das Mädel hat starke Akne und Körperhygiene ist ein Fremdwort. Die stinkt einfach, sry dafür, aber man hält es neben ihr nicht länger wie 5 Minuten aus. Ihr Zimmer sieht ebenfalls wie ne Müllkippe aus, überall Lebensmittelreste die gammeln. Gummibärchen, Chips und Co. werden im Bett "gefressen"und liegen dementsprechend unterm Bett, Tisch, zwischen Bettrahmen und Matratze. Letztens wurde sogar eine Wurst gefunden, die bereits einen Friseurbesuch gebraucht hätte.


    Die Anweisung"Kein Essen auf den Zimmern" wird seit Jahr und Tag ignoriert. Aufräumen, Hilfe im Haushalt oder Regelung des eigenen Schulalltags ist zu viel. Die Zimmer sind leider alles Durchgangszimmer, beim Großpubi muss die kleinste durch und bei Madame müssen die Eltern durch. Eltern und jüngstes Kind haben die kleinsten Zimmer.


    Wie kann man solchen Jugendlichen bloß zu Leibe rücken?


    Fragende Grüße

  • Ich würde das nicht mit der Pubertät erklären, schon gar nicht bei dem Jungen.


    Die Kinder müssen lernen, die Konsequenzen ihres Tuns zu tragen. Weshalb neue Möbel, wenn die alten mutwillig zertrümmert werden? Interessant wäre, wie alt das Früchtchen ist. Möglicherweise hilft Erziehungsberatung noch was, ich fürchte jedoch, dazu ist es zu spät. Die Eltern besteheln und ihnen Schläge androhen, ja, wo sammer denn?


    Die Unsauberkeit des Mädchens kann reines Protestverhalten sein - möglicherweise steckt aber auch eine Depression dahinter.


    Ich glaube, ich würde bei BEIDEN keinen Cent mehr investieren, auch kein Essen, denn wenn man es vergammeln lässt, kann der Hunger ja nicht so groß sein.


    Allerdings kam mir schon beim Lesen der Gedanke, dass da vermutlich mehr im Argen liegt. Ich sage immer, die Pubertät verläuft so, wie die zwölf Jahre zuvor, soll heißen, es muss von Anfang an etwas schiefgelaufen sein. Die Durchgangszimmer sind natürlich nicht ideal, da fehlt die Privatsphäre. Aber wenn die Situation so ist, dann ist sie so.


    Wie gesagt, wie alt sind die Kinder, wie sind sie in der Schule, haben sie Freunde und und und. Für mich sind da noch viele Fragen offen. Das soll jetzt aber nicht heißen, nach Entschuldigungen zu suchen, für solche Sachen gibt es meiner Meinung nach keine Entschuldigung. Aber eine Ursache müssen diese Verhaltensweisen ja haben.

  • Der Große wird bald 17 und die Problematik begann vor ca. 4 Jahren, schleichend. Der KiA stellte zuerst ADHS fest und verschrieb 2 Jahre lang eine Alternative zu Ritalin (Dosis jenseits von Gut und Böse), durch die Umzüge folgten Schulwechsel und zum Schluss, Mobbing seitens der Schule (ADHS wurde geleugnet und Medis wurden wegen Drogenverdachts regelmäßig trotz ärztlicher Gutachten eingezogen- Retardkapseln wurden von der KK nicht übernommen). Somit geht der nun auf eine Förderschule (die hat keinen guten Ruf) und hat dementsprechend auch einen schlechten Freundeskreis.
    Die KJP verweigert der junge Mann seit geraumer Zeit, Medis werden unregelmäßig genommen und aus dem Antiaggressions Training ist er geflogen.


    Die Tochter fast 14 hat auch mehrere Schulwechsel durch. Ebenfalls ADHS mit Medis und wurde einmal zurückgestellt. Sie hat arge Schulprobleme, die auch mit der Schule aufgegriffen wurden, sowie Cybermobbing seitens einiger Schulkameraden.


    Leider mussten die Kids auch einige Schicksalsschläge hinnehmen, erst der Tod des LG ihrer Oma vor 2,5 Jahren und vor wenigen Wochen die Oma selbst.


    Dennoch ist es keine Entschuldigung für deren Verhalten. Die beiden sind mehr als Beratungsresistent und haben eine extreme Verweigerungshaltung.

  • Na wenn die Kinder ADHS haben, dann bestehen die Probleme nicht seit gestern und es hätte viiiiiiiel früher etwas passieren müssen. Jetzt heißt es abwarten und beten, dass der große nicht in den Knast kommt.
    Das du bei einem Mädchen mit ADHS, die unter Mobbing seitens der Schule UND des Bruders zu leiden hat, nicht verstehen kannst, dass sie aufmüpfig wird, das wundert mich. Wie ist die Familie sonst aufgestellt? Die Eltern eher auch chaotisch oder immer auf Sauberkeit bedacht? Ich finde es sehr sehr ungünstig, dass zwei Pubis, die eh schon auffällig im Verhalten sind, dann auch noch Durchgangszimmer und dadurch 0 Privatsphäre haben. Wenn eh ein Umzug stattgefunden hat, dann hätten die Eltern diese "Kleinigkeit" bedenken müssen.
    Kinder mit ADHS haben eh sehr oft das Gefühl, unfair behandelt zu werden, und dann kriegt die Kleine Schwester ein abgeschlossenes Zimmer und die beiden nicht. Da kann auch sehr viel Trotzreaktion drin stecken inkl. Die Eltern interessieren sich einen Dreck für meine Bedürfnisse.

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  • Die Hygiene und das typische Mädchenkram war der Auslöser des Mobbings, beim Mädchen. Es wurde im Rahmen der Schule geklärt.


    Die Familie hatte keine große Auswahl an Wohnungen, diese wurde vom JC genehmigt und musste bezogen werden. Musste aus verschiedenen Gründen schnell gehen mit dem Umzug.
    Die Kleinste hat auch das kleinste Zimmer, wenn auch abgeschlossen. Die hat nen Bett und nen Schrank und nen Minifenster= ziemlich dunkel. Hat den Charme einer Abstellkammer.


    Die Eltern sind sehr auf Sauberkeit und gepflegtes Äußeres bedacht. Leider sind da die beiden Pubis nicht besonders begeistert, gesagt bekommt, wo sich die sanitären Anlagen befänden.

  • Als Pubi hätte ich lieber eine Abstellkammer als ein Durchgangszimmer, durch das täglich die Kleine Schwester und die Eltern durchmarschieren. Sind sie gefragt worden oder vor vollendete Tatsachen gestellt worden?
    Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass es wirklich "stiller Protest" ist, da sie wissen, dass es den Eltern wichtig ist und sie sie damit ärgern können.

  • Als Pubi hätte ich lieber eine Abstellkammer als ein Durchgangszimmer, durch das täglich die Kleine Schwester und die Eltern durchmarschieren. Sind sie gefragt worden oder vor vollendete Tatsachen gestellt worden?
    Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass es wirklich "stiller Protest" ist, da sie wissen, dass es den Eltern wichtig ist und sie sie damit ärgern können.


    Die beiden wollten es bei Einzug so, da die Alternative war, durchs Elternschlafzimmer oder des Zimmers des jeweils anderen gehen zu müssen. Also 1. Wahl Eltern und Kleinste teilen sich einen "Gang" und die kleinste bekommt ein großes Zimmer. Und die beiden anderen hätten sich um das größere, aber Durchgangszimmer, gestritten, da keiner die die Abstellkammer will. Oder 2. Wahl, es ist so wie es ist.


    Eine andere Wahl gab es aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht.

  • Naja da sage ich mal ohne Grund sind sie wohl nicht so.
    Ein Teil mag normale Protesthaltung im Rahmen der Pubertät sein, aber sonst , da liegt doch eingies im Argen.


    Man kann dem zu Leibe rücken in dem man sich kümmert und wenn es heisst sich Hilfe ins Haus zu holen.
    In dem man auf Grund des Situation der Kinder einen Antrag auf Umzug stellt.
    Ein kleines Zimmer(was Du sicher auch als Abstellkammer bezeichen würdest) hat mein Grosser auch, aber es ist sein Reich, dablatscht keiner durch.
    Ich musste mir ein Durchgangzimmer rmit meiner Schwester teilen, der pure Horror, null Privatspäre, da blühten die Aggressionen nur so auf.
    Lieber klein ,aber mein, das Motto.


    Ich bin echt verwundert,was man zum Teil unmenschliches von Kindern/Jugendlichen verlangt


    Die Tochter fast 14 hat auch mehrere Schulwechsel durch. Ebenfalls ADHS mit Medis und wurde einmal zurückgestellt. Sie hat arge Schulprobleme, die auch mit der Schule aufgegriffen wurden, sowie Cybermobbing seitens einiger Schulkameraden.


    Leider mussten die Kids auch einige Schicksalsschläge hinnehmen, erst der Tod des LG ihrer Oma vor 2,5 Jahren und vor wenigen Wochen die Oma selbst.


    Dennoch ist es keine Entschuldigung für deren Verhalten. Die beiden sind mehr als Beratungsresistent und haben eine extreme Verweigerungshaltung.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Die nehmen ja keinerlei Hilfe an, die beiden verweigern jede Zusammenarbeit mit der KJP.
    Umzug wird keiner genehmigt, da die Familie bereits sooft umgezogen ist, zuletzt vor 2 Jahren. Zumal die Kleinste grad in der Schule ihren Platz gefunden hat, muss sie das Verhalten der beiden großen ausbaden. Sie möchte nicht noch einmal umziehen und hat vor 2 Jahren dies auch so geäußert.

  • Beim Sohn sehe ich mittlerweile schwarz. Er ist kurz vor der Volljährigkeit, da werden sie nichts mehr ausrichten können. Da wäre maximal betreutes Wohnen die letzte Möglichkeit um evtl. auch die anderen Kinder zu schützen.
    Aber bei der Tochter können sie vielleicht noch etwas tun. Zu sagen "die Kinder sind beratungsresistent" da machen es sich die Eltern "zu einfach". Wie gesagt, da hätte viel früher etwas passieren müssen, ist nicht. Die Eltern sind also gefragt, Wege zu finden, wie sie an ihre Tochter heran kommen. Sie ist noch ein Kind, die Eltern sind erwachsen. Es ist ihre Aufgabe für die Probleme der Tochter eine Lösung zu finden.

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  • @Karamellka, Deine Kinder sind noch jünger oder? Wenn Du das Zimmer meiner Tochter, auch fast 18, sehen würdest, eine Müllkippe ist geradezu steril dagegen.... Und die kommt "aus gutem Hause" und auch sonst läuft eigentlich nicht viel schief bei uns... Beratungsresisitent trifft es hier ganz gut. Ihr gefällt es angeblich.... Ich bin da auch einigermaßen ratlos. Reden hilft da gar nicht und klar, ich könnte mal alles in Mülltüten verpacken und wegschmeißen oder so. Das gäbe einen Heidenkrach, aber der Lerneffekt wäre gleich Null. Da wäre ja nur die blöde Mama mal wieder ausgetickt, ist doch schließlich ihr Zimmer... Das muß man selbst erlebt haben um es zu glauben... Erstaunlicherweise stört es auch ihren Freund nicht.

  • cappucino15 Aber deine Tochter pflegt sich selbst. Duscht vermutlich regelmäßig, zieht saubere Kleidung an... hier wurde das Mädchen wegen ihrer Ungepflegtheit gemobt und tat es trotzdem nicht. Das ist schon etwas anderes. Mein Sohn ist 9 und bricht auch nicht gerade in Freudentaumel aus, wenn es heißt das Zimmer aufzuräumen. Und es ist auch weit davon entfernt wirklich sauber zu sein. Aber nicht zu duschen und die Therapie zu verweigern, trotz Probleme in der Schule... das gibt es bei uns nicht.

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  • man "kann" solchen Pubis "zu Leibe" rücken...
    das Problem sind, und bleiben idR. die Eltern :-(


    die sind diejenigen, die gemeinsam Hilfe "fordern" müssen :frag


    und, da sie das ja bis jetzt wohl nur "beschränkt" getan haben, ist die Frage, werden sie das überhaupt durchziehen? oder vielleicht lieber "aussitzen?"

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)