Mama, ich bin doch noch so klein ....

  • Hallo Ihr Lieben,


    gestern war wieder einer dieser Tage.


    Ich holte meine Tochter von der Schule ab und im Auto fing sie ein Gespräch an, was mich so mitgenommen hat, dass ich erstmal auf einen Parkplatz fahren musste, um in Ruhe mit ihr zu reden.


    Es war alles okay. Sie erzählte mir noch, das ihre Lehrerin heute was ganz tolles gemacht hat und dann auf einmal "Mama, ich bin doch noch so klein, ich will nicht das du tot bist. Allein kann ich mich nicht um Coco kümmern. So stark bin ich noch nicht". Bäämm


    Ich völlig perplex.


    Sie will, dass ich wieder mit dem Rauchen aufhöre. Wo das mit der Schlammschlacht mit Ex losging hatte ich wieder angefangen. Als ich wußte, dass das Kleine unterwegs war, habe ich selbstverständlich wieder aufgehört und nach dem Verlust wieder angefangen. Ja, dass Rauchen entspannt mich. Wenn wieder diese Gedanken kommen oder ich mich aufrege. Eine Zigarette und es geht wieder. Ich weiß, gesund ist das nicht, aber immer noch besser wie sich volllaufen zu lassen oder zuzudröhnen.


    Naja, sie saß also halbweinend im Auto und erklärte mir, dass sie genau weiß, dass man von Zigaretten stirbt und sie einfach zu klein ist, um für ihren Bruder zu sorgen. Sie will auch, dass unsere Nachbarn aufhören mit rauchen. Die beiden sind wie Onkel und Tante für sie, sprich Familie. Meine Kleine sagt immer, wenn wir alle zusammen unterwegs sind, dass wir ihr Rudel sind.


    Sie will nicht, dass wir tot sind und sie und den Kleinen allein lassen. .... Es tat mir ehrlich weh, als sie mir dann erklärte, dass sie auch schon genau weiß, auf welchen Friedhof wir dann sind. .... Hätte mitheulen können.


    Und dann kam ein Satz, der mich auch beunruhigt hat. "Das mein Vater raucht ist mir egal, aber nicht, dass ihr drei es macht". Seit langer Zeit hat sie mal wieder ihren Vater erwähnt.


    Ich weiß, dass Rauchen nicht gesund ist, aber es hilft mir zur Zeit um über den Tag zukommen, aber ich will nicht, dass meine Tochter denkt, dass ich sie verlassen werde. Oder nicht lieb genug habe, um mit den Rauchen aufzuhören.


    Ich kann ich ja schlecht sagen, warum ich wieder angefangen habe. .... Das würde ihre Angst wahrscheinlich noch mehr puschen.


    Ich verstehe auch gar nicht, wie sie darauf kommt, dass wir bald alle tot sein werden. Sie konnte oder wollte mich auch nicht sagen, wie sie darauf gekommen ist.


    Hatten rauchende Eltern auch schon diese Diskussionen? Wie kann man kindgerecht damit umgehen?

  • Wenn dir dein Kind das wert ist, dann höre auf zu rauchen. Wenn nicht, dann eben nicht. - Was soll man da noch groß sagen?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hatten rauchende Eltern auch schon diese Diskussionen? Wie kann man kindgerecht damit umgehen?

    Ich denke es ist normal wenn Kinder - völlig zu recht - diese Fragen irgendwann aufwerfen.


    Logisch wäre es aufzuhören.





    :tuschel Habe ich mit der (Mit-)Schwangerschaft gemacht - von 50 auf Null / Tag .... vor fast 13 Jahren

  • Gestern stand dick in den Zeitungen das jeder 7te Deutsche an den Folgen des Rauchens stirbt. Vielleicht kam sie so auf das Thema.
    Meine Mama ist auch an Lungenkrebs erkrankt aufgrund des jahrelangen Rauchens. Ich würde das meinem Kind auf alle Fälle ersparen wollen. Rauchen entspannt auch nicht wirklich, es macht die Nerven kaputt. Ich hab auch geraucht und schon vor vielen Jahren aufgehört.


    Man gönnt sich ja nur.. und man ignoriert. Ich muss da immer an die Lungenklinik denken. Ein alter Mann sitzt vor der Klinik auf seinem Rollator, neben ihm die Sauerstoffflasche und rundherum stehen seine Angehörigen und paffen. Selbst die Minderjährigen. Nix gelernt! Einfach nix gelernt!

  • Ich habe bevor ich mit meiner Tochter schwanger war geraucht und lass es heute meist sein.
    Ihre Ängste sind berechtigt. Rauchen ist schädlich und verkürzt das Leben. Meine Eltern haben auch beide stark geraucht (ja, auch im Auto, in meinem Beisein,) ich kenne diese Ängste als Kind, wobei das damals noch viel gesellschaftsfähiger war.
    Ich rauche selten mal eine auf einer Party und nicht vor ihr. Aus einem ganz einfachen Grund: Ich will nicht, dass sie sich an mir orientiert und das Rauchen anfängt. Ich möchte keinen Grundstein für eine Sucht legen, so moralinsauer sich das auch anhören mag. Es gibt keine Vernunftsargumente für das Rauchen. Daher gibt es keine kindgerechte Art das zu vermitteln.

  • Zitat von »Volleybap«
    Wenn dir dein Kind das wert ist, dann höre auf zu rauchen. Wenn nicht, dann eben nicht.
    Ja, vielleicht ist es einfach so einfach.


    Betrachte es aus den Augen deines Kindes.
    Die Kleine will natürlich ihre Mama nicht wg. der Folgen des Rauchens verlieren.


    Genau genommen ist es doch so:
    Als AE steht man in besonderer Verantwortung.
    Dein Kind steht ev. alleine da, wenn, aus welchem Grund auch immer, du unter der Erde liegst.

  • Ja, vielleicht ist es einfach so einfach.


    es ist so einfach!
    Aus genau dem selben Grunde habe ich damals aufgehört, mein Sohn war 7.


    Und ich habe viel geraucht. Ist jetzt über 10 Jahre her.


    Mima

  • Mir wäre wichtig, dem Kind erstmal die Angst zu nehmen, das wird sie sicher sehr belasten.


    Als zweites würde ich mir aber wirklich Gedanken machen, wie man das löst. Eine Sucht zu beenden ist immer schwer, aber ehrlich, wenn nicht das Kind das man liebt der beste Grund ist, länger leben zu wollen, was dann? :frag


    Ich habe bevor mein Kind da war auch geraucht, wenn auch nicht stark. Ich wollte auch nicht aufhören, wollte nach dem Stillen wieder anfangen. :radab:lach
    Aber ich konnte es nicht mehr, ich habe mir jedes Mal wenn ich eine Zigarette in die Hand nehmen wollte gesagt "wieder ein Tag weniger mit meinem Kind". Überspitzt, ja, aber nicht gänzlich falsch. Ich habe mir vorgestellt wie ich vor den Augen meines Kindes auf einer Liste mit unseren gemeinsamen Tagen immer einen pro Zigarette streiche. Und noch einen nehm ich ihm weg, und noch einen...nur damit ich mir ungesunden Qualm in den Hals schieben kann....


    Vielleicht hilft Dir diese Weise ja auch.

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Aber ich konnte es nicht mehr, ich habe mir jedes Mal wenn ich eine Zigarette in die Hand nehmen wollte gesagt "wieder ein Tag weniger mit meinem Kind".

    Wenn man es überspitzt sieht, hast du recht.



    Ich weiß ja, dass ich es kann. Habe ja schon zig, mal aufgehört. .... Aber es ist halt momentan sehr schwer .... oder ich mache es einfach nur schwer.

  • Feenstaub, du hast vor ein paar Tagen erst dein Kind verloren, verarbeite das erstmal und dann geh das Nächste an!


    Hals dir nicht so viele Baustellen auf und das sage ich als absolute Nichtraucherin.


    Wenn du die Zigarette momentan als Halt brauchst dann ist das so, werd erstmal seelisch wieder gesund und dann alles weitere. :knuddel

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich weiß ja, dass ich es kann. Habe ja schon zig, mal aufgehört. .... Aber es ist halt momentan sehr schwer .... oder ich mache es einfach nur schwer.


    Gibt es denn etwas anderes, womit Du Dich belohnen könntest, wenn Du auf das Rauchen verzichtest? Etwas, was vielleicht auch Deiner Tochter zugute kommt und Euch beiden gut tut?

  • Ich habe vor 5 Jahren aufgehört zu rauchen. Aus gesundheitlichen Gründen, weil das Rauchen meine Erkrankung nur noch beschleunigt hätte... Diese Raucherprobleme an sich hatte ich ja noch nicht, und deswegen wäre das allein kein Grund gewesen. Aber eine bestehende Krankheit zu verstärken, durch das Rauchen, das wollte ich dann doch nicht... Wenn ich mich entspannen musste, machte ich mir in der Anfangszeit einen Tee und spülte so lange den Teebeutel in der Tasse, bis die Spannung nachließ. Das funktionierte auch bei anstehenden, unangenehmen Gesprächen, um mal Pause zu machen oder als "nach dem Essen".


    Als meine Oma vor 4 Wochen starb, hab ich mir eine angesteckt. Schmeckte nicht mal so schlecht, wie viele immer sagen, die mal aufgehört und dann wieder angefangen haben.


    Meine Tochter ist jetzt 15. Sie hat mich total verzweifelt angesehen... Mama! Nicht rauchen! Du bist doch krank! Ich hab sie sofort ausgemacht.


    Ich hab weiterhin kein Verlangen mehr, zum Glück. Ein einmaliger Ausrutscher in 5 Jahren, der sollte verzeihen sein.


    Wenn Du Dein Kind liebst, kannst Du aufhören, egal wie abhängig Du bist. Wenn Du Dich selber liebst, genau so. Es gibt immer einen Weg, mit dem man es schafft. Und wenn man nur lernt, einmal NEIN zu sagen und konsequent zu bleiben, egal wie beschissen man sich damit erst mal fühlt. Das zu üben kommt einem auch in anderen Lebenslagen zugute.


    Du schaffst das! :blume

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Hatten rauchende Eltern auch schon diese Diskussionen? Wie kann man kindgerecht damit umgehen?


    Ja, als ich in einer Zeit großen Stresses und Kummer vor ein paar Jahren mal wieder angefangen hatte, mehr als 13 Jahre nach dem Rauchschluss zur ersten Schwangerschaft, hatten meine Kinder auch Angst um mich. Ich habe dann auch bald wieder aufgehört. Und habe keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, nach dem Tod meiner Tochter nicht wieder anzufangen. Auch jetzt, mit Liebeskummer ist manchmal die Versuchung da. Ich glaube, das geht nie wieder wirklich weg. Und man braucht einfach einen eisernen Willen.


    Normalerweise würde ich, wie Elin, sagen, eins nach dem anderen. Rauch jetzt, wenn Du es brauchst; Du wirst wissen, wenn der Zeitpunkt da ist, wieder aufzuhören. Dagegen spricht natürlich die große Angst Deiner Tochter. Sie kann überall aufgeschnappt haben, dass Rauchen tödlich ist. Hat sie sonst auch so große Angst um Dich? Was andere Dinge betrifft?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Hat sie sonst auch so große Angst um Dich? Was andere Dinge betrifft?

    Wo es so streßig mit den GE und den KV war, klammerte sie ja extrem, aber das hat sich gelegt.


    Wenn ich mal abends zum Termin musste und sie bei den Nachbarn blieb, schaute sie zwar auf die Uhr, wenn es später war, wie ich gesagt habe, ging aber ins Bett und freute sich, dass sie mich dann morgen wecken kann ... ich würde ja müde sein, weil ich nach 21Uhr ins Bett komme. Oder wo ich jetzt eine Woche im Krankenhaus wegen dem Kleinen war, war alles okay. Sie äußerte weder bei den Nachbarn noch in der Schule bedenken, mir könnte etwas passieren. Auch bei den Besuchen äußerte sie mir gegenüber keine Ängste.


    Deswegen war ich gestern ja auch so ..... verwirrt und irgendwie überrannt, da ich nicht weiß wie sie darauf jetzt kommt.

  • "Papa ich habe doch nur dich, das Rauchen macht dich krank das du nicht mehr für mich da sein kannst"
    Hat bei mir bewirkt das ich zumindest nicht mehr vor dem kind rauche.
    Netter Nebeneffekt, ich rauche im grunde nur noch wenn der kleine im Bett ist aber auch das ist Problematisch da mit Anzünden der Zigarette meine "Elternzeit" anfängt.
    Aber im grunde hat er ja völlig recht ich sollte nein ich muss eigentlich ganz aufhören ;(

  • Hat bei mir bewirkt das ich zumindest nicht mehr vor dem kind rauche.


    Meine Kinder haben solche Ängste nicht, da ihre Mutter ihnen erklärt hat, dass sie nur pafft und sie damit keine Angst um ihre Gesundheit haben.


  • Meine Kinder haben solche Ängste nicht, da ihre Mutter ihnen erklärt hat, dass sie nur pafft und sie damit keine Angst um ihre Gesundheit haben.

    Kann man machen aber ich habe gerade ein Experiment am laufen "Ich lüge mein Kind nicht an" das führt in vielen Dingen zu massiven Problemen z.B. bei Befragungen des kleinen vor Gericht aber auch so kleinigkeiten fallen da raus. Mein kleiner ist ja nicht blöd der weis ganz genau das papa noch raucht ich hab auch nie was anderes gesagt aber er erwischt mich halt nicht mehr dabei und von daher schimpft er auch nicht mehr ^^
    Vor einem Kind rauchen fand ich schon immer ziemlich daneben habs bis mitte letzten Jahre aber trotzdem immer wieder gemacht :flenn


  • Meine Kinder haben solche Ängste nicht, da ihre Mutter ihnen erklärt hat, dass sie nur pafft und sie damit keine Angst um ihre Gesundheit haben.


    Das kann mächtig in die Hose gehen, wenn ich mir meine Jungs in ein paar? Jahen vorstelle: Mama reg dich nicht auf, wir paffen nur... wir rauchen nicht. Da wüsste ich was mit mir passiert.


    Meine Kinder äußerten die Angst um Papa. Und sie haben ja recht. Er macht weiter. Kinder lernen, dass coole Männer das so machen... Ganz doofe Sache.


    Du hast es grad nicht leicht, da ist es schwer die Zigarette loszulassen. Aber für die Kids würde ich es angehen. Wenn Du es schon mal geschafft hast, schaffst du es wieder.

  • ich hab auch aufgehört - einfach war es nicht und ja, die Wahrscheinlichkeit -aber irgendwie, wenns doof läuft, wollte ich Kind doch nicht alleine lassen, nicht jetzt und auch nicht in den nächsten Jahren
    es ist nunmal gefährlich und man hat es in der Hand.


    Meine Kind (10) redet wie deins und spricht auch immer wieder Menschen an, die ihr wichtig sind.


    Der andere ET raucht so stark, das Kind und Klamotten/Kuscheltiere komplett gerreinigt werden müssen, nach jedem Besuch.